Montag, 17. Oktober 2016

Spiel 2016: Die Routine rotiert.

Dieser kleine Kerl hier viel auf, weil er so gar nicht
ins Bild passen wollte.
Wie sagt man so schön? Wieder einmal war ich dort, wo eh alle hingehen. Da ich in NRW wohne und es eh gerade langweilig ist, und Herbst und Oktober (und ich um keine Ausrede verlegen bin) hatte ich es mir auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, am Samstag, dem 15.10.2016, die Spiel in Essen aufzusuchen.
Zugegeben: Samstag ist nicht unbedingt der Tag, den man normalerweise empfehlen sollte. Es ist voll, laut und einfach zu viele Leute unterwegs. (Ich kann wohl von Glück sagen, dass ich eh erst zum frühen Mittag vor Ort war, dadurch ersparte sich das schlage stehen am Eingang wenigstens ein wenig.) Kaum drin stellte sich aber die erste Ernüchterung ein: Die Heidelbären hatten anscheinend alles, was an Standfläche wirklich für den Verkauf gedacht war in dieses kleine Kämmerchen zum anstehen gepappt und die Schlange dahinter sollte die gesammte Messe über unglaublich lang sein, so das sich ein entsprechendes Anstehen nicht wirklich lohnte. (Da ich seid ein paar Jahren im Besitz des Miniaturen-Dogfight-Spiels „X-Wing“ bin, hatte ich eigentlich gehofft ein paar Miniaturen mal vollständig mir ansehen zu können. Dummerweise wahr auch das restliche Angebot bei den übrigen Händlern in den Hallen insgesamt nicht sonderlich ansprechend.)

Kleinere WtF-Moment sind immer dabei.
So wie bei diesem Gaming-Dinign-Table.
Die Spiel ist zwar das, was sie schon immer war, nämlich eine „Konsummesse“, auf der man immer nur Geld lassen kann, aber im Laufe der letzten Jahre hat sich ja dann doch das eine oder andere Gesicht mittlerweile eingeprägt. (Zumindest soweit, das ich ein paar Leute mittlerweile kenne, die man tatsächlich nur auf den Messen antreffen kann.) Den Anfang machte Sebastian Deutsch (der Forenwelt auch als Grospolian bekannt), der mich als erstes sah und bereits davor warnte, dass die meisten Händler mittlerweile auch EC- und Kreditkarten akzeptieren würden. (Unabhängig davon stellte sich im Verlauf des Tage zwar heraus, dass die Spiel zu wenig Bargeldreserven in den Geldautomaten hatte – gab‘s hier nicht mal einen Sparkassen-Automaten? - dafür allerdings bei den Kassen im Ausgang West der Service geboten wurde, Geld abzuheben… ich will nicht wissen, was da an zusätzlich Gebüren noch hereinschneit.) Ein kurzer Treff und plausch mit ein paar Freunden aus Münster zeigte mal wieder, dass meine sozialen Inkompetenzen auf Messen voll zu tragen kommen. (Ich empfehle niemandem, als Gruppe auf eine solche Messe zu gehen.)
Dafür gibt es aber auch andere Gesichter, die man irgendwie immer an denselben Ständen trifft. Camillo war wieder für Q-Workshop am Start. (Und irgendwie hat mich selbst bei Q-Workshop nicht direkt irgendwas an Würfeln gepackt, ich glaube ich werde alt.)
Überraschend war aber die internationale Ausbeute, wenn man sich ein wenig die Zeit nahm, sämtliche Verlage abzuklappern, die mit Ständen vertreten waren: Ich in mir zwar nicht sicher, ob ich da wirklich mit Raggi gesprochen habe, aber ein Stand, der ausschließlich „Lamentation of the Flameprincess“-Publikationen anbot, war da. Viel wichtiger darüber hinaus aber: Mit Chaosium war der Cthulhu-Verlag selbst in Halle zwei am Start, und falls man sich darüber in Halle 7 versehentlich verirrte, stolperte man versehendlich sogar über das Versteck von Cubikle 7. (Wo ich dann entdecken konnte, dass der Doktor jetzt sogar seine eigenen Q-Workshop-Würfel spendiert bekommen hatte.)

Shadows of Estern hatte seinen eigenen Stand.

Erdenstern hatten diesesmal nichts für mich im Angebot (ich bin wohl erstmal wieder Komplettist bei den Platten) dafür wartete Eva-Maria Irek mit einem anderen, kleinen Projekt des umtriebigen Trios auf: Mit dem Slogan „Be Part of the Dream“, der einen entsprechend hübschen Flyer zierte macht Erdenstern aktuell auf ein Konzert aufmerksam, dass in Zusammenarbeit mit einem Symphonie-Orchester aufgeführt werden soll, und 2017 via Crowdfunding finanziert wird. (Das da durchaus Möglichkeiten bestehen hatte man ja bereits in einem anderen Video einmal gezeigt.) Von daher heißt es jetzt wohl abwarten und mal nachsehen, was sich da eventuell ergbiebt. (In den Figern jucken würds mich ja durchaus. Immerhin bin ich mittlerweile schon zu lange mit der Musik dieses spezifischen Trios vertraut. Schade übrigens, dass jetzt so nach und nach diverse Alben endgültig von der Bildfläche wieder verschwinden werden.)

Wie immer beste Stimmung bei Erdenstern!
Der Rest war dann dieses Jahr allerdings mehr unangenehmer Natur: Man rennt ein wenig durch die Gegend und findet nichts ungewöhnliches, oder aber das, was man tatsächlich sucht, nicht. (Insgesamt bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich der Messen überdrüssig werde. Es ist fast schon ein unerträglicher Zynismus, wenn man beinahe alles schon mal gefühlt gesehen hat.) Jedenfalls war die „Schnäppchenfrage“ dieses Jahr eher zu verneinen. (Oder aber es gab welche, die aber mich absolut nicht locken konnten.) Ach ja: Dafür habe ich mal wieder die Malmsturm-Leute getroffen. (Passiert auch nur irgendwie ausschließlich auf den Messen. ;) ) Jedoch muss man sagen: Es gab tatsächlich eine Situation, wo mir das Herz richtig aufging: Irgendwo in diesem ganzen Gewühle der Messehallen renne ich auch noch in die kleine. zierliche Person einer sehr alten Bekannten. Und zwar einer Mitspielerin aus meiner alten D&D-Runde aus münsteraner Tagen. (Anscheinend existieren Teile der Kerncrew noch und spielen fleißig nach dem Update auf Pathfinder weiter.)

Malmsturm ist wieder da!

Ich habe allerdings eine Frage: Kommt es mir nur so vor, oder muss man sich die Messe neuerdings Schöntrinken? Zum ersten mal habe ich auf der Spiel dieses Jahr wirklich das aktive vorhandensein von ungewöhnlichen Alkoholika-Angeboten wargenommen. (Mit ungewöhnlich meine ich entwerder ausgesuchten Met oder aber in diesem Fall: Einen Stand der sich auf britische Biere spezialisiert hatte. Wobei der positivste Part an der ganzen Sache war, dass sie die Brau-Erzugnisse der Witchwood Brewery am Start hatten. Das sind normalerweise Flaschen, die ich mir von Familie und Bekannten aus Großbritannien mitbringen lasse, neben Marmite, wenn die entsprechenden Personen ihren Urlaub auf der Insel verbringen.)

Zahnwe für Prometheusgames

Ach ja: Und Youtuber/Nerdpoler/Nerdvanaisten gabs natürlich auch noch zu sehen. (Wobei ich zu meiner Schande noch hinzufügen muss: Ich sehe mir zwar gelegentlich die Videos der Leute an – und umgekehrt… trotzdem ist es in dem meisten Fällen immer nur so ein zähes Moment eines „Kennst du den?… Und wenn ja: Woher?“, weswegen man eher mit einem zwar freundlichen aber undefinierten Nicken weiter seiner Wege zieht. (Konkret in diesem Fall: Zahnwe von Dirty Little Dices am Stand von unserem Allseits Gehassliebten Verlag Prometheus Games und dann auch noch Aulucard am Stand von „Zu den Vier Winden“, einer Taverne in Bochum, von der ich zwar schon einiges gehört habe – übers Netz – aber aufgrund der Entfernung nie wirklich eingekehrt bin.

Aulucard macht als Sicherheitsexperte Eloridas Konkurrenz

Insgesamt war diese Messe also eher Mau aus meiner Perspektive. Ich werde natürlich wieder nächste Jahr dabei sein, aber im Moment frage ich mich dann doch, was gerade dieses Jahr los war, das ich so vollkommen entgeistert mich auf den Heimweg gemacht habe.

Bis zum Schluß vollkommen überrannt:
Die Heidelbären!

Apropos Heimweg: Wie sich herausstellte ist es Samstags eine verdammt schlechte Idee kurz nach Messe-Ende zur Ubahn-Station zu watscheln und zu hoffen, in eine der nächsten Bahnen noch reinzukommen. (Es sind in dem Moment noch einige Leute mehr unterwegs, die allesamt das gleiche Ziel haben: Essen Hauptbahnhof.) Ich stand also da und sah zu, wie Leut verzweifelt versuchten sich in dei Ubahn zu quetschen, weil der nächste Zug erst eine halbe Stunde späte kommen würde... und der dann vermutlich ebenfalls gänzlich überfüllt sein würde.) Glücklicherweise überhörte ich ein Gespräch, dass eine mögliche Alternative offerierte, die man sich fürs nächste Jahr eventuell merken sollte: Mit der Buslinie 142 fährt man bis Martinstraße und steigt dort in die 108 Richtung Hauptbahnhof... unterhaltsam war nur, dass ausgerechnet in der U11, die ebenfalls an dieser Haltestation anhielt, Thomas Michalski von der Dorp in seiner neuen Ulisse-Tarnuniform eingequetscht stand und einen flachen Eindruck hinter der Tür machte.

Ich habe mal wieder Geld ausgegeben.

4 Kommentare:

  1. Bei den Heidelbären hatte ich einmal Glück, dass DO kurz nach Mittag die Schlange fast weg war ... ich hab es aber mit einer höheren Geldausgabe büssen müssen ... X-Wing gab es aber nix im Angebot, wenn auch zum Anschauen {da war allerdings trotzdem viel los].

    @Erdenstern: Wäre wohl in Hamburg, das ist ja nicht aus der Welt.

    @Bier: Ich hab mir zwischendurch ein Kürbisbier gegönnt. Das war ziemlich herb, aber doch einiges günstiger als die Messeverkaufsstände ...

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  2. Danke für den Hinweiß mit X-Wing, dass macht es zwar nur Halb so bitter, trotzdem hätte ich mal insgesamt ganz gerne einen Blick auf ein halbwegs komplettes Sortiment in dem Bereich geworfen.

    @Kürbisbier: Das habe ich gar nicht gesehen. Schade.

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  3. Wie ich schon auf Twitter meine ich schrieb: Das mit der U-Bahn war von außen vermutlich lustiger als von innen ;)
    Wobei es verglichen mit dem Sonntagmorgen die bequemere (!) Fahrt war ^^

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    1. Hi Thomas.

      Du weißt doch: Schadenfreude ist die beste Freude. (Und wer den Schaden hat spottet jeder Beschreibung.) XD

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