Cover: Mohiro Kitoh Naru Taru Band 08 Verlag: EMA:adult |
Technisch muss man
sagen: Der achte Band geht thematisch durchaus als Folge des Siebten
auf. (Wenn auch bei weitem nicht so schön „Bodenständig“ wie
die Geschichten davor waren.)
Doch worum geht es
in diesem Band jetzt?
Anscheinende gibt es
an der Banda-Schule so etwas wie einen Wettbewerb, der zeitgleich
Schulausflug, Survial-Training und Umweltprojekt in einem ist. 3
Schüler der unteren Stufen werden mit vier Schülern der oberen in
einem Team zusammengesetzt, diese Teams werden mit Kompas und Karten
ausgestattet und anschließend geht es auf zu einer Schnitzeljagdt
durch die Berge, wobei zeitgleich Müll eingesammelt wird. (Ich bin
mir nicht ganz sicher, ob das in dieser Form wirklich typisch
Japanisch ist, aber es klingt zumindest wie eine seltsame Übung in
Sachen Disziplin.) Das Problem bei dieser ganzen Sache ist nur, dass
Satomi immer noch auf Rache aus ist und deswegen ihr Drachenkind dazu
einsetzt, um Shiina anzugreifen, da diese Schutzlos und von
Hoshi-Maru zumindest immer noch getrennt ist. (Der seine
ursprüngliche „Herrin“ - in Ermangelung eines besseren Wortes –
allerdings immer noch im Auge behält.)
Und bevor ich jetzt
wieder das Wort „technisch“ in den Raum schmeiße, was mir gerade
in den Fingern juckt: Zwar ist der große Handlungsbogen, bei dem es
innerhalb dieses Bandes geht, Satomis Rache an Shiina, die in ihrer
Wut nach der doppelten Ohrfeige hoffnunglos Überreagiert, jedoch
wird dabei nochmal über eine gnaze Menge Details Reflektiert, was
man innerhalb des Settings über die „Drachen“ und damit die
Drachenkinder weiß. (Und zusätzlich dazu werden eine ganze Menge
Graustufen mit eingeführt, was die jeweilige Position der einzelnen
Figuren, die die Geschichte ausmachen, zueinander angeht.) Insofern
ist gar nicht so sehr die Handlung an sich der interessante Punkt,
sondern tatsächlich die sehr grafische Dimension das spannende an
dem Band. Auch wenn die gesamte Gestaltung eben nicht großartig vom
bisherigen „Standart“ abweicht, so sind hier dennoch einige
grafische Elemente, die die Geschichte an sich weiterezählen und
dabei das eine oder andere Moment mit sich bringen, dass auf lange
Sicht noch ein paar Fragen aufwerfen dürfte. Einer dieser Punkte war
ja bereits die ganze Zeit über klar: Dass die Verbindung zwischen
Kindern und Drachenkindern ein ungewöhnliches, neues Element
zwangsweise ins Spiel bringen muss, weil bis hierhin nicht klar war,
was die Drachen eigentlich mit ihren Partnern anstellen. (Oder warum
sie sich überhaupt an diese Binden.)
Der zweite Punkt bei
der ganzen Sache ist aber auch, dass man hier ein wenig mehr über
Satomi erfährt, die genauso wie die meisten anderen für diese
Geschichte wichtigen Leute irgendwo in einer Opferrolle angefangen
hatte. Nur das diese dann zwangsweise in die Täterrolle übergegangen
ist und zu allem Überfluss auch noch einige sexploitationartigen
Szenen die gesammte Geschichte abrunden. (Was insgesamt die Frage
aufwirft, welche Rolle Sex innerhalb der japanischen Popkultur zum
Zeitpunkt des Erscheinens von Naru Taru hatte. Für den Augenblick
scheint es so, als wäre die Beschützerrolle direkt mit dem
weiblichen Unterkörper verbunden.) Das alles macht diesen Band jetzt
für sich allein betrachtet nicht wirklich „besser“, allerdings
muss man wirklich sagen, dass hier sehr vielversprechend etwas
aufgebaut wird, dass ausgebaut werden könnte. Von daher müssen wir
für den Augenblick einfach abwarten, ob hier eventuell doch etwas
spannendes noch passiert.
Fazit
Insgesamt ist diese
Geschichte also wirklich nichts besonderes, wie ich bereits
festegestellt habe. Was bleibt ist in diesem Zusammenhang die
Projektion auf das zukünftige, dass sich in den verbleibenden Bänden
noch ereignen wird. Es wird einiges an psychologischen Details
angedeutet, die für zerrüttete Persönlichkeiten sprechen. Das aus
diesen zerrütteten Momenten eben eine Antagonistin mit nur schwierig
nachvollziehbaren Zielen entsteht ist ein eher bekanntes Klischee,
das man fast schon erwartet, allerdings könnte aus dem gesammten
Zusammenspiel noch etwas interessanteres Entstehen, weil hier noch so
etwas wie eine Waffe ins Spiel kommt. (Der entscheidende Faktor bei
der ganzen Sache ist nur, dass gegen Ende eben nicht ein haufen
Wahrnsinniger herauskommen, die einfach nur einen gewalltigen Genozyd
verzapfen, weil sie es können.)
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