Montag, 21. März 2016

Rezension: The Walking Dead 6: Dieses sorgenvolle Leben

Cover: Dieses Sorgenvolle Leben
The Walking Dead Band 06
Verlag: crosscult
Als ich mit den Rezensionen dieser Serie angefangen hatte, gab es kurzfristig eine Lücke, die ich jetzt endlich schließen kann. (Auf dieses Weise können wir dann auch endlich den Satz an Rezensionen rund um die Kult-Serie The Walking Dead komplettieren)

Also, noch einma zum Mitschreiben: Band 6 spielt noch in der Zeit Rund um den Aufenthalt innerhalb des Gefängnisses, das die Gruppe von Rick durch Zufall entdeckt hatte. Außerdem war im Band davor gerade Woodbury gefunden worden und der Gouverneur hatte sich Rick gegenüber als der sadistische Psychopath offenbahrt, der jede fremde Person an seine Hauszombies verfütterte, der er Habhaft werden konnte. In diesem Band jetzt wird mehr ein Blick auf eine Art von „Redneck“-Amerika geworfen. Letzten Endes basiert die Herrschaft des Gouverneurs auf Brot und Spielen. Und die Personen rund um ihn herum verrohen dabei zusehend. Das Beginnt damit, dass ein Mord direkt vor Ricks Augen durchgeführt wird, bei dem es darum ging, dass einer der beiden Gladiatoren in der Zombie-Arena es etwas zu Ernst mit seinem Gegner betrieben hatte und ihn mit einigen Schläge um dessen Zähne gebracht hatte. Zeitgleich entdeckt der Arzt der Siedlugn Woodbury aber sein Gewissen wieder und der Gouverneur schickt Michonne, nachdem er sie auf jede nur erdenkliche Weise entwürdigt hatte, in den Ring.
Die Folge daraus ist allerdings ein Eklat: Michonne begeht einen Mort und sorgt auf diese Weise für einen Eklat, bei dem nur zu offensichtlich wird, wie verzerrt das Weltbild dieses Amerikas ist. Blut soll es geben – die Gewallt wird sogar als Unterhaltung wahrgenommen. Das Massaker aber ist bereits wieder zu viel. Scheinbar sind sich die Einwohner Woodburys selbst noch nicht so ganz sicher, wie verroht sie wirklich sein wollen.
Auf der anderen Ebene entstehen aber auch hier wieder Verräter. Vertrauen wird verbraucht und bittere Rache genommen. Überhaupt ist dieser Band sehr stark von einer mehr oder weniger explizieten Darstellung von Rache- und Folter-Szenen getragen. Insgesamt ist das tragenden Element also der weitere Verfall, bei dem es darum geht, den Leuten die Maske vom Gesicht zu reißen und sie noch stärker ihren niedrigsten Instinkten folgen zu lassen. Das Thema des Sittenverfalls ist hierbei hochgradig kondensiert präsentiert und mehr als eine Person offenbahrt dabei, dass sie eine finstere Seite sich angezeigt hat.

Dieser Band ist trotz der langen Zeit die vergangen ist, seid ich diese Stelle der Geschichte der Serie gelesen habe, gerade immer noch sehr erfrischend zu lesen, weil er eher die Stärken dieser Geschichte rund um das eigene Überleben inmitten einer alles verschlingenden Katastrophe aufzeigt. Wichtig ist dabei, dass jeder seine eigene Agenda verfolgt und jeder Verrat einen besonderen Grund noch hatte. Leider konnte die Serie diesen Anspruch ja nicht bis zum derzeitgen Ende mit rüber retten.

Fazit

Insgesamt stellt der sechste Band einen sehr wichtigen Teil seines Storyabschnittes da. Immerhin wurden hier alle Weichen gestellt, die schließlich zum Sturm auf das Gefängnis und den dabei entstehenden Toden führen sollte. (Und am Ende zeigte es auf, dass Woodburys schlimmster Feind eigentlich in der eigenen Bevölkerung lag, die sich selbst noch einmal bewusst werden musste, wie sehr sie mittlerweile unter ihrem Führer verdorben war.) Das Ergebnis hierbei konnte man zwar letzten Endes nicht mehr so wirklich aufrecht erhalten, allerdings blieben die entscheidenden Elemente dann doch erhalten. (Und irgendwie merke ich erst jetzt, dass der Krieg gegen Negan so etwas wie das reinigende Gewitter wahr, was dieser Band als Notwendigkeit erst schuf.)
Und auch wenn sehr viele einzelne Szenen das Motiv der Rache dabei in den Vordergrund stellten: Es wirkt nie deplaziert. (Nur muss man sich immer klar sein, was man da eigentlich gerade liest, wenn es zu solchen Szenen kommt.) Alles in allem ein gut zu lesendes Intermezzo (gerade für mich mit der Vergangenheit), gerade weil ich mit den letzten Bänden eigentlich nur noch auf Kriegsfuß stehe.

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