Cover: Mohiro Kito Naru Taru Band 07 Verlag: EMA:adult |
Nach dem ganzen
Drama des letzten Bandes kommt es in diesem siebten Band fast schon
zu so etwas wie „entspannender Ruhe“. Wir erleben in der
Erzählung, dass Shiina widererwarten eine besondere Aufnahmeprüfung
für eine der typischen japanischen „Eliteschulen“ besteht und
mit einem Stipendium die entsprechende Mitgliedschaft bestreiten
kann. (Nur das sie Zeitgleich ihre typische Ungeschicklichkeit
aufrecht erhält.) Der Punkt bei dieser ganzen Sache ist nur, dass
die Banda-Gakuen Mittelschule auch noch eine Verbindung zu der Gruppe
Rund um Sudo ist.
Diese „Despoten
einer besseren Welt“ begehen in der Zwischenzeit auch weiterhin
ihre entsprechenden Pläne. Sudo selbst unterstreicht seine äußerst
menschenverachtenden Ansichten indem er ein paar Jugendliche
vollkommen willkürlich umbringt, die eine Tüte Müll in den Fluß
geworfen haben. Und während Shiina Schritt für Schritt die ihr noch
fehlenden Informationen zusammenträgt, befeuert durch kleinere
Hinweise aus einer anderen Richtung, erfahren wir außerdem, dass
ihre Beziehung zu Hoshi-Maru derzeit endgültig den Bach runter
gegangen ist. Das Drachenkind verfolgt zwar seine einstige Partnerin,
ist dabei aber nie wirklich an ihrer Seite.
(Und das Ganze wird
immer wieder von der Regierung beobachtet und kommentiert.)
Der letzte Band war
unglaublich drastisch von seinen Themen und Erzählungen her. Dagegen
wirkt diese unglaublich ruhige Art, die hier beinahe gefahren wird,
fast schon grotesk. Der Punkt bei dieser ganzen Sache ist, dass bis
jetzt niemand so wirklich das abstrakte Moment der Drachenkinder
begreifen kann. Sicher: Sie stellen eine Gefahr da. Jedoch muss man
sagen: Dadurch das diese Wesen immer auf eine eher ästhetische Weise
sehr stark nach dem Kindchenschema gestaltet zu sein scheinen, stellt
sich mir so langsam die Frage, ob hier nicht eine Projektionsfläche
geschaffen wird, die so etwas wie das Unterbewusstsein der jeweiligen
Figuren erfasst und auf geradezu autistische Weise in die Tat
umsetzt. Einfach nur, weil hier der wirklich innere Wunsch weiter
lebt. Unabhängig von der sonstigen Grenze, die Moral darstellt. In
dieser Hinsicht scheint es so, als würde hier tatsächlich diese
unreife, wütende Phase reinen Unverständnisses hier auf eine
ungewöhnliche Weise karikiert. Und das dabei dann noch eine
Gruppierung existiert, die vollen Zugang auf diese Möglichkeiten hat
und dabei auch noch hochgradig soziopathisch mit einem scheinbaren
Unverständnis auf die „normale Gesellschaft“ reagieren.
Da hier allerdings
auch ein Moment der Erkenntnis geschaffen wird, bei dem die
entsprechenden Gruppierungen sich selbst gegenseitig zugeordnet
bekommen (und das auch noch durch eine List, die man Shiina in ihrer
bisherigen Darstellung gar nicht zugetraut hätte) muss man wohl
davon ausgehen, dass dieser Band wieder mal nur so eine Stufe von
„Zwischenschritt“ ist, auf den dann etwas anderes noch folgen
wird. Was dieses andere „Mehr“ jetzt noch ist, steht dabie
natürlich erstmal offen im Raum. Ich würde allerdings zuerst einmal
vermuten, dass die Vorlage jetzt eher dafür spricht, dass einiges
dabei langfristig im besten Fall einen noch chaotischeren Bogen
einschlägt. Wir hatten hier innerhalb von sechs Bänden totales,
geradezu bösartiges Drama inzeniert bekommen. Sollte diese Tendenz
mit dem zunehmendem Alter der jeweils einzelnen Figuren innerhalb der
Story noch mehr in diese Richtung gehen (und die Ereignisspirale sich
dabei noch mehr und vor allen Dingen schneller entfalten) dürfte das
hier eine unglaublich spannende Serie noch werden. (Aber wie gesagt:
Das sind jetzt gerade nur Versuche aus dem bis hierhin vorliegendem
Material eine entsprechende Projektion für den weiteren Verlauf der
Serie zu finden… und wie man auch weiß, bin ich bei solchen Sachen
meistens sehr schlecht darin.)
Fazit
Betrachten wir den
Band doch einfach mal für sich: Dann ist das hier eine durchaus
„normale“ Geschichte vom Spannungsbogen her, was die doch sehr
langsame Erzählweise bis auf Ausnahmen angeht, die diese Serie bis
hierhin anbelangt. Von daher ist das ganze durchaus weiterhin diese
leicht vor sich hindümpelnde Geschichte, die wir bis hierhin
kannten. Das Ganze hatte darüber hinaus aber auch die entsprechenden
Punkte vorgewiesen, die bis hierhin auch jenseits dieser „Slice of
Life“ artigen Erzählweise in eine sehr kuriose Richtung ging. Das
mus sman mögen, um es schätzen zu können. Aber trotz allem hat das
ein spezielles Problem jenseits dieser Geschichte:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen