Montag, 6. August 2018

Ein Tag im Sommer? [Karneval der Rollenspielblogs]



Hallo im August. Das aktuelle Thema, dass sich die gute Niniane hat einfallen lassen heißt „Ein Tag im Sommer“. Und mir viel auf, dass hier schon fiel zu lange zu wenig zum Thema Rollenspiel in irgendeiner Weise abging, so das ich jetzt ein paar Dinge erst mal so richtig aufholen soll. Und wie sich die meisten Leute denken können ist für mich aktuell das tragende Element in diesem Sommer eine Begleiterscheinung des Klimawandels: Diese verdammte Hitze!

Und das erinnert mich an Etwas, dass direkt vor meiner Haustür gerade stattfindet.
Das auf dem Foto ist ein kleiner Teil des inerstädtischen Bachbettes des dinslakener Rotbaches. Unter normalen Umständen ist dieser Bereich, der hier gerade zu sehen ist kein scheinbarer Trampelpfad sondern ein verhältnismäßig flacher Bachverlauf mit niedrigem Wasserstand. Vor ein paar Jahren ist hier einmal eine entlaufende Schmuckente auf einen wilden Erpel getroffen und schaffte es mit diesem ein Gelege groß zu ziehen. (Seitdem erinnern in jedem Jahr immer wieder ein paar vereinzelte Enten aufgrund ihres phänotypischen Federkleides an eben diese Ente.) Und es gibt… besser gesagt gab hier immer wieder einen konkreten Grund sich darüber schwarz zu ärgern, wenn wieder mal der Fischreiher durch den Bach stelzte. Wasser wird dieses Bachbett sicherlich irgendwann wieder führen. Ob und wann wieder Leben in dem Gewässer auftaucht, wird sich zeigen müssen. Und ich habe mich gerade genau deswegen an ein bestimmtes Thema erinnert:
Wie ein paar Leute eventuell mitbekommen haben, bin ich durchaus in jungen Jahren mit diversen Medien in Kontakt gekommen, die eigentlich für die weibliche Zielgruppe bestimmt waren. (Ich bezeichne mich nicht als Brony, aber ich besitze noch irgendwo einige alte „My little Pony“-Figuren. Wichtig ist jetzt nur: Es gab bereits damals Fernsehserien rund um das Franchise.)
Diese ersten Zeichentrickfilme waren dabei immer sehr wiedersprüchlich im Kern, was die Bewohner des jeweiligen Settings anbelangt. Mal gab es Menschen, mal nicht. Und die jeweiligen Geschichten wollten sich auch nicht so ganz Einig werden, was einen möglichen „technischen“ Status des entsprechenden Settings anbelangte. In einer dieser Geschichten, die Menschen auf einer relativ modernen Zeitebene (zumindest der Kleidung nach zu schließen) enthielt kam es zu einer Überschneidung der Erdgebundenen Ponys und zumindest der Seepfedchen-Ponys (die dann Schwimmreifen um die Hüften hatten.) Eines dieser Seepfedchen fand auf dem Grund des Flusses eine vermeitliche Schatzkiste. Gefüllt war diese mit seltsamen Motivmünzen, die – wie sich im weiteren Verlauf der Geschichte herausstellte – Wünsche erfüllen konnten. (Welche von sehr unterschiedlich großer Macht waren.) Während eines gewalltigen Gewitters trat eines der Ponys auf eine der Münzen und wünschte sich, dass es niemals wieder Regnen sollte. Die Folge darauf war binnen kürzester Zeit verhehrend. Der Regen hörte auf, das Land verdorrte, der Fluss vertrocknete. Und um herauszufinden, was mit dem Fluss los war (und weil man noch nicht verzweifelt genug war, um an magische Münzen zu glauben, die Wünsche erfüllen konnten und danach sich in Luft auflösten) zog diese Menschen-Pony-Truppe los um die Quelle des Flusses zu suchen. (Nur um im ausgetrocknetem Flußbett die Seepferdchen-Ponys zu finden, die aufgrund der trockenheit kurz davor standen zu verenden.) Und dort hörte diese spezielle erzählung tatsächlich auf. (Zumindest in der Fassung, an die ich mich erinnere. Ich vermute, dass es sich dabei um einen Zweiteiler gehandelt hatte und wir lediglich nie die nachfolgende Video-Kassette zu Gesicht bekommen haben.) Wisst ihr wie unglaublich traumatisierend es ist für ein sieben jähriges Kind mit den folgen eines dermaßen unbedacht dahergesagten, egoistischem Wunsches konfrontiert zu werden? Noch dazu ohne Möglichkeit jemals herauszufinden, ob die Geschichte ein Happy End gehabt hat.

Der Vorteil dieses Kindheits-Traumatas ist jetzt aber, dass man diese spezielle Erzählung jetzt allerdings nutzen kann für anderen Unfug. Ich denke hier gerade an ein Meta-Gerüst für eine Kurzkampagne. (Hier werden also gerade nur meine losen Gedanken gesammelt, und noch kein endgültiges, fertiges Ergebnis zu lesen sein.) Im Zweifelsfall sogar für sowas wie „Beyond the Wall“ aus dem System Matters Verlag. Aber ich will diesen Gedankengang hier erst einmal möglichst Systemfrei formulieren.
Und denke ich gerade an einen boshaften Trickster-Gott, der den Menschen mit Hilfe von entsprechend kleinen Talismane eben genau diese Möglichkeit bietet. Sie tauchen irgendwann auf und es verbreiten sich zuerst entsprechende Gerüchte in einer kleinen Ortschaft, in der diese Münzen aufgetaucht sind und eher spontan entsprechende Auswirkungen festgestellt werden. (Man könnte hier auch entsprechend eine ähnliche Geschichte noch einbauen, wie ein entsprechender Satz Talismane entdeckt wurden.) Und zuerst kommt es dann ganz langsam zu einer Art Goldrausch, während die Leute sich darum bemühen entsprechende Wünsche für sich zu erlangen. Das kann so lange gut gehen, bis zu einem entsprechendem Ereignis tatsächlich jemand den Wunsch äußert, dass er auf jeglichen Regen verzichten könnte. (Mit entsprechenden Folgen.)
Das schöne bei dieser ganzen Sache ist dann, dass sich hier jetzt langsam eine entsprechende abwärtsspirale beschreiben lässt, wie ganz langsam die Stimmung in der Ortschaft kippt. (Und man kann beschreiben, wie allmählig zuerst Hilfe aus der nächsten, größeren Ortschaft herbeigeholt werden soll.) Dabei könnte es auch nebenbei zu Aufständen aufgrund der Wasserknappheit kommen.

Wichtig bei der ganzen Geschichte ist aber eine Sache: Sobald die weltlichen Belange abgespielt wurden, muss die überweltliche Komponente dieser ganzen Situations ins Spiel kommen: Zum einen ist ja immer noch die Frage, was mit dem Fluss an sich los sei im Raum, zum anderen muss man ja irgendwie die Geschichte mit dem Hintermann in dem ganzen Ereignis noch klären.
Ich denke, dass früher oder später die Idee aufkommen könnte, die Quelle des Flusses zu suchen, der ja bisher eigentlich sehr zuverlässig Wasser gespendet hatte. Alternativ könnten auch diejenigen, die bislang Wünsche erfüllt bekommen hatten, sich eines Nachts ferngesteuert auf den Weg den Fluss entlang aufmachen.Wichtig bei der Sache ist, dass ein paar seltsame Eigenheiten zu Stande kommen. (Und hier bietet die Phantasie ja durchaus Möglichketien: Eine Denkbare Möglichekeit währe, dass die Scs in diesem Fall an eine Quelle kommen, an der eine gewalltige Skulptur aus Wasser sich gebildet hat, damit kein Wasser mehr in Richtung Ortschaft fließt und somit einer der direkten Garanten für Regen sich nicht mehr für direkte Luftfeuchtigkeit sorgen kann.)

Und spätestens hier müsste man dann den Trickster irgendwie einführen: Denkbar wäre die Möglichkeit, dass er vorher in der Ortschaft eindeutige Erfahrungen in verkleideter Gestalt sammeln konnte und jetzt auf diesem Weg den Sterblichen einen Denkzettel verpasst hat. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, wie man das Szenario wieder auflösen könnte. Denkbar ist, dass es hier zu einer Art Wettstreit kommen kann. (Wobei eher Geschick oder Raffinesse gefragt sind, als pure Körperkraft. Wer die Sandman-Comics kennt, kann sich eventuell an den entsprechenden Wettstreit in der Hölle zwischen Dream und einem anderen Dämonen erinnern, den Dream für sich entscheiden kann, weil er am Ende die Hoffnung ist.) Ich glaube nicht daran, dass jemand, der einen derartig perfiden Plan der Rache schließt auf Blut aus ist. Denkbar ist auch, dass der Trickster selbst von den Scs keine direkte Forderung stellt, sondern viel mehr einen späteren Gefallen einfordert, weswegen er jedem von ihnen ein Mal aufsetzt, dass sie Zeit ihres Lebens an ihn binden wird.

Das sind, wie gesagt, noch vollkommen unausfgearbeitete, erste Überlegungen, die das Gerüst bilden sollen, auf dem ein späteres Abenteuer dann aufbauen könnte. Mehr hatte ich aber auch von Anfang an nicht zum Ziel gehabt. Es ist einfach nur einer dieser kurzen Gedankenblitze, die einem manchmal aufkommen, wenn man ein bis zwei Details zusammenträgt und sich dadurch zu etwas inspirieren lässt.

Edit: Nachdem ich den Fatecast gehört habe möchte ich hiernochmal auf etwas hinweisen: Ninianes scheinbare Überlegungen über vertrocknende Landschaften und dergleichen waren mir gänzlich unbekannt, als ich damit angefangen habe, in die Tasten zu hauen. Im Nachhinein betrachtet fülen sich meine Zeilen fast shcon so an, als hätte ich ihr in die Hände gespielt.

1 Kommentar:

  1. Das sind sehr interessante Gedanken, die sich sicherlich nicht nur in einem Fantasy-Setting, sondern auch für Urban Fantasy verwursten lassen. Hmmm. Spannend! :D

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