Sonntag, 2. Mai 2021

Ein weitere Schritt auf meiner multimedialen Phänomen-Leiter: Podcasting

 


Okay, damit sollte ich jetzt gerade eure Aufmerksamkeit haben. (Und dabei mache ich jetzt „nur“ Werbung für ein anderes Podcast-Projekt.)

Der gute Michael Jaegers hatte im Februar auf Twitter nach interessierten Mitspielern für einen Oneshot „Mietling auf Abwegen“ gesucht. (Und ist anschließend nicht schnell genug weggelaufen, nachdem ich mein Interesse zum Ausdruck gebracht habe.)

Jedenfalls bin ich dann in einer illustren Runde von einer Gurkentruppe aus Mietlingen gelandet, die dann verzweifelt den Weg nach draußen gesucht hatte.


Und wenn ihr mich schon immer einmal gehobenen Unsinn reden hören wolltet, dann habt ihr jetzt in zwei Folgen des entsprechenden Let‘s Play die Gelegenheit dazu.


Der Tempel der vergessenen Götter Teil 1


Der Tempel der vergessenen Götter Teil 2


Ich wünsche euch viel Spaß dabei.

Dienstag, 5. Januar 2021

RPG Blog'o'Quest: Januar 2021


Okay, okay, okay…. Ich geb ja zu: Es ist nicht unbedingt die feine, englisch Art so lange zu schweigen und dann einfach mit dem Kettenbrief wieder ins Haus zu fallen. Aber mit irgendwas muss ich ja Anfangen. Oder?

Von daher hat mich gerade eben der Hinweiß von Infernal_Teddy auf die Blog‘O‘Quest von Greifenklaue aus dem ganzjährligen Winterschlaf aufgeschreckt.


1. Welches Rollenspielereignis war für dich am prägnantesten/lustigsten/einprägsamsten in 2020?


Ich glaube, wir müssen den rosa Elefanten im Raum nicht ansprechen: 2020 war ein Scheißjahr. (Und in Verlängerung drückte es nur weiter die Stimmung die das Jahr 2019 einem als pelzigen Beigeschmack auf der Zunge hinterlassen hatte. Aber ich schweife ab.)

Nichtdestotrotz: Ich war ja in meinem Freundeskreis die Person, die als erstes in Richtung Online-Rollenspiel vorgeprescht ist. (Somit gehöre ich jetzt nicht zu den Personen, die großartig von der Webcamflaute im Frühjahr betroffen waren.) Was ich halt festmachen kann ist die Tatsache, dass ich mit den bestmöglichen Möglichkeiten ins Jahr gestartet bin (abgesehen davon, dass die Festplatte meines Desktop-Rechners während des ersten Lockdowns den Geist aufgegeben hatte und ich eine ganze Weile warten musste, bis ich es schaffte das Ding zum nächsten Lizensierten Reperatur-Service zu bringen. (In der Zwischenzeit war dann mein Linux-Notebook wieder auf seinem Schreibtischständer das aktive Werkzeug der Wahl. Von daher: Klopfen wir auf Holz.)

Das prägnanteste an der Sache war, dass meine drei Gruppen (auch aufgrund leicht veränderter Arbeitsbedingungen einzelner Mitglieder) jetzt deutlich mehr Zeit dieses Jahr finden konnte, um zu spielen. In den Jahren davor waren wir froh, wenn wir einen Termin im Monat fanden. So konnte man sich einfach nur schneller mit einem Blick auf sämtliche Terminplaner abstimmen, welcher denn der nächste Tag sein sollte. Das hat vor allem der WoD-Runde gut getan, die je nach Konzentration und Laune der einzelnen SLs zwischen den Transivanien-Chroniken von Vampire: Dark Ages und der Technokratie-Runde hin und her schwankte. (Special Agent Aika Sito reiste um wenige Minuten in der Zeit zurück um erschossen zu werden. Und das auf Anraten des Doktors. Welche Vor- und Nachteile dieser Charakter hat und wie ich und der entsprechende SL diese umgedeutet haben, dürft ihr euch jetzt herauszufinden versuchen. Fakt ist nur: Ich hab den Mann aufgrund dieses Vorschlags dazu gezwungen sich durch einen Großteil der New-Who-Serie zu schauen. XD )

Und trotzdem: Ein Ereignis muss ich hier dann doch hervorheben. Während des ersten Lockdowns konnte ich einen Punkt von der To-Do-Liste abhaken: Labyrinth Lord mit Moritz Mehlem (dem ollen glgnfz.) gespielt haben wir eines der Abenteuer aus den Larm-Chroniken. Und auch wenn das ganze Moritz-Typisch mit dem totalen Wipe-Out der Gruppe geendet hatte meinte Moritz, dass er zumindest uns dann die Chance geben wollte, die letzten Räume inoffiziell mit den Figuren aus einem anderen Zeitstrahl dann zu betreten. Ich glaube ich hatte den Rest der Gruppe überrascht (schon vorher war mir am Aufbau des Dungeons eine schneckenhausartige Anordnung der Räume aufgefallen.) Und als wir dann im allerletzten Raum in einer Sackgasse steckten und sämtliche Wahrnehmungsproben vergeigten, wandte ich mich an den klerikalen Charakter der Gruppe und fragte ihn, was die örtliche Hausgottheit „Taxon“ zum Thema Sackgassen im Leben sagen würde. (Wir hatten kurz vorher eine kommentierte Fassung der Lehren eben jenes Gottes gefunden die der der entsprechende Charakter jetzt mit sich trug, um sie später an eine entsprechend qualifizierte Person weiterzureichen.) Moritz lapidare Antwort „Streng dich an“ nahm ich in dem Fall wörtlich.

Mal schauen: Vielleicht kriege ich 2021 eine entsprechende Runde Numenera unter Mhaire Stritter hin. (Okay, letzteres ist schon extrem unwahrscheinlich. Aber irgendwelche Ziele sollte man ja setzen, um dann die Erwartungen runterzuschrauben. XD )


2. Wie oft bist Du 2020 zum Spielen gekommen? Was wurde am meisten gespielt, welche Systeme hast Du neu kennengelernt? Wie hoch ist die Onlinequote?


Ähm… oft? Also: Ich hab keine Zahlen zur Hand, aber im Vergleich zu 2019 haben hier die Internetleitungen Rollenspielbedingt wirklich geglüht.

Platzhirsch dabei war eindeutig die WoD-Runde. Wobei ich jetzt nicht genau sagen kann, ob wir mehr Dark Ages oder Technokratie gespielt haben. Ich würde zwar auf die Technokratie-Chronik tippen, aber dafür müsste ich wirklich jetzt in den einzelnen Notizen Strichliste führen.

Jedenfalls hatte ich jede Menge Spaß, gerade weil sich einige Umstände zu meinen Gusten auf dieser Ebene gehoben haben.

Einzig mit der Warhammer-Runde hatten wir eine Ausnahme gemacht, als die Infektionszahlen hier in NRW gerade etwas niedriger waren. Aber da war sich jeder der äußeren Umstände in denen wir alle jeweils stecken bewusst. Und wir haben sofort, als es in den Nachrichten wieder hieß, dass die Gegend hier (Kreis Wesel, Duisburg, Oberhausen, Mülheim a.d.R., Essen) erneut zum Hotspot wieder auf Discord umgestellt. Ich denke so langsam entwickelt jeder mit dem Kram seine Routine.


3. Welches RPG-Produkt 2020 (aber nicht unbedingt aus 2020) ist Dein Produkt des Jahres?

Die Frage ist… schwierig. Der Punkt ist, dass ich zwar Geld ausgegeben habe, aber nicht unbedingt Zielgerichtet fürs Rollenspielhobby. (Viel mehr in Pinsel, Farben und „Männekes“, wie meine Mutter meine wieder erwachte Liebe zu Miniaturen gerne bezeichnet. Und da wird wohl auch im neuen Jahr noch einiges ins drumrum fließen. Ich male zwar kriechend (wer meinen „Fortschritt in dem Bereich sehen will, kann sich auf Instagram gerne das ganze antun), aber halt eben auch mit einem ständigen Bedürfnis dabei „gut“ im Rahmen meiner Möglichkeiten zu sein. (Und eventuell besser zu werden.)

Wenn ich das so runterbreche: Ich habe relativ spontan die Frostmaiden-Kampagne für D&D5 erworben. Zusätzlich kamen noch das PDF von Humblewood sowie „Mietling auf Abwegen“ und „Epoch“ hinzu. (Letzteres hat einen Grund, über den ich noch nicht reden will, weil Ankündigungen ständig an irgendwas anderem scheitern.) Ach ja: Und der Würfel Adventskalender von Q-Workshop natürlich.

Ich würde zähneknirschend dabei Humblewood hervorheben, wenn es um eine Empfehlung ginge. Aber mehr auch nicht.


4. Welcher Blogartikel, welches Video, welcher Karneval Deiner RPG-Kollegen (also quasi der Blogosphäre) hat Dich 2020 am meisten geflasht?

Ich muss ehrlich sagen: Abgesehen von einem gelegentlichen „Ins Forum linsen, was denn aktuell Karnevals-Thema ist“, habe ich recht wenig mit dem Blog-Netzwerk verfolgt… eher gar nichts.

Wenn überhaupt hatte ich hier und da mal einen kurzen Blick in die Videos von Orkenspalter TV geworfen und bin ansonsten auf Twitter Leuten auf die Fortpflanzungsorgane gegangen.


Von daher… wenn ich irgendwas im Moment besonders loben muss, dann wären das für mich:

*Die Borbarad-Kampagne in Orkenspalters Bventurien. Aus irgendeinem Grund scheint Ulisses Spiele wirklich Angst vor dieser Kampagne zu haben, dass sie es noch nicht mal wagen, die Veröffentlichungen in irgendeiner Form als PDF zum verkauf zu stellen. (Was es extrem schwierig macht, sich den entsprechenden Plot in irgendeiner anderen Form lesender Weise zu Gemüte zu führen. Wirklich viel mehr bemerkenswertes scheint DSA jedenfalls bis heute nicht hervorgebracht zu haben.)

*Humblewood bei den Orkenspaltern. (Mhaire Stritter hatte mich im ShouldUp-Format auf das Spiel aufmerksam gemacht. Und ist somit daran Schuld, wenn der Sphaerenmeister entsprechende Bestellungen in diese Richtung in meinem Account finden sollte.)

*Sunshine Falls im Podcast von Michael Jeagers. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das System wirklich das schafft, was es will. (Oder einfach nur daran vorbeischrappt und immerhin ein halbwegs brauchbares Grusel-System zurücklässt.) Aber das werden wir noch abklopfen.


5. Welches sind die Medien 2020 für Dich? Bester Film, beste Serie, beste Buch, beste Comic etc.?

Oje… Medien 2020. Eines vorweg: Ich werde jetzt über Medien Reden, die ich 2020 konsumiert habe. Das heißt aber nicht, dass sie auch 2020 wirklich herausgekommen sein müssen.


Bester Film: Eindeutig der Kurzfilm „Bloodmachines“, der mein erstes auf Kickstarter unterstütztes Filmprojekt ist. Im Kern handelt es sich hierbei um eine Settingausbau des Musikvideos Turbokiller von Carpenter Brut. Ja: Das Ganze ist im Kern einfach nur ein zu lang geratenes Musikvideo. Aber die Bilder, die der Film mit eben genau diesen Mitteln produziert sind unglaublich überzeugend. Schaut euch das Ganze einfach mal an, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt. Der Film macht einfach nur Spaß anzusehen.


Beste Serie: The Madalorien. Der mir (trotz gewisser Schwächen hier und da) seit langem mal wieder das bot, was für mich letzten Endes Star Wars ausmacht. (Auch wenn ich immer noch nicht die letzte Folge gesehen habe, weil ich immer noch die zerstörung der Silvercrest nicht verdaut bekommen habe.)


Beim Buch muss ich im Moment leider passen. Irgendwie verschiebt sich meine Erinnerung an das gelesene dieses Jahres mit dem gelesenem vom Jahr davor. Von kann ich zwar ohne mit der Wimper zu zucken die Wh40K-Romane mit den Battlesister der Adeta Sororitas im Fokus absolut empfehlen. Aber ich weiß nicht mehr, wann ich die gelesen hatte.


Comics: Das kriege ich tatsächlich etwas besser hin: Im Schwerpunkt habe ich dieses Jahr nämlich erstmal meinen Klassiker-Pool an Comics (es fehlen zwar immer noch Titel, von denen ich weiß, dass ich sie hier ins Bücherregal integrieren muss, aber es entwickelt sich so langsam) etwas ausgebaut. Ich hatte ja auch schon während des ersten Lockdowns auf Sunstone aufmerksam gemacht, das ich absolut empfehlen kann. So sind aber auch die ersten Bände der Franko-Belgischen Reihe „Die Schiffbrüchigen von Ythag“ hier endgültig eingetrudelt. (Die ich schon etwas länger auf meiner Wunschliste versteckt hatte.) Und die Mangareihe Monster habe ich in einer aktuelleren Druckauflage verfollständigt. Aber auch die Reihe „Ex-Arm“ konnte Punkten. (Während Aposims auf sich warten lässt.)

Aber all das ist im Grunde nicht „mein Highlight“. Da bin ich zugegebenermaßen dieses Jahr ein wenig in die finstere Gedankenecke abgesunken. (Und habe etwas niederen Bedürfnissen nachgegeben.)

Wie ein paar sicher noch von dem Blog hier wissen, bin ich ein Fan von Brian Polidos Serien „Lady Death“ und „Chastity“ (im Grunde genommen von allen Sachen, die Chaos Comics in den 90ern herausgebracht hatte.) Ende 2019 bin ich darüber gestolpert, dass Brian Polido die Rechte an seiner Kultfigur „Lady Death“ zurückerworben hatte. (Und seid 2015 unter dem Label „Coffin Comics“ erfolgreich einige Kickstarter herausgebracht hatte.) In dem Zusammenhang habe ich auch den Begriff „Bad Girl Art“ welcher eine Bewegung der 90er Jahre zusammenfasst, die weibliche Anti-Superheroen in den Fokus gesetzt hatte, die vor moralisch mehr als fragwürdigen Entscheidungen nicht zurückschrecken und dabei sich die Finger schmutzig machen. (Ach ja: Und dabei auch noch eine Augenweide für den „Male Gaze“ sind… jedenfalls bin ich mittlerweile dabei meine Comicsammlung auch noch um die 90er-Reihe rund um Purgatory zu erweitern. Allerdings anders als bei Lady Death vollständig auf Englisch.)


Kurz gesagt: Mein Favorit in diesem Jahr war der Hardcoversammelband „La Muerta Lives vol.1“.

Da Pulido nur die Rechte für die Figur der Lady Death und einiger sehr eng damit assoziierter Anderer besitzt, ist er jetzt in der Verlegenheit einen neuen Kosmos mit neuen „Bad Girls“ auszufüllen, die in diesem Zusammenhang mit seiner bleichen Avatar-Schönheit interagieren können. La Muerta ist dabei – offensichtlich inspiriert von Tarantinos Kill Bill-Filmen und dem mexikanischen Dia de la muerta – einfach nur eine gewöhnliche Frau mit militärischer Vergangenheit, die – nachdem sie die Ermordung ihrer liebsten Anverwandten mit ansehen musste – sich auf einer tödlichen Vendetta befindet, vom einer inkarnation des Todes dabei geführt wird und immer mehr mit übernatürlichen Ereignissen sich konfrontiert sieht. (Feministinnen mögen sich hierbei drüber aufregen, soviel sie wollen. Mir gefällt die Geschichte.)


VideospielCloudpunk. Technisch war ich Anfang des Jahres unglaublich frustriert darüber, dass Cyberpunk 2077 immer wieder verschoben wurde. (Und ziemlich begeistert, als ich über diese kleine Perle gestolpert bin.) Das Ganze ist zwar zugegebenermaßen nur eine sehr kurze Geschichte für ein paar Nächte. Aber diese Erfahrungen „einer Nacht“ machen sehr viel Spaß. (Ich war eben sehr erfreut, dass das Ding rausgekommen ist und sehr kurz danach eine PS4-Variante angekündigt wurde. Und ja, in der letzten Zeit habe ich sehr viel Zeit mit Cyberpunk 2077 in der PS4-Vanilla-Fassung gemacht, aber da muss ich selbst nochmal nachsehen, wie sich das Spiel am Ende anfühlt. Und ich werde es noch ein zweites Mal vollständig angehen müssen. Ich habe nicht genug Freundschaftsprozente bei Silverhand, um den Reaper nicht zu fürchten.)