Montag, 14. Januar 2019

Rezension: Tamaki Nozomu: Dance in the Vampire Bund Band 01

Cover: Dance in the Vampire Bund 01
Verlag: tokyopop
Okay. Ein paar sollten es eventuell über den Verlauf der letzten paar Jahre, in denen ich für diesen Blog auf wechselnd schlecht funktionierende Tastaturen eindresche (Katzen können gelegentlich wirkliche Plagegeister sein, was das angeht) schon mitbekommen haben: Vampire sind irgendwie ein Thema für mich. (Also sollte es hier nicht weiter verwundern, dass jetzt schon wieder mal eine entsprechende Manga-Reihe aufgegriffen wird.)
Dance in the Vampire Bund ist eine Serie in der es darum geht, wie die Vampire zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit „erblicken“. Die Herrscherin über sämtliche Vampire in dieser Geschichte ist Mina Tepes, die es geschafft hatte der japanischen Regierung das Recht auf eine künstliche, souveräne Insel in der Tokyoter Bucht abzustrotzen, indem sie sämtliche Staatsschulden übernahm und darüber hinaus auch noch eine wirtschaftliche Spritze dem Land verpasste, da sie sämtliche vampirkontrollierte Industrie hierhin umsiedelte.
Dieser erste Band beschreibt jetzt im Grunde genommen genau diesen Augenblick, an dem Mina sich und ihresgleichen Offenbart. Was daraus folgt ist dann im Grunde ein umgangssprachlicher „Tanz auf dem heißen Blechdach“, da sich die Prinzessin jetzt im Fadenkreuz verschiedener Gruppierungen sieht, die sowohl aus der menschlichen Politik stammen, allerdings auch Teile ihrer eigenen Art betreffen.
Das würde für sich betrachtet erstmal „nur“ eine Geschichte auf Basis einer „Wir sind die Größten“-Konzeption sein, wenn nicht die zweite Hauptfigur Akira Kaburagi Regendorf, seines Zeichens Werwolf und Leibwächter der Prinzessin ebenfalls noch mit im Spiel wäre. Auftakt der Geschichte ist nämlich sein siebzehnter Geburtstag, an dem er den Dienst bei der Prinzessin antritt. Dadurch das die Prinzessin eine anscheinend von Akira besessene Person ist, kommt einige an Eigendynamik ins Spiel, weil Akira seine Herrin aus der Perspektive eines eigentlich Sterblichen erfährt. (Oder besser gesagt: Überhaupt erst kennen lernt.) Die Verbindung der Beiden schwankt irgendwo zwischen sehr stark gegehender Romanze und innigst empfundener Hass-Liebe. Dadurch das Akira nur sehr selten mit Mina übereinstimmt, kommt es aufgrund einiger der sehr unterschiedlichen Sichtweisen häufiger zum Streit zwischen den Beiden, bei denen die Fetzen fliegen.

Was macht diese Geschichte an sich jetzt eigentlich eventuell spannend? Für isch betrachtet ist das eher der Punkt, dass Quasi eine Art Entdiskriminierungs-Masnahme innerhalb der Vampir-Bevölkerung das eigentliche Thema des ganzen „Dance in the Vampire Bund“ zu sein scheint. Minas Ziel innerhalb der Geschichte ist es erst einmal ein Zusammenleben innerhalb der Welt zwischen Menschen und Vampiren zu ermöglichen. Wobei dabei nicht direkt die „normale“ Stärke zugrunde liegt. Vielmehr wird hier so etwas wie ein angestrebter kultureller Austausch in mehreren Belangen angedeutet, durch den sich zumindest Mina immer wieder mit Menschen in allen möglichen Lebenslagen streitet, weil ihr entsprechende Feindschaft entgegengebracht wird. (Zusätzlich dazu wird noch eine fangzahnlose Gruppierung von geradezu pazifistischen Vampiren eingeführt, die auf ihre niederen Triebe absichtlich verzichten wollen.) Zwar trappst hier auch noch ein wenig „True Blood“ mit rein, weil auch noch ein Rgeen aus künsltichem Blutersatz auf die versammelte Blutsaugerschaft hinabregnet, aber das hält sich erstmal noch in Grenzen.

Spannend ist halt eben der Fokus der Beziehung zwischen Mina und Akira. Was daraus am Ende entspringt muss man abwarten. Jedenfalls ist der Romantik-Anteil in diesem ersten Band noch nicht von der Sorte, dass man annehmen sollte, das einem von der Erzählung schlecht werden kann.

Auffällig ist dabei aus der Perspektive der normalerweise hierzulande veröffentlichten Bände das Format: Dance in the Vampire Bund ist mit ca A5 etwas größer als die normalen Taschenbücher, die wir kennen und mit fast 420 Seiten auch doppelt so dick. Passend dazu hat der Buchblock aber auch noch eine entsprechende zusätzliche Gestaltung einer bluttropfförmigen Schnitts bekommen. Das ist zwar für sich betrachtet erstmal unsinnig, aber es ist definitiv eine sehr schöne Ergänzung, die ein bisschen mehr Style over Substance in die Aufmachung bringt.

Fazit

Was ich bis hierhin vergessen habe zu erwähnen ist, dass sehr viel mit der körperlichkeit von Mina gespielt wird. Die Princessin der Vampire ist von der Erscheinung her ein kleines Kind (alter Unklar und das werde ich hier auch gar nicht erst großaritg spekulieren) außer sie sieht sich dazu gezwungen ihr „wahres Äußeres“ zu Zeigen, dass viel mehr einer erwachsenen Frau gleicht. Dementsprechend wird immer wieder dieser doch sehr spezielle Aspekt sehr spielerisch aufgegriffen. (Und das durchaus in einer Weise, die man als „Lolicon“ betrachten kann.)
Dieser Umstand macht eingies in der endgültigen Wertung dieses Stoffes verhältnismäßig schwierig. Für diesen Band weiß die Geschichte eindeutig zu überzeugen. Vor allen Dingen, weil ein solches, verdammtes Wechselspiel zwischen den Beiden Hauptfiguren auf diesem Weg immer wieder zum tragen kommt.

Insofern muss man hier tatsächlich die weiteren Bände abwarten. Aber es ist schön, dass auch in der heutigen Zeit das Thema „Romanze“ zumindest in diesem Fall nicht als vollkommen übertriebener Unterwürfigkeits-Mist abstürzt.

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