Montag, 17. November 2014

Vanitas (Ein SLC für Vampire: The Masquerade)

Okay, irgendwie habe ich es gerade mal wieder mit dem Thema Kunst & Vampire. Diesmal war meine Inspirationsquelle aber ein wenig abseitiger, als es noch bei den beiden Gray-Brüdern der Fall war. Und zwar habe ich ein Lets Play zum Indie-Titel „The Cat-Lady“ gesehen. Innerhalb dieses Titels taucht der Satz „Ware Kunst hält ewig“ auf, während sich die Protagonistin des Spieles mit einigen Dioramen verfaulender Körper konfrontiert sind, welche nach bestimmten Vorbildern der Kunstgeschichte drapiert wurden. (Fixiert mit Drähten, und was man noch so braucht, um einen Körper in Form zu bringen, ohne ihn wirklich zu preparieren.)

Warum ist dieser spezielle Punkt also so problematisch? Wir wissen alle, dass es da mehrere Konzepte im Bereich der Kunst gibt: Zum einen ist Kunst weniger ein tatsächliches Objekt, sondern eine Idee, die unsere Wahrnehmung definiert. Und deswegen überhaupt erst zum Wert der Kunst wird. Dann gibt es aber jenseits dieses speziellen Umstandes auch noch den materiellen Aspekt von Kunstwerken als Artefakten. Die Monalisa ist seid Jahrzehnten im Lufre follkommen verzogen (und die Leinwand teilweise spröde und die Farbe brüchig geworden.) Sprich: Selbst wenn wir nur den klassischen Aspekt der figurativen Malerei heranziehen besteht grundsätzlich immer noch das Problem, dass diese speziellen Artefakte immer noch den umweltbedingten Herausforderungen gegenüber gestellt sind. (Nicht zuletzt, dass Beispielsweise ein Großbrand in einem Museum sogar das absolute Maximum an Beschädigung mitunter verursachen kann, gegen das man ankommen muss.)
Jetzt gibt es in der Kunstgeschichte ein stilbildendes Sujet, dass sich sehr gezielt mit dem Thema der Vergänglichkeit auseinandersetzt: Das Konzept der Vanitas-Symbolik. (Unter anderem gehören dazu Totenköpfe, ausgeblasene Kerzen, etc.) Hierbei geht es gerade um Nichtigkeit, Vergänglichkeit und Verfall. Gerade im Bereich der weltlichen, materiellen Güter.

Und dort machen wir jetzt einen kurzen Schwenk in Richtung Vampire, um genau zu sein werfen wir einen Blick auf den Clan der Nosferatu: Innerhalb dieses Clans gibt es eine spezielle Form von Persönlichkeit, die als Schlagwort nur als „Cleopatra“ bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um Frauen, welche in ihrer sterblichen Zeit von Ausgesuchter Schönheit waren und gerade deswegen zur Strafe für ihre Attraktivität den Kuss eines Nossis erdulden mussten. (Und dabei auf die eine oder andere Weise den Verstand verloren haben.) Das heißt in diesem Fall: Wie kann man diese beiden Seiten zusammenführen?

Nehmen wir das Grausame des Cleopatra Konzeptes mal übertragen auf einen normalen Verstand, der sich eher zu musischen Tätigkeiten hingezogen fühlt. Dabei spielt nicht einmal mehr das Geschlecht eine Rolle. Da der Kuss der Nosferatu die Opfer selbst auch erneut entstellt, werden auf diesem Weg gleich grundsätzliche Bedingungen für den Hang zum Verfall gesetzt: Unser Bildhauer aus dem Clan der Kanalratten versucht jetzt also seine Form von Kusnt zu erschaffen, indem er Klassiker der Kunstgeschichte nachstellt. (Mit echten Menschen.) Dafür entführt er entsprechend ausgewählte Subjekte, welche möglichst nahe an den ursprünglichen Vorbildern gelegen sind und beobachtet deren Verfall. Sieht dabei zu, wie die Schönheit verfällt.

Und da kann man den entsprechenden Ansatz jetzt tatsächlich auch für eine reguläre Vampire-Runde legen. Irgendjemand aus dem Umfeld der SCs ist entführt worden und harrt seiner Vorbereitung verarbeitet zu werden. Oder es tauchen mit einem Mal Dokumentationen dieses Verfalls auf. Oder die menschliche Polizei stolpert über eines der entsprechenden Kunstwerke von „Vanitas“ und die SCs müssen jetzt ebenfalls herausfinden, wie dieser Bedrohung für die Herde Einhalt geboten wird.

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