Montag, 30. Oktober 2017

Spiel 2017: Clash of the Titans!



Eine kurze Erklärung zu Beginn: Dieser Artikel ist eine kleine Kooperation zwischen den beiden Blog-Projekten Neue Abenteuer und Tilting my World. Aufgrund der Tatsache, dass der Autor (Orakel) zwar mit beiden Projekten grob assoziiert ist, allerdings schwerpunktmäßig keine zwei Artikel schreiben kann, werden hier ein paar Anspielungen gemacht, die zwar durchaus für beide Blog-Projekte zutreffend sind, allerdings mehr Sinn aus der Perspektive von Tilting my World ergeben. Falls der geneigte Leser beim überfliegen dieser Zeilen eventuell ins stocken gerät, so sollte das dadurch erklärt sein, dass er gerade über ein paar Äußerungen gestolpert ist, die einen anderen Bezug gerade voraussetzen.

Die erste Liste vergisst man nie!
Ich habe hier auf dem Blog immer wieder mal kleinere Hinweise über meine alte Vampire-Live-Domäne „Chronik Schattenspiel“ fallen lassen. Bislang war dabei aber nie das abgebrochene Ende der ganzen Geschichte Teil des Ganzen gewesen. Und das soll auch nicht unbedingt hier Thema der gesammten Geschichte sein. Zur Erwähnung sei lediglich so viel gesagt: Wenn man es ganz runter Dampft bestand Chronik Schattenspiel am Ende „nur“ noch aus einem harten Kern aus vier Mitgliedern: Caninus als die Begründende SL, Infernal Teddy, der Spieler des Ventrue Herrn Brand und meine Wenigkeit. Und die diesjährige Spiel war das erste Aufeinandertreffen dieses Kernes seid Jahren wieder. (Teddy hatte mich schon vor einiger Zeit angeschrieben und erwähnt, dass Caninus und Er wieder aus dem Süden der Republik zurück in die Gegend ziehen würden. Und naja: Die Anfrage, ob man sich nicht zum ersten Mal dann für einen gemeinsamen Flaneur über die Messe treffen wolle kam dann etwas später. Und jetzt Samstag war es dann soweit: Da ich sowieso außerhalb meiner normalen „Wohlfühl-Uhrzeit“ auf die Messe zwecks dieses Treffens musste, war ich vermutlich der erste von der ganzen Gruppe, der in Essen aufschlug und noch Früstücken wollte, während er dabei verschlüsselte Hinweise über seinen Aufenthaltsort im Netz hinterließ.
Man muss dabei hinzufügen: Da wir zu viert waren konnte ich meinen bisherigen Plan, einfach auf die Messe gehen und mich treiben lassen, nicht so wirklich durchführen und dementsprechend hatte ich noch am Vorabend eine kurze Liste aus Ständen zusammengestellt, die ich zumindest aufsuchen wollte, aus verschiedenen Gründen. (Und dieses Jahr waren zum ersten Mal auch tatsächlich einige direkte Brettspiel-Stände ganz explizit dabei gewesen, einfach weil ich bei meinem Medienkonsum in letzter Zeit über ein paar ganz interessante Titel gestoßen bin, die mehr oder wneiger als Spiel-Neuheiten angekündigt wordne sind…. und davon habe ich längst nicht alle dann in den Messehallen finden können.)

Tja, es fing mit einem Frühstück an und einem Infernal Teddy, der die Zeichen zu deuten wusste… und wenn das Universum schließlich beim Aufeinadnertreffen der vier Titanen nicht für den Bruchteil einer Sekunde einfach stehen geblieben ist, dann weiß ich auch nicht weiter.

Und als wir dann die heiligen Hallen der Messe betraten war da alles foller unklarer Erwartungshaltungen: Würde man die ausgeschriebenen Listen abarbeiten können? Konnte man es wirklich schaffen zu viert über die Messe zu ziehen, ohne das dabei gerade eben Hoffnungsfroh neu geknüpfte Freundschaften sofort wiede rzerbrechen? Würde vom Prometheus-Games-Stand nur noch ein Haufen Schutt und Asche übrig sein, weil der wütende Mob mit Fackeln und Heugabeln über die versammelte Mannschaft hergefallen ist?
Erklärbär bei No Return
Kurzum gesagt: Es ist… anders, wenn man eine Liste hat, die man abarbeiten will. (Selbst wenn die Punkte nur ein mehr Gucken, als wirklich Kaufen darstellen.) Man rennt fiel, man übersieht manchmal gewisse Standhinweise und ein paar Pukte gibt man auch einfach auf. Und zwischendurch stolpert man auch einfach über komisches Zeug: Wenn ich mich nicht ganz täusche muss es irgendwo zwischen Midnight Syndicate und dem Gale Force 9 Stand gewesen sein, dass wir über einen etwas kuriosen Stand mit einem Rollenspiel Namens „No Return“ gestoßen sind, der eigentlich niemandem von uns etwas sagte: Außer unserem vierten Mann in der Runde, der anscheinend schon mal einen zufälligen Kontakt mit dem Spiel hatte. (Für mich auffällig war nur die Tatsache, dass in der limitierten Special-Edition-Kiste aus irgendeinem Grund ein Fatewürfel steckte, der da keinen Sinn hatte.)
No Return hat Zeug
Gale Force 9 war dann schließlich der Moment, wo man bemerkte, dass Teddy noch ein paar Kontakte in den letzten Jahren knüpfen konnte, die ich bis dahin nicht auf dem Zeiger hatte: Wir trafen auf die ersten beiden Tanelornies an diesem Tag. (Zumindest klingelte bei einem der Benutzernamen bei mir etwas… und im Nachhinein betrachtet bin ich im Moment am überlegen, ob ich nicht die Brille des anderen schon mal gesehen habe. Aber das sind, wie gesagt, nachträgliche Spekulationen.)
Der skandalös-langweilig ruhige Posten von Prometheus Games.
Kein Fackeln. Keine Haugabeln. Kein Mob.
Dafür Marcel Hill.
Wir wurden zwar durch dieses erste Treffen darauf forbereitet, dass nicht sonderlich viel los sein würde. (Und das angeblich niemand von Relevanz da sein würde. Und das die, die da sein würden, eh nichts an Fragen beantworten könnten.) Und… dann stand der Stand von Prometheus Games mit ausreichend Platz für einen erbosten Mob mit Fackeln und Heugabeln davor, sowie einem Marcel Hill hinter dem Tresen und es war weder ein Bild der Verwüstung noch in irgendeiner Weise (angeblich) irgendein größeres Beschimpfungskonzert über die Leute ergangen.
Was war loß? Seid ihr so schlecht organisiert gewesen, dass ihr nicht mal ein wenig Zeit zum pöbeln und Sachen umschuppsen hattet? (Wenn man sich das Internet so durchliest hätte doch eigentlich deutlich mehr Hass diesem Verlag entgegenschlagen müssen… und das sage ich als eher stummer Beobachter der gesamten Entwicklung in der Causa Prometheus Games der durchaus wider besseren Wissens Geld auf Dresden Files geworfen hatte.)
Fütterung der Raubtiere
Nachdem dann Zwischendurch noch die Raubtiere gefüttert worden waren und wir eigentlich auch die meisten Verlage abgefrüstückt hatten ging es dann als Rollenspielabschluss zu System Matters. (Zugegeben: Teddy ist einfach am Stand von Uhrwerk vorbeigelaufen, ohne ihn zu sehen. Zu dem Zeitpunkt war er, wie er mir etwas später gestand, einfach von der gesammten Situation mit dem ganzen Gedränge eher überwältigt gewesen. Und ich habe in einem Anfall von Betriebsblindheit vergessen, dass ich eigentlich auch noch nach einer Ausgabe von „Tales from the Loop“ mich umsehen wollte, das dieses Spiel im regulären Versandhandel gerade vergriffen zu sein scheint. Ich habe ein wenig Geld bei Lamentation of the Flameprincess gelassen, einfach weil ich die gelegentlich schlechten Wortspiele in den Titeln der Bücher honorieren möchte. Diesmal war es „Blood in the Chocolate“, dass meine Aufmerksamkeit geschenkt bekam.) Ich bin mir gerade nicht ganz Sicher, in wieweit Daniel Neugebauer – charismatische Stimme des Podcasts, die nicht so ganz zu seinem Erscheinungsbild passen will – bereits mit Teddy und Caninus bekannt war, aber in diesem Fall war es eh ein großes Hallo plus passender Zoten unter Freunden.
Teddy konnte auf diesem Weg seine Übersetzung von Dungeon World erwerben und ich holte mri den neuesten Titel aus der „kleinen Serie“, Die Liebe in den Zeiten des Seiðr.
Dread wird es wohl aufgrund des Illustrators frühestens Anfang 2018 erst geben. (Der Mann soll sich wohl Zeit lassen.) Das ist gerade für mich eine eher unschöne Nachricht, weil ich gerade auf die Übersetzung von Jenga-Dread (das andere Dread ist zwar schon vor Jahren von allen Plattformen verschwunden, aber die Spezifikation macht zumindest aus meiner Warte immer noch Sinn) warte, seit sie letztes Jahr offiziell nach der Spiel 2016 in einem Live-Stream verkündet wurde.
System Matters & Daniel Neugebauer ohne Stimme.
Unseren Abschluß der Messe machten dann noch die Besuche bei drawlabs (ich liebe diese Larp-Münzen einfach unglaublich) und Q-Workshop mit integriertem Camillo-Besuch. (Wobei ich auch hier noch ein weiteres Gesicht aus dem Tanelorn kennen lernen durfte. Aber wie das so ist: Würde Camillo nicht die Verbindung zum Forum jeweils kennen, würden sich die Leute am Q-Workshop-Stand wohl zwar höflich, aber definitiv bei weitem nicht so interessiert unterhalten.) Wie Teddy an irgendeinem Stand zuvor dem etwas verwirrt dreinblickendem Stand-Betreiber erklärend sagte: Ich habe einen ganz leichten Würfeltick. (Auch wenn ich Chessex Würfel mittlerweile eher über die ästhetische, als die funktionale Note betrachte und daher nicht unbedingt ganz gezielt den entsprechenden Stand immer anlaufe.)

Und den Tag ließen wir dann einfach noch in Teddy und Caninus neuem Domiziel mit einer Testrunde „Doctor Who: Time of the Daleks“, einem Pizza-Bringdienst, den wir definitiv nicht weiterempfehlen werden und der Absicht, in naher Zukunft eine gemeinsame Tisch-Runde starten zu wollen, ausklingen.


Ach ja: Der üblichen Tradition entsprechend (und aufgrund der Tatsache, dass ich – glaube ich – das meiste Geld mal wieder auf der Spiel gelassen habe) mein persönliches „Haul“-Bild.

Montag, 23. Oktober 2017

Review: ES. Kapitel Eins

Wenn man mich fragt, welches Buch von Stephen King ich bislang am meisten bedauere, dann handelt wäre meine Antwort „Es“. Nicht weil das Buch schlecht ist, sondern weil ich bei bislang drei Anläufen es kein einziges Mal geschafft habe, diesen Backstein von einem Wälzer zu beenden. (Ich bin seid ein paar wenigen Wochen in einem vierten Anlauf, habe derzeit etwa 30% der ebook-Version geschafft und bin damit deutlich weiter, als es meine bisherigen Anläufe gebracht haben. Tja, es ist manchmal wirklich schweirig die ganze Zeit einen solchen Wälzer mit sich rumzuschleppen.) Dennoch hatte ich die erste Verfilmung, die irgendwann Anfang der 90er erschienen ist, sehr gemocht. (Auch wenn ich diese Verfilmung natürlich erst deutlich Später auf VHS-Kassette zum ersten mal zu gesicht bekommen habe.) Jetzt ist dieses Jahr, wo der Mann, der den Meisten von uns vermutlich so etwas wie eine Ahnung beigebracht hatte, was Angst ist – Stephen King – siebzig Jahre alt geworden ist, ein wenig stark geprägt mit King-Verfilmungen. Zum einen gab es bereits die Verfilmung des dunklen Turm-Zyklus, die wohl eher mäßig geworden sein soll, zum anderen aber kam überraschend ein Klipp in meine Filterbubble, der eine erneute Verfilmung des anderen Opus Magnum ankündigte: ES!

Und dann beginne jetzt Quasi die Probleme: Wie wir alle bereits bemerkt haben, sind die 80er zurückgekehrt. Mit „Stranger Things“ wurde eine Fernsehserie auf den Markt geworfen, die sich der Tropes und Ästhetik „meiner“ Kindheit bediehnte, dem ganzen ein Übernatürlich Thema überzog und die moderne Erzählweise heutiger Filme nutzte. ES baut auf diesem Ansatz auf.
Was der Film zeigt ist eine Hälfte der Geschichte rund um den „Club der Verlierer“ in Derry: Die Kindheit. (Deswegen heißt es im Abspann auch ES. Kapitel Eins.) Es beginnt 1987 und spielt dann weiter im Jahr 1988. Wir erleben den kompletten Anfang der Erzählung bis zum Tod von Georgie, der für „Stotter Bill“ ein dermaßen traumatisierendes Ereignis war, wie sie King in seiner urspünglichen Geschichte verfasst hatte. (Und zeitgleich fühlt man sich von der gesamten Optik her noch sehr stark an den Auftakt der ersten Verfilmung erinnert, wie sie Tim Currie damals so einprägsam gespielt hatte.) Und danach ist sehr vieles anders.

Zuerst einmal verschiebt sich der Fokus deutlich auf die Einführung der einzelnen Figuren. Wir sehen den letzten Schultag vor den Sommerferien 1988. Bill, Eddie und Richie sind bereits beste Freunde, die einfach nur darüber nachdenken, wie sie die Sommerferien verbringen wollen. Beverly Marsh wird auf einer Schultoilette von den Schulschönheiten mit Gülle bekippt (zumindest wäre es meine Vermutung, dass es das sein soll) und Ben wartet mit einem recht gut gelungenen Gebäude-Modell am Seiteneingang darauf, ob er sicher Henry Bowers ausweichen kann. (Ein Element, für das er sich bis zu einem gewissen Grad zu schämen scheint ist sein Fandom für die US-amerikanische Boygroup „New Kids on the Block“, welche er auf seinem Walkman hört.

Beverly Marsh hingegen kämpft mit einem ganz anderen Problem: Sie ist nicht nur einfach arm. (Was in der ursprünglichen Geschichte neben ihrem attraktivem Äußeren ihr zentrales Problem war.) Ihr wird nachgesagt, dass sie das „Stadtflittchen“ sei, auf dem jeder schon mal rumgerutscht sei. (Das stimmt zwar nicht, zeigt aber bereits, dass der Fokus und die Qualität des Bullyings, was an den Schulen betrieben wird, deutlich näher in die Gegenwart geholt wird.)

Und dann beginnt der Club der Verlierer immer weiter die übliche Geschichte miteinander zu erleben, wie man sie sich halbwegs vorstellen kann: Die Jungs lernen sich kennen und wachsen irgendwie zusammen. Anders als es noch im Roman der Fall war, kommt abe rnicht die Szene des Dammbaums mit hinein, sondern es gibt immer wieder einzelne, kleine Momente, wo die jeweiligen Figuren aufeinandertreffen, während sie auf der Flucht vor Henry Bowers sind. Insofern scheint eben nicht die Tatsache, dass die einzelnen Figuren an einem Projekt miteinander die eigenen Fähigkeiten aufbauen, sondern viel mehr das geteilte Leid unter Henry Bowers das Element zu sein, dass sie in erster Linie zusammenführt und anschließend gemeinsame Aktionen, die durch die Aktivitäten von Pennywise herbeigeführt werden,

Allgemein verändern sich darüber auch die jeweiligen höllenmomente der jeweiligen Figuren:
Bill wird von Georgies Tot heimgesucht und hat darüber eine Bessenheit entwickelt, mit der er versucht jeden nur erdenklichen Aspekt zu identifizieren, wie man seinen verschwunden Bruder wiederfinden könnte.
Beverlies Hölle auf Erden ist zwar auch hier der Vater, jedoch – wie es im Zusammenhang mit der üblen Nachrede passiert – ist ihr Vater eher ein angedeuteter Pädophiler, der seine Tochter eventuell Missbraucht. (Oder kurz davor steht, den finalen Übergriff zu begehen. So ganz klar kommt das bei dem Film nicht herüber.)

Wichtig ist hierbei allerdings der neue Fokus auf Henry Bowers, dem mit einem mal deutlich mehr Hintergrund zugesprochen wird. War Bowers in den Erzählungen bislang nur angedeuteter Weise ein Opfer seines Vaters gewesen, dass seinen Frust an schwächeren Auslies, erlebt man in diesem Film genau diesen Vater (und seine Erziehungsmethoden) deutlich besser. Alldings verändert sich hierbei die Täter-Opfer-Rolle auch nochmal dermaßen, dass klar wird, warum Bowers nur all zu leicht gewissen Einflüsterungen nachgibt.

Und dann wäre das am Ende Pennywise, der tanzende Clown. Das Monster Es, dass Derry alle siebenundzwanzig Jahre heimsucht. Abgesehen davon, dass dieser Film einen unglaublichen Aufwand betreibt, um mit CGI-Effekten das beklemmende Gefühl der Geschichte zu transportieren und den Zuschauern dieses gefühl von verlorensein durch Zahlreiche Angstmomente hervorzubringen, die zwar im Kern sicherlich nicht neu sind, aber unglaublich Überraschend eingesetzt werden, um den Zuschauern Angst einzujagen, wird in den eigentlichen Momenten, wo nur der Schauspieler zum Einsatz kommt ein Mann namens Bill Skarsgård eingesetzt, der wohl erst in den letzten paar Jahren dem durchschnittlichen Zuschauer aufgefallen sein dürfte. Und dieser Skarsgård verkörpert einen anderen Pennywise, als es Currie noch in den neunziger Jahren getan hat. Dieser Pennywise hat nichts mehr vom klassischen Bozo der Clown an sich, sondern ist vom ersten Moment an nichts anderes als ein bösartiges Monster im Clowskostüm, dass dem erwachsenen Zuschauer Angst einjagdt. Und das in jedem einzelnen Bild, in dem er Auftritt. Die Kameraführung, die komplette Bildgestaltung (und weiß der Geier, was da noch alles in der Postproduktion mit eingeflossen ist): Jedes einzelne dieser ganzen Details sorgt dafür, dass die einzelnen Auftritte von Pennywise so dermaßen beängstigend sind. (Wenn man dazu noch die seltsamen Fernsehshows mit einberechnet, die immer wieder im Hintergrund laufen und wohl das Kidnerprogramm sein sollen, hat man schließlich das Geüfhl, dass Pennywise nur der kleinere Avatar eines gewalltigen Bösen darstellt, welches die Stadt Derry an sich verkörpert.)

Man bemerkt wohl, dass ich von dem Film insgesamt in der Art, wie er gemacht wurde, unglaublich begeistert bin.

Allerdings: Es gibt leider einige Stellen, die wirken unglaublich konstruiert und gehetzt. Dadurch, dass hier sehr stark von der Vorlage abgewichen wurde, um Es als Film zu erzählen, veränderte man natürlich dadurch auch das ganze Konstrukt „Es“ zu einem gewaltigen Grad. Und daurch verändern sich auch bestimmte Vorbedingungen: Ich kann jetzt nur darüber spekulieren, dass die Zielgruppe der zynisch gewordenen Millenials nicht mehr undbedingt etwas mit einem Pennywise anfangen kann, der dadurch, dass er seine Macht über seine Opfer aus deren Vorstellung bezieht, auch durch die Vorstellungswelt dieser Opfer innerhalb der ersten Begegnung verwundbar gemacht wird. So ist hier nicht mehr die Sichtweise auf einen bestimmten Gegenstand eine mögliche Lösung, Es zu besiegen, sondern nur noch stumpfe Gewallt, aber trotzdem bleibt ein unglaublich Bildgewaltiger Film übrig, der in einer Zeit spielt, an die wir uns noch teilweise selbst sehr gut erinnern können.
Ich kann jetzt natürlich nur spekulieren, aber ich schätze mal, dass das Buch Es, als es damals erschienen ist, seine Zielgruppe bei den Lesern hatte, die ihre Kindheit tatsächlich zu den beschriebenen Zeitangaben erlebt hatten, die der ursprüngliche Club der Verlierer als Kindheit erfasste, stellt der Film jetzt uns als die entsprechenden Kameraden an die Seite der Hauptfiguren.

Fazit

Wenn ich eine Vermutung äußern soll: Ich glaube, dass man recht früh erkannt hatte, dass dieser Film nur funktionieren kann, wenn man die beiden Zeitebenen trennt. Wir alle haben den gewalltigen Wälzer vor Augen, den Es als Taschenbuch darstellt. Wir wissen, wie gehetzt letzten Endes die 90er Verfilmung war. Und selbst hier haben wir gesehen, wie unglaublich viel umgeschrieben und neu interpretiert werden musste, damit die Geschichte auf der großen Leinwand funktioniert. (Und dabei haben wir es hier sogar mit einem Streifen von Überlänge zu tun.)
Was am Ende übrig bleibt ist ein runder, in sich abgeschlossener, beängstigender Grusel-Schocker, der auf die gesammte Trickkiste zurückgreift. (Leider inklusive gewisser Jump-Scares, die in den letzten Jahren immer mehr überproportional eingesetzt worden sind, aber leider ist der subtile Horror über die Jahrzehnte Horror-Kino konsums immer schwieriger geworden einzufangen.) Folglicherweise bleibt eigentlich nur das Spiel mit der Erwartungshaltung, soweit man das Ganze dann nutzt. Und das hat der Film sehr gut dann getroffen. Die Darsteller sind hervorragend gewählt, das Kostümdesighn ist definitiv nicht das, was man normalerweise erwarten würde. Und über Skarsgård habe ich glaube ich schon genug geschwärmt. Es bleibt also abzuwarten, ob sich das erste Kapitel von Es genug an den Kino-Kassen rentiert, um überzeugen zu können, dass Kapitel zwei Produziert wird. (Und das sie dann mit ähnlich viel Liebe zum Detail diesen zweiten Teil produzieren werden.) Aber selbst wenn nicht: Dieser Film, erstes Kapitel hin oder her, ist überzeugend genug, um allein für sich stehen zu können.

Von daher bin ich in letzter Zeit selten dermaßen begeistert aus dem Kino herausgekommen, wie in diesem Fall.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

[Blog-O-Quest] Okt‘17: Finsteres & Finsterlinge

Okay… mal wieder ein Monat mit der Blog-O-Quest. Diesmal hat sich Nerd-Gedanken mal wieder hingesetzt und sich auf den offensichtlichen Themen-Schwerpunkt des Monats Oktober gestürzt. (Oder zumidnest habe ich das Gefühl, dass es in diese Richtung gehen sollte.) In diesem Sinne sprießen alle Jahre wieder die Horror-Themen im Internet.

Die Fragen:

1. Was war die bösartigste Intrige gegen die Heldengruppe Deines Charakters/Deinen Charakter, die Du bisher im Spiel erlebt hast - und wie ging die Sache aus?

Ahm… das ist jetzt etwas schwierig zu sagen. Im Grunde sind wohl nicht so viele wirkliche Intrigen innerhalb meiner Runden in diesem Sinne passiert. Ich meine, da gab es zwar hier und da die kleinen Mätzchen, die man sich gegenseitig an den Kopf wirft, aber wirkliches Intrigantenspiel ist da wohl weniger wirklich passiert.
Wenn man jetzt mal rein vom Plott her ausgeht, dann gibt es vielleicht einen kleinen Aspekt, der eine Kurzkampagne gegen Ende Upside-Down aufstellte: Innerhalb der Werwolf-Runde, in der mein Charakter die Ragabash Sarah Alena Zahn war, welche schon ein paar mal hier auf dem Blog in letzter Zeit Erwähnung gefunden hatte, gab es einen SLC, die ebenfalls Ragabash war. (Unseren Informationen nach kurz vor der ersten Verwandlung.) Wir bildeten mit diesem SLC ein seltsames Verhältnis zu unserer Runde, weil wir es mit einem Teen-Age rzu tun hatten, die eigentlich auf gar nix Bock hatte und am laufenden Meter davon lief. (Ein mehr oder weniger unbedachter Kommentar dieses SLCs
triggerte bei mir zwar die fixe Idee, dass meine Ragabash die junge Dame zur Schülerin in ihrer Profession machen würde, aber daraus wurde nicht so schnell etwas.)
Der zentrale Punkt bei der ganzen Angelegenheit war nur: Wir hatten zum selben Zeitpunkt ein kleines Tänzer-Problem und nachdem wir es endlich geschafft hatten in den Schatten-Caern vorzudringen saß dieses verdammte Blag auf dem Tron der Anführerin.

2. Gefährliche Augenblicke bei Rollenspielszenen wollen passend untermalt werden. Was bringt Dich in Spannungs-Stimmung, wenn Du Spieler bist? Welche spielexternen Mittel nutzt Du als Spielleiter, um deine Spieler das Fürchten zu lehren?

Das wird…. schwierig. Ich bin bei den meisten Hintergrunduntermalenden Methoden zu sehr mit meinem eigenen Gehirn beschäftigt, das spontan anfängt Blödsinn auszugeben, dass ich nicht mehr am Spielgeschehen so wirklich partizipiere.

3. Hast Du schon einmal einen Charakter in einer 'böse' gesinnten Heldengruppe gespielt? Wenn ja, wie erfolgreich waren die Heldencharaktere beim Lösen ihrer Aufgaben? Wenn nein, hättest Du Lust, es auszuprobieren? Wenn Du keine Lust darauf hast, wieso nicht?

Nein, aber ich war schon mal die chaotisch-böse Priesterin in einer ansonsten eher guten Gruppe im Rollenspiel Hackmaster… was zur Folge hatte, dass mir diese Runde anschließend verboten hatte a.) irgendwas mit dem alighnment „Böse“ zu spielen und b.) weibliche Charaktere zu spielen. (Ich wahr wohl in beidem zu überzeugend.)

4. Was macht Deiner Meinung nach einen gelungenen, schurkischen Bossgegner aus, damit er mehr als gesichtslose Metzelmasse mit vielen Lebenspunkten ist?

Nochmal der Hinweiß auf die Werwolf-Rudne von weiter oben: Führe den Schurken so ein, dass du eine Beziehung zu dem entsprechenden SLC hast. Es trifft alle beteiligten deutlich stärker, wenn der Gegener ein Freund ist, der dir in den Rücken fällt.

5. Welches Schurkenklischee kannst Du gar nicht leiden, wenn es Dir bei einem Plot begegnet - und warum?

Da kann ich im Moment gar nichts zu sagen. So wirklich bewusst ist mri da im Moment eigentlich nichts.

Bonusfrage:
Richtig düster wird es für mich beim Rollenspiel, wenn ______________ .

Bei dieser Frage habe ich gerade das drigende Bedürfnis zum Dork Tower zu gehen und einen bestimmten Comcistrip rauszukramen… der dummerweise deutlich einfacher wieder zu finden war, als der Rundum Igors Würfel.

Ich kann jetzt nicht sagen was bei mir dieses Gefühl von Gänsehaut triggert. Es passiert einfach und wenn es dazu kommt ist es toll. Aber ansonsten spielt man ja auch, um in erster Linie Spaß zu haben, von daher ist es auch nicht so wichtig, das die Stimmung am Spieltisch jetzt unbedingt ins dunkle auf teufel komm raus überspringt.

Montag, 16. Oktober 2017

Rezension: Blutige Balladen (Hack/Slash 04)

Cover: Blutige Ballden
Hack/Slash 04
Verlag: crosscult
Ich glaube ich hatte bereits erwähnt, dass die Serie Hack/Slash von ihrem ursprünglichem Vorgehen, eine lose Ansammlung an Mini-Serien zu sein, sich langsam zu einer zusammenhängenden Serie mit Meta-Plott umorientiert hatte, oder? Dann haben wir mit diesem vierten Band ein ziermlich undurchsichtiges Experiment vor uns, da die erzählten Geshcichten im Zusammenhang etwas wirr wirken: Zum einen haben wir hier nämlich nicht nur keine Zusammenhängende Erzählung an sich vorliegen, sondern darüber hinaus auch noch eine ganze Menge Chaos durch einen experimentellen Stilwechsel in einer Geschichte.
Jedoch fassen wir mal zusammen: Es fängt damit an, dass ein junger Wissenschaftler sein Frühkindliches Trauma, dass durch ein paar Tittenmagazine verursacht wurde, plötzlich Untot gegenüber steht und immer noch eine gewisse Obsessivität für die ehemalige Schönheit aufbringt.
Dieser Erzählstrang, der dann die dritte Geschichte in diesem Band ausmacht wird anschließend von der Geschichte „Doppel Date“ unterbrochen. Das ist eine Geschichte, die im verschlafenem Städtchen Haver Hill passiert. Aufhänger ist, dass Cassie und Vlad Hinweise auf erneute Aktivitäten von Father Wrath finden, der sich in Richtung der Ortschaft in einer klaren Linie durch die Staaten gemordet zu haben scheint. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur: Haver Hill ist eine Kleinstadt, die Stilistisch zu sauber ist, um den üblichen Realismus der Hack/Slash-Comcis zu haben und dementsprechend verändert sich die Zeichenweise der Geschichte über lange Strecken auf eine Weise, die am Ehesten an die Cover erinnert, die ich von den Archei-Comics gesehen habe. (Und dementsprechend wirkt das Ganze so, als sei dieser Part der Geschichte eigentlich aus einer Comic-Reihe entsprungen, die „Unser Freund Taber“ heißt.) Es geht über weite strecken darum, dass ein Haufen Musterschüler sich auf den großen Abschlußball vorbereiten. Und in dieses Szenario Platzen dann Cassie, Hack und Father Wrath rein, die irgendwie extremst verniedlicht wirken. (Während man die ganze Zeit über andeutet, dass die Musterschüler gar nicht so Musterhaft sind, sondern nru darauf warten, dass irgendjemand „endlich“ übergreift.)
Die dritte Geschichte, der „Bade-Club“, handelt von einer Gruppe lesbischer College-Schülerinnen, die etwas zu tief in die vertiefte Esoterik in Kombination mit der Geschichte der Blutgräfin gesehen haben und jetzt von einem ehemaligen Mitglied, dass zum Slasher wurde heimgesucht werden. Außerdem wird hier eine Militär-Einheit erstmalig eingeführt, welche ebenfalls Jagd auf Slasher macht. Das ist auch der erste Moment, an dem Cassier hinweise auf das Werk ihres Vaters erhält. (Eine Geschichte, die in dieser Form schließlich in „Re-Animatoren“ zu Ende erzält wird.)
Die abschließende Geschichte „Kleine Kinder“ schließlich, beschreibt die erste Färte, auf die Cassie und Vlad auf der Suche nach Cassies Vater stoßen. Sie stolpern über das verlassene Haus eines ehemaligen Kollegen von Cassies Vater – Jack Hack – das von verwilderten Kindern angegriffen wird. Das zentrale Element bei dieser ganzen Geschichte ist aber die Tatsache, dass die eigentliche Geschichte über Tagebuchaufzeichnungen erzählt wird, und weniger über die Gewallt des wilden Rudels, dass hier angreift.

Technisch betrachtet ist dieser Band wohl in erster Linie als eines zu bezeichnen: Drama pur!
Bis hierhin waren Slasher die meiste Zeit über eigentlich einfach nur das klassische Wesen, dass aus den Film-Vorbildern entsprungen war. Durch den Wechsel vom für die Comci-Serie wichtigen, klassischen Untoten hin zu Opfern menschlicher Handlungen kommt eine andere Komponente ins Spiel, die das Genre normalerweise eigentlich nicht hergibt. Das ist gerade deswegen spannend, weil auf diesem Weg jetz tmit einem mal doch das Horror-Motiv mehr ausformuliert wird und Cassie und Vlad Thematisch mit einem mal selbst zu den Monstern werden, die sie eigentlich die ganze Zeit über bekämpft hatten. (Ich meine in meiner Rezension zum ersten Band bereits Kritisch angemerkt zu haben, dass Slasher eigentlich psychopathische Menschen von der Genre-Definition her sind und keine Untoten, wie es die Comic-Serie formulierte. Das war für die moralische Dimension nachvollziehbar, aber jetzt, mit der größeren Popularität, schien man Seitens der Produzenten etwas mutiger zu werden und thematisiert (hoffentlich, da ich selbst die Serie in ihrer ursprünglichen Erscheinungsweise damals nicht mehr weiter aboniert hatte) jetzt mit einem mal doch die Bedeutungsebene, dass Cassie und Vlad in ihrer Monsterjagd technisch am laufenden Meter Morde begehen, für die sie eigentlich nach positivem Recht (ich habe es anscheinend gerade mit diesem Begriff) verurteilt gehören.

Fazit


Aus einer etwas finstereren „Monster-of-the-Week“-Geschichte, die grobe ähnlichkeiten mit Buffy oder Supernatural vom Setting her aufweist, wird mit einem mal großes Drama, das jetzt neu zu betrachten und von den daraus folgenden Ergebnissen zu bewerten ist. Der blutige Ansatz, der den Satirischen Umgang mit dem Slasher-Genre hergiebt, bleibt dabei natürlich weiterhin erhalten. Aber gerade dadurch, dass dieser Band hier einiges gerade andeutungsweise umdefiniert wird es erstmal spannend um zu sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelt.

Montag, 9. Oktober 2017

Rezension: Battle Angel Alita Band 9: Hyper Future Vision

Cover: Hyper Future Vision
Battle Angel Alita 9
Verlag: Carlsen Comics
Der neunte Badn der Reihe Battle Angel Alita ist auch der Abschließende Band dieser Serie. Auf eine sehr komprimierte Art und Weise werden diverse noch ausstehende Geschichtsstränge zu Ende verknüpft und erzählt: Kaos und Alita stellen sich Nova, der bereits seinen Deal mit Zalem abgeschlossen hat und eigentlich nur noch darauf wartet einen Weg zu finden, diesen letzten bereich zu finden. Damit verbunden sind aber unzählige letzte Opfer: Sowohl Kaos, als auch Den finden ihren letzten Kampf, der sie in stummer Zwiesprache inmitten des Schrottplatzes ein letztes Mal aufeinandertreffen lässt. Diesmal follens einander bewusst.
Alita erliegt in der Zwischenzeit einem Bombenanschlages, nur um schließlich Zalem wieder zu sich zu kommen: Und durch die entsprechenden letzten Offenbarhungen wird mehr und mehr das Vermeitliche Paradies als eine Hölle offenbart, in der selbst die Bewohner nur noch ihr eigenes Ableben suchen.
Der Punkt bei dieser Sache ist, dass so langsam letzte Fragen beantwortet wurden und dabei bestimmte Punkte etwas überhastet erzählt wurden. Letzten Endes läuft die Geschichte hierbei auf die Variante „durchgeknallte künstliche Intelligenz“ hinaus.

Die Geschichte mit den ganzen Cyborgs wird dabei immer mehr zu eben diesem einen Bild: Eine Welt die beständig ihre Werte über Bord geworfen hat und jeden auf der Strecke liegen lässt. Kein hübsches Bild, aber trotzdem als solches zu begreifen. Was übrig bleibt ist dann in gewisser Weise nur noch ein letztes Opfer und ein wundersamer, wenn auch gerade für japanische Geschichten gefühlt ungewöhnliches Happy End.

Fazit

Dieser Band ist in seiner Art irgendwie gehetzt. Man kriegt hierbei mit, dass bestimtme Elemente nicht so ganz zu dem Zusammengeführt worden sind, was eiegntlich Plan der ganzen Geschichte war. Und in diesem Zusammenhang wird trotzdem eine Erzählung zu Ende gebracht, die zumindest halbwegs zufriedenstellend ist. Die Geschichte machte bis zu diesem Zeitpunkt mit ihrer stellenweise hoffnungslos übertriebenen Gewaltdarstellung Spaß zu lesen. Jedoch muss man eines sagen: Das Ende ist Hoffnungsloser Kitsch hoch Zehn.

Warten wir also einfach „Last Order“ ab, und schauen nach, was sich dort ergiebt.

Montag, 2. Oktober 2017

Rezension: Battle Angel Alita Band 8: Kriegschroniken

Cover: Kriegschroniken
Battle Angel Alita 08
Verlag: Carlsen Comics
Vor einer mittlerweile gefühlten halben Ewigkeit habe ich – noch aktiv im Rezensionteam der Blutschwerter – mal damit angefangen meine persönliche Lieblingsserie – und zeitgleich Einstieg in den Manga-Bereich - „Battle Angel Alita“ zu rezensieren. Dummerweise ging damals einiges den Bach runter und eine Zeit lang dachte ich tatsächlich, dass ich diesen Band beim pendeln im Zug hatte liegen lassen. (Außerdem hatte ich im letzten Jahr Geld in die Hand genommen und versucht ein paar Serien, die ich damals nicht verfollständigen konnte, nach Möglichkeit zu komplettieren.)

Der siebte Band der Serie endete damit, dass Alitas neuester Freund sich als gespaltene Persönlichkeit erwies, die von Professor Nova – dem großen Wiedersachen dieser gesammten Geschichte – in zwei Körper aufgeteil wurde: Kaos, der durch seine Psychometire in einer gewaltigen Existenzkrise steckt und Den, den Anführer der Barjack, der Zalem den Krieg erklärt hat. Dieser Band ist jetzt in drei Erzählsträngen aufgeteilt: Das versagen Dens, was seine Ziele angeht, aus der Sicht eines dokumentierenden Journalisten, der als Chronist für die Barjack antritt.
Der andere Erzählstrang ist Kaos, der sich alleine Professor Nova stellt und dessen Wahnsinn erfassen muss.
Der dritte und wichtigste Part der gesamten Erzählung ist aber wieder auf Alita fokussiert. Um genau zu sein, wird hier eine weitere Existenzkrise Alitas geschaffen, die sie zum einen erneut verwundbar macht und zum anderen auf ein weiteres Herausfordert: Der Ido-Geschichtsstrang findet in diesem Band ein entgültiges Ende in der Erzählung, der aber auch wieder nur ein Forshadowing auf etwas anderes ist, was noch von größerer Bedeutung sein wird. Das andere ist, dass hier offenbart wird, warum Zalem Alita als „Tuned“ für ihr Programm haben wollten. Und dieses Programm ist jetzt der entscheidende Wendepunkt des gesamten Krieges: In Form von 12 neuen Individuen, die erwähnt werden.

Man kann diesen Band hier also als Abschluß betrachten, bevor es mit etwas neuem in der Ursrpünglichen Planung weiter gehen sollte. (Allerdings werde ich das weiter erklären, sobald ich dazu gekommen bin mit der „Last Order“-Serie hier anzufangen.) Der Punkt bei der ganzen Sache ist, dass gerade in diesem Band immer mehr über das Thema von „Entscheidungen“ im weitestgehenden Sinne aufgegriffen wird und dabei eine etwas abstruse Bildsprache aufgezeigt wird, wie Wichtig in dieser Hinsicht anscheinend der Verstand zu sein scheint. (Und gerade dieser Punkt des Verstandes sowohl in seiner zerbrechlichsten Form als auch unter der Thematik der Entschlossenheit alles zu überwinden wird zumindest für die Reihe Battle Angel Alita selbst noch sehr Wichtig sein, um alles abzuschließen.

Fazit


Ich habe jetz tgerade nochmal einen Marathon durchgemacht, mich durch die komplette Serie von BAA durchgekämpft um wieder zu den Kriegschroniken zu gelangen. Aktuell verstehe ich durchaus, was mein Ich, dass damals kurz form Abitur stand als ich zum ersten Mal mit Alita in Kontakt kam, so begeistert hatte. Aus meiner jetzigen Perspektive hat sich aber einiges verändert: Ich mag die Serie immer noch, sehe aber eine Menge Schwachstellen in der Erzählung selbst. Dafür entdecke ich irgendwie am laufenden Meter neue, seltsame Aspekte in der grafischen gestalltung der einzelnen Panels, die mir so vorher nicht aufgefallen waren. Irgendwie ist es auch ein gewisser guilty Pleasure, der hier mitschwingt, dass ich mich immer noch für eine dermaßen stumpfe, gorige Geschichte begeistern kann.