Montag, 28. September 2015

Rezension: The Walking Dead Band 14: In der Falle

Cover: In der Falle
The Walking Dead 14
Verlag: crosscult
Im Band 13 wurde Rick ja die Führung über Alexandria mehr oder weniger aufs Auge gedrückt. Und in diesem Band hier geht es mit diesem gesammten Konvolut aus einer zusammenbrechenden Fassade langsam weiter. Um es kurz auszudrücken: Im Grunde geht es in der gesammten Geschichte eigentlich nur darum, dass Schall, das Merkmal, dass die Untoten anzieht, in dermaßen großer anzahl passiert ist, dass die Siedlung gegen Ende von den lebenden Toten belagert wird. Somit wird aus der scheinbaren Sicherheit der einstigen Siedlung eine neue Falle. Wie wir wissen, vereinen sich viele Zombies innerhalb des Mikrokosmos dieser Comciserie früher oder später zu der Urgewallt einer Herde, und genau das ist es, was gegen Ende über Alexadria einbricht. Und es wird klar, dass die bisherigen Sicherheitsmaßnamen dieser Siedlung nichts anderes waren, als ein Placebo, das nur das Gefühl der Sicherheit hinterlies. Und schon bald haben die wandelnden Toten des Zaun überwunden und streifen durch die Straßen der Siedlung.

Das übliche Spiel, dass die Serie „The Walking Dead“ aufmachte, ist ja bekanntlich der Umstand, dass alles in einem bestimmten Fluß sich befindet: Von besonders Schlimm zu völlig am Arsch. Dieses Konzept eröffnet auch wieder einmal der Ausschnitt der Geschichte, wie sie in diesem Band dargestellt wird. Ein kurzes Moment des Aufatmens, ein vorsichtiger Versuch, wieder an vereinzelte lose Kontakte zu knüpfen und anschließend bricht alles wieder in sich zusammen. Nur das es dabei immer wieder um so blutiger wird, als beim letzten mal. Und genau das ist auch hier wieder einmal der Fall.

Fazit

Gott: Langsam habe ich das Gefühl mit dieser Serie etwas vergleichbares wie „Game of Thrones“ zu rezensieren. Am laufenden Meter werden Protagonisten, die mal mehr und mal weniger Mühsam aufgebaut werden, wieder umgebracht. Und das in der Regel nur, um aufzuzeigen, wie wenig die einzelnen Individuen in dieser Welt wirklich jenseits des eigenen Wohlergehens eventuell handeln. Unter diesen Bedingungen ist auch „In der Falle“ wieder mal genau das, was man von The Walking Dead letzten Endes erwartet. Gut gemacht, bis zu einem gewissen Grad. Trotzdem hat die Serie für mich ihren Höhepunkt an „Mäh“-Gefühlen fast schon überschritten. Die zwischenzeitlich aufgebaute Faszination an diesem ungewöhnlichen Art von Drama hat sich aufgebraucht. (Und ich weiß nicht wirklich, ob sich die Serie noch weiter halten kann.) Jedenfalls steht für mich zumindest fest: Entweder die Schöpfer überraschen uns mit einem wirklich drastischen Ansatz, oder aber diese Serie zerschlägt sich langfristig selbst, weil sie zu sehr in einer gewohnten Eintönigkeit versinkt. (Thematisch würde das durchaus passen: Insgesamt stumpft man beim lesen ab, was die Beigeisterung anbelangt, so wie es mit den Protagonisten der Geschichte beim Kampf ums Überleben im Sinne der Moral und Menschlichkeit geht.)

Montag, 21. September 2015

Rezension: The Walking Dead Band 13: Kein Zurück

Cover: Kein Zurück
The Walking Dead 13
Verlag: crosscult
Nachdem die Gruppe von Rick im 12 Band der Serie erstmals in die Siedlung „Alexandria“ gelangt sind geht es in diesem Band hier um das entsprechende Leben in dieser seltsamen Gemeinschaft. Die Welt hat sich gewandelt, Ricks Gruppe hat ein Jahr lang unter den veränderten Bedingungen überlebt. Und Alexandria ist die Siedlung, die verzweifelt darum bemüht ist, die alte Welt zurück zu bekommen. (Oder zumindest als solche in einer entfernten Erinnerung nachzuahmen, so gut es geht.) Und dennoch gibt es dabei Probleme.
Rick übernimmt die Rolle des Sicherheitsmenschen und stößt schon bald auf den Umstand, das Douglas Monroe bestimmte Unstimmigkeiten in seiner Gemeinschaft einfach ignoriert hat, um besondere Kompetenzen, die in dieser Welt eine absolute Seltenheit sind, zu erhalten.
Abraham wurde in den Bautrupp gesteckt, der die Siedlung vergrößern soll. Und schon Bald kommt es zu einem Zwischenfall mit den Zombies, bei dem er eine andere Arbeiterin rettet. Nur das in der Folge dann auch von seiner Seite aus die Anführer-Position in diesem Bereich übernommen wird.
Insgesamt betrachtet scheint Alexandria deswegen wie ein sehr zerbrechliches Paradies zu sein. Nur das der Schrecken weiterhin lauert, aber verdrängt wird. Und gerade weil die Siedlung so zerbrechlich ist, macht Rick Vorbereitungen, um im Ernstfall gewappnet zu sein, den ganzen Laden zu übernehmen. Und die Katastrophen stehen nur noch kurz bevor.

Ich habe langsam das Gefühl, dass sich die Serie The Walking Dead irgenwie einer Art „Höhepunkt“ annähert, nur um dass hoffnungslos zu scheitern. Mittlerweile wird so etwas wie der Eindruck aufgebaut, dass sich alles wieder und wieder um mögliche Enklaven vergangener Gesellschaften dreht, die jeweils immer wieder zum Scheitern verurteilt sind. (Auf die eine oder andere Weise.) Gewallt spielt dabei eine sehr zentrale Rolle, wobei die Zombies nur das geringste Problem sind. Sie sind eher die heruntergerissene Maske, unter der nur noch ein vermodernder Sumpf zum Vorschein kommt. Während die jeweiligen Siedlungen mit ihrer entsprechenden Gesellschaftsstruktur noch immer um sehr viel Makeup bemüht sind, um diese jeweiligen Fäulnisprozesse zu kaschieren. Von der menschlichen Ebene aus betrachtet scheucht man eine Person nach der anderen in den Untergang des Zusammenspiels von zwischenmenschlichen Prozessen, die sich hinter der Fassade einer vermeitlichen Kleigartensiedlung verbergen.

Fazit

Wenn man Anfangs „nur“ das Gefühl hatte, dass Rick als Figur der Fokus ist, mit dem der Betrachter das Überleben innerhalb der Welt nach der Zombiekalypse, einsehen kann, so ist die Serie spätestens jetzt ziemlich eindeutig auf Rick endgültig aufgebaut.
Und ich muss dabei hinzufügen: Ich mag die Abschnitte der einzelnen Geschichten immer weniger. Ich kann nicht gezielt sagen, woran es liegt. Eventuell wirken Zombies früher oder später einfach nur ermüdend, oder ich habe im Moment einfach den Nerf für dieses spezielle, ständige Überlebensdrama im Rahmen des Verfalls von menschlichen Moralvorstellungen verlohren, aber mir persönlich fehlt langsam aber sich so etwas wie eine Identifikationsmöglichkeit mit der Story auf irgendeiner Ebene, was den ästhetischen Gehalt des ganzen bei der Rezeption angeht.
Vom grundlegenden Aufbau her kann man auch weiterhin nichts gegen die einzelnen Bände der „Walking Dead“-Reihe sagen. (Und ich verstehe mittlerweile ziemlich gut, warum der Stoff verfilmt wurde.) Aber: In der Comicform wird der ganze Plott langsam doch sehr dröge und verläuft sich irgendwo. Über Monroe wird immer wieder mal Andeutungen gemacht, dass er eigentlich ein Lüstlich sondergleichen wäre (okay, da er in dem vorangegangen Band ein mehr als eindeutiges Angebot gemacht hat, muss man das wohl als wirklich gegeben ansehen) aber so wirklich zusätzlichen Brennstoff brachte das nicht. Und eigentlich wird hier auch nur wieder einmal einiges nur angedeutet, um eine Art Höhepunt zu erreichen, an dessem Ende die scheinbare Vorbereitungen auf einen weiteren Schicksalsschlag nur stehen kann. Und das macht einiges kompliziert. Zumindest hat dieser Band mich mehr als nur unzufrieden zurückgelassen, nachdem ich die Seite 136 erreicht hatte.

Montag, 14. September 2015

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario + Vampire 08

Cover: Akihisa Ikeda
Rosario + Vampire 08
Verlag: tokyopop
Der Kampf um die Schule geht weiter. Im letzten Band bekam Tsukune vom Direktor die mehr oder weniger offen getragene Erpressung um die Ohren gehauen, sich dem Komitee zur Planung des Schulfestes anzuschließen, damit er nicht von der Schule verwiesen wird. Sinn hinter dieser Erpressung war die demaskierung des Spions der Gruppierung „Die Antithese“, welche die Philosophie hinter der Yokai-High in Frage stellt und eigentlich den Krieg in die Menschenwelt tragen will. Das hierbei vorkommende Spiel rund um die Ereignisse, welche die einzelnen Personen betreffen ist dabei deutlich mehr auf emotional-zerbrechend, als auf reine „Haudrauflösungen“ ausgelegt.
Prinzipiell kann man dabei sagen, dass zwar dem grundlegenden Prinzip der Serie weiterhin treu geblieben wird, dass keine all zu komplexen Erzählstränge ausbaut, sondern über ein paar seltsame Überraschungseffekte letzten Endes sein meistes Pulver immer wieder verschießt, aber dabei auch ständig darum bemüht ist, neue Details über das Universum der Yokai-High aufzudecken.
Grundsätzlich stellt dieser Band also einen weiteren Aspekt jenseits der Bisherigen Monströsität durch Optik und Verhalten in direktem Bezug dar. Waren die Gegner bislang übermächtig, so nutzten sie diese Macht in physischer Hinsicht. Diesmal wird darüber hinaus die psychologische Grausamkeit als monströses Phänomen aufgezeigt, so das am Ende wieder mal ein Moment dieses fragenden Blickes, ob das wirklich alles war, übrig bleibt. (Man muss hierbei aber natürlich weiterhin im Auge behalten, dass die entsprechende Serie für ein recht junges Zielpublikum konzipiert ist und daher andere Prinzipien für den Plotverlauf festmacht, die sich eher auf diesen speziellen Geschmack konzentrieren. (Anders ausgedrückt: Spaß ist, was ihr draus macht.)

Aber man muss eines am Ende dieses Bandes festhalten: Hier wird ein eher unerwartetes Ende eingebaut, dass ein paar fragen für den restlichen Verlauf dieser regulären ersten Staffel bereit hält. (Wer den Hintergrund von Rosario + Vampire nicht kennt: Ursprünglich wurde die Serie in einem Mangamagazin veröffentlicht, das im Juli 2007 eingestellt wurde. Die Geschichte entspricht in den Sammelbänden, welche hier in Europa veröffentlich werden, dem 10 Band. Es ist für mich heute nicht mehr Nachvollziehbar, ob zu dem Zeitpunkt, als die Geschichten von Band 8 erschienen sind schon ersichtlich war, dass die entsprechende Erzählung zu einem Ende kommen musste und deswegen das hier dann doch sehr drastische Stilmittel eines möglichen Endes aufgegriffen wurde.)
Es bleibt aktuell also abzuwarten, wie diese erste Staffel der Manga-Serie beendet wird, denn dieser Band klingt eher weniger danach, dass eine Mögliche Rückkehr zum Status Quo der Reihe überhaupt angedacht war.

Montag, 7. September 2015

Rezension: The Walking Dead Band 12: Schöne neue Welt

Cover: Schöne neue Welt
The Walking Dead Band 12
Verlag: crosscult
Laut diesem Band sind mittlerweile 14 Monate vergangen, seit die Welt zum Teufel gegangen ist. In dieser Zeit haben Ricks Weggefährten allerlei Dinge erlebt und wissen seitdem nur noch bedingt, wie sie noch weiter machen können. (Respektive: Sie machen weiter, aber sie wissen halt eben nicht, wofür sie eigentlich leben. (Das sie selbst der Barbarei verfallen sind, ist spätestens im letzten Band jedem Bewusst geworden.)
Hier beginnt sich jetzt einiges zu wandeln, was bislang als Richtungsgebend gegolten hatte: Eugene, der bislang behauptete ein Wissenschaftler gewesen zu sein, entpuppt sich als lahme Ente. Und wie durch Überraschung tritt ein neuer Fremder, Aaron, überraschend in ihr Leben: Er gehört einer kleinen Enklave von Überlebenden an, die versucht, sich wieder in eine Richtung zu bringen, die eher dem Zustand vor dem Zwischenfall anzunähern.
Und damit entschließt sich die Gruppe dazu nach Alexandria aufzubrechen: Ein großer Zaun, der ein paar Straßen umschließt und permanent vergrößert werden soll. Rick und seine Gruppe sind Glücklich darüber, sowas etwas wie eine „normale“ Welt wieder zu erleben, aber sehr schnell blicken sie hinter eine Fassade von etwas Künstlichem, das angestrengt bemüht ist nach außen hin ein Zerrbild der alten Welt aufrecht zu erhalten, sich aber in keinster Weise den tatsächlichen Umständen im hier und jetzt stellt.

Zentrales Thema hier sollte wohl eindeutig sein, dass mittlerweile die Frage aufkommt, ob und wie eine solche Gruppe von Überlebenden überhaupt noch in eine friedfertige Gesellschaft reintegriert werden könnte. Und vor allen Dingen: Welcher Part des Ganzen würde dabei zu schaden kommen. Immerhin stellt man langfristig fest, dass die Siedlung Alexandria tatsächlich nichts anderes als eine Fassade ist, die hinter der Maske eine Menge Narben zu verbergen versucht, die bis dahin keiner mehr aufzeigen mag. Und dadurch ist es nicht verwunderlich, dass beide Seiten irgendwie ihr ablehnendes Verhalten an den Tag legen: Die Bewohner von Alexandria führen unter vier Augen Gespräche darüber, dass sie den neuen nicht trauen, nur um dann breit grinsend die Freundlichkeit in Person zu mimen. Und Ricks Truppe verschanzt sich, weil man einen erneuten Übergriff, wie ihn der Gouverneure an den Tag gelegt hat, befürchtet. Und dadurch wird irgendwie das Zusammenspiel der beiden Parteien eher zu einem versteckten Problem, als zu einer echten „Heilung“.