Okay, da im Moment
gefühlt irgendwie ständig von „Con-Sommer“ die Rede dieses Jahr
wahr, will ich für mich diesen dann auch mit einer letzten Con
beschließen. Und zwar hatten wir ja alle im letzten Jahr diese
omniösen Flyer irgendwie in die Hand bekommen die eine „Eulencon“
beworben hatten. Dieses Zusammenspiel aus den ursprünglich vereinten
Kräften des Uhrwerk-Verlags und einer beinahe unbekannten Größe
namens „Brettspielkiste“ wahr für den August 2019 angesetzt
gewesen und erfuhr einen jähen Dämpfer, als der Uhrwerk-Verlag
im Juni seine Insolvenz bekannt gab.
Aber anscheinend
wahr das noch nicht das Ende der Con-Idee für Wesel an sich. Denn
auch wenn der Major Player damit ausgeschaltet wahr, dachte sich wohl
der Junior-Partner, Markus Pomorin, irgendwie „Jetzt erst recht!“.
Und somit wurde anscheinend in einer gefühlten
Nacht-und-Nebel-Aktion einmal das komplette Konzept einmal auf Links
gedreht und mit einem hochengagierten Team alles auf NiederrheinCon
getrimmt.
Weswegen ich mich
auch dazu entschieden hatte zumindest einen Tag in Wesel zu
bestreiten. Und wie es die Umstände so wollten, sah ich mich dazu
gezwungen den Sonntag als Anfahrtag zu nehmen. Wesel ist jetzt nich
unbedingt mein Pflaster und von daher verlief ich mich zu erst auch
beinahe. Ich meine: Es wahr wirklich ein Glück, dass ich noch
rechtzeitig festgestellt hatte, das die Straße mit einem Mal einen
anderen Namen hatte. (Sonst hätte ich vermutlich einmal eine
Stadtwanderung rund um Wesel hingelegt.) Wenigstens kann man Sagen:
Ein paar entsprechend befragte Bewohner später irrte ich nur noch an
der Niederrheinhalle
selbst
rum, weil deren Eingang eher versteckt wahr.
Die
erste große Enttäuschung stellte sich dann aber auch gleich direkt
an der Kasse ein: Die Kaffee-Flat-Tassen waren bereits vollständig
verkauft worden. (Also
keine neue Tasse, die irgendwie zu Bruch hätte gehen können.)
Und
um einfach mal den Vergleich zu schalten, was meine bisheringen
Eindrücke an neuen Veranstaltungen in den letzten zwei Jahren
angeht: Die Halle wahr extrem leer. (Zugegeben: Dadurch das wir
Sonntag hatten und das Ganze eine noch sehr junge Geschichte ist,
wahr das auch nicht anders zu erwarten. Allerdings hätte ich doch
irgendwie mit einer etwas anderen Verteilung gerechnet.) Insofern
wahr allerdings auch der eigentliche erste Rundgang verhältnismäßig
schnell durchgeführt worden, um sich überhaupt einen Überblick zu
verschaffen. Und
hier bemerkt man dann, das dann doch ein paar Dinge etwas verschoben
aus meiner Warte mittlerweile ist: Obwohl ich halt eben sowohl zum
ersten mal zwangsweise auf dieser Con wahr, war das Ganze dann doch
schon beinahe so etwas wie ein Heimspiel, weil man irgendwie genügend
gesichter dann doch kannte. Oder selbst die Nasen, die man eben nicht
kannte, zumindest mittlerweile genügend vertraute Namen darstellen,
das meine geradezu ins neurotische übergehende Informiertheit hier
doch ständig verknüpfungen schließen konnte.
Aber
das alles mal der Reihe nach: Von Marcel Hill von Prometheus Games
(die gefühlt zum ersten mal seid Jahren wieder in der Öffentlichkeit
aktiv aufgetreten sind) erfuhr ich, dass zumindest der Samstag um
einiges Besser besucht wahr. Und danach rannte man dann schon beinahe
in gewisse andere Stände rein, die einem zu bestimmten Gesprächen
zwangen: Der größte Stand am Platz (der auch nur 4*4 Meter groß
wahr, weil ihnen ein Verbindungsstück fehlte, um die ursprünglich
angepeilten 5*5 Meter zu komplettieren) hatte natürlich die
Brettspielkiste aus Dinslaken inne. Jetzt muss man hinzufügen: Ich
komme aus Dinslaken und bin dadurch natürlich ein paar mal in dem
Ladenlokal gewesen. Allerdings hat dieses Ladenlokal führ mich
extrem ungünstige Öffnungszeiten, weswegen ich dann auch nur
verhältnismäßig selten drin wahr. Trotzdem hatte ich damals ein
paar nette Gespräche mit den Ladeninhabern geführt. Und der
Kompanion von Markus Pomorin, dessen Namen ich natürlich nicht
kenne, hat sich mein Gesicht anscheinend bei einem dieser Gespräche
eingeprägt und wohl irgendwie unter „Stammkundschaft“
abgespeichert. Weswegen wir ein paar sehr nette Worte wechseln
konnten und ich dabei die entsprechenden Geschichten über den Aufbau
des Standes erfahren konnte und die Geschichte des Farbständers, der
natürlich mitanreisen musste, erfahren habe. (Im übrigen fiel mir
dabei schon auf, dass die Brettspielkiste am Stand ein paar
Miniaturen von Freebooter Miniatures hatten, die mir zum einen in
meiner Sammlung noch fehlten, im Shop von Freeboter Miniatures nicht
mehr auftauchen
und nichts mit Freebooters Fate zu tun haben. Doch das sollte später
noch zu einem etwas seltsamen Moment führen.)
Ansonsten
sollten aus der Rollenspielszene noch Aborea, System Matters und
natürlich der Uhrwerk Verlag anwesend sein. (Wobei man sagen muss,
dass gerade Aborea eine dermaßen kleine Standfläche hatte, dass sie
mir erst sehr spät überhaupt aufgefallen sind.) Der Uhrwerk Verlag
wahr mit einer Auswahl
seiner Sachen da, die ich zumindest kurz überflog und das eigentlich
spannende wahr dann doch
eher für heute der System Matters Verlag. Zum einen hatte ich mir
die beiden Workshops fest vorgenommen und zum anderen hatte ich noch
mein Exemplar von Abenteuer-Gestallten im Gepäck (und da ich auf der
Spiel letztes Jahr meinen Kontakt mit Andreas Melhorn bereits
erneuert hatte, sollte das auch eigentlich nur ein geringes Problem
sein.) Doch stattdessen kam erstmal ein etwas anderer Aspekt ins
Spiel, was unsere Szene unter dem Aspekt des online Lebens betrifft:
Man kennt sich unter Pseudonym. Gelegentlich weiß man auch in etwa,
wie die jeweils andere Person theoretisch aussieht. Trotzdem begegnet
man sich stellenweise erst nach Jahren zum ersten mal. In diesem Fall
betraf das den guten Purple_Tntcl
(von dem ich gerade merke, das er seinen Blog auf Privat gestellt
hat), der ja damals das Vlogtaculum mitorganisiert hatte. (Und dem
ich vor unserer gemeinsamen
Nerdpolzeit schon häufiger als das Sprichwörtliche „Ding aus dem
Kommentarfeld“ aufgefallen wahr.) In dem Fall wahr es ein „Stimme
wiedererkannt, aber irgendwas stimmte mit dem Gesicht nicht“. Mir
persönlich wahr zumindest nicht bewusst gewesen, dass er irgendwann
angefangen hatte, sich einen Bart wachsen zu lassen. Aber auch Amel
erwischte ich in dem Moment direkt am Stand und konnte ihn gerade so
daran hindern, die Kappe wieder auf den Stift zu stecken, den er
benutzt hatte, um ein anderes „Abenteuer gestallten“ zu
signieren. (In diesem Falle wahr es dann ein „Mission
acomplished“.)
Die
beiden Workshops drehten sich dann um die Themen „Abenteuer
aufschreiben“ (was im weitesten Sinne dann eigentlich ein „Wie
komme ich als Schreiberling vielleicht in den Dunstkreis von Verlagen
rein?“ wahr, wobei Amel auch ganz klar einige praktische Vorschläge
gab, dass man sich zuerst an so etwas wie einem OnePage-Abenteuer
versuchen sollte. Oder aber, weil das wohl der neue heiße Scheiß
wäre, an einem „Adventure
Pamphlete“.) Unabhängig davon gab es auch nochmal ein paar
Hinweise zu kreativem Arbeiten und natürlich der übliche Hinweiß
darauf, dass mit dem Schreiben im RPG-Segment kein Geld zu machen
sei. (Und natürlich, dass das Ganze ebenfalls Arbeit währe.)
Der
zweite Workshop drehte sich um den s.g. „Anhang
N“,
eine Liste von Autoren, die Gary Gigax bei der Entwicklung von D&D
mit inspiriert hatte. Dieser Workshop sollte laut ursprünglicher
Planung von Daniel Neugebauer geleitet werden, wobei Amel dann von
der Seite gelegentlich dumme Kommentare einwarf. Nur: Wir alle
wissen, wie Daniel Neugebauers Stimme nach einem Messetag auf
Höchstleistung aussieht… also sie ist nicht mehr da.
Dementsprechend musste Andreas Melhorn also sein Wissen aufgreifen,
um die Stimmbänder seines Kollegen zu entlasten und gab einen groben
Überblick über die fünf großen Namen dieser Liste, welche sich
aus zwei Amerikanern, einem Amerikaner, der eigentlich ein Brite sein
wollte und zwei Briten zusammensetzte. (Namentlich waren
mit dieser Umschreibung Fritz Leiber, Robert E. Howard, H.P.
Lovecraft, J.R.R. Tolkien und Michael Moorcock gemeint.) Soweit wie
die beiden Leiter tatsächlich etwas zu den entsprechenden Autoren
sagen konnten teilten sie dieses Wissen tatsächlich und erwähnten
auch, warum es sich mittlerweile vermutlich wieder lohnen könnte,
tatsächlich einen Blick in diese Originale zum jetzigen Zeitpunkt zu
werfen. (Ganz davon ab: Sehr viele Autoren dieser Liste sollten
mittlerweile zumindest nach amerikanischem Recht Gemeingut sein. Das
heißt: Je nachdem wie man sich im Internet herumtreibt sollte man in
der Lage sein auf legalem Wege zumindest an ebooks der entsprechenden
Schriften in englischer Sprache zu kommen. Aufgrund des deutschen
Rechts in diesem Bereich wird uns zwar der Zugriff auf die
entsprechenden Schriften von Project
Gutenberg verwehrt. Aber
wo ein VPN
ist, sollte auch ein Weg sein.) Und
ich muss hierbei hinzufügen: Da ich ja nicht völlig unbeleckt bin
habe ich einfach mal die Rolle der dummen Kommentare aus dem Publikum
übernommen. ;) )
Den
Rest meines Messeaufenthaltes habe ich dann im Grunde mit Besorgungen
und dem zuschauen von ein paar Freebooters-Spielen verbracht. Und
damit kommen wir dann zu der Geschichte mit den
Freebooter-Miniaturen. Als ich nämlich tatsächlich dann am Stand
von der Brettspielkiste mir das vorhanden Angebot ansah (und dabei
natürlich sehr direkt meine Aufmerksamkeit den ausgestellten Waren
von Freebooter Miniatures wittmete überhörte ich eher zufällig nur
gerade, wie sich der Co-Inhaber des Ladens mit einer anderen Person
darüber unterhielt, ob er nicht ein paar Waren mitnehmen wollte. Und
wie aus heiterem Himmel wurde ich dann plötzlich angesprochen, ob
ich das Spiel spielen würde. Etwas überrumpelt gestand ich ganz
ehrlich, dass ich zumindest mit dem Gedanken spiele das Ganze
anzufangen und bereits die Startbox der Amazonen hier auf meinem Pile
of zusammengeklebte, aber unbemalte Miniaturen sich befände.
Kurz
gesagt: Wenn ich jetzt alle weiteren Kommentare im Nachhinein mir
durch den Kopf gehen lasse befürchte ich, dass ich da unerkannt ein
paar Worte mit Werner Klocke gewechselt habe. Das ist in gewisser
Weise ein Urgestein in der Miniaturenszene als Figurenkneter, dessen
Arbeit ich eher zufällig über Reaper Miniatures zu schätzen
gelernt hatte. (Um das zu erklären: Reaper Miniatures haben
zumindest auf ihren Blistern mit Metall-Miniaturen immer die Namen
der entsprechenden Personen drauf gedruckt, die die entsprechende
Miniatur entworfen hat. Und ich habe irgendwann festgestellt, dass
sich bei sehr fielen meiner Lieblingsminiaturen aus diesem Bereich
sich ein bestimmter Name ständig wiederholte: Werner Klocke. In
gewisser Weise Fanboye ich also dessen Werk schon eine Weile.)
Und
man bermerkte halt sehr gut, dass die Con auf verschiedene
Schnittstellen setzen will: Ich glaube bis Heute hatte ich keine
Gelegenheit gehabt das Angebot von Gerard
Boom oder Tomarillion in Natura zu betrachten.
Der
Rest wahr dann eher ereignislos. Nur am Ausgang kam mir nochmal
Daniel Neugebauer entgegen, als ich mich auf den Heimweg machte. So
wie es aussah bereitete sich also auch System Matters gerade vor,
ihren Stand so langsam aber sicher abzuräumen.
Was
lässt sich also jetzt insgesamt zu der ganzen Con sagen? Wir haben
es hier mal wieder mit einer dieser kleinen Cons zu tun, die eher
über den Verkaufsaspekt sich definieren. Also eher ein noch sehr
kleiner Publikums-Messer-Charakter + zusätzlichem Programm.
Allerdings macht die Niederrhein-Halle als Veranstaltungsort einen
sehr positivem Eindruck, so das hier noch Luft nach oben durchaus
ist. Man muss halt nur abwarten, wie sich die ganze Angelegenheit
entwickelt und welche Leute die Con noch anziehen kann. Für den
Anfang wahr es zwar sehr schade, dass der Sonntag so relativ wenig
zusätzliches Programm aufwarten konnte, was Workshop-Panels
betrifft, aber auch das ist halt eben dem ersten Moment geschuldet.
(Und
ich hätte auch einfach irgendwie versuchen könne, ob zumindest eine
Proberunde Freebooters Fate noch mit drin gewesen währe.)
Insofern
bin ich zumindest positiv gestimmt, was die Folgeveranstaltung im
nächsten Jahr angeht.
Wer
grob einen Vergleich braucht: Größentechnisch könnte man das Ganze
hier eventuell mit der alten Ratcon in Dortmund vergleichen. Nur das
die Toiletten noch benutzbar waren.