Montag, 19. August 2019

Niederrheincon 2019: Ein gähnender Sonntag





Okay, da im Moment gefühlt irgendwie ständig von „Con-Sommer“ die Rede dieses Jahr wahr, will ich für mich diesen dann auch mit einer letzten Con beschließen. Und zwar hatten wir ja alle im letzten Jahr diese omniösen Flyer irgendwie in die Hand bekommen die eine „Eulencon“ beworben hatten. Dieses Zusammenspiel aus den ursprünglich vereinten Kräften des Uhrwerk-Verlags und einer beinahe unbekannten Größe namens „Brettspielkiste“ wahr für den August 2019 angesetzt gewesen und erfuhr einen jähen Dämpfer, als der Uhrwerk-Verlag im Juni seine Insolvenz bekannt gab.
Aber anscheinend wahr das noch nicht das Ende der Con-Idee für Wesel an sich. Denn auch wenn der Major Player damit ausgeschaltet wahr, dachte sich wohl der Junior-Partner, Markus Pomorin, irgendwie „Jetzt erst recht!“. Und somit wurde anscheinend in einer gefühlten Nacht-und-Nebel-Aktion einmal das komplette Konzept einmal auf Links gedreht und mit einem hochengagierten Team alles auf NiederrheinCon getrimmt.
Weswegen ich mich auch dazu entschieden hatte zumindest einen Tag in Wesel zu bestreiten. Und wie es die Umstände so wollten, sah ich mich dazu gezwungen den Sonntag als Anfahrtag zu nehmen. Wesel ist jetzt nich unbedingt mein Pflaster und von daher verlief ich mich zu erst auch beinahe. Ich meine: Es wahr wirklich ein Glück, dass ich noch rechtzeitig festgestellt hatte, das die Straße mit einem Mal einen anderen Namen hatte. (Sonst hätte ich vermutlich einmal eine Stadtwanderung rund um Wesel hingelegt.) Wenigstens kann man Sagen: Ein paar entsprechend befragte Bewohner später irrte ich nur noch an der Niederrheinhalle selbst rum, weil deren Eingang eher versteckt wahr.

Die erste große Enttäuschung stellte sich dann aber auch gleich direkt an der Kasse ein: Die Kaffee-Flat-Tassen waren bereits vollständig verkauft worden. (Also keine neue Tasse, die irgendwie zu Bruch hätte gehen können.)

Und um einfach mal den Vergleich zu schalten, was meine bisheringen Eindrücke an neuen Veranstaltungen in den letzten zwei Jahren angeht: Die Halle wahr extrem leer. (Zugegeben: Dadurch das wir Sonntag hatten und das Ganze eine noch sehr junge Geschichte ist, wahr das auch nicht anders zu erwarten. Allerdings hätte ich doch irgendwie mit einer etwas anderen Verteilung gerechnet.) Insofern wahr allerdings auch der eigentliche erste Rundgang verhältnismäßig schnell durchgeführt worden, um sich überhaupt einen Überblick zu verschaffen. Und hier bemerkt man dann, das dann doch ein paar Dinge etwas verschoben aus meiner Warte mittlerweile ist: Obwohl ich halt eben sowohl zum ersten mal zwangsweise auf dieser Con wahr, war das Ganze dann doch schon beinahe so etwas wie ein Heimspiel, weil man irgendwie genügend gesichter dann doch kannte. Oder selbst die Nasen, die man eben nicht kannte, zumindest mittlerweile genügend vertraute Namen darstellen, das meine geradezu ins neurotische übergehende Informiertheit hier doch ständig verknüpfungen schließen konnte.
Aber das alles mal der Reihe nach: Von Marcel Hill von Prometheus Games (die gefühlt zum ersten mal seid Jahren wieder in der Öffentlichkeit aktiv aufgetreten sind) erfuhr ich, dass zumindest der Samstag um einiges Besser besucht wahr. Und danach rannte man dann schon beinahe in gewisse andere Stände rein, die einem zu bestimmten Gesprächen zwangen: Der größte Stand am Platz (der auch nur 4*4 Meter groß wahr, weil ihnen ein Verbindungsstück fehlte, um die ursprünglich angepeilten 5*5 Meter zu komplettieren) hatte natürlich die Brettspielkiste aus Dinslaken inne. Jetzt muss man hinzufügen: Ich komme aus Dinslaken und bin dadurch natürlich ein paar mal in dem Ladenlokal gewesen. Allerdings hat dieses Ladenlokal führ mich extrem ungünstige Öffnungszeiten, weswegen ich dann auch nur verhältnismäßig selten drin wahr. Trotzdem hatte ich damals ein paar nette Gespräche mit den Ladeninhabern geführt. Und der Kompanion von Markus Pomorin, dessen Namen ich natürlich nicht kenne, hat sich mein Gesicht anscheinend bei einem dieser Gespräche eingeprägt und wohl irgendwie unter „Stammkundschaft“ abgespeichert. Weswegen wir ein paar sehr nette Worte wechseln konnten und ich dabei die entsprechenden Geschichten über den Aufbau des Standes erfahren konnte und die Geschichte des Farbständers, der natürlich mitanreisen musste, erfahren habe. (Im übrigen fiel mir dabei schon auf, dass die Brettspielkiste am Stand ein paar Miniaturen von Freebooter Miniatures hatten, die mir zum einen in meiner Sammlung noch fehlten, im Shop von Freeboter Miniatures nicht mehr auftauchen und nichts mit Freebooters Fate zu tun haben. Doch das sollte später noch zu einem etwas seltsamen Moment führen.)
Ansonsten sollten aus der Rollenspielszene noch Aborea, System Matters und natürlich der Uhrwerk Verlag anwesend sein. (Wobei man sagen muss, dass gerade Aborea eine dermaßen kleine Standfläche hatte, dass sie mir erst sehr spät überhaupt aufgefallen sind.) Der Uhrwerk Verlag wahr mit einer Auswahl seiner Sachen da, die ich zumindest kurz überflog und das eigentlich spannende wahr dann doch eher für heute der System Matters Verlag. Zum einen hatte ich mir die beiden Workshops fest vorgenommen und zum anderen hatte ich noch mein Exemplar von Abenteuer-Gestallten im Gepäck (und da ich auf der Spiel letztes Jahr meinen Kontakt mit Andreas Melhorn bereits erneuert hatte, sollte das auch eigentlich nur ein geringes Problem sein.) Doch stattdessen kam erstmal ein etwas anderer Aspekt ins Spiel, was unsere Szene unter dem Aspekt des online Lebens betrifft: Man kennt sich unter Pseudonym. Gelegentlich weiß man auch in etwa, wie die jeweils andere Person theoretisch aussieht. Trotzdem begegnet man sich stellenweise erst nach Jahren zum ersten mal. In diesem Fall betraf das den guten Purple_Tntcl (von dem ich gerade merke, das er seinen Blog auf Privat gestellt hat), der ja damals das Vlogtaculum mitorganisiert hatte. (Und dem ich vor unserer gemeinsamen Nerdpolzeit schon häufiger als das Sprichwörtliche „Ding aus dem Kommentarfeld“ aufgefallen wahr.) In dem Fall wahr es ein „Stimme wiedererkannt, aber irgendwas stimmte mit dem Gesicht nicht“. Mir persönlich wahr zumindest nicht bewusst gewesen, dass er irgendwann angefangen hatte, sich einen Bart wachsen zu lassen. Aber auch Amel erwischte ich in dem Moment direkt am Stand und konnte ihn gerade so daran hindern, die Kappe wieder auf den Stift zu stecken, den er benutzt hatte, um ein anderes „Abenteuer gestallten“ zu signieren. (In diesem Falle wahr es dann ein „Mission acomplished“.)
Die beiden Workshops drehten sich dann um die Themen „Abenteuer aufschreiben“ (was im weitesten Sinne dann eigentlich ein „Wie komme ich als Schreiberling vielleicht in den Dunstkreis von Verlagen rein?“ wahr, wobei Amel auch ganz klar einige praktische Vorschläge gab, dass man sich zuerst an so etwas wie einem OnePage-Abenteuer versuchen sollte. Oder aber, weil das wohl der neue heiße Scheiß wäre, an einem „Adventure Pamphlete“.) Unabhängig davon gab es auch nochmal ein paar Hinweise zu kreativem Arbeiten und natürlich der übliche Hinweiß darauf, dass mit dem Schreiben im RPG-Segment kein Geld zu machen sei. (Und natürlich, dass das Ganze ebenfalls Arbeit währe.)
Der zweite Workshop drehte sich um den s.g. „Anhang N“, eine Liste von Autoren, die Gary Gigax bei der Entwicklung von D&D mit inspiriert hatte. Dieser Workshop sollte laut ursprünglicher Planung von Daniel Neugebauer geleitet werden, wobei Amel dann von der Seite gelegentlich dumme Kommentare einwarf. Nur: Wir alle wissen, wie Daniel Neugebauers Stimme nach einem Messetag auf Höchstleistung aussieht… also sie ist nicht mehr da. Dementsprechend musste Andreas Melhorn also sein Wissen aufgreifen, um die Stimmbänder seines Kollegen zu entlasten und gab einen groben Überblick über die fünf großen Namen dieser Liste, welche sich aus zwei Amerikanern, einem Amerikaner, der eigentlich ein Brite sein wollte und zwei Briten zusammensetzte. (Namentlich waren mit dieser Umschreibung Fritz Leiber, Robert E. Howard, H.P. Lovecraft, J.R.R. Tolkien und Michael Moorcock gemeint.) Soweit wie die beiden Leiter tatsächlich etwas zu den entsprechenden Autoren sagen konnten teilten sie dieses Wissen tatsächlich und erwähnten auch, warum es sich mittlerweile vermutlich wieder lohnen könnte, tatsächlich einen Blick in diese Originale zum jetzigen Zeitpunkt zu werfen. (Ganz davon ab: Sehr viele Autoren dieser Liste sollten mittlerweile zumindest nach amerikanischem Recht Gemeingut sein. Das heißt: Je nachdem wie man sich im Internet herumtreibt sollte man in der Lage sein auf legalem Wege zumindest an ebooks der entsprechenden Schriften in englischer Sprache zu kommen. Aufgrund des deutschen Rechts in diesem Bereich wird uns zwar der Zugriff auf die entsprechenden Schriften von Project Gutenberg verwehrt. Aber wo ein VPN ist, sollte auch ein Weg sein.) Und ich muss hierbei hinzufügen: Da ich ja nicht völlig unbeleckt bin habe ich einfach mal die Rolle der dummen Kommentare aus dem Publikum übernommen. ;) )

Den Rest meines Messeaufenthaltes habe ich dann im Grunde mit Besorgungen und dem zuschauen von ein paar Freebooters-Spielen verbracht. Und damit kommen wir dann zu der Geschichte mit den Freebooter-Miniaturen. Als ich nämlich tatsächlich dann am Stand von der Brettspielkiste mir das vorhanden Angebot ansah (und dabei natürlich sehr direkt meine Aufmerksamkeit den ausgestellten Waren von Freebooter Miniatures wittmete überhörte ich eher zufällig nur gerade, wie sich der Co-Inhaber des Ladens mit einer anderen Person darüber unterhielt, ob er nicht ein paar Waren mitnehmen wollte. Und wie aus heiterem Himmel wurde ich dann plötzlich angesprochen, ob ich das Spiel spielen würde. Etwas überrumpelt gestand ich ganz ehrlich, dass ich zumindest mit dem Gedanken spiele das Ganze anzufangen und bereits die Startbox der Amazonen hier auf meinem Pile of zusammengeklebte, aber unbemalte Miniaturen sich befände.
Kurz gesagt: Wenn ich jetzt alle weiteren Kommentare im Nachhinein mir durch den Kopf gehen lasse befürchte ich, dass ich da unerkannt ein paar Worte mit Werner Klocke gewechselt habe. Das ist in gewisser Weise ein Urgestein in der Miniaturenszene als Figurenkneter, dessen Arbeit ich eher zufällig über Reaper Miniatures zu schätzen gelernt hatte. (Um das zu erklären: Reaper Miniatures haben zumindest auf ihren Blistern mit Metall-Miniaturen immer die Namen der entsprechenden Personen drauf gedruckt, die die entsprechende Miniatur entworfen hat. Und ich habe irgendwann festgestellt, dass sich bei sehr fielen meiner Lieblingsminiaturen aus diesem Bereich sich ein bestimmter Name ständig wiederholte: Werner Klocke. In gewisser Weise Fanboye ich also dessen Werk schon eine Weile.)

Und man bermerkte halt sehr gut, dass die Con auf verschiedene Schnittstellen setzen will: Ich glaube bis Heute hatte ich keine Gelegenheit gehabt das Angebot von Gerard Boom oder Tomarillion in Natura zu betrachten.

Der Rest wahr dann eher ereignislos. Nur am Ausgang kam mir nochmal Daniel Neugebauer entgegen, als ich mich auf den Heimweg machte. So wie es aussah bereitete sich also auch System Matters gerade vor, ihren Stand so langsam aber sicher abzuräumen.

Was lässt sich also jetzt insgesamt zu der ganzen Con sagen? Wir haben es hier mal wieder mit einer dieser kleinen Cons zu tun, die eher über den Verkaufsaspekt sich definieren. Also eher ein noch sehr kleiner Publikums-Messer-Charakter + zusätzlichem Programm. Allerdings macht die Niederrhein-Halle als Veranstaltungsort einen sehr positivem Eindruck, so das hier noch Luft nach oben durchaus ist. Man muss halt nur abwarten, wie sich die ganze Angelegenheit entwickelt und welche Leute die Con noch anziehen kann. Für den Anfang wahr es zwar sehr schade, dass der Sonntag so relativ wenig zusätzliches Programm aufwarten konnte, was Workshop-Panels betrifft, aber auch das ist halt eben dem ersten Moment geschuldet. (Und ich hätte auch einfach irgendwie versuchen könne, ob zumindest eine Proberunde Freebooters Fate noch mit drin gewesen währe.)
Insofern bin ich zumindest positiv gestimmt, was die Folgeveranstaltung im nächsten Jahr angeht.
Wer grob einen Vergleich braucht: Größentechnisch könnte man das Ganze hier eventuell mit der alten Ratcon in Dortmund vergleichen. Nur das die Toiletten noch benutzbar waren.

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