Hallo im August. Das
aktuelle Thema, dass sich die gute Niniane hat einfallen lassen heißt
„Ein Tag im
Sommer“. Und mir viel auf, dass hier schon fiel zu lange zu
wenig zum Thema Rollenspiel in irgendeiner Weise abging, so das ich
jetzt ein paar Dinge erst mal so richtig aufholen soll. Und wie sich
die meisten Leute denken können ist für mich aktuell das tragende
Element in diesem Sommer eine Begleiterscheinung des Klimawandels:
Diese verdammte Hitze!
Und das erinnert
mich an Etwas, dass direkt vor meiner Haustür gerade stattfindet.
Das auf dem Foto ist
ein kleiner Teil des inerstädtischen Bachbettes des dinslakener
Rotbaches. Unter normalen Umständen ist dieser Bereich, der hier
gerade zu sehen ist kein scheinbarer Trampelpfad sondern ein
verhältnismäßig flacher Bachverlauf mit niedrigem Wasserstand. Vor
ein paar Jahren ist hier einmal eine entlaufende Schmuckente auf
einen wilden Erpel getroffen und schaffte es mit diesem ein Gelege
groß zu ziehen. (Seitdem erinnern in jedem Jahr immer wieder ein
paar vereinzelte Enten aufgrund ihres phänotypischen Federkleides an
eben diese Ente.) Und es gibt… besser gesagt gab hier immer wieder
einen konkreten Grund sich darüber schwarz zu ärgern, wenn wieder
mal der Fischreiher durch den Bach stelzte. Wasser wird dieses
Bachbett sicherlich irgendwann wieder führen. Ob und wann wieder
Leben in dem Gewässer auftaucht, wird sich zeigen müssen. Und ich
habe mich gerade genau deswegen an ein bestimmtes Thema erinnert:
Wie ein paar Leute
eventuell mitbekommen haben, bin ich durchaus in jungen Jahren mit
diversen Medien in Kontakt gekommen, die eigentlich für die
weibliche Zielgruppe bestimmt waren. (Ich bezeichne mich nicht als
Brony, aber ich besitze noch irgendwo einige alte „My little
Pony“-Figuren. Wichtig ist jetzt nur: Es gab bereits damals
Fernsehserien rund um das Franchise.)
Diese ersten
Zeichentrickfilme waren dabei immer sehr wiedersprüchlich im Kern,
was die Bewohner des jeweiligen Settings anbelangt. Mal gab es
Menschen, mal nicht. Und die jeweiligen Geschichten wollten sich auch
nicht so ganz Einig werden, was einen möglichen „technischen“
Status des entsprechenden Settings anbelangte. In einer dieser
Geschichten, die Menschen auf einer relativ modernen Zeitebene
(zumindest der Kleidung nach zu schließen) enthielt kam es zu einer
Überschneidung der Erdgebundenen Ponys und zumindest der
Seepfedchen-Ponys (die dann Schwimmreifen um die Hüften hatten.)
Eines dieser Seepfedchen fand auf dem Grund des Flusses eine
vermeitliche Schatzkiste. Gefüllt war diese mit seltsamen
Motivmünzen, die – wie sich im weiteren Verlauf der Geschichte
herausstellte – Wünsche erfüllen konnten. (Welche von sehr
unterschiedlich großer Macht waren.) Während eines gewalltigen
Gewitters trat eines der Ponys auf eine der Münzen und wünschte
sich, dass es niemals wieder Regnen sollte. Die Folge darauf war
binnen kürzester Zeit verhehrend. Der Regen hörte auf, das Land
verdorrte, der Fluss vertrocknete. Und um herauszufinden, was mit dem
Fluss los war (und weil man noch nicht verzweifelt genug war, um an
magische Münzen zu glauben, die Wünsche erfüllen konnten und
danach sich in Luft auflösten) zog diese Menschen-Pony-Truppe los um
die Quelle des Flusses zu suchen. (Nur um im ausgetrocknetem Flußbett
die Seepferdchen-Ponys zu finden, die aufgrund der trockenheit kurz
davor standen zu verenden.) Und dort hörte diese spezielle erzählung
tatsächlich auf. (Zumindest in der Fassung, an die ich mich
erinnere. Ich vermute, dass es sich dabei um einen Zweiteiler
gehandelt hatte und wir lediglich nie die nachfolgende Video-Kassette
zu Gesicht bekommen haben.) Wisst ihr wie unglaublich traumatisierend
es ist für ein sieben jähriges Kind mit den folgen eines dermaßen
unbedacht dahergesagten, egoistischem Wunsches konfrontiert zu
werden? Noch dazu ohne Möglichkeit jemals herauszufinden, ob die
Geschichte ein Happy End gehabt hat.
Der Vorteil dieses
Kindheits-Traumatas ist jetzt aber, dass man diese spezielle
Erzählung jetzt allerdings nutzen kann für anderen Unfug. Ich denke
hier gerade an ein Meta-Gerüst für eine Kurzkampagne. (Hier werden
also gerade nur meine losen Gedanken gesammelt, und noch kein
endgültiges, fertiges Ergebnis zu lesen sein.) Im Zweifelsfall sogar
für sowas wie „Beyond the Wall“ aus dem System Matters Verlag.
Aber ich will diesen Gedankengang hier erst einmal möglichst
Systemfrei formulieren.
Und denke ich gerade
an einen boshaften Trickster-Gott, der den Menschen mit Hilfe von
entsprechend kleinen Talismane eben genau diese Möglichkeit bietet.
Sie tauchen irgendwann auf und es verbreiten sich zuerst
entsprechende Gerüchte in einer kleinen Ortschaft, in der diese
Münzen aufgetaucht sind und eher spontan entsprechende Auswirkungen
festgestellt werden. (Man könnte hier auch entsprechend eine
ähnliche Geschichte noch einbauen, wie ein entsprechender Satz
Talismane entdeckt wurden.) Und zuerst kommt es dann ganz langsam zu
einer Art Goldrausch, während die Leute sich darum bemühen
entsprechende Wünsche für sich zu erlangen. Das kann so lange gut
gehen, bis zu einem entsprechendem Ereignis tatsächlich jemand den
Wunsch äußert, dass er auf jeglichen Regen verzichten könnte. (Mit
entsprechenden Folgen.)
Das schöne bei
dieser ganzen Sache ist dann, dass sich hier jetzt langsam eine
entsprechende abwärtsspirale beschreiben lässt, wie ganz langsam
die Stimmung in der Ortschaft kippt. (Und man kann beschreiben, wie
allmählig zuerst Hilfe aus der nächsten, größeren Ortschaft
herbeigeholt werden soll.) Dabei könnte es auch nebenbei zu
Aufständen aufgrund der Wasserknappheit kommen.
Wichtig bei der
ganzen Geschichte ist aber eine Sache: Sobald die weltlichen Belange
abgespielt wurden, muss die überweltliche Komponente dieser ganzen
Situations ins Spiel kommen: Zum einen ist ja immer noch die Frage,
was mit dem Fluss an sich los sei im Raum, zum anderen muss man ja
irgendwie die Geschichte mit dem Hintermann in dem ganzen Ereignis
noch klären.
Ich denke, dass
früher oder später die Idee aufkommen könnte, die Quelle des
Flusses zu suchen, der ja bisher eigentlich sehr zuverlässig Wasser
gespendet hatte. Alternativ könnten auch diejenigen, die bislang
Wünsche erfüllt bekommen hatten, sich eines Nachts ferngesteuert
auf den Weg den Fluss entlang aufmachen.Wichtig bei der Sache ist,
dass ein paar seltsame Eigenheiten zu Stande kommen. (Und hier bietet
die Phantasie ja durchaus Möglichketien: Eine Denkbare Möglichekeit
währe, dass die Scs in diesem Fall an eine Quelle kommen, an der
eine gewalltige Skulptur aus Wasser sich gebildet hat, damit kein
Wasser mehr in Richtung Ortschaft fließt und somit einer der
direkten Garanten für Regen sich nicht mehr für direkte
Luftfeuchtigkeit sorgen kann.)
Und spätestens hier
müsste man dann den Trickster irgendwie einführen: Denkbar wäre
die Möglichkeit, dass er vorher in der Ortschaft eindeutige
Erfahrungen in verkleideter Gestalt sammeln konnte und jetzt auf
diesem Weg den Sterblichen einen Denkzettel verpasst hat. Wobei ich
mir nicht ganz sicher bin, wie man das Szenario wieder auflösen
könnte. Denkbar ist, dass es hier zu einer Art Wettstreit kommen
kann. (Wobei eher Geschick oder Raffinesse gefragt sind, als pure
Körperkraft. Wer die Sandman-Comics kennt, kann sich eventuell an
den entsprechenden Wettstreit in der Hölle zwischen Dream und einem
anderen Dämonen erinnern, den Dream für sich entscheiden kann, weil
er am Ende die Hoffnung ist.) Ich glaube nicht daran, dass jemand,
der einen derartig perfiden Plan der Rache schließt auf Blut aus
ist. Denkbar ist auch, dass der Trickster selbst von den Scs keine
direkte Forderung stellt, sondern viel mehr einen späteren Gefallen
einfordert, weswegen er jedem von ihnen ein Mal aufsetzt, dass sie
Zeit ihres Lebens an ihn binden wird.
Das sind, wie
gesagt, noch vollkommen unausfgearbeitete, erste Überlegungen, die
das Gerüst bilden sollen, auf dem ein späteres Abenteuer dann
aufbauen könnte. Mehr hatte ich aber auch von Anfang an nicht zum
Ziel gehabt. Es ist einfach nur einer dieser kurzen Gedankenblitze,
die einem manchmal aufkommen, wenn man ein bis zwei Details
zusammenträgt und sich dadurch zu etwas inspirieren lässt.
Edit: Nachdem ich
den Fatecast
gehört habe möchte ich hiernochmal auf etwas hinweisen: Ninianes
scheinbare Überlegungen über vertrocknende Landschaften und
dergleichen waren mir gänzlich unbekannt, als ich damit angefangen
habe, in die Tasten zu hauen. Im Nachhinein betrachtet fülen sich
meine Zeilen fast shcon so an, als hätte ich ihr in die Hände
gespielt.
Das sind sehr interessante Gedanken, die sich sicherlich nicht nur in einem Fantasy-Setting, sondern auch für Urban Fantasy verwursten lassen. Hmmm. Spannend! :D
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