Donnerstag, 11. Juni 2015

R.I.P.: Christopher Lee

Christopher Lee 2013
CC BY-SA 3.0
Gerade eben geht es ein wenig durch die Presse: Der britischer Schauspieler Christopher Lee, der durch zahlreiche Rollen selbst zu einer Ikone der Popkultur geworden ist, ist letzten Sonntag in einem londoner Krankenhaus verstorben.

Warum greife ich das gerade auf? Nun, dass meine faszination für die Popkultur in gewissen Sparten ungebrochen ist, dürfte bekannt sein, aber: Lee gehört zu den wenigen Schauspielern, deren Namen ich nicht auf die Liste gesetzt habe, die ich aktiv vergessen will. (Mir ist vor einiger Zeit der Starrummel, der um manche Personen aus der Filmbranche gemacht wurde einfach zu nerftötend geworden, so das ich die Sparte "Schauspieler" einfach als zu unbedeutend definiert habe.) Naja, Ausnahmen bestimmen die Regel.

Lee ist schon allein deswegen für mich von Bedeutung, weil seine Karriere als Pop-Idol 1958 mit der ersten Dracula-Verfilmung der Hammer-Studios begann. (Auch wenn ich allgemein sehr viel von Grusel- und Horror-Filmen halte, der Genre des Vampir-Films ist für mich irgendwie zu einem besonderen Fokus geworden.) Und als Dracula war Lee einfach unglaublich Charismatisch.

Aber auch nachdem er von den Rollen als Vampir abstand genommen hatte, weil er befürchtete zu sehr auf dieses Genre reduziert zu werden, blieb er nicht untätig, was seine reguläre Tätigkeit im Geek-Affinen Kosmos anbelangte: Er spielte in ein paar Filmen der deutschen Edgar Wallace-Reihe mit, welche ja in gewisser Weise heutzutage absoluter Kulttrash geworden sind. Außerdem ist "Dr. Fu Manchu" mittlerweile als geflügeltes Wort für einen Antagonisten in einem Film nicht mehr weg zu denken.

Aber auch schlechte Entscheidungen, die Lee später bereut haben soll, hatte er während seiner Laufbahn getroffen: Ihm wurde eine Rolle in John Carpenters Halloween angeboten, die Lee ablehnte. (Das die Film-Reihe um Michael Myers mittlerweile ebenfalls zu den ganz großen Kult-Klassikern gehört und alle beteiligten davon damals nur profitiert hatten, muss ich hier ja nicht extra betohnen.)

Was ihm leider nie verschieden war, ist, eine Rolle im großen SciFi-Epos Star Wars angenommen zu haben. (Blame you, George.)

Was mir erst jetzt aufgefallen ist, wo ich für diesen Artikel noch mal ein wenig über Lees leben nachgelesen habe: Er war Musiker. Um genau zu sein hatte er zwei Alben im Bereich des Symphonic Metals produziert. Insofern interessant, dass dieser Mann deutlich mehr Aspekte an sich hatte, als nur die Schauspielerei.

Ich will jedenfalls nicht noch mehr hier rumblöken: Leider ist einer der ganz Großen gegangen und es wird vermutlich schwierig sein, jemand vergleichbar Charismatischen für entsprechende Filmrollen wieder zu finden.

Leben sie wohl, Sir Lee. Sie haben die Kinoleinwand ungeheuer bereichert.

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