Ahm… huch. Da war
ja noch was. Und zwar hatte ich jetzt fast schon wieder den Karneval
der Rollenspielblogs vergessen. Und
die gute Clawdeen hat da auch gleich das unglaublich faszinierende
Thema…. Schuhe? Sag mal: Willst du mich verarschen?
Ich habe zwar
irgendwo an den äußersten Rändern meiner Filterbubble, so gerade
noch aus dem Hintergrundrauschen der belanglosen Details denen man
keine Beachtung mehr schenken muss herausragend mitbekommen, dass da
draußen so etwas ähnliches wie ein Sneaker-Trend mit einem Mal
existiert: Aber das ist doch nun wirklich kein Grund den Quatsch
jetzt für einen Karneval aufzugreifen. Okay, was wissen wir über
Schuhe: Ihre Funktion ist es eine isolierende Schicht zwischen den
eigenen Füßen und dem zumeist von Glasscherben gesäumten
Untergrund zu schaffen, damit die eigenen Füße keinen Schaden
bekommen. Aufgrund der Tatsache, dass eben die Oberfläche, über die
Sohlen streifen eben diese abnutzen… abnutzen? Abnutzen….
Abnutzen….
Okay, ich bemerke
gerade das meine Gedanken die Struktur eines Sprungs in der Platte
haben. Aber warum nutzen wir das nicht einfach mal entsprechend aus.
Also getreu dem Nancy Sinatra-Klassiker „These boots are made for
Walkin‘“ stelle ich jetzt einfach mal die Playlist meines iPods
auf Zufalls-Abspielung und versuche einfach mal herauszufinden, ob
die Ergebnisse bei mir in irgendeiner Weise „Klick“ machen, was
einen möglichen Schuh angeht.
1.) Die
Stiefel des Kuriers der Königin
Ich bin Kurier
der Königin Ich bin der Kurier!
Was immer sie benötigt Bring ich ihr, bring ich ihr!
Ich bin Kurier der Königin Und wenns das Letzte ist was ich tu'
Ich ebne ihr den Weg - Hier und jetzt und immerzu
Was immer sie benötigt Bring ich ihr, bring ich ihr!
Ich bin Kurier der Königin Und wenns das Letzte ist was ich tu'
Ich ebne ihr den Weg - Hier und jetzt und immerzu
Schandmaul: Der
Kurier
Kuriere
sind Menschen deren wichtigste Aufgabe es ist Nachrichten auf
möglichst schnelle Weise zu überbringen und die Wünsche eben
dieser Herren zu erfüllen. Zeit ist dabei ein unglaublich wichtiger
Faktor in dieser Gleichung. Gleichermaßen Diskretion und Treue. Die
Stiefel des Kuriers sind ein magisches Artefakt, das beides
gleichermaßen erfolgt. Die roten Stiefel, welche mit goldenen Runen
bestickt wurden, schmiegen sich wie eine zweite Haut an die Füße
desjenigen, der sie anlegt. Sie verschmelzen geradezu mit der Haut
des Trägers und können nicht wieder abgelegt werden, ehe der Träger
verstirbt. Dafür ermöglichen sie aber zwei Dinge: Der Träger ist
durch die Stiefel Eidgebunden an eine zweite Person, welcher er
fortan als Kurier dient. Seine Geschwindigkeit, mit der er
Nachrichten überbringen kann ist unglaublich, weil er mit einer
Geschwindigkeit durch das Land eilen kann, die fast schon an fliegen
gleicht. Der Faktor, der diesen Stiefeln ebenfalls zu teil wird ist
die Treue an den Eidherren. Man sagt den Stiefeln nach, dass besagte
Königin einst eine weise Magierin war, die ihre persönlichen
Interessen außerhalb des Bewusstseins ihres Gatten verfolgen musste
und dafür auf die Treue und Verschwiegenheit einer anderen Person
angewiesen war: Eben ihres Kuriers. Da sie hier einer fremden Person
ihren finstersten Geheimnisse anvertraute musst sie zeitgleich sicher
gehen, dass diese Macht niemals Missbraucht würde. Die Stiefel
setzen also auf dem moralischen Bewusstsein des Kurieres wie ein
magischer Parasit auf, der seine Eigenschaft der Geschwindigkeit in
dem Moment als Sicherung ausnutzt, wo der Kurier sich dazu
entschließt, seine Herrin zu hintergehen.
Es
heißt, dass so mache treue Seele in Bewusstsein einen Verrat zu
begehen, um eigentlich die eigene Eidherrin auf einem anderen Weg zu
bewahren ein blutiges Ende an so mancher Hauswand fand, weil die
Stiefel ihren Zauber dadurch nutzten, den stehten Schritt des Trägers
in Höchstgeschwindigkeit gegen eben diese Wand zu lenken.
2.) Die
Stiefel des Opfers
Seit Du als Wind in jedes off'ne Fenster wehst
Seit du als Baum in jedem Wald der Erde stehst
Seit du als Fluss in jedes stille Wasser fließt
Und Dich als Regen über jedem Land ergießt
Seit Du Dich als das Lächeln hinter meinem Spiegel zeigst
Mit mir in Träumen weit hinauf über die Wolken steigst
Seit mir das Leben diesen einen Anblick bot:
Seitdem verlor ich alles: Auch die Angst vor meinem Tod
Seit du als Baum in jedem Wald der Erde stehst
Seit du als Fluss in jedes stille Wasser fließt
Und Dich als Regen über jedem Land ergießt
Seit Du Dich als das Lächeln hinter meinem Spiegel zeigst
Mit mir in Träumen weit hinauf über die Wolken steigst
Seit mir das Leben diesen einen Anblick bot:
Seitdem verlor ich alles: Auch die Angst vor meinem Tod
Samsas Traum: Heiliges Herz
Die Stiefel des Opfers sind eigentlich keine wirklichen Schuhe in der
Hinsicht: Es handelt sich hierbei um ein heiligen
Zeremoniengegenstand, der aus ein paar Lumpen besteht, die um die
Füße einer Person gewickelt werden, die einen heiligen Eid
geleistet hat. Meistens handelt es sich bei der jeweiligen Person um
einen Ordensmenschen, der Sühne für ein Vergehen sucht und im
Gegenzug sein Leben anbietet. Die entsprechende Person wird dabei im
Rahmen einer speziellen Messe mit dem Schicksal einer anderen Person
verwoben, so das die Lumpen, welche fortan sein einziges Schuhwerk
sind und das er geschworen hat nie wieder abzulegen eine Art
permanente Dimensionspforte sind. Das Opfer und der durch das Opfer
beschenkte sind auf diese Weise durch göttlichen Segen – so sagt
man – auf immer miteinander verbunden und nehmen einander jeweils
an der äußersten Peripherie ihrer jeweiligen Wahrnehmung wahr. Wie
eine verhuschte Bewegung in den Augenwinkeln, die, wenn man genau
hinsieht, eigentlich gar nicht da ist.
Das Besondere an den Stiefeln des Opfers kommt aber erst in dem
Moment zum Einsatz, wo dem Beschenkten ein ansonsten tödliches
Ereignis einholt: Beide Personen wechseln instantan den Ort und das
Opfer ereilt das tödliche Schicksal seines Gegenparts. Es heißt das
viele Könige auf dem Schlachtfeld auf diese Weise einem
Meuchelmörder entgangen sein sollen.
3.) Die
Schuhe des Doktors
I saw his blue spaceship materialize. He looked out and said to me
"Run for your life!"
I don't know why I never thought to ask him for his name. But I really don't think he'd have told me the truth anyway. But that's ok.
It's completely terrifying, but it's so, so exciting. He said I was brilliant and I could change the world. So many places I've been; there's so much more to see. We've got galaxies and planets and moons.
And an awful lot of running to do.
I don't know why I never thought to ask him for his name. But I really don't think he'd have told me the truth anyway. But that's ok.
It's completely terrifying, but it's so, so exciting. He said I was brilliant and I could change the world. So many places I've been; there's so much more to see. We've got galaxies and planets and moons.
And an awful lot of running to do.
Chameleon Circuit: An awful lot of running
Die Schuhe des Doktors sind oberflächlich betrachtet nichts weiter
als ein paar stinknormale Chucks, die leicht angekokelt zu sein
scheinen. Dummerweise bringen sie jeden Chromatonscanner dazu
durchzuschmelzen, was beweißt, dass diese Schuhe in der Energie des
Time-Vortex gebadet haben müssen. Eigentlich bewirken sie nichts
besonderes. Nur jeder Träger berichtet, dass er sich Deja-vu-Artig
von einer Situation in die nächste bewegen würde, in der er sich
gezwungen sähe um sein Leben zu rennen.
4.) Die
Schuhe nach Hause?
Jojo was a man who thought he was a loner, but he knew it wouldn't
last.
Jojo left his home in Tucson, Arizona, for some California grass.
Jojo left his home in Tucson, Arizona, for some California grass.
Get back, get back, get back to where you once belonged.
Get back, get back, get back to where you once belonged.
Get back Jojo, go home
Get back, get back, get back to where you once belonged.
Get back Jojo, go home
The Beatles: Get Back
Die Tatsache, dass die Schuhe nach Hause immer wieder mit einem
fragenden Unterton versehen werden, liegt daran, dass keiner so
wirklich den Sinn hinter diesem besonderen Paar versteht. Es handelt
sich um ein paar alte, leicht abgetragene, aber immer noch gemütliche
Mokassins. Sobald man die Hacken dreimal zusammenschlägt steht man
mit einem mal mitten in Münster auf der Steinfurterstraße und muss
zusehen, dass man vom herannahenden Verkehr nicht überfahren wird.
(Sofern man nicht direkt vor einem herannahenden Auto auftaucht. Dann
ist der nächste Wagen, den man mit Glück noch von innen sieht, ein
Krankenwagen.)
5.) Die
Stilettos in die Hölle
Ich reib den Staub aus meinen Augen, blicke auf:
Für dieses Ziel nahm ich den allerlängsten Weg in Kauf
Um mich herum verbrennt die Welt
Das Stück Papier halte ich noch fest umklammert
Allein deshalb bin ich hier
Ich weiß noch immer nicht was tief in mir geschah
Als ich wegen Dir mein ganzes Leben vor mir ausgebreitet sah
Die Zukunft lag bereits in den Momenten vor mir brach
Bevor ich zum ersten Male zu Dir sprach: Was hast Du mir angetan?
Gehe hinein in das Schneckenhaus in diesen Mauern haust der Tod
Er wartet schon so lang auf Dich, auf Dein Kommen
Die Spirale, die sich abwärts dreht hat Dich ergriffen und ihr Sog zieht Dich hinunter in den Wahnsinn
Für dieses Ziel nahm ich den allerlängsten Weg in Kauf
Um mich herum verbrennt die Welt
Das Stück Papier halte ich noch fest umklammert
Allein deshalb bin ich hier
Ich weiß noch immer nicht was tief in mir geschah
Als ich wegen Dir mein ganzes Leben vor mir ausgebreitet sah
Die Zukunft lag bereits in den Momenten vor mir brach
Bevor ich zum ersten Male zu Dir sprach: Was hast Du mir angetan?
Gehe hinein in das Schneckenhaus in diesen Mauern haust der Tod
Er wartet schon so lang auf Dich, auf Dein Kommen
Die Spirale, die sich abwärts dreht hat Dich ergriffen und ihr Sog zieht Dich hinunter in den Wahnsinn
Samsas Traum: a.ura und das Schnecken.Haus
Ein paar ungemütlich aussehende Stilettos, die offenbar schon mal
bessere Tage erlebt haben und danach einfach achtlos an den Wegesrand
geworfen wurde. Wer sie anzieht und die Strecke weiter stolpert
bemerkt, dass sich die Welt für die eigene Wahrnehmung immer mehr zu
verändern scheint. Zuerst verlieren die Konturen ihre Schärfe,
danach scheint man in eine Rauchwand hineinzustolpern und wenn sich
die Welt wieder aufklart steht man mit einem mal in einer Landschaft,
die anscheinend gerade von einer Feuerbrunst heimgesucht wird. Direkt
vor einem Gebäude, dessen absurdes Bauweise einen tatsächlich an
die spiralenartige Form eines Schneckenhauses erinnert. Und während
man langsam realisiert, dass man sich hier an einem Ort befindet, der
zumindest den eigenen Klischee-Vorstellungen des Begriffes „Hölle“
relativ Nahe kommt, drängt sich eine Frage auf: Wie zum Geier kommt
man wieder zurück?
6.) Schlappen
This place never cares to see who goes or who remains
I wait and watch the boats set sail, I linger and listen to the far off trains
This land of mine drifts off alone, far out to sea
With no direction, no intention, nothing left to offer me
And I can't stay!
It stand alone - back on the world and through it all it still seems to curl
Itself around the people, binding tighter than a rope gives nothing away for something, each day without hope
It's no home for the luxury of love!
I wait and watch the boats set sail, I linger and listen to the far off trains
This land of mine drifts off alone, far out to sea
With no direction, no intention, nothing left to offer me
And I can't stay!
It stand alone - back on the world and through it all it still seems to curl
Itself around the people, binding tighter than a rope gives nothing away for something, each day without hope
It's no home for the luxury of love!
Anne Clark: Now
Die Schlappen sind eigentlich zwei felzene Hausschuhe. Nur einmal
angezogen hat man irgendwie das Bedürfnis raus auf die Straße zu
gehen. Und dann an das Ende der Straße. Und immer weiter.
Und kaum das man sich unter Menschen bewegt weiß man auch nicht mehr
so wirklich was eigentlich los ist. Denn irgendwie beachtet einen
keiner, obwohl man so dämlcih war in Hausschuhe durch die Stadt zu
laufen. Und warum knallt einem der Idiot da direkt forne die
Eingangstür zum Kaufhaus vor der Nase zu? Der hat doch gesehen, dass
man ebenfall ncoh rein wollte. Und spätestens in dem Moment, wo man
ein Pärchen dabei beobachtet, wie sie es miteinander
unverschämterweise im öffentlichen Raum treiben bemerkt man, dass
man eigentlich gar nicht da ist. Zumindest für keine andere Person.
Ein Massenmensch, der im wahrsten Sinne des Wortes für alle anderen
unsichtbar geworden ist.
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