Montag, 9. Juli 2018

Oberhausener Comic und Mangaconvention




Mittlerweile sollten ein paar Leute mitbekommen haben, dass ich mich ein kleines bisschen für das Medium Comics begeistern kann. Das hatte gerade während meiner Schulzeit in den 90ern deswegen einen Höhepunkt gehabt, weil ich mich regelrecht auf jährlich stattfindende „Comicbörse“ in der Duisburger Mercatorhalle freute. Der Punkt bei diesen Comic-Börsen war, dass sie Grundsätzlich reine Verkaufsveranstaltungen für gebrauchte, alte Comichefte waren. Im Grunde handelte es sich dabei um einen großen Flohmarkt, der nur sehr spezialisiert war. (Abgesehen von Comics gab es damals natürlich auch noch ein paar andere Angebote. Damals waren Ü-Eier noch sowas wie gefragte Sammelobjekte. Allerdings waren damals vor allem die alten Kenner Star Wars Actionfiguren in unterschiedlichen Zuständen zu haben gewesen.) Von daher war damals (zumindest für mich) eine entsprechende Liste mit Nummern aus meinen Serien, die ich noch suchte, eine selbstverständliche Ausrüstung.
Warum ich das erwähne? Ich erwarte unter der Bezeichnung „Con“ etwas anderes. Meine erste Convention war die Mitspielen der Blutschwerter in Münster. Damals, im fernen Jahr 2006. Das war zwar eine Rollenspielcon, allerdings muss man dabei hinzufügen, dass damals ein paar Dinge mit hinzukamen, die schon ziemlich charakteristisch für meine Erwartungshaltung wurden: Die Grundlage boten natürlich die Spielrunden, von denen Unzählige da waren. Damals gab es aber auch noch ein paar Autorenlesungen und entsprechende Vorträge, die irgendwas mit dem Thema Rollenspiel zu tun hatten. (Ja, mir ist durchaus bewusst, dass das sehr stark variieren kann je nach Veranstaltungsort und Ausrichter.) Wobei es keinerlei Verkaufsstände gab, weil der Anbieter des Veranstaltungsort in diesem Zusammenhang entsprechende Bedingungen stellte.
Was aber passiert, wenn mit einem mal eine Veranstaltung aufplöppt, die sich „Oberhausener Comic und Mangaconvention“ nennt? Das ist nämlich irgendwann in der letzten Woche in meinen sozialen Netzwerken passiert. (Die Veranstaltung selbst war jetzt am Samstag und ich bin mir nicht ganz Sicher: Entweder war es der Donnerstag oder der Freitag, dass ich den entsprechenden Hinweiß gesehen habe. Jedenfalls hatte ich mich sehr kurzfristig dazu entschlossen, an der ganzen Geschichte Teil zu nehmen.)
Veranstaltungsort war ein Gebäude am „Revierpark Vonderort“. (Ein Teil Oberhausens, den ich bis dahin ehrlich gesagt noch nicht kannte. Von daher: Öfters mal was Neues.) Von daher war ich mit gemischten Gefühlen angekommen. (Wie gesagt: Irgendwie befürchtete ich damit, dass sich hinter dem Begriff Convention hier eine Comicbörse verbergen würde, die positive Überraschung wären dann Panels und Cosplay gewesen… oder zumindest sowas in der Art.)
Der Veranstaltungsort war rein vom Raum her gesehen extrem Klein. (Wer sich an den Bericht über die „Spiel doch!“ erinnert: Die Con hier war noch kleiner als diese Extrem kleine Messe im Landschaftspark Nord in Duisburg.) Und das war dann sogar nochmal halbiert in zwei Faktoren, die nicht so ganz klar Sinn ergaben: Die Hälfte war tatsächlich eine reine Comicbörse gewesen. Das Angebot war um einiges Bescheidener, was natürlich den Anbiertern und meinen doch sehr speziellen Interessen in diesem Fall geschuldet war.) Die andere Hälfte war dann aber so etwas wie eine „Künstlermeile“ in Form eines Hadnwerkermarktes (ich weiß das klingt seltsam, aber genau das sind meine Assoziationen gewesen: Man bekam hier sehr viele Drucke von Figuren, die im Manga-Stil erstellt worden waren. Sowas wie „die eigene Charakterskizze“, wie man sie zumindest über lange Jahre von der Künstlermeile von der Spiel her kannte, war das hier so betrachtet eher nicht gewesen. Zumindest hatte ich nicht diesen Eindruck.) Und überraschenderweise war da auch noch ein Shop, von dem ich glaube, dass er eigentlich in Hamburg ansässig ist. (Von dem ich allerdings auch schon über Umwegen mal etwas gehört habe… und ich meine ich habe irgendwo einen Youtuber gesehen. Zumindest assoziiere ich die entsprechende Frisurgestalltung mit ein paar wirren Videos, in denen die entsprechende Person sich über Manga-Serien ausgelassen hatten… ohne das diese sonderlich viel Sinn gemacht hätten.)
Cosplay gab es trotzdem, allerdings ohne irgendwelche organisierten Fakotren dahinter, welche die entsprechenden Personen als Anregung hätten dienen können. Das war wohl eher die „Sehen und Gesehen werden“-Fraktion, die einfach nur aus der Gegend kam.

Insgesamt bin ich also nach etwas anderthalb Stunden mit sehr gemischten Gefühlen wieder nach Hause gefahren. Eventuell wird die ganze Geschichte in anderen Städten anders aufgebauscht. (Hinter der ganzen Aktion steckt ein zentraler Veranstalter, der die Marke „Comic und Magaconvention“ anscheinend in sehr vielen Städten hier in NRW aufzieht.) Jedenfalls war Oberhausen ein sehr seltsamer Rückblick in meine eigene Vergangenheit unter anderen Vorraussetzungen. Nur hat mir das Gerade gezeigt, dass es vermutlich Sinn macht eine entsprechende Sammelliste anzulegen. Nur das sie dieses mal nicht in einem Schnellhefter einmal im Jahr herumgetragen wird, sondern besser in der Dropbox geparkt wird, um bei Gelegenheit bemüht zu werden.

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