Montag, 25. März 2019

Rezension: Superhelden Sidekick Schlachtfest (Hack/Slash Band 08)

Cover: Superhelden Sidekick Schlachtfest
Hack/Slash 08
Verlag: crosscult
Ich hatte in der Rezension zum letzten Band glaube ich geschrieben, dass ich mir nicht ganz sicher bin, in welche Richtung die Serie von hier an weiter geht. Womit ich nicht so wirklich gerechnet hatte war, dass Tim Seelie vorbereitungen in eine Richtung getroffen hatte, alles so Richtig Meta werden zu lassen. (Wie man es so schön nennt.)

Das Namensgebende „Superhelden Sidekick Schlachtfest“ ist eine längere Erzählung, die anscheinend ursprünglich auf eine Idee zurückgeht, die für Marvel-Comics entwickelt wurde, dann aber auf Hack/Slash umgemünzt wurde. Technisch geht es darum, dass eine Horde Loser einen Weg finden, um auf künstlichem Wege an Superheldenkräfte zu gelangen. (Wobei zu großen Teilen eine historische Herleitung über maskierte Vigilanten in Form von Comicerzählungen im Stil verschiedener Jahrzehnte aufgezeigt werden.) Dazu kommt dann noch im Sinne von „Watchmen“ eine Prise einer einzigen Figur mit wirklichen, geradezu göttlichen Kräften hinzu und obendrauf noch ein Weg, diese Power anzuzapfen. Tja, das wäre solange alles shiny, bis irgendjemand auf die Idee kommt mit einem Messer nach auf alles einzustechen, was gerade Superheldenkräfte erlangt hatte. (Und dabei auch noch in einem Samhain-Ähnlichem Kostüm auftritt. Überhaupt hat die Gruppe, die Samhain erschaffen hat, wohl im Hintergrund immer noch sehr viel damit zu tun.)

Und wo wir gerade bei Marvel sind: „Hackoween“ ist die Geschichte, wie Cassie und Vlad in eine Welt der Archetypen versetzt werden. Um genau zu sein: In eine Welt der Archetypen die Scheinbar irgendeine seltsame Form von SciFi definierend bestimmt hat. Und diese Wird gerade in einer parodistischen Form von Zombies überrannt. (Und wer im letzten Jahrzehnt nur halbwegs den amerikansichen Comicmarkt verfolgt hat weiß, dass Marvel in irgendeinem seiner Zahlreichen alternaivten Universen von zombifizierten Varianten der eigenen Superhelden überrannt wurde. (Die dann wirklich das gesammte Universum verzehrt haben.) Die Zombi-Superhelden, die hier gegen einen „Kürbismann“ kämpfen (der einer der Ihren eigentlich wäre) sind durch die Bank weg karikierende Zitate eben jener Superhelden. (Wobei sich diese Welt durchaus in Grenzen darüber bewusst ist, dass sie eine wandelnde Karikatur von Geschichten ist.) Das macht Einiges sehr interessant. Noch nicht perfekt, aber man bemerkt, wie stark die Macher hinter Hack/Slash daran gearbeitet haben, sich aus dem Konzept einer stringenten Storyline zu lösen.

Ehrlich gesagt: Ich war mir nicht ganz sicher, worauf dieser Band hinauslaufen würde, nachdem ich das Cover zum ersten mal gesehen hatte. (Technisch gesehen hätte ich nach ein paar Szenen, die sich um „Mary Shelly Lovecraft“ drehten bereits stutzig werden müssen, aber letzten Endes hatte Hack/Slash schon vorher ein paar seltsame, verrückte Szenen gehabt, die auf irgendwas anderes anspielten.) Ich wusste von Anfang an, dass Hack/Slash als Serie auf ihre Weise ein bestimmtes Genre parodiert hatte. (Okay, technisch gesehen ist es die Parodie auf eine Parodie. Aber was solls?)
Der Punkt bei der ganzen Geschichte ist nur, dass dieses sehr enge befolgen der Konventionen des Slashergenres hier deswegen aufgebrochen wird, weil man nicht länger einfach nur die jeweiligen Teenies getötet sehen möchte. Dadurch, dass dann eine Veränderung dieses Status Quo zustande kommt, indem man das „Wir bringen die Wehrlosen um“-Genre in ein „Wir bringen die Übermenschen um“-Genre umwandelt kommt eine sehr viel andere Konzeption zustande, die man nicht mal eben „einfach so“ begreifen kann. Ich würde jetzt am ehesten Vermuten, dass hier ein weiterer „Tanz“ dieser Art sich in den folgenden Ausgaben ergiebt, bis Hack/Slash bei weitem nicht mehr das ist, was es mal war. Die Frage dabei ist dann nur: Welche Genres kann man soweit aufbrechen, dass ein Slasher (und sei es nur die eigentlich falsche Interpretation eines Untoten, wie sie in dieser Serie bis jetzt forciert wurde) wieder stimmig hineinpasst.

Fazit


Ich habe gerade wirklich Bauchschmerzen. Hack/Slash war ein zufälliger Erfolg, der über eine gewisse Zeit von Jahren lief und dabei häufig des Weg des „neu Erfinden“ laufen musste. (Wobei man hinzufügen muss, dass die Serie immerhin ein „Autoren Comic“ in diesem Zeitraum geblieben ist.) Das jetzt mit einem mal der entsprechende Bruch passiert, der den Versuch daszustellen scheint einfach einmal alles umzustülpen ist verwirrend. Sicher, ein halbwegs regelmäßiges „Neuerfinden“ der ursprünglichen Vision kann nicht schaden: Nur ich befürchte jetzt gerade eben, dass alles kurz davor steht gänzlich umzukippen. Der Band für sich betrachtet passt wurnderbar. Man hat hier zwei Geschichten erschaffen, die in dieser Form wirklich miteinander harmonieren, aber letzten Endes ist das hier imme rnoch eine zusammenhängende Erzählung, die mal hier und mal da aus dem Rahmen fällt. Das hier eigentlich alles passt, ist gut. Das hier auf der anderen Seite ein paar Dinge nicht miteinander harmonieren könnten, was die längere Perspektive angeht, ist ein anderes Problem. Von daher müssen wir hier halt eben abwarten. Abwarten und Tee trinken.

Montag, 18. März 2019

Review: Captain Marvel


Da der Flut an Filmen ind en letzten Jahren kaum Herr zu werden ist, scheine ich im Moment verstärkt beim Label Marvel auf die Origin-Storys zu gehen. (Zumindest muss ich offen gestehen, dass ich nur am Rande von der Existenz von Filmen wie den Avenger-Streifen etwas mitbekommen habe.) Umso faszinierter war ich dann, als ich dann mitbekam, dass Marvels eigener „Haussuperheld“ eine Verfilmung bekommt. Insofern war ich vom ersten Trailer an ziemlich gespannt, wie sich die ganze Situation auflösen würde. (Vor allem als Samuel L. Jackson mit Haaren immer häufiger mit einer Katze spielte.)

Worum geht es?
Nachdem als Einleitung ein Epitaph in Memoriam an den im November letzten Jahres verstorbenen Stan Lee den üblichen Marvel-Schriftzug füllt, beginnt der eigentliche Film.
Der Fokus der Geschichte liegt auf einer Kree-Kriegerin Namens Vers, welche von Alpträumen geplagt, immer wieder eine Szene aus einer scheinbaren Vergangenheit erlebt, welche für sie seid sechs Jahren nicht mehr greifbar ist. Aus dem weiteren Verlauf heraus ergibt sich, das Vers wegen dieser verlorenen Vergangenheit als emotional und wenig rational gilt. Der Punkt bei dieser ganzen Angelegenheit ist: Die Fähigkeiten Photonenstralen zu verschießen wurden ihr von der künstlichen Intelligenz, die das Kree-Imperium anführt verliehen. (Und können ihr ebensogut wieder genommen werden, wenn sie ihre Schwäche nicht unter Kontrolle bekommt.) Wir erfahren außerdem, dass sich die Kree derzeit im Krieg gegen ein anderes außerirdisches Volk Namens Skrull befinden. Formwandler, die jegliches Äußeres bis auf die genetische Ebene perfekt kopieren können. Und das ist sozusagen der Punkt, in dem Vers ins Spiel kommt, um sich zu bewehren. Sie wird zusammen mit einigen anderen Kree-Kriegern auf einen entlegenen Planeten entsand, um dort einen Agenten der Kree zu befreien. Dummerweise erweist sich das als eine ausgeklügelte Falle der Skrull, Vers wird gefangen genommen und hängt anschließend Kopfüber in einer Maschine der Skrull, die tief in ihre Erinnerung eindringen und verschüttetes anfangen wachzurütteln. Einige Explosionen und einen Fluchtversuch später stürzt Vers über einem unbekannten Planeten ab, nur um durch das Dach einer amerikanischen Videotheken-Verleihkette Namens Blogbusters zu stürzen und mitten auf der Erde der 90er Jahre zu landen.
Was weiter folgt ist eine riesige Verfolgungsjagdt auf der Flucht vor den Skrull, die ständig auftauchenden Details der Vergangenheit einer gewissen Carol Denvers, die Frage nach der Identität einer Dr. Wendy Lawson… ach ja: Und nachtürlich jede Menge Cat-Contend, der aus der Interaktion von Nick Fury und der Katze Goose hervorgeht.

Das mag jetzt gerade gegen Ende extrem Abgedroschen klingen, allerdings ist der Film an sich die „typische“ Marvel-Origin-Story, wie wir sie schon zig mal gesehen haben. Nur dadurch aus dem ganzen Kontext gerissen, weil hier zwei spezielle Faktoren mit eingeflossen sind: Zum einen geht es um eine weibliche Superheldin. Und zum anderen werden hier mit unzähligen Querverweisen auf die damalige Pop-Kultur einfach nur die 90er abgefeiert. Grunge, utrageheime Regierungsoperationen, Außerirdische... wenn man richtig Penibel ist fällt sogar das Trope der „außerirdischen“ Katze als Anspielung auf Men in Black perfekt in diese Zeit. Und inmitten dieses Szenarios einer no-future Alien-Invasion Endzeit Attitüde wird eine Geschichte um Unabhängigkeit und der Positionen von Parteien innerhalb eines Krieges erzählt. (Letzten Endes sieht man hier die Ankläger als festen Bestandteil der Kree-Zivilisation bei der Arbeit zu einem Zeitpunkt, bevor Ronan der Ankläger aktiv gegen das Nova Corps im ersten Teil der Guardians of the Galaxy auftaucht.) Und dadurch, dass das ganze somit zu einer Parabel auf die eigene Courage am Ende wird, bekommen auch die Skrull – klassischerweise in den Comics von Marvel – bis auf wenige Ausnahmen – immer die Superschurken-Infiltratoren aus dem All, auch eine etwas andere Rolle zugeschrieben, soweit es die Dramatik des Filmes angeht. Der Film arbeitet hier sehr stark mit dem stellenweise fürs Marveluniversum der 90er zumindest deutlich stärker vorhandenem Grauansatz was eventuelle Motive einzelner Gruppen einiger Geschichten angeht, als es zum Beispiel in DC-Comics normalerweise der Fall war. (Wobei man auch hier ganz klar sagen muss: Sowohl Marvel als auch DC waren stehts die Saubermänner der Comic-Industrie, wer da wirklich „finstere“ Anti-Helden erleben wollte musste da schon eher auf andere Titel ausweichen, wie es Beispielweise Top Cow, Image oder Vertigo stellenweise waren. (Auch wenn Vertigo als Tochter von DC natürlich immer noch deutlich Sauberer war, als die anderen Verlage.)
Insgesamt ist dieses 90er-Jahre-Retro-Charme-Feuerwerk also eine durch und durch sehr gelungene Neuverfilmung des bestehenden Stoffes an Marvel-Filmen, von denen ich zugegebenermaßen immer noch viel zu viele Nachholen muss. Insofern dürfte sich hier eigentlich jeder mit einer guten Tüte Popcorn bewaffnet von einem Flair, der selbst im Soundtrack auf die Charts der 90er vollsätndig zurückzugreifen scheint gut unterhalten fühlen.

Mittwoch, 13. März 2019

Von ethisch-relativistischem Konsequentialismus (Hoard of the Dragonqueen Teil 4)


Gott… ich brauche echt langsam mal wieder etwas mehr Zeit um Dinge einfach nur so runterzutippen. Jetzt sind schon wieder fast drei Monate vergangen (die üblichen Probleme mit der Terminfindung) und ich sehe mal wieder die „Deadline“ für unser nächstes Treffen näher rücken. (Und die Zusammenfassung von unserem letzten Abenteuer wartet hier auch noch im Zustand einer Leinwand voller Klischees. Wieso habe ich gerade das Gefühl, dass niemand diese Anspielung auf die Arbeitsweise des britischen Malers Francis Bacon nachvollziehen kann?)
Aniways: Regelmäßige Leser der Neuen Abenteuer werden bereits mitbekommen haben, dass innerhalb der Gruppe mehr als Einmal über das Abenteuer „Hoard of the Dragon Queen“ gesprochen wurde und eine gewisse Unlust sich bei einer Mehrheit von uns Spielern breit gemacht hatte. (Was auch schon daran lag, dass wir eben nicht – wie es das Abenteuer vorgesehen hatte – eine gewisse Kirche gestürmt haben, sondern lieber Verstärkung holen gegangen sind.)

Außerdem hatte ich bei meiner letzten Zusammenfassung vergessen (aufgrund der bereits erwähnten Kopfschmerzatacke), das wir bereits weiter waren, was das aufgegebene Lager der Drachenkultes anbelangte, und schon wieder von Greenest aus mit Pferden Richtung El‘Torel uns aufgemacht hatten.


Mit den Erkenntnissen über den Drachenkultes und seine Ziele mehr oder weniger Schlecht ausgerüstet (und der endgültigen Erkenntnis befriedigt den ersten Namen von einer gewissen Liste Todgeweihter gestrichen zu haben), eilten die Reisegefährten gen El‘Torel, soweit sie ihre Pferde tragen konnten. Nach einer Reise von vier Tagen hielten sie in einer Ortschaft Namens Sconubel an, um zumindest für eine Nacht zu Rasten. (Und eventuell Ausrüstung zu erneuern.)
Dummerweise fand Ramius nichts, das ihn zufriedenstellte und Ogen war über die Preise des örtlichen Händlers für magische Schriftrollen dermaßen erbost, dass die Beiden mit Blick auf Dusilla einen geradezu teuflischen Plan ausheckten, den die Elfe eher mit hochgezogener Augenbraue bedachte. Und zwar planten die Beiden vor dem Laden einen derartigen Streit vom Zaun zu brechen, das sie die Aufmerksamkeit des kompletten Ortes auf sich ziehen wollten, während die Schurkin einem Teil ihrer Profession nachgehen sollte, der sehr viel mit Fingerfertigkeit zu tun hatte.

Während Dursilla sich also erst einmal abwartend gegen eine Wand lehnte und beobachtete schienen Ramius und Ogen tatsächlich wie in ihrem Element, als sie urplötzlich und wie aus dem Nichts ihren Streit über die die moralischen Verantwortung und göttliches Wirken von Zaun brachen, der in seiner Lautstärke und Ungezügeltheit tatsächlich innerhalb kürzester Zeit die Aufmerksamkeit der kompletten Ortschaft auf sich zu ziehen schien. Nach einer ganzen Weile des Zögerns schließlich testete Drusilla deswegen erst einmal die Ablenkung in der direkten Nähe der Menge, indem sie die Gruppenkasse kurzerhand über unfreiwillige Spenden anderer Personen aufbesserte und als der örtliche Priester irgendeiner Flammengottheit meinte sich in den Streit einmischen zu müssen, indem er einen Stiefel verlor (aus den Beobachtungen von Ramius sah es so aus, dass zuerst ein Stiefel knapp an seinem Kopf vorbeiflog und er, als er sich umdrehte, sich dazu gezwungen sah, den entsprechenden Priester darauf aufmerksam zu machen, dass dieser einen Stiefel verloren hätte. (Was diesem anscheinend bis dahin noch gar nicht aufgefallen war.) Jedenfalls endete der Disput ohne eine endgültige Einigung. Und als sich die Menge auflöste sah Drusilla es für dringend nötig an endgültig die Ortschaft zu verlassen (ob offene Rechnungen im Gasthaus jetzt noch existierten oder nicht, während sie Ramius die erbeuteten Börsen und Ogen Drei der im Laden angebotenen vier magischen Schriftrollen überreichte.

In El‘Torel schließlich angekommen erkundigte man sich nach dem Namen Onthar Thrum, den Leosin als seinen Kontaktmann genannt hatte. Jedoch war dabei dann nur ein Hinweiß auf eine Taverne mit dem seltsamenen Namen „Zum schwarzen Geweih“. (Zumindest solle der entsprechende Paladin sich dort mit seinen Leuten in der Regel aufhalten.) Das schwarze Geweih im Namen ist tatsächlich als entsprechender Neunender über der Eingangstür angebracht und Thrums Leute gehoren dem „Orden der Panzerfaust“ an.

Leosin begrüßt seine Freunde aufs Herzlichste und macht uns darauf aufmerksam, dass Uthar seltsame Vorstellungen hat, was vertrauen angeht. Sowohl Ogen als auch Ramius sind wenig begeistert darüber, dass sie sich hier irgendjemandem Beweisen sollen, was zu einem Streit folgt, bei dem Uthar schließlich entsprechend angepisst geht und Leosin sagt, dass er versucht zu retten, was zu retten ist.

Ramius ist Unklar, was er jetzt von der Sache halten soll und versucht daher seine Ausrüstung aufzubessern. Bei einem Rüstungsschmied will er eine Plattenrüstung für sich anpassen lassen und kriegt außerdem einen Tipp, bei welchem Waffenschmied er sich für einen halbwegs akzeptablen Preis Waffen versilbern lassen kann. Für beides bekommt er entsprechende Tips und erfährt auch, dass er etwa eine Woche warten muss, bis beides endlich da ist.

Nachdem diese Einkaufstour schließlich beendet ist und man das schwarze Geweih wieder betreten hat werden die Drei von einem Knappen erwartet, der sie in einen der Hinteren Räume der Taverne führt, wo uns Uthar erwartet zu haben scheint. (Offenbar haben Leosins Bemühungen in der Zwischenzeit zu einem Umdenken bei dem Paladin geführt. So erfahren die Begleiter, nachdme Thrum sich entschuldigt hat, dass Leosin zu den Haffnern und Thrums Orden zu einer Unterorganisation des Flammenden Faust gehört, die zwar gerade versuchen eine Allianz gegen den Drachenkult zu schmieden, Zeitgleich aber mit absoluter Perosnalknappheit zu kämpfen haben. Was man unabhängig von den Bemühungen der drei Gefährten noch hatte herausfinden können war, dass das Kultanhänger in den nächsten zwei Tagen hier in der Gegend durchkommen müssten, um nach Baldurs Gate zu gelangen. Man rechnet damit, dass etwa zwei Wagen Beute oder anderes Material durch die Stadt und danach weiter bringen wollen. Insofern sieht sich der Paladin dazu gezwungen die Hilfe der Drei zu erbitten, und sie bei allem möglichen zu unterstützen was sie hier in El‘Torel noch brauchen würden. Da Ramius noch auf seine Rüstung warten muss entscheidet man sich dazu, dass Ogen bereits nach Baldurs Gate vorausreiten soll, um dort zum einen Zimmer sichern solle, zum anderen aber auch sich weiter umsehen müsse. (Da man sich auch nur wiederwillig dann gegen Ende dazu entschieden hatte, den entsprechenden Auftrag bis Tiefenwasser zu erfüllen.)

Erstaunlicherweise lohnen sich für Ogen tatsächlich ihre kurzen Erfahrungen im Hauptlager des Drachenkultes in der Hinsicht, dass er einige bekannte Gesichter identifizieren kann und dementsprechend eine Karawane ausmacht, in der sich diese „eingemietet“ haben. Dies hat zur Folge, dass sich alle Drei als Karawanenwächter bewerben (und angeheuert werden), nachdem Drusilla und Ramius zu Ogen aufgeschlossen haben. Und entgegen aller Erwartungen Drusillas reisen die Drei auch tatsächlich weiter ohne das ihre Begleiter noch einmal einen Laden ausrauben wollen.

Nach ein paar Tagen der Reise begegnet man einem Rudel Rehe am Rande eines Waldes. Zusätzlich taucht aus dem Wald ein seltsamer Elch auf, dessen golden leuchtet und dessen Geweih wie Platin erscheint. Ogen, von einer ungeheuren Neugierde gepackt läuft auf das Tier zu und spricht es an. Überraschender Weise erhält sie sogar eine Antwort, wenn auch in der kryptischen Natur einer Weissagung. Sie erfährt, dass sie einem Fluß aus Gold folgen solle. Sie alle würde ein blutiger, steiniger Weg erwarten, an dessem Ende nicht alle überleben würden. Und Kurz bevor sich der Elch in Luft auflöst überreicht er Ogen noch einen Bogen, den allerdings Ramius letztlich an sich nimmt.
Beim Versuch herauszufinden, wie gut er mit dem Bogen umgehen hat erwischt Ramius einen anderen Mitreisenden der Karawane, Timmy, am Fuß, der im Wald Pilze suchen gegangen war.

Irgendwann zu einem anderen Zeitpunkt stößt eine andere Abenteureregruppe zu der Karawane, deren Gebahren eher an Aufschneider, als an erfahrene Kämpfer erinnert. Die Folge daraus ist, dass sich Ogen einen kleinen Spaß erlaubt und hinter einem der Männer Nachts am Lagerfeuer eine Illusion eine der grausamsten Bestien erscheinen lässt, die ihr egrade einfallen, was eine unüberhörbare Reaktion hervorruft. Bei der anschließenden Aufklärung der Situation stellt sich heraus, dass die Aufschneider eigentlich Schauspieler seien, die sich eine kostengünstige Reise erschleichen wollten. Außerdem erwehrt man sich eines Abends, an dem man die Vorhut zur restlichen Karawane bildet einem Angriff aus Riesenspinnen und Etherkaps, bei dem Drusilla eingewebt wird.

Zwei Tage nach diesem Ereignis erreichen die Reisenden Daggerfall, wo zwei weitere Leute zu der Karawane stoßen. Ein Mensch Namen Asbarajos und eine Gnomin namens Jemma Gleensilver, die sich Anfangs zurückhalten. Dann aber wird beobachtet, wie Asbarajos kontakt zu den Kultisten aufnimmt. Unabhängig davon stellt Ramius im verlauf des Tages fest, dass er die ganze Zeit in Daggerfall einem der Kultisten beschattet wird. Irgendwann entschließt er sich, das Blatt umzudrehen und gibt Drusilla ein Zeichen, ihm heimlich zu folgen.

Ramius entscheidet sich in eine dunkle Gasse abzubiegen und dort auf den Kultisten zu warten. Und da stellt sich heraus, dass der Mann den Priester wiedererkannt hatte, aber nicht mehr so genau wusste, woher er ihn kannte. Die zentrale, mit einem Dolch untermalte Frage war „Verräter oder Deserteure?“, ehe der kalte Stahl von Drusillas Kurzschwerter sich sowohl an die Kehle des Mannes legte, als auch eine Spitze direkt auf dessen Nierengegend eindrückt. Die Elfin gurrt darauf nur ein leises „Ganz Ruhig!“, ehe Ramius die wirklich wichtigen Frage stellen kann. Allerdings kann man auch nicht all zu viel erfahren. Scheinbar ist der Mann nur ein niederer Handlager des Kultes, der kaum in dessen tieferen Pläne eingeweiht ist. Die geraubten Schätze sollen nach Waterdeep gebracht werden und von dort aus weiter zu einer von einem Brok Lack geleiteten Unterkunft gebracht werden. Was danach folgt sei Unklar, allerdings gäbe es Gerüchte unter den Leuten, die etwas von einer schwebenden Festung und einer Maske der Drachenkönigin behaupten.
Nachdem man diese doch eher unbefriedigenden Informationen erhalten hat messern die beiden Gefährten nur noch den Kultisten und teuschen einen Raubüberfall vor, indem sie die Wertsachen des Mannes an sich nehmen. Man beschließt erst einmal weiter der Karawane zu folgen.

Dienstag, 5. März 2019

Review: Alita: Battle Angel



Okay, wahrscheinlich bin ich mit meiner Meinung zu dem Film eh schon fast zu spät dran. Nur leider haben mich die Umstände erst verhältnismäßig spät ins Kino gehen lassen. Aniways. Wie einige bereits mitbekommen haben sollten, bin ich seid 2002 ein Anhänger der Manga Serie von Yukito Kishiro und bespreche die ursprüngliche Veröffentlichung hier nach und nach auf dem Blog. Dementsprechend begeistert war ich auch, als ich letztes Jahr die ersten Trailer für die Verfilmung von Robert Rodrigues sah. (Und habe geflucht, als die ursprünglich geplante Veröffentlichung von Dezember auf Februar verlegt wurde.)

Worum geht es?

Im Kern ist es die bekannte Geschichte rund um Dyson Ido, der auf dem Schrottplatz unter der großen Himmelsstadt Zalem die immer noch lebendigen Überreste eines weiblichen Cyborgs findet. Dieser Cyborg, den Ido in einem unbedachten Moment den Namen „Alita“ anbietet, hat keinerlei Erinnerungen mehr an ihr vorheriges Leben. Insofern erfahren wir einiges darüber, wie sie nach und nach bestimmte Erfahrungen sammelt, dabei den vermeitlichen Taugenichts Hugo kennen lernt und sich in ihn verliebt. Wir erfahren Außerdem, dass Ido ein Doppelleben führen muss, Tags über als führsorglicher Arzt einer Klinik für Cyborgs, nachts über als getriebener Kopfgeldjäger, der über den Tod seiner Tochter nicht hinwegkommt und in gewisser Weise auf diese Art in Iron City aufzuräumen versucht. Und wir erleben, wie das Spiel „Motorball“ in Alitas Leben eine immer wichtigere Rolle zu einnimmt. Und immer wieder gibt es Spitzen auf eine Figur namens „Nova“, die von Zalem aus die Geschicke über Iron City zu lenken scheint.

Und all das zusammengefasst wird ein paar Leute hier vermutlich aufhorchen lassen: Alita: Battle Angel ist im Kern eine Zusammenfassung der Handlung der ersten drei Bände. Allerdings eher ein destilliertes Kondensat davon, als vielmehr eine simple Nacherzählung. Sehr viele, sehr ikonische Szenen des Forbildes lassen sich hier wiederfinden, allerdings schwingt auch immer wieder in gewisser Weise die Frage mit, wie man die entsprechende Szene herbeiführen kann. Das macht über weite Strecken dann auch einen unglaublich gemischten Eindruck, was die einzelnen Fassetten der Erzählung angeht. Während Alita über den Versuch herauszufinden, was ihr „Adoptivvater“ Nachts treibt über erste Erinnerungslücken stolpert und dann selbst den Berserker-Körper findet, der ihr später ihre Form gibt, Zeitgleich aber mit Idos ehemaliger Frau tatsächlich eine gänzlich neue Hintergrundgeschichte in das ganze Gebilde einbaut, die bis dahin gar nicht existiert hatte.
Und das ist genau das, was einige Dinge in dem Bereich gerade ausmacht: Die Geschichte ist die gleiche, doch werden unzählige Elemente neu interpretiert und angeordnet. Und daurch das man sich aus gleich drei Bänden weitestgehend bedient wirkt einiges gehetzt, anderes Gestreckt und bei manchen Sachen hat man gar nicht diese Form der Figuren in der Interaktion vor dem eigenen geistigen Auge gehabt. Alita wirkt bei sehr vielen Dialogen einfahc nur unglaublich Patzig, auch die romantischen Szenen mit Hugo verlieren irgendwie auf diese Weise ihren Charme.

Auf der anderen Seite hingegen bemerkt man aber, dass dieser Film gerade erst durch CGI überhaupt möglich wird: Die „technologie“, die die Cyborgs überhaupt erst möglich macht, ist so dermaßen Computergeneriert, wie es auf teufel komm raus nur geht. Und gerade das macht die Bilder des Films überhaupt erst beeindruckend. Die Stellenweise follkommen durchgeknallten Cyborgkörper und ihre jeweiligen Waffen, die auf eine sehr beeindruckende Weise zur Schau gestellt werden haben schon etwas ungemein packendes.

Und zum Schluss ist da natürlich noch Christoph Waltz. Die Tatsache, dass er als Ido gecastet wurde scheint ein wenig kritisch aufgenommen worden zu sein. (Zumindest in einigen Bereichen der Community.) Wenn man jetzt allerdings mal den Vorwurf des Whitewashings beiseite schiebt, macht er trotzdem immer noch eine sehr gute Figur als leicht verwirrt wirkender, aber dennoch liebevoller „Adoptivvater“, der irgendwie mit der Welt klar zu kommen versucht, in der er lebt.
Ehrlich gesagt: Ich fand gerade die Szene unglaublich schön, in der sich Ido weigert, Alita den Berserker-Körper zu geben. Hier kam irgendwie der Charme eines Teenie-Eltern-Beziehung rüber, als Alita ihren Wutanfall an einem Metalltisch auslässt.)

Wenn man also all diese Faktoren zusammenträgt bleibt am Ende zwar ein stellenweise etwas wirrer Film übrig, der nicht verheimlichen kann, was er da auf 122 Minuten Spielfilmlänge vom Vorbild zusammenpresst, aber insgesamt löst er diese Schwächen trotzdem gut genug, um immerhin als Popcornkino selbst mit dem notwendigen Hintergrundwissen immer noch zu funktionieren. Man muss also kein Fan des Vorbildes sein, um zu verstehen, was hier eigentlich abgeht.

Man könnte zwar einiges immer noch in der gesamten dramaturgischen Spannung besser lösen und hier und da ein paar Szenen anders aufbauen, um das Zusammenspiel nicht nur so aufzubauen, dass es wie Teenager auf Hyperhormonen wirkt. Trotzdem funktioniert der Film aber nicht nur als reines Effekt-Feuerwerk aus dem Computer. Von daher ist die Umsetzung keine Enttäuschung für sich.