Montag, 8. Juli 2019

Rezension: Matra Milan: Talisman Himari (Band 10)


Cover: Matra Milan
Talisman Himari
Band 10
Verlag: Planet Manga

Der Band beginnt anscheinend mit einer Rückblende auf einen glücklicheren Moment, in dem Himari etwas über das Leben von Yuuto zu erfahren versucht, nur um dann auf die aktuelle Situation überzuspringen: Tama hat ihren Angriff auf die Gruppe aus Menschen und Ayakashis rund um Yuuto gestartet und dabei das Haus zerstört, in dem die seltsame WG entstanden ist. Insgesamt bewegen sich jetzt alle Elemente hier wie auf einem Schlachtfeld.
Grundsätzlich muss man dabei erwähnen, dass es hier zwar auch zu dem einen oder anderen Übergriff und dementsprechenden Wutelementen der Comedy kommt, allerdings sind diese dabei doch um eine ganze Menge weniger fokussiert, als im vorangegangenen Band.
Insofern geht es in der gesammten Handlung eigentlich nur um drei Elemente: Das Chaos, durch das die meisten Figuren stolpern. Einen Kampf zwischen Shuten-Douji und Kuesu, sowie einen Kampf zwischen Tama und Himari. Der Punkt bei dieser ganzen Sache ist, dass hier tatsächlich zum ersten Mal so etwas wie ein echtes Schlachtfeld erzählt wird und für die einzelnen Figuren ihre jeweiligen Ziele mit direkten Konsequenzen aufgezeigt werden. Anders ausgedrückt: Hier kommen eigentlich immer nur zwei Folgen zum tragen: Wer ist bereit etwas für eine andere Person zu tun? Und was für Folgen aht das direkt. Man bemerkt dabei sehr direkt, dass dieser Band für Yuuto einen sehr zentralen Schritt in der Geschichte darstellt, weil er zum ersten mal die direkten Konsequenzen erfährt, die es für ihn hat, wenn er nicht bereit ist, zu kämpfen. Und zwar auf sehr drastische Weise. Allerdings sieht man auch eine sehr überraschende Szene, bei der es darum geht, was die direkte Zusammenarbeit aus Yuuto und den Ayakashis in diesem Szenario tatsächlich bewirken kann. (Wenn auch mit einer gewissen Heldenhaftigkeit.)

Was das insgesamt bedeutet? Sagen wir einfach: Leute sterben und begehen dabei noch einmal letzte Dummheiten. (Andererseits sind diese jeweiligen Tode so unglaublich Profan. Es ist irgendwie nichts überraschendes Dabei und außerdem bemerkt man auch noch, dass man die Figuren über die Erzählung gar nicht so sehr ins Herz geschlossen hat, wie man eigentlich meinte. Es wirkt so unglaublich banal.)
Das ist Schade. Denn eigentlich sollte diese Form von Erzählung am Ende mehr beinhalten als einfach nur einen Haufen überpowerter Abziehbilder, die einem irgendwie nichts mehr als ein Schulterzucken hervorbringen. (Und gerade Kuesu ist in dieser Erzählung so dermaßen auf Hassenswert getrimmt gewesen.) Insofern verfehlt dieser Band gerade einiges von dem, was da eigentlich an Potential hätte drin sein können. (Vor allen Dingen, wenn es auf einen dermaßen absurden Ansatz zuläuft.) Derzeit erfährt man eigentlich nur zwei Neuigkeiten: Anscheinend ist die Regierung eher daran interessiert, alle Fraktionen aneinander aufreiben zu lassen. Und offenbar wird Himari noch mehr in Richtung Bestie getrieben, wenn man sich das Ende des Bandes ansieht. (Sie beißt Tama in den Hals.) Daher verliert gerade genau dieser Band hier so unglaublich viel an möglichem Potential, was die vermeitliche Richtung anbelangt. (Aber das ist bereits eine Entwicklung, die aus den vorangegangenen Bänden entsprungen ist: Eigentlich hätte das ganze Thema um ein vielfaches Düsterer abgehandelt werden müssen, um wirklich die Ansätze überzeugend rüberzubringen, die hier durch den Comedy-Fleischwolf gezogen werden, um dann als Witz-Wurst herüber zukommen.

Fazit

Wenn man dieses Gefühl nicht mehr los wird, dass es eventuell doch vertane Zeit war, seine Begeisterung in eine solche Serie zu stellen, hat man eine sehr starke Ernüchterung erreicht. Fakt ist halt eben, dass hier die ganze Zeit über einige sehr interessante Ideen eingeführt wurden, allerdings in der letzten Konsequenz doch vieles bereits wieder verschenkt wurde. Die Idee, dass Talisman Himari einfach nur ein Harem-Ableger wäre, der sehr viel überdrehte Echi-Momente bietet und dabei immer wieder auf der Action ebene Monster of the Week Schlachten präsentiert, hätte aufgehen können. (Im Grunde genommen war das auch meine Erwartung gewesen, als ich die Reieh angefangne habe. Immerhin hatte ich mit Rosario + Vampire eine ähnliche Serie schon abgeschlossen.) Das hier hingegen baut jetzt deutlich mehr Drama mit wirklich finsteren Aspekten auf. Und zwar geht es dann dabei um eben um Opfer. Und zwar mit einem dermaßen überzogenen Aspekt an der ganzen Sache, dass es gar nicht so sehr überzeugen kann. Und wenn man sich dann noch vor Agen führt, dass nach diesem Band nur noch Zwei weitere bis zum Abschluss folgen, bekomme ich mit dieser letzten Szene jetzt leichte Magenschmerzen, wenn ich bedenke, dass hier gar nicht mehr so viele Möglichkeiten bestehen, um wirklich ein überzeugendes Ende zu erzählen. (Der Punkt bei der Sache ist nämlich, dass die ganze Zeit über eher auf der erotischen Ebene viel zu viel Wert gelegt wurde, um eine bestimmte Ästhetik zu schaffen, die aber jetzt mit einem mal einen uglaublich ernsten Kern bekommen soll.) Insgesamt bin ich also gerade hier jetzt mit einem unglaublichem „Mäh“-Gefühl am Ende des Bandes angelangt und Frage mich echt, ob ich noch die letzten beiden Bände angehen soll.

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