Mittlerweile sollten
ein paar Leute mitbekommen haben, dass ich mich ein kleines bisschen
für das Medium Comics begeistern kann. Das hatte gerade während
meiner Schulzeit in den 90ern deswegen einen Höhepunkt gehabt, weil
ich mich regelrecht auf jährlich stattfindende „Comicbörse“ in
der Duisburger Mercatorhalle freute. Der Punkt bei diesen
Comic-Börsen war, dass sie Grundsätzlich reine
Verkaufsveranstaltungen für gebrauchte, alte Comichefte waren. Im
Grunde handelte es sich dabei um einen großen Flohmarkt, der nur
sehr spezialisiert war. (Abgesehen von Comics gab es damals natürlich
auch noch ein paar andere Angebote. Damals waren Ü-Eier noch sowas
wie gefragte Sammelobjekte. Allerdings waren damals vor allem die
alten Kenner Star Wars Actionfiguren in unterschiedlichen Zuständen
zu haben gewesen.) Von daher war damals (zumindest für mich) eine
entsprechende Liste mit Nummern aus meinen Serien, die ich noch
suchte, eine selbstverständliche Ausrüstung.
Warum ich das
erwähne? Ich erwarte unter der Bezeichnung „Con“ etwas anderes.
Meine erste Convention war die Mitspielen der Blutschwerter in
Münster. Damals, im fernen Jahr 2006. Das war zwar eine
Rollenspielcon, allerdings muss man dabei hinzufügen, dass damals
ein paar Dinge mit hinzukamen, die schon ziemlich charakteristisch
für meine Erwartungshaltung wurden: Die Grundlage boten natürlich
die Spielrunden, von denen Unzählige da waren. Damals gab es aber
auch noch ein paar Autorenlesungen und entsprechende Vorträge, die
irgendwas mit dem Thema Rollenspiel zu tun hatten. (Ja, mir ist
durchaus bewusst, dass das sehr stark variieren kann je nach
Veranstaltungsort und Ausrichter.) Wobei es keinerlei Verkaufsstände
gab, weil der Anbieter des Veranstaltungsort in diesem Zusammenhang
entsprechende Bedingungen stellte.
Was aber passiert,
wenn mit einem mal eine Veranstaltung aufplöppt, die sich
„Oberhausener Comic und Mangaconvention“ nennt? Das ist nämlich
irgendwann in der letzten Woche in meinen sozialen Netzwerken
passiert. (Die Veranstaltung selbst war jetzt am Samstag und ich bin
mir nicht ganz Sicher: Entweder war es der Donnerstag oder der
Freitag, dass ich den entsprechenden Hinweiß gesehen habe.
Jedenfalls hatte ich mich sehr kurzfristig dazu entschlossen, an der
ganzen Geschichte Teil zu nehmen.)
Veranstaltungsort
war ein Gebäude am „Revierpark Vonderort“. (Ein Teil
Oberhausens, den ich bis dahin ehrlich gesagt noch nicht kannte. Von
daher: Öfters mal was Neues.) Von daher war ich mit gemischten
Gefühlen angekommen. (Wie gesagt: Irgendwie befürchtete ich damit,
dass sich hinter dem Begriff Convention hier eine Comicbörse
verbergen würde, die positive Überraschung wären dann Panels und
Cosplay gewesen… oder zumindest sowas in der Art.)
Der
Veranstaltungsort war rein vom Raum her gesehen extrem Klein. (Wer
sich an den Bericht über die „Spiel doch!“ erinnert: Die Con
hier war noch kleiner als diese Extrem kleine Messe im
Landschaftspark Nord in Duisburg.) Und das war dann sogar nochmal
halbiert in zwei Faktoren, die nicht so ganz klar Sinn ergaben: Die
Hälfte war tatsächlich eine reine Comicbörse gewesen. Das Angebot
war um einiges Bescheidener, was natürlich den Anbiertern und meinen
doch sehr speziellen Interessen in diesem Fall geschuldet war.) Die
andere Hälfte war dann aber so etwas wie eine „Künstlermeile“
in Form eines Hadnwerkermarktes (ich weiß das klingt seltsam, aber
genau das sind meine Assoziationen gewesen: Man bekam hier sehr viele
Drucke von Figuren, die im Manga-Stil erstellt worden waren. Sowas
wie „die eigene Charakterskizze“, wie man sie zumindest über
lange Jahre von der Künstlermeile von der Spiel her kannte, war das
hier so betrachtet eher nicht gewesen. Zumindest hatte ich nicht
diesen Eindruck.) Und überraschenderweise war da auch noch ein Shop,
von dem ich glaube, dass er eigentlich in Hamburg ansässig ist. (Von
dem ich allerdings auch schon über Umwegen mal etwas gehört habe…
und ich meine ich habe irgendwo einen Youtuber gesehen. Zumindest
assoziiere ich die entsprechende Frisurgestalltung mit ein paar
wirren Videos, in denen die entsprechende Person sich über
Manga-Serien ausgelassen hatten… ohne das diese sonderlich viel
Sinn gemacht hätten.)
Cosplay gab es
trotzdem, allerdings ohne irgendwelche organisierten Fakotren
dahinter, welche die entsprechenden Personen als Anregung hätten
dienen können. Das war wohl eher die „Sehen und Gesehen
werden“-Fraktion, die einfach nur aus der Gegend kam.
Insgesamt bin ich
also nach etwas anderthalb Stunden mit sehr gemischten Gefühlen
wieder nach Hause gefahren. Eventuell wird die ganze Geschichte in
anderen Städten anders aufgebauscht. (Hinter der ganzen Aktion
steckt ein zentraler Veranstalter, der die Marke „Comic und
Magaconvention“ anscheinend in sehr vielen Städten hier in NRW
aufzieht.) Jedenfalls war Oberhausen ein sehr seltsamer Rückblick in
meine eigene Vergangenheit unter anderen Vorraussetzungen. Nur hat
mir das Gerade gezeigt, dass es vermutlich Sinn macht eine
entsprechende Sammelliste anzulegen. Nur das sie dieses mal nicht in
einem Schnellhefter einmal im Jahr herumgetragen wird, sondern besser
in der Dropbox geparkt wird, um bei Gelegenheit bemüht zu werden.
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