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Cover: Eden - Band 02 Verlag: Feest Manga |
Nachdem wir im
letzten Band so ziemlich den größten Teil der derzeitigen
Gruppenformation eingeführt vorgestellt bekommen haben, wobei Eliah
und Cherubim vermutlich sowas ähnliches wie einen „Fokus“ der
Geschichte bilden, wird jetzt ein wenig mehr auf Eliahs Hintergrund
eingegangen. (Das in Kombination mit ein bisschen mehr
südamerikanischem Setting.)
Den Auftakt dieses
Bandes stellt ein Angriff der militärischen Gruppe, die Eliah als
Begleitung sich aufgezwungen hat, auf ein Lager der „Guerrilla“
da. Man erfährt hierbei wenig darüber, was diese Guerilla
eigentlich sind. Es sieht so aus, als handele es sich um eine
Mischung aus Paramilitärs und Drogenschmugglern. Während der
Vorbereitungen, bei denen Sophia, die cybernetisch veränderte
Hackerin der Gruppe in Cherubin herumpfuscht, werden den Guerilla
einige Frauen/Mädchen herbeigeführt, die dazu genötigt werden, den
Guerilla zur Verfügung zu stehen.
Bei dem
anschließenden Überfall, der dieses kleine Detail ausnutzt, werden
zwei der Frauen verschont: Helena, die anscheinend ihr Leben lang
schon als Prostituierte tätigt ist und Katia, eine Nachfahrin der
Inka, die einfach so aus ihrem Dorf verschleppt wurde, um „soziale
Dienste“ an einer nicht näher beschriebenen Front zu tätigen.
Aus dieser Situation
in ihrer Gesamtheit erfährt man allerdings noch eine ganze Menge
mehr an Setting-Informationen: ProPatria waren anscheinend in den
letzten Jahren nicht ganz untätig, seid sie in der Vorgeschichte von
Eden das erste Mal erwähnt wurden: ProPatria scheint zu so etwas wie
einer rassistischen Tyrannei sich aufgeschwungen zu haben, die
ethnische Säuberungen und andere Kriegsverbrechen durchgeführt
hatte. (Wobei das nicht allein für ProPatria an sich zu gelten
scheint.) Außerdem hat Eliahs Vater – Enoa – sich auch nicht
gerade mit Ruhm bekleckert: Der Mann hat sich zu Süd-Amerikas
führendem Drogenbaron aufgeschwungen.
Aus diesen Umständen
wachsen eine ganze Menge Spannungen, in denen es daum geht, das Eliah
nicht „einfach so“ sterben will… und das Helena als erfahrene
Hure sowohl Katia als seelischen Trost Stabilität bildet, aber auch
immer wieder Eliah bis aufs äußerste trietzt, obwohl sie ganz genau
weiß, dass es am Ende Eliahs seltsame „Doppelmoral“ war, die sie
am Leben in dieser Situation hält. (Und das Ganze wird wieder einmal
von dem bis hierhin ständigem Thema des kriegerischem Konfliktes
unterstrichen. Auch wenn dabei immer wieder neue Details aufgezeigt
werden, die noch lange nicht geklärt sind.)
Insgesamt bemerkt
man allerdings immer wieder, dass der Fokus bei deiser Serie gerade
eben nicht auf mglichst vielen Explosionen liegt. Sondern um es kurz
zu sagen: Es geht um „Gelaber“. (Was nichts daran ändert, dass
die meisten Szenen innerhalb dieser Manga-Reihe unglaublich viele
blutige Szenen zeigen. (Und zwa rnicht unbedingt auf der appetitlich
ptäsentierten, kinderfreundlichen Ebene. Wobei wir hier im zweiten
Band natürlich noch harmlos voranschreiten.)
Vier mehr geht es in
Eden gerade eben nicht darum einfach nur einen Killcounter zu
erzeugen, sondern es geht um die menschliche Bereitschaft für das
eigene Überleben „alles“ zu tun. Hier wird sehr viel auf eine
ganze Menge fragwürdige Ereignisse eingegangen und dabei auch noch
erzählt, was die jeweiligen Personen dahinter tatsächlich
anzutreiben scheint. Sei es jetzt nur ein spezifisches Ereignis, dass
zwei Menschen miteinander Teilen, die Familie dabei verloren haben,
oder eben dieser sehr spezielle Part, der besagt, dass man weiterhin
ein Teil dieser Welt sein will, wie Eliah an einer Stelle seine
eigenen Gedanken sehr blumig Formuliert.
Technisch bemerkt
man dabei allerdings immer eines: Es geht die meiste Zeit darum, dass
man aus irgendeinem Grund eine gewisse Beritschaft an den Tag legt,
Dinge zu tun, die man in einem zivilisiertem Zustand eigentlich mit
Abscheu bedenkt. Doch wie heißt es so schön „homo
homini lupus
est“. Letzten Endes zielt dieser Manga an dieser Stelle einfach nur
auf die alte Erkenntnis, dass Krieg das Ende aller Wertsysteme sei,
ab.
Fazit
Diese Manga-Serie
ist keine leichte Kost. Es geht hierbei nicht darum gewallt als ein
Unterhaltungsmedium darzustellen, sondern sie bringt im inneren
Aufbau der gesamten Geschichte
einen wichtigen
Aspekt zum Vorschein. Hierbei geht es nicht darum, dass man sich nach
dem lesen „gut“ fühlen soll. (Und aus diesem Grund greift man
auch nicht zu Eden, meiner Meinung nach.)
Der Punkt bei der
Sache ist zwar, dass einiges von der ganzen Geschichte eher über den
Aspekt läuft, dass es hier um Fragen geht, die man normalerweise
nicht stellt. Und die Antworten, auf die Endo in seiner Erzählung
kommt, sind zwar irgendwo auch wieder Plakativ, zeigen aber auch,
dass der Mann vermutlich manchen Menschen in ihrer wiedersprüchlichen
haltung sehr genau aufs Maul geschaut hat. (Nicht umsonst schreibt
Endo immer am Ende eines der Bände seine kleine Kolumne „Gedanken
eines Mangaka“, in der es entweder ums menschliche Miteinander oder
um seinen eigenen Werdegang geht.
Bleiben wir also
einfach mal gespannt, wie sich die gesamte Geschichte weiter
entwickeln wird.
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