Das die Spiel in
Essen jedes Jahr für mich einer der großen Termine ist, auf die ich
auf jeden Fall hinpilgere, dürfte ja jetzt über die letzten Jahre
so mehr oder weniger eindeutig klar geworden sein.
Und wie ich auch
schon mehrmals schon angedeutet habe war die Spiel bislang immer nur
ein reiner „Kaufrausch“ für mich gewesen. Ein tragendes Element
davon war dabei wohl meistens der Umstand gewesen, dass ich eh immer
Samstags über die Messe geschlendert bin. Ein anderer Umstand wohl
auch, dass die meisten Gesichter auf der Spiel in Essen für mich in
die Kategorie „eher unbekannt“ gehörten. Aufgrund eines
kurzfristigen Terminchaos, das sehr viel mit den entsprechenden
Terminen des Movie Parks und familieninternen Umständen zu tun
hatte, war ich dann am Ende gezwungen einmal von diesem gewohnten
Trott abzuweichen und anstelle des Samstags den Donnerstag als meinen
Tag erkoren zu halten.
Da jetzt bereits
letztes Jahr Infernal Teddy hier in die Gegend wieder gezogen ist
(und wir beide unsere jeweilige Urlaubswoche anscheinend so gelegt
hatten, dass wir ungestört die Spiel anlaufen konnten), ergab es
sich aber auch noch, dass wir uns zumindest für ein gemeinsames über
die Messe bummeln verabredeten. Und auch wenn ich eigentlich 10 Uhr
als Aufschlagzeitraum für Essen geplant hatte, gab es ein paar
Verzögerungen an dem entsprechenden Morgen: Zum einen etwas
privates, dass ich hier nicht all zu groß breit treten möchte. Der
ander Grund war der Umstand das in Mülheim an der Ruhr derzeit eine
Brücke abgerissen wird und ich deswegen in der nicht ganz so gut
einschätzbaren Hölle des Schienenersatzverkehrs festhing.
Jedenfalls war es dann so in etwas 10:30 Uhr, als ich endlich am
Messegeländer angekommen war und dürfte nochmal bis circa 11:30 Uhr
gedauert haben, bis ich dann endlich in den Messehallen drin war.
(Infernal Teddy hatte an dem Tag eine andere Anreisemöglichkeit
gehabt und war deswegen bereits deutlich früher vor Ort gewesen.)
Und da ich ihn eh nicht sofort ans Handy bekam konnte ich zumindest
zu meinen persönlichen Guilty Pleasure Einkäufen über gehen, die
mir anscheinend außerdem einen gewissen Ruf in ein paar Bereichen
des Internets eingebracht haben, wie ich später erfahren hatte. Fakt
ist jedenfalls: Diese Spiel war nicht nur der reine Einkaufsbummel
gewesen. (Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht einiges an Geld
auf den Kopf gehauen habe.)
Das ich Abends
vorher erfahren hatte, dass aus dem Nerdvana-Forum
sowohl Sir Padras als auch Dirty little Dice anwesend sein würden,
hatte ich noch am gleichen Abend zumindest mit Padras Nummern
ausgetauscht. (Der aber später als ich erst in Essen sein wollte.
Und da ich aus einem der Facebookstreams zumindest wusste, dass
Andreas Melhorn, den ich aus meiner Unknown Armies Zeit her kenne, am
System Matters Stand sein wollte, war das auch noch einer der
Anlaufpunkte gewesen.) Aber bis auf die Tatsache, dass ich Infernal
Teddy zuerst tatsächlich vollständig übersehen habe, konnte ich
tatsächlich eigentlich diesen Punkt zuerst gar nicht abhaken. (Amel
wollte nämlich auch erst zwei Stunden später vor Ort sein.)
Das führte dazu,
dass ich zuerst auf Teddy traf, danach am System Matters Stand dabei
zusehen konnte, wie Daniel und Hilfskraft verzweifelt versuchten ein
Regal aufzubauen, das anscheinend am Vortag hatte warten müssen,
nachdem das fast schon sprichwörtliche Pech dieses Kleinstverlages
mit der Post dafür gesorgt hatte, dass 150 Pakete „Im Schatten des
Dämonenfürsten“ persönlich zur nächsten Post gebracht werden
mussten und dort (so die entsprechende Anekdote) auch noch beinahe
nicht angenommen worden wären. Zufälligerweise standen aber auch
Tom und Janine von DorpTV in dem Augenblick am selben Stand. Und da
Teddy sich persönlich bei den Beiden für die Jahrelange gute Arbeit
einmal bedanken wollte, kam es zu einem kleinen Austausch über die
Szene und die einzelnen Tage der Spiel. (Offenbar ist der Freitag der
ruhigsten und besucherärmste Tag… seltsamerweise.) Und natürlich
war auch die RPC,
deren potentielle Zukunft und eine Pressemitteilung von Adre Kuschel,
die die Tage auf Facebook veröffentlicht wurde, Thema. (Und diese
Pressemitteilung ging wenigstens an Neue Abenteuer raus, so das Teddy
sich das ganze auch in seinem Mail-Postfach durchlesen durfte und mit
entsprechend amüsiertem Unterton eine eigene Interpretation des
Ganzen zum besten gab.)
Was dann folgte war
ein entsprechendes Irren durch die einzelnen Gänge und Hallen, mal
auf der Suche nach Dingen, die eine Bekannte von Teddy suchte. Mal
einfach nur um Leute zu finden oder einfach Dinge zu betrachten. (Ich
muss hierbei hinzufügen: Ja, Teddy und ich wollen eigentlich in 40K
wieder einsteigen. Was mich allerdings in meiner übertriebenen
Angewohnheit Informaionen zu sammeln nicht davon abgehalten hat ein
vermutlich gutes, mittelmäßiges Wissensniveau über den derzeitigen
Stand der aktuellen Szene, was die produzierenden Macher angeht,
anzuhäufen. Zumindest konnte ich auf diesem Weg sowohl den Stand von
„Brother Vinnie“ einen polnischem Miniaturenkneter, der besonders
für seine Figuren bekannt ist, die nackte, weibliche Formen
repräsentieren, identifizieren, aber auch einiges mehr einfach so
mit gesteigertem Interesse betrachten, das Infernal Teddy zu dem
Zeitpunkt wohl noch halbwegs unbekannt gewesen sein dürfte. (Hierbei
muss man hinzufügen, dass die RocketBeans-Show „Diced“, die ja
aus dem Magabotato-Kosmos entsprungen ist, echt gut ist, um sich
erstmal zu informieren.)
Aber diese Spiel
war, wie gesagt, in erster Linie ungewöhnlicherweise stark
Socialising fokussiert. Neben Padras,
der seinen Sohn im Schlepptau hatte und Dirty
little Dice, sowie Amel
, die ja ohnehin alle auf meiner Liste standen, begegnete ich somit
auch am Uhrwerkstand Friederike
Bold,
die ja
zumindest über meine „schlechte Angewohnheit“ alle möglichen
von mir konsumierten Medien auch zu Kommentieren in ihrer Funktion
als eine der drei Stimmen des Fatecasts mit meinem Pseudonym „Orakel“
mittlerweile ein wenig vertrauter ist. (Im
übrigen muss ich hierbei noch erwähnen, dass Teddy dabei auch noch
auf eine sehr wichtige Paralele der Fate-Produkte der Uhrwerk
Verlages hinweisen musste, die diese mit der Partei „Die Partei“
gemeinsam haben… ihr dürft raten, welche das ist.)
Und
kaum dreht man sich um, um von dannen zu schleichen rennt man auch
noch in Chosen
und Plastiklöffel
rein. (Ich glaube ich muss mich zwar immer noch anstrengen, um auf
jedem Meter ein bekanntes Gesicht zu treffen, aber so langsam muss
ich mir wohl doch ein paar Gedanken zum Thema „Vernetzung
innerhalb der Szene“ und meine eigene Rolle dabei machen.) Da Teddy
sich im Anschluß noch
mit ein paar Freunden am Südeingang
im dortigen Restaurant treffen
wollte verbrachten wir noch etwa eine Dreiviertelstunde dort
gemeinsam, wobei ich mehr zuhörte und die anderen Reden ließ. (Das
war halt letzten Endes ein Austausch und schwelgen von alten Freunden
in Erinnerungen und gegenseitigem auf den neuesten Stand bringen. Und
ich war „nur“ das Anhängsel, dass maximal die lose Verbindung
Livejournal
aufzuweisen hatte.)
Danach
brachen eigentlich auch schon fast alle mehr oder weniger auf. Und
auch Teddy und Ich entschlossen uns, dass ich nur noch eben die
letzten paar Einkäufe auf meiner eigenen Liste erledigen wollte. Das
führte zu einer schnellen Stippvisite bei Q-Workshop vorbei, wo ich
den alten DonKamillo mal wieder begegnet bin. (Und mir direkt die
Würfelpacks an Vampire- und Changeling-Würfeln gesichert hatte, bei
denen es unklar war, ob diese nach den Kickstartern nochmal in den
regulären handel übergehen würden.) Ich verkniff mir einen
direkten Ansturm auf Chessex (die ich dann auch dieses Jahr gänzlich
ausließ, weil mein Geldbeutel am Ende ein eindeutiges „Nein!“
sagte) und es ging nochmal kurz ein paar Weitere Stände von
Tabletop-Herstellern anlaufen.
Schade
war nur, dass ich weder Thomas Michalski noch Steff
Tannert am Ulisses-Stand antreffen konnte, die wohl beide aus
unterschiedlichen Gründen ausgefallen waren, wie Michael Mingers uns
berichten konnte.
Und
somit entschlossen Teddy und ich am Ende meines Geldes dann, das es
wohl oder übel an der Zeit währe ins Horn zu stoßen und
aufzubrechen. Mit einem Haufen neuem Zeugs verabschiedete ich mich
also am essener Hauptbahnhof von meinem Freund, lief nocheinmal
Padras in die Arme, der unbedingt wissen wollte, was das für eine
große Kiste sei, die ich in einer Tasche bei mir mitführte und
konnte dann doch irgendwann nach ein wenig rumirren den richtigen
SEV-Bus in Richtung Duisburg besteigen.
In
diesem Sinne bleibt mir also nur noch das entsprechende Bild ala
„Loooooooot!“ hier übrig zu präsentieren. (Zugegeben: Der
Schatten des Dämonenfürsten ist geschummelt, allerdings kam das
Päckchen am selben Tag an, wie ich auf der Spiel war,
dementsprechend verbuche ich es einfach mal darunter.)