Dienstag, 13. Mai 2014

H.R. Giger ist tot.

H.R. Giger 2012
Lizenz:  Creative Commons
Gerade eben geht es ja durch die Medien. (Und Facebook.)
Der schweizer Surrealist H.R. Giger, der ganz besonder für seinen Entwurf des Aliens aus Ridley Scotts Science Fiction Film "Alien" berüchtigt geworden ist, verstarb gestern, am 12.04.2014 an den Folgen eines Sturzes im Alter von 74 Jahren.

Warum schreibe ich jetzt darüber. Nun zum einen war Giger der geistige Vater des gottverdammten Aliens. DES! AlIENS! (Und ich rede hier von dem angstmachenden, schleichenden, Wesen im Schatten. Nicht von diesem "Kuschelfaktor", der die vollständige Sichtbarkeit der darauffolgenden Filme ausmachte.)

Für mich persönlich ist Gigers Werk aber auch in gewisser Weise von besonderem Wert, weil ich ihn zu einem meiner persönlichen Vorbilder zähle, was die bildenden Künste anbelangt. Seine unglaublich düstere Sicht, welche aus den zahlreichen biomechanischen Organismen, die er erstellt hat, entspringt, ist bei weitem das verstörenste (und vermutlich Stilprägenste, was unsere heutige Sicht auf die Science Fiction ausmacht.)

Ganz speziell das Bild der Gebärmaschine hatte zumindest bei mir damals, als das Orakel noch ein verschüchterter Schüler ohne Peil im Leben war, einen besonderen Effekt gehabt, was meinen heutigen Kunstbegriff langfristig prägen sollte. (Und in gewisser Weise auch bis Heute geprägt hat... neben meiner sehr sarkastischen Weltsicht.)

Das schöne an der Gebärmaschine ist, dass wir hier letzten Endes eine bildhafte Metapher auf die Geburt haben. Grausam udn Wunderschön zugleich. Jeder Mensch für sich in die Welt geschossen. Jeder Schuss potentielles Chaos.

Leider hatte Giger sich in den letzten Jahren immer mehr aus dem aktiven Schaffen zurückgezogen und hatte sich mehr und mehr von der Malerei/Grafik zurückgezogen und lies eher lizensierte Objekte schaffen, die seinem Stil entsprachen.

Ich denke, dass jeder Nachvollziehen kann, warum hier einer von den ganz großen gegangen ist. Er hat unsere Sichtweise geprägt, auf einer fundamentalen, ästhetischen Ebene. Nicht nur in der Kunst, sondern bis in die Popkultur hinuntergezogen.

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