Montag, 29. Oktober 2018

Spiel 2018: Wenn man abwechselnd mal nicht nur den Kaufrausch erlebt.


Das die Spiel in Essen jedes Jahr für mich einer der großen Termine ist, auf die ich auf jeden Fall hinpilgere, dürfte ja jetzt über die letzten Jahre so mehr oder weniger eindeutig klar geworden sein.
Und wie ich auch schon mehrmals schon angedeutet habe war die Spiel bislang immer nur ein reiner „Kaufrausch“ für mich gewesen. Ein tragendes Element davon war dabei wohl meistens der Umstand gewesen, dass ich eh immer Samstags über die Messe geschlendert bin. Ein anderer Umstand wohl auch, dass die meisten Gesichter auf der Spiel in Essen für mich in die Kategorie „eher unbekannt“ gehörten. Aufgrund eines kurzfristigen Terminchaos, das sehr viel mit den entsprechenden Terminen des Movie Parks und familieninternen Umständen zu tun hatte, war ich dann am Ende gezwungen einmal von diesem gewohnten Trott abzuweichen und anstelle des Samstags den Donnerstag als meinen Tag erkoren zu halten.

Da jetzt bereits letztes Jahr Infernal Teddy hier in die Gegend wieder gezogen ist (und wir beide unsere jeweilige Urlaubswoche anscheinend so gelegt hatten, dass wir ungestört die Spiel anlaufen konnten), ergab es sich aber auch noch, dass wir uns zumindest für ein gemeinsames über die Messe bummeln verabredeten. Und auch wenn ich eigentlich 10 Uhr als Aufschlagzeitraum für Essen geplant hatte, gab es ein paar Verzögerungen an dem entsprechenden Morgen: Zum einen etwas privates, dass ich hier nicht all zu groß breit treten möchte. Der ander Grund war der Umstand das in Mülheim an der Ruhr derzeit eine Brücke abgerissen wird und ich deswegen in der nicht ganz so gut einschätzbaren Hölle des Schienenersatzverkehrs festhing. Jedenfalls war es dann so in etwas 10:30 Uhr, als ich endlich am Messegeländer angekommen war und dürfte nochmal bis circa 11:30 Uhr gedauert haben, bis ich dann endlich in den Messehallen drin war. (Infernal Teddy hatte an dem Tag eine andere Anreisemöglichkeit gehabt und war deswegen bereits deutlich früher vor Ort gewesen.) Und da ich ihn eh nicht sofort ans Handy bekam konnte ich zumindest zu meinen persönlichen Guilty Pleasure Einkäufen über gehen, die mir anscheinend außerdem einen gewissen Ruf in ein paar Bereichen des Internets eingebracht haben, wie ich später erfahren hatte. Fakt ist jedenfalls: Diese Spiel war nicht nur der reine Einkaufsbummel gewesen. (Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht einiges an Geld auf den Kopf gehauen habe.)

Das ich Abends vorher erfahren hatte, dass aus dem Nerdvana-Forum sowohl Sir Padras als auch Dirty little Dice anwesend sein würden, hatte ich noch am gleichen Abend zumindest mit Padras Nummern ausgetauscht. (Der aber später als ich erst in Essen sein wollte. Und da ich aus einem der Facebookstreams zumindest wusste, dass Andreas Melhorn, den ich aus meiner Unknown Armies Zeit her kenne, am System Matters Stand sein wollte, war das auch noch einer der Anlaufpunkte gewesen.) Aber bis auf die Tatsache, dass ich Infernal Teddy zuerst tatsächlich vollständig übersehen habe, konnte ich tatsächlich eigentlich diesen Punkt zuerst gar nicht abhaken. (Amel wollte nämlich auch erst zwei Stunden später vor Ort sein.)

Das führte dazu, dass ich zuerst auf Teddy traf, danach am System Matters Stand dabei zusehen konnte, wie Daniel und Hilfskraft verzweifelt versuchten ein Regal aufzubauen, das anscheinend am Vortag hatte warten müssen, nachdem das fast schon sprichwörtliche Pech dieses Kleinstverlages mit der Post dafür gesorgt hatte, dass 150 Pakete „Im Schatten des Dämonenfürsten“ persönlich zur nächsten Post gebracht werden mussten und dort (so die entsprechende Anekdote) auch noch beinahe nicht angenommen worden wären. Zufälligerweise standen aber auch Tom und Janine von DorpTV in dem Augenblick am selben Stand. Und da Teddy sich persönlich bei den Beiden für die Jahrelange gute Arbeit einmal bedanken wollte, kam es zu einem kleinen Austausch über die Szene und die einzelnen Tage der Spiel. (Offenbar ist der Freitag der ruhigsten und besucherärmste Tag… seltsamerweise.) Und natürlich war auch die RPC, deren potentielle Zukunft und eine Pressemitteilung von Adre Kuschel, die die Tage auf Facebook veröffentlicht wurde, Thema. (Und diese Pressemitteilung ging wenigstens an Neue Abenteuer raus, so das Teddy sich das ganze auch in seinem Mail-Postfach durchlesen durfte und mit entsprechend amüsiertem Unterton eine eigene Interpretation des Ganzen zum besten gab.)

Was dann folgte war ein entsprechendes Irren durch die einzelnen Gänge und Hallen, mal auf der Suche nach Dingen, die eine Bekannte von Teddy suchte. Mal einfach nur um Leute zu finden oder einfach Dinge zu betrachten. (Ich muss hierbei hinzufügen: Ja, Teddy und ich wollen eigentlich in 40K wieder einsteigen. Was mich allerdings in meiner übertriebenen Angewohnheit Informaionen zu sammeln nicht davon abgehalten hat ein vermutlich gutes, mittelmäßiges Wissensniveau über den derzeitigen Stand der aktuellen Szene, was die produzierenden Macher angeht, anzuhäufen. Zumindest konnte ich auf diesem Weg sowohl den Stand von „Brother Vinnie“ einen polnischem Miniaturenkneter, der besonders für seine Figuren bekannt ist, die nackte, weibliche Formen repräsentieren, identifizieren, aber auch einiges mehr einfach so mit gesteigertem Interesse betrachten, das Infernal Teddy zu dem Zeitpunkt wohl noch halbwegs unbekannt gewesen sein dürfte. (Hierbei muss man hinzufügen, dass die RocketBeans-Show „Diced“, die ja aus dem Magabotato-Kosmos entsprungen ist, echt gut ist, um sich erstmal zu informieren.)

Aber diese Spiel war, wie gesagt, in erster Linie ungewöhnlicherweise stark Socialising fokussiert. Neben Padras, der seinen Sohn im Schlepptau hatte und Dirty little Dice, sowie Amel , die ja ohnehin alle auf meiner Liste standen, begegnete ich somit auch am Uhrwerkstand Friederike Bold, die ja zumindest über meine „schlechte Angewohnheit“ alle möglichen von mir konsumierten Medien auch zu Kommentieren in ihrer Funktion als eine der drei Stimmen des Fatecasts mit meinem Pseudonym „Orakel“ mittlerweile ein wenig vertrauter ist. (Im übrigen muss ich hierbei noch erwähnen, dass Teddy dabei auch noch auf eine sehr wichtige Paralele der Fate-Produkte der Uhrwerk Verlages hinweisen musste, die diese mit der Partei „Die Partei“ gemeinsam haben… ihr dürft raten, welche das ist.)
Und kaum dreht man sich um, um von dannen zu schleichen rennt man auch noch in Chosen und Plastiklöffel rein. (Ich glaube ich muss mich zwar immer noch anstrengen, um auf jedem Meter ein bekanntes Gesicht zu treffen, aber so langsam muss ich mir wohl doch ein paar Gedanken zum Thema „Vernetzung innerhalb der Szene“ und meine eigene Rolle dabei machen.) Da Teddy sich im Anschluß noch mit ein paar Freunden am Südeingang im dortigen Restaurant treffen wollte verbrachten wir noch etwa eine Dreiviertelstunde dort gemeinsam, wobei ich mehr zuhörte und die anderen Reden ließ. (Das war halt letzten Endes ein Austausch und schwelgen von alten Freunden in Erinnerungen und gegenseitigem auf den neuesten Stand bringen. Und ich war „nur“ das Anhängsel, dass maximal die lose Verbindung Livejournal aufzuweisen hatte.)

Danach brachen eigentlich auch schon fast alle mehr oder weniger auf. Und auch Teddy und Ich entschlossen uns, dass ich nur noch eben die letzten paar Einkäufe auf meiner eigenen Liste erledigen wollte. Das führte zu einer schnellen Stippvisite bei Q-Workshop vorbei, wo ich den alten DonKamillo mal wieder begegnet bin. (Und mir direkt die Würfelpacks an Vampire- und Changeling-Würfeln gesichert hatte, bei denen es unklar war, ob diese nach den Kickstartern nochmal in den regulären handel übergehen würden.) Ich verkniff mir einen direkten Ansturm auf Chessex (die ich dann auch dieses Jahr gänzlich ausließ, weil mein Geldbeutel am Ende ein eindeutiges „Nein!“ sagte) und es ging nochmal kurz ein paar Weitere Stände von Tabletop-Herstellern anlaufen.

Schade war nur, dass ich weder Thomas Michalski noch Steff Tannert am Ulisses-Stand antreffen konnte, die wohl beide aus unterschiedlichen Gründen ausgefallen waren, wie Michael Mingers uns berichten konnte.

Und somit entschlossen Teddy und ich am Ende meines Geldes dann, das es wohl oder übel an der Zeit währe ins Horn zu stoßen und aufzubrechen. Mit einem Haufen neuem Zeugs verabschiedete ich mich also am essener Hauptbahnhof von meinem Freund, lief nocheinmal Padras in die Arme, der unbedingt wissen wollte, was das für eine große Kiste sei, die ich in einer Tasche bei mir mitführte und konnte dann doch irgendwann nach ein wenig rumirren den richtigen SEV-Bus in Richtung Duisburg besteigen.

In diesem Sinne bleibt mir also nur noch das entsprechende Bild ala „Loooooooot!“ hier übrig zu präsentieren. (Zugegeben: Der Schatten des Dämonenfürsten ist geschummelt, allerdings kam das Päckchen am selben Tag an, wie ich auf der Spiel war, dementsprechend verbuche ich es einfach mal darunter.)



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