Montag, 15. Oktober 2018

Rezension: Hiroki Endo: Eden (Band 04)

Cover: Hiroki Endo
Eden Band 04
Verlag: EMA:adult
Der vierte Band von Eden bleibt weiterhin auf dem Schlachtfeld der erzählten Gegenwart. Nur das diesmal ein Rückblick auf Kenji im Fokus steht. Wir erfahren, dass dieser in einer Art paramilitärischen Gang Namens „Artisan“ (wobei das eher ein Meta-Begriff ist, als ein wirklicher „Gangname“) aufgewachsen ist und gegen den Willen seines großen Bruders zum Krieger deren Sache wurde. Die Geschichte, die heir erzählt wird ist weiterhin im Zusammenhang dieser fragwürdigen, grauen Moral gehalten, die sämtliche Mitglieder der Gruppe Rund um den Oberst irgendwie verbidnet. Und wir erfahren, dass Kenji scheinbar inmitten des ersten Schlachtfeldes zwischen den im letzten Band eingeführten Aionen und Nomad das erste Blut vergossen hat.

Insofern wird hier nach und nach aufgezeigt, dass anscheinend jede Person in dieser Welt zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eher unter den Bedingungen einer bröckelden Fassade der Zivilisation erwachsen werden musste um kurz darauf sich in eine Richtung zu überleben, die nicht zwingend das ist, was man als positiv für die psychische Gesundheit betrachten kann. (Um es mit Nietzsche auszudrücken: Kenji hat die Grenze überschritten, die den Menschen, der gegen Monster kämpft, vom Monster unterscheidet.)

Dadurch das der Band aber auch mit einigen Helikoptern endet, die Nomad-Truppen in diesen Strang der Erzählung bringen (und einen Bekannten von Eliahs Vater) muss man wohl davon ausgehen, dass wir im nächsten Band dann den Eitnrit in die Zivilisation und danach einige weitere absurde Momente erleben werden, die diese Serie so stark macht.

Wenn wir allerdings am Ende alles hochhalten, so sieht man auch hier, dass der spezielle Twist in diesem Setting, das Closure-Virus einiges definiert, auch wenn die Krnakheit an sich wohl deutlich geringere Ausmaße im ganzen hatte, als wirklich apocalyptische Ausmaße vorzuweisen. (Insgesamt kommt hier das Gegenstück zur Rollstuhlszene dann auch zum Tragen, die wesentlich stärker im Gedächtnis bei mir geblieben ist, als es der Anfang eigentlich getan hatte.

Fazit


Alles in allem ist das hier ein weiteres „Originstory“-Band. Wir erfahren etwas mehr über eine der ganzen Figuren, die wir bis hierhin kennen gelernt haben. Nur das dieses Kennenlernen am Ende nur Dinge erklärt, aber kein Verständnis für die jeweiligen Handlungsweisen der jeweiligen Personen mit sich bringt. Die Tatsache, dass diese Welt einfach nur Kaputt ist und deswegen anscheinend nur kaputte Personen hervorbringt, zeigt das diese Serie wirklich mit dem Thema der Menschlichkeit herumexperimentiert. Das mögen jeweils alles nur Gedankenkonstrukte sein, aber das bedeutet auch, dass hier durchaus einiges an Erfahrungen mit Menschen mitspielt. (Zumindest wenn man die entsprechenden Personen für Glaubwürdig in ihrem jeweiligen Rahmen hält. Auch wenn bei einigen Personen ungewöhnliche Fähigkeiten zum tragen kommen, die sie irgendwie schon wieder fast unglaubwürdig machen. Andererseits: Irgendwoher müssen die Wuxia-Vorbilder in ihrer Bildästhetik dann auch wieder kommen.)

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