Montag, 7. Dezember 2015

Rezension: The Walking Dead Band 17: Fürchte dich nicht.

Cover: Fürchte dich nicht
The Walking Dead Band 17
Verlag: Cross Cult
Während im letzten Band mit der Anhöhe eine neue Siedlung von Menschen eingeführt wurde, die organisiert sind, allerdings eigene Probleme haben, kommt es jetzt in diesem Band spezifisch zu Vorstellung des Problems. Rick und seine Gruppe hatten Jesus und seinen Leuten ja angeboten, sich um das „Negan“-Problem zu kümmern. Nur um im nächsten Moment festzustellen, das Negan sowohl eine Person, als auch eine Gruppe sind. Um genau zu sein, handelt es sich dem Anschein nach um eine gut organisierte Armee. Denn Negan schafft es mit gehöriger Übermacht, sowohl Rick mitten in der Nacht in freiem Gelände zu stellen, als auch Alexandria direkt anzugreifen.
Dabei erfährt man einiges über die Struktur des Regimes, das Negan und seine Armee führen, was für die heutige Zeit noch unsympathischer ist, als man sich denken mag.
Um genau zu sein scheint Negan eine absolutische Militärmacht aufgebaut zu haben. Er selbst steht an der Spitze einer gewaltigen Streitmacht, mit der er die „Welt“ unter Kontrolle hält. Auf der anderen Seite ist er aber auch jemand, der sich selbst nicht zu Schade ist, die Drecksarbeit zu erledingen, um zu unterstreichen, dass er die Gewallt in dieser Weltordnung ist.

Dieser Band hier spielt mit dem, was im vorangegangenen aufgebaut wurde. Und wie gehabt gibt es auch hier weiterhin die entsprechenden Variationen, für die „The Walking Dead“ bislang bekannt war. War ich bislang davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen Neuanfang dreht, so macht dieser Band hier eher das Gefühl, dass es eher auf einen letzten, finalen Schlagabtausch an Wertesystemen hinausläuft, bei dem irgendjemand den kürzeren ziehen wird. Und es geht jetzt um Informationen und den Willen zu handeln.

Das Problem dabei ist, das wir hier ein wenig an die Grenzen des darstellbaren in der Comic-Erzählung gelangen. Und zwar kommt es in einer Szene zu einem unglaublichen Ausbruch von Gewallt seiten Negan gegenüber einem der Gruppe rund um Rick. Klar ist, dass es dabei um das statuieren eines Exemples geht. Weniger klar ist, welche Stimmung diese Handlung dabei übermitteln soll. Von der Art und Weise, wie der Monolog seitens Negan abläuft, sieht es so aus, als währe er seiner Eigenen Handlung überdrüssig, fast schon gelangweilt. Die Tat an sich aber ist von äußerster Brutalität geprägt, die einiges an Aufwand (eigentlich) mit sich bringen müsste. Und leider bieten die Sprechblasen in ihrer Gestalltung dabei auch einen genauen Hinweiß darauf, welche Stimmung übermittelt werden soll. (Das gleiche gillt auch für die Art, wie Negans Gesichtszüge präsentiert werden.) Insgesamt ist es also genau alles in der Summe, was einen als Leser ein wenig Ratlos zurücklässt. Und einiges spricht dafür, dass langfristig vermutlich eine weitere Konfrontation bevorstehen müsste. Einfach weil man die Gruppe unter Ricks Führung bis hierhin schon kennen gelernt hat. Ebenso wie ihre entsprechende Entschlußkraft, was einzelne Individuen anbelangt.

Fazit

Das hier ist wieder mal ein Lückfüllerband, aber einer der wirklich üblen Sorte. Man bemerkt am Ende der Geschichte, dass die gesammte Erzählung einen weiteren Höhepunkt vorbereiten soll, aber dabei keinerlei Hinweise bietet – wie zu anderen Momenten dieser Art – worauf die gesammte Situation tatsächlich hinausläuft.
Und das alles ist in diesem Zusammenhang dann auch noch entsprechend zusätzlich schwierig, weil die bereits erwähnte, seltsame Situation zu wenig Information für die Deutung der entsprechenden Szene übrig lässt. Insgesamt ist dies also ein interessanter Band, der aber beiweitem nicht unbedingt den bisherigen Stärken der Serie entspricht.

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