Donnerstag, 29. Dezember 2016

EingeNerdet in den 90ern. [Karneval der Rollenspielblogs]


Das Jahr neigt sich seinem Ende zu (und wir werden 2016 nicht vermissen, denke ich). Trotzdem haue ich jetzt noch ein paar mal in die Tasten, um Dinge zu erledigen, die sich irgendwie angesammelt haben. Der Karneval der Rollenspielblogs hat ja das Thema „alte Säcke“ in diesem Monat und während ich jetzt natürlich bereits meine Erfahrung mit noch älteren Säcken als mir in meinem „Hauptartikel“ diesen Monat bereits zum besten gegeben habe, bin ich jetzt dann (wenn ich ganz ehrlich bin) auch schon ziemlich lange in der Szene aktiv und kann mich nicht mehr ruhigen Gewissens als „Jungspund“ bezeichnend. (Durchgeknallt und Spaß dabei würde es wohl eher treffen.) Jetzt hatte während der Themenfindungsphase bei den Rollenspielblogs Niniane im Forum geäußert, dass sie sich sehr dafür interessieren würde, wie die Geschichte von anderen aussähe, die etwas länger im Hobby sind, als sie. (Und ob es da überhaupt größere Unterschiede gibt.)

Jetzt muss man ein paar Dinge bei mir hinzufügen, bevor es ans eingemachte geht. Zum einen bin ich als Lehrerkind vermutlich ohnehin eine dieser seltsamen Geschichten von jemanden, der materiell etwas besser versorgt war, als eine wie auch immer geartet Mehrheit vielleicht war. Zum anderen bin ich, was meinen Eintritt ins Hobby angeht, ohnehin auf dem letzten Sprung der 90er Jahre reingerutscht. (Wenn ich das jetzt Richtig rekonstruiert bekommen habe, waren meine ersten Runden im Winter 1999 gewesen.)
Technisch bin ich aber schon immer irgendwie das gewesen, was man heutzutage unter dem Oberbegriff „Nerd“ oder „Geek“ führt: Ein wenig sonderlich und mit einer hohen Faszination für popkulturelle Phänomene versehen. (Ich las halt schon Comics, bevor das Cool war.) … und natürlich kämpfte ich seit jeher ein wenig mit meinen Fähigkeiten im sozialen Miteinander. (Wir kennen das ja: Leute die nicht ganz der vermuteten Norm entsprechen, werden eher als Wunderlich angesehen. Und ich hatte vermutlich noch Glück, weil ich halbwegs mit den Leuten in meiner Klasse klar kam – also keine Bully-Geschichten hier.) Von daher ist mein weg ins Rollenspiel eher die Geschichte eines sehr kurvige Pfades, wo ich ein paar mal auch abgebogen bin.

Und ich weiß noch nicht mal, wo ich anfangen soll: Entweder in den sehr frühen 80ern, als ich meine erste He-Man-Actionfigur erworben habe (von der ich nicht mal mehr weiß, was das damals war… bereut habe ich allerdings irgendwann, dass ich einige Jahre später den original Busssaw Hordak wieder auf dem Flohmarkt verkauft habe, aber das ist eine andere Geschichte) oder Ende der 80er, als ich von meiner Mutter im moerser Horten (jetzt wisst ihr in welcher Ruhrgebietsstadt ich groß geworden bin) ein Comicheft aus der Reihe „Die Spinne ist Spider-Man“ von Condor Interpart gekauft bekommen habe, in der Captain Britain seinen Einstand ins Marvel-Universum feierte. (Und das mich dieses Ereignis bis Heute nicht mehr losgelassen hat kann man an dem sehr hohen Anteil an Comic-Rezensionen hier auf dem Blog durchaus sehen.)

Der Punkt bei dieser Sache ist nur: Alle diese Dinge, die mich aus den 80ern in die 90er begleiteten, setzten eine Sache nicht voraus: Andere Menschen zur sozialen Interaktion. (Ich will jetzt nicht sagen, dass ich da nicht irgendwas zu tun hatte. Technisch war ich wohl damals der Prototyp des heutigen, unter Dauerstress stehenden Teanagers… nur halt ohne Sekretärin für die Terminverwaltung. Nur dieses Zusammensitzen um ein Spiel zu spielen war halt nicht so das Thema gewesen.) Das wurde Notwendig, als meine Klasse auf Klassenfahrt mit einer anderen Klasse fuhr… das dürfte so während der 8ten gewesen sein. Einige Jungs in der Paralelklasse spielten ein komisches Kartenspiel mit interessanten Illustrationen auf den Karten. Ja, ich rede von Magic: The Gathering. Auf diesem Weg versank dann einiges an Geld in diese Karten. (Allerdings hatte ich das Problem, dass Personen mit denen ich spielen konnte, am anderen Ende der Stadt wohnten… meine weiterführende Schule gehörte zu den drei Innenstadt-Gymnasien in Moers, weil der Ruf der in Frage kommenden Schule in meiner „direkten Nachbarschaft“ für meine Eltern einfach zu katastrophal war. Und meine Mutter zu dem Zeitpunkt noch sehr skeptisch der Institution der Gesamtschule gegenüber stand.)
Von daher war es nicht weiter verwunderlich, dass ich etwa ein Jahr später, nachdme ich über den Games Workshop im Oberhausener Centro gestolpert war, mit Begeisterung dieses Hobby ergriff. (Ich hatte zwar nicht immer die Zeit und Möglichkeit, um nach Oberhausen zu fahren, aber während der Schulferien und eventuell auch manchmal auftretenden freien Tage kam es dort zu Aktionen, wo man wusste, das man dort jemanden zu spielen antraf.)

Und jetzt wird es kompliziert, weil wir uns endgültig dem Hobby Rollenspiel nähern: Ich wusste damals, dass das Hobby existierte (auch wenn ich zu dem Zeitpunkt nur irgendwie mal einen Blick in ein Buch für ein Fantasy-Rollenspiel werfen konnte, dass während einer kurzen Pause in der Klasse rumging und die Person, die es durchblätterte zufällig neben mir saß.) Über eine Projektwoche an der Schule hatte ich ein paar Leute aus niedrigeren Klassen kennengelernt, mit denen ich ab und zu während der großen Pausen mich unterhielt. Und dann wurde an der Spakasse ein „StartUp“-Spiel veranstaltet, bei dem wir teilnahmen. (Ohne irgendwelchen Erfolg, wohlgemerkt, was dieses Spiel betraf.)
Auf der Eröffnungsveranstaltung allerdings stellte sich eine Gruppe vor, die einen Rollenspielverlag mit eigenem System gründen wollten… und dieses System lag tatsächlich an dem Abend auf dem Tisch. (Ein Cyberpunk-Heartbreaker mit Namen „Hell on Earth 3015“.) Das lustige bei der Sache war nur: Diese Jungs betreuten für eine evangelische Kirche einen regelmäßigen Treff Namens „Fantasy Workshop“, den sie gegründet hatten. Und ausgerechnet dort wurden wöchentlich all die Spiele gezockt, für die ich schon vorher eine gewisse Affinität gezeigt hatte. (Okay... „Necromunda“ kontne ich auch dort nicht spielen, aber irgendwas ist ja immer.) Dieser Fantasy Workshop war zwar auch am anderen Ende der Stadt, aber wenigstens von mir aus gesehen nicht „Jenseits von Schwafheim“, und dadurch deutlich besser zu erreichen, wenn man es aufs Fahrrad ankommen lies. Und dadurch ergab es sich dann auch, dass wir in regelmäßigen Abständen, immer Freitags einen weiteren festen Termin hatte, an dem ich andere, seltsame Gestalten traf die ähnlich drauf waren wie ich.
Und über diesen Kontakt ergab es sich dann auch, dass ich ein paar Runden von besagtem Heartbreaker spielen konnte. (Aus heutiger Sicht ein paar Hoffnungslos überzogene Situationen, bei denen die erste Geschichte in einem TPK endete und die zweite niemals beendet wurde.)
Aber auf diese Weise hatte ich dann Blut geleckt.
Was folgte sollte dann ein langsames vorantasten an die gesammte Thematik Rollenspiel über dieses omniöse Internet, dass so viel Geld kostete, wenn man es nuzte, sein. Ich stolperte über die damals schon aktiven Seiten wie die Drosi und „Freie-Rollenspiel.de“ (Die ja auch nur an die Drosi angehefte ist.) Ich tobte mich in ein paar Foren-Spgs aus. (Schwerpunktmäßig im Comicforum.)

Und irgendwann zog ich nach Münster, um zu studieren. (And the Rest is history.)

Dienstag, 27. Dezember 2016

Fick dich, 2016! (R.I.P. Carrie Fisher)

Carrie Fisher (2013)
Quelle: Riccardo Ghilardi photographer
CC BY-SA 3.0
Ich gebe ja zu, dass ich eigentlich versuche so wenig „Promi-Gehype“ wie möglich in meinem Leben mehr zuzulassen. Trotzdem hatte mir eine Nachricht in den letzten Tagen dann doch eher mit einem Stein im Magen hinterlassen: In den letzten Tagen bewegte sich eher zögerlich über meine sozialen Netzwerke die Nachricht, dass die US-Schauspielerin Carrie Fisher am Freitag dem 23.12. während eines Fluges einen Herzstillstand erlitten hatte. (Auch wenn zeitgleich die Nachricht rumging, dass ihr Zustand entsprechend Stabil sei.)

Heute kam dann die Nachricht, dass das fiel verhasste Jahr 2016 auch in den letzten Atemzügen weiterhin als das Arschloch punkten wollte, dass es ohnehin schon die ganze Zeit war. Und jetzt sitze ich im Moment hier und weiß nicht so genau, was ich eigentlich schreiben soll…

Der Punkt bei der Sache ist nämlich der: Carrie Fisher war definitiv keine der ganz großen Schauspielerinnen unserer Zeit. (Während ich gerade eben ihre Film-Vita nocheinmal durchgeklickt habe viel mir auf, dass sie eigentlich fast nur in eher mauen B-Movie-Produktionen aufgetreten war und in den wenigen Beispielen, die mir etwas sagten, mir noch nicht mal aufgefallen war.)

Trotzdem gehörte sie zu den ganz großen Ikonen der Pop-Kultur und das nur wegen einer einzigen Rolle: Prinzessin Leia Organa(-Solo) von Alderan.
Mein Punkt bei der ganzen Sache ist, dass ich Star Wars erst sehr spät kennen gerlernt habe. Ende der 80er/Anfang der 90er, auf dem Campingplatz in Schillig an der Nordsee. (Ganz dekadent mit einem kleinen, mitgebrachtem Fernseher und einem entsprechenden Videoplayer.) Und trotzdem war ich damals von der ganzen Geschichte, bei der Luke Skywalker seinen „Call to Adventure“ erhält und seine Heldenreise bis zur Zerstörung des ersten Todessternes erlebt (und während dieser die Prinzessin rettet) sofort verzaubert. (Und auch wenn mir auch irgendwann aufgegangen ist, dass die Kuss-Szene in A New Hope zwischen Luke und Leia ein in gesammtgesellschaftlicher Moralvorstellung äußerst pikantes Detail darstellt, macht mir das irgendwie so gar nichts aus.)

Die Rolle der Leia hatte sich über die weiterfolgenden Filme dann immer weiter entwickelt. Zuerst war sie die Damsel in Distress, dann eine immer Kompetenter werdende Führungsrolle während der Rebellion. (Wenn auch mit dem Love-Interest Han Solo, mit dem sie sich eigentlich fast nur gestritten hatte.) Und vermutlich jeder von uns hatte mal irgendwann eine Phase, wo Leia im Slave-Outfit irgendwie zu einem Poster an der realen oder virtuellen Wand geworden ist. (Die Anfangs 19 Jährige Göre war halt zu einer sehr attraktiven Frau geworden.)

Was allerdings fiele dabei ausblenden: Diese Rolle der Leia wurde im Laufe der Jahre dann immer größer. (Da der Fokus von Star Wars als Familiensaga immer auf den Skywalkern lag … von ein paar kurzen Abstechern wie der X-Wing-Romanreihe mal abgesehen … wurde Leias Geschichte auch immer weiter erzählt. In Romanen, Comcis, vereinzelt auch noch Videospielen. Und während hier nur die Figur Leia die Moghri von der Unterjochung durch den Imperialen Großadmiral Thrawn befreite, später das Staatsoberhaupt der Neuen Republik wurde, als Mon Mothma nur beinahe einem Giftanschlag überlebte und schließlich zusammen mit ihren Kindern den zahlreichen Flüchtlingen während der Yuuzhan-Vong-Invasion zu Helfen versuchte, aber irgendwann selbst zum Flüchtling wurde: Carrie Fishers Gesicht blieb auf all diesen Romancovern erhalten und lies die Schauspielerin auf diesem Weg fast schon Unsterblich werden… bis Disney kam.

Aber auch wenn Disney den radikalen Bruch mit dem alten EU der 90er-Jahre (und dadurch einem sehr guten, wenn man George Lukas Verschlimmerungen an der Geschichte ignoriert, konsistentem Canon im Post-Endor-Bereich verstieß) blieb Carrie Fisher als eine der wichtigen, zentralen Hauptfiguren erhalten: In The Force Awankens war aus der Prinzessin ein General geworden und die Nachfolgeorganisation der Rebellion war jetzt der Widerstands. Aber ansonsten war es halt das, was es sein sollte: Star Wars mit dem Bemühen wieder zu den Stärken zurückzukehren. (Und weg von dem Dreck, den Lukas sowohl aus der OT gemacht hatte, die 2004 auf DVD erschienen war… oder gar diesem Alptraum, der die PT hätte sein sollen.) Carrie Fischer war noch einmal in ihrer Paraderolle auf die Leinwand zurückgekehrt. Stellte eine um ihren Sohn trauernde Mutter dar, die Bald auch noch ihren Partner verloren hatte. (Was eventuell für Episode VIII sogar eine gute Möglichkeit sein könnte, General Organa aus der Geschichte Off-Screen rauszuschreiben.) Und in Rogue One wurde noch einmal ihr Gesicht eingesetzt, um eine sehr junge Leia noch einmal in den letzten Minuten der erfolgreichen Selbstmordmission von Jyn Erso zu zeigen.

Jedenfalls kam heute dann über die üblichen Kanäle wieder die entsprechende Nachricht: Carrie Fisher ist am heutigen Dienstag, dem 27.12.2016 verstorben und damit ein weiteres Opfer dieses grauenhaftem Jahres geworden.


Farewell, Pricess Leia. Du hast mir eine Menge Freude bereitet.

Montag, 26. Dezember 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Herrscher über das Chaos (Akira 09)

Cover: Herrscher über das Chaos
Akira 09
Verlag: Carlsen Comics
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich die Reihe jetzt endlich einmal wirklich verstanden habe. Im Grunde stümpere ich mich deshalb jetzt mit diesen Rezensionen einfach weiterhin von Band zu Band und gebe dabei meine Leseeindrücke einfach weiter.
Technisch betrachtet muss zwischen dem letzten Ereignis aus Band 8 und dem Auftakt von Band 9 ein wenig Zeit vergangen sein: So wie es aussieht hat Tetsuo das Chaos nach der großen Explosion, die Akir averursacht hat ausgenutzt, um einige „Getreuen“ um sich zu schaaren und auf diese Weise eine Art „absolutistische Theokratie“ aufzubauen. Der Punkt bei der Sache ist, dass er zwar die „Staatsgeschäfte“ seines „großen Tokioter Reiches“, wie er das Konstrukt nennt, durchführt, an der Spitze aber als Heiligenfigur Akira auf einem Thron sitzt und als „Erleuchteter“ von der Masse (gemeinhin als „das Volk“ bezeichnet“) angebetet wird, während er Wunder aller Art vollzieht.
Der Punkt bei der Sache ist: Tokio liegt in Schutt und Asche, das Ganze hat einen sehr postapocalyptischen Tatsch... und Tetsuo und seine Mannen sind dabei nicht anderes als Warlords, die die Bevölkerung mit Drogen und Lebensmitteln bei Laune halten. (Wir müssen uns hierbei kritisch vor Augen halten, dass es absolut unklar ist, woher er die entsprechenden Medikamente nimmt. Sie scheinen nur in rauen Mengen vorhanden zu sein und sind dabei Notwenditg, um noch einmal jenseits der ganzen Geschichte besondere Aktionen durchzuführen.)
Letzten Endes verfolgt Tetsuo dabei anscheinend zwei Ziele: Zum einen versucht er mit Hilfe der von ihm verwendeten Drogen Menschen zu identifizieren, die ähnlich von ihm ebenfalls latente Fähigkeiten besitzen und auf diesem Weg soweit gepuscht werden, dass ihre Eigenarten an die Oberfläche treten. Auf diese Weise erhält er eine Art Eingreiftruppe von Elite-Individuen, die sehr spezielle Fähigkeiten zur Schau stellen. (Aber nichts destotrotz noch kaputter sind, als er.)
Zum anderen tut er das, was jeder durchgeknallte Pseudo-Diktator gerne macht: Er lässt sich einen Harem an Frauen auf der Straße zusammenpicken (und nennt das ganze dann „naturalisiertes Bürgertum“, setzt diese unter Drogen und macht aus ihnen willige Sexsklavinnen, von denen am Ende wohl nur noch leere Hüllen übrig bleiben.
Auf der anderen Seite existiert dann mit Mutter Miyako eine Art gegengewicht zu Tetsuos Reich. Miyako ist, wie wir aus den vergangenen Bänden bereits erkannt haben, ebenfalls ein Individuum mit einem Zahlenbranding in der Handfläche. (Nur anscheinend wohl nicht mächtig genug, um für das Milität von Interesse gewesen zu sein.) Sie scheint mit ihren Anhänger den Opfern der Katastrophe ebenfalls helfen zu wollen, wenn auch mit deutlich weniger Größenwahn, was nichts daran ändert, dass sie ebenfalls von ihren Anhängern als Heiligenfigur angebetet wird.
Dazwischen gibt es allerlei unklares „in den Tag hineinleben.“ Wir beobacht Menschen, die sich einfach nur mit der Situation abgefunden haben und jetzt eine Art flurierende Tauschwirtschaft erschafft haben. (Bargeld ist nichts mehr wert, aufgrund der Situation.)
Die Soldaten der Armee haben größtenteils ihre Würde und ihr Ziel verloren. Einzig der Colonel scheint bei der ganzen Frage hier nach einer Chance zu suchen, dass Chaos wieder zu beenden.
Kei und ihre direkten Freunde versuchen den überlebenden Greisen zu helfen, die irgendwie noch am Leben sind, aber anscheinend schlimmste Qualen erleiden.

Und man erfährt noch angedeutet hier und da ein wenig über die Beziehung zwischen Tetsuo und Kaneda... und das Kaneda wohl die ganze Zeit über von Tetsuo für irgendetwas beneidet worden ist.

Am Ende kommt es dennoch erneut wieder zu größeren Auseinandersetzungen, bei denen keiner so wirklich weiß, was jetzt eigentlich wirklich Sache ist.

Dieser Band hier ist weniger Verwirrend als die Bände bis hier. Auch wenn die Handlung nach wievor verworren ist und man sich die meiste Zeit über fragt, worauf das Ganze jetzt wirklich hinaus will. Ich will es so formulieren: Innerhalb dieses Bandes geht es auf das Aufeinandertreffen zweier absolut unterschiedlicher Ausrichtungen von Religiosität hinaus. Bei der einen stehen die weltlichen Bedürfnisse des Puppenspielers im Fordergrund, der eine sehr effektive Galliosnfigur für die Massen geschaffen hat. Bei der anderen gibt es tatsächlichen diesen aufopfernden Aspekt, der innerhalb der gesammten Hektik tatsächlich versucht den „Gläubigen“ einen Halt zu geben.
Und dazu kommen noch diverse Gedankenexperimente mit ins Spiel, wie die Frage nach dem eigenen Selbstbild, das übrig bleibt, wenn man aus einer sehr strengen Führer-Organisation kommt (der Armee) und plötzlich ohne befehle auf sich allein gestellt ist. (Die Antwort darauf ist in ihrer pessimistischen Darstellung unglaublich überzeugend.)

Fazit

Ich weiß gar nicht so genau, was ich hier sagen soll: Dieses Spiel mit den charakterristiken von Offenbarungs-Kulten ist in gewisser Weise seltsam. Dazu kommt noch die Handlung des kompletten Mangas bis hierhin eben so dermaßen unglaublich Ziellos wirkt. (Respektive: Sehr viel der Handlung eben nur dazu da war, um zu diesem Punkt hinzuführen.) Insofern frage ich mich langsam wirklich, was auf der Metaebene bei diesen ganzen Anspielungen auf verschiedene Thematiken eigentlich gedacht wurde. Ich mag diesen Band zwar, weil er gerade innerhalb der bis hierhin doch sehr verwirrenden Ziellosigkeit aufgrund seiner Gradlinigkeit dann doch wieder hervorsticht, bin mir aber letzten Endes dann doch nicht sicher, ob die Ziellosigkeit bis hierhin jetzt geplant war, um den Leser zu verwirren, oder tatsächlich auf die entsprechende Ziellosigkeit des Autors hinter dem Werk zurückzuführen ist.

Freitag, 23. Dezember 2016

Vreitag: 2016: Menschen, Bilder, Depressionen


Das Jahr 2016 nähert sich seinem dringenst herbeigesehntem Ende. Ich werfe einen Blick zurück und mache mir Gedanken darüber, warum meine Filterbubble mit dieser Jahreszahl nur "Schlimme Dinge" anfangen kann und zähle einen Haufen toter Namen auf... und mehr.

Montag, 19. Dezember 2016

Rogue One. A Star Wars Story (Review)

So, das dürfte dann wohl der letzte Kino-Besuch für dieses Jahr gewesen sein. (Und zeitgleich war es der Film, auf den ich das ganze Jahr über am meisten Gewartet habe.) Was soll ich sagen: Über das letzte Jahr verteilt wurde es ja immer klarer, dass sich hinter Rogue One nicht die direkte Vortsetzung rund um die neue Generation von Helden der Rebellion rund um Rey, deren Auftakt es war, dass Han Solo die Rolle von Obi-Wan übernahm und eine Brücke runterfiel. (Tot.)
Rogue One gehört jetzt zu der angekündigten „Anthology“-Reihe von Filmen, die Rund um die Geschichte der regulären Reihe eigene Geschichten erzählen, aber nicht direkt Teil der üblichen Episoden von Star Wars sind. Und was soll das jetzt heißen: Im Falle von Rogue One haben wir eine Geschichte vor uns, die in gewisser Weise am Vorabend von A new Hope spielt und dabei gänzlich aus dem normalen Schema der Erzählung von Star Wars herausbricht.
Es beginnt im Grunde mit einer Bestimmten Szene in der Kindheit von Jyn Erso, die zwar Vermeindlich im Fokus der gesamten Geschichte steht, aber letzten Endes nur das verbindende Element ist, welches eine gesammte Ensemble an insgesamt nur getriebenen Figuren vereint
Kurzum: Es beginnt damit, dass auf einem abgelegenem Planeten der ehemalige, imperiale Ingenieure Galen Erso mit seiner Frau und seiner Tochter untergetaucht ist, um dort fernab des Imperiums zu leben. Nur das er von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, welche in Form des Imperialen Offiziers Orson Krennic und einer Batallion von schwarzgewandeten Sturmtruppen über dessen Felder schreiten, ihn zur Kooperation zwingend mtinehmen und aufgrund der Situation seine Frau erschießen. (Was Jyn aus einer halbwegs sicheren Entfernung mitansehen muss, ehe sie sich in ein abgesichertes Versteck zurückzieht, um den Härschern zu entgehen.)
Nach einem Zeitsprung um mindestens ein Jahrzehnt beobachten wir Jyn dabei, wie sie in den Verließen des Imperiums eingesperrt ist. (Wenn auch unter falschem Namen.)
Zeitgleich erfährt ein Agent der Rebellen von einem Informanten, dass auf dem Planeten Jedah ein imperialer Pilot desertiert wäre und eine Nachricht von Galem für die Rebellion hätte. Kurz darauf wird in diesem Rahmen Jyn befreit werden, um an den ehemaligen Rebellen, jetzt Extremisten, Gerrera heranzukommen. Die gesammte Geschichte entwickelt sich danach immer weiter. Wieder und wieder stoßen noch mehr Personen zu dieser kleinen Gruppe Rund um Jyn hinzu, welche alle einen eigenen Grund haben, um diesen Kampf gegen das Imperium zu beginnen.
Das Problem bei der ganzen Angelegenheit ist nur, dass jedes Mal, wenn man scheinbar einen Schritt näher kommt, sich sowohl die Rebellen, als auch das Imperium irgendwie gegenseitig ins Gehege geraten. (Und gerade die Aktionen der Rebellen jeweils dafür sorgen, dass die einfliegenden X-Wings für Katastrophen bei den Bodentruppen sorgen. Es gibt also unglaublich viel Kollateral-Schaden mit fliegenden Funken und Explosionen.)
Und alles läuft insgesamt darauf hinaus, dass am Ende (mal wieder) zwei Gruppen von besonders rebellischen Rebellen (von denen die Eine sich vortan den Codenamen „Rogue One“ gibt) aufbrechen um den Kampf zum Imperium zu tragen, weil der Rest des Rates der Rebellion zu Feige ist, um etwas zu tun, was getan werden muss.

Rogue One ist im Kern eine Geschichte von einem Haufen getriebener Personen, die allesamt auf die eine oder andere Weise einen Groll gegen das Imperium hegen und auf Rache aus sind. Der Film bedient sich dabei in zahlreichen Elemente, sowohl auf bildlicher Ebene, als auch des geschichtlichen Aufbaus klassischer Kriegsfilme. (Unter anderem wurde irgendwo mal „Das dreckige Dutzend“ als Inspirationsquelle für das Drehbuch genannt.) Und das merkt man in gewisser Weise der Geschichte auch an. Das hier ist eine Selbstmordmission, die zwar für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend ist, für die in die Erzählugn eingebundenen Figuren jedoch Opfer verlangt, weil sie sich einer schieren Übermacht mit besserer Ausrüstung stellen müssen. Gewürzt wird das mit einigen absurderen Special Effects der Marke „Ausweichmanöver“, einem sarkastischem, umprogrammierten, imperialem Droiden und einigen sehr interessanten Figuren, von denen man leider aufgrund der schieren übermacht an Figuren eigentlich zu wenig zu sehen bekommt. (Und vermutlich auch nichts mehr zu sehen bekommen wird.)
Und bevor ihr euch fragt: Darth Vader ist auch wieder dabei. Seine Rollen sind zwar eher klein, was die Auftritte anbelangt, aber sie geben der Figur einiges von dem ikonischen Flair zurück, den der Mann durch die niemals existente PT so hoffnungslos verloren hatte.

Fazit

„Rogue One“ ist nicht Star Wars mit herausgefeilten Skywalkern. Dafür wird zu viel Wert auf das Thema Krieg im Namen „Star Wars“ gelegt. Und dementsprechend gibt es hier auch keine triumphalen Helden, sondern nur Personen, welche „das Notwendige“ tun. (Und zwar in letzter Konsequenz mit allen Mitteln.) Und um das zu erreichen gibt es innerhalb der Storyline als jeweilige Motive – für Star Wars wohlgemerkt – unglaublich viele Grautöne. (Man kann im Grunde genommen sagen, dass wirklich jeder in diesem Film etwas schlechtes Tut, um letzten Endes der guten Sache zu diehnen, ganz vorne Angefangen mit der Rollen von Mads Mikkelsen, der als Galen Erso dem Imperium beim Bau des Todesstern hilft.) Dazu kommen erschreckend schöne Bilder, welche eigentlich nur schrecken zeigen, aber etwas anderes zuerst andeuten. Und der Film hat eine nach dem sehen gefühlt dann doch recht hohe Dichte, was mögliche Zitate angeht.

Von daher bleibt mir hier am Ende nur festzuhalten: Das, was man sieht, ist Star Wars mit sehr vielen etwas dunkleren Elementen. Man muss sich in gewisser Weise der Tatsache stellen, dass man hier eigentlich einen Kriegsfilm mit Raumschiffen, anstelle der bislang fantastischen Familiensaga zu sehen bekommt, aber diejenigen, die sich diesen Part im Hinterkopf bewahren dürften durchaus zufrieden aus dem Film herauskommen.

Montag, 12. Dezember 2016

Alte Säcke im Rollenspiel [Karneval der Rollenspielblogs]


Zuersteinmal: Herzlichen Glückwunsch zu fünf Jahren Karneval der RSP-Blogs. (Und herzliches Beileid, dass ihr mich davon seid Mai 2015 ertragen müsst.) Da diesen Monat das Jubiläumsthema „Alte Säcke“ heißt, liegt die naheliegende Assoziation mal wieder (wie so oft) bei Jan Böhmermann. Und auch wenn die entsprechenden Fallbeispiele Böhmermanns natürlich dem Zweck angemessen hoffnungslos Überzeichnet sind, stellt sich doch aus dem Zusammenhang mit bestimmten Faktoren ein durchaus auch auf die Rollenspiellandschaft übertragbares, gar nicht mal sooo lustiges Bild ab. (Oder um es mit dem Brexit-Vergleich zu sagen: Alte Säcke verursachen Probleme, unter denen sie insgesamt am Kürzesten zu leiden haben.)

Aber gehen wir die ganze Sache mal Chronologisch an: Ich bin jetzt seid … ich glaube 2004? … aktiv in der Internetszene unterwegs, was unser aller gemeinsames Hobby betrifft. (Damals, als die Blutschwerter noch keine Serverprobleme hatten, weil die damals noch verwendete Forensoftware noch nicht so vollkommen überlastet war, und das Tanelorn noch für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum sich GroFaFo nannte. Those were the days…)

Der Punkt bei der Sache ist: Ich war damals noch in den frühen 20ern, aber zu dem entsprechenden Zeitpunkt waren innerhalb der Online-Szene Rund um die Rollenspiellandschaft auch schon Leute unterwegs gewesen, die dafür bekannt waren, sich jenseits der großen Drei zu bewegen und schlicht und ergreifend den richtigen Zeitpunkt verpasst hatten sich zu erschießen… äh wie bitte? Das ist nicht political Correct? Schade! Mein Punkt bei der ganzen Sache ist nur, dass ich hier nicht gegen diese Personen wettern will. (Gottbewahre: Jeder, der damals über Dreißig war hat die grundlegenden Fundamente an Infrastruktur im deutschen Sprachraum gelegt, auf die letzten Endes selbst heute noch in gewisser Weise zurückgegriffen wird.) Und ich bin definitiv nicht die Person hier, die behaupten will, ständig am Puls der Zeit zu hocken. (Hätte ich auch für eine Lange Zeit nicht sein können, wenn man bedenkt, dass ich von 2005 bis 2013 auf ein Powerbook gesetzt habe, dass neuere Entwicklungen, die gerade in den letzten … 4 Jahren? … akut geworden sind, gar nicht mehr hätte stemmen können. Der Punkt bei der ganzen Sache ist nur: Solange ich durch die Foren-Landschaft geschlendert bin, ahben sich bestimmte Namen (oder halt nur deren Schreibstile) ständig wiederholt. Man kannte sich halt. (Und geriet Zwischenzeitlich auch aneinander.)

Ganz wichtig dabei ist aber: Bestimmte Diskussionen (auch solche in bereits abgesteckten Räumen) wiederholten sich über die Foren hinweg. (Genauso wie der entsprechende Tonfalls sich andauernd verschärfte. Was auch daran liegt, das manche Beteiligte der Diskussion nicht wahrhaben wollten, das zum einen ihre Wortwahl und zum anderen ihre Art der Schriftgestaltung sehr stark zu der Art, wie der Wind wehte beitrugen… wobei ich mir nicht sicher bin, ob nicht gerade das Unverständnis bezüglich des gewählten Tonfalls nicht auch einen gewissen Mangel an sozialer Kompetenz mit ins Feld kommt. Und ich selbst schließe mich dabei überhaupt nicht aus.)

Und das betrifft alles eigentlich „nur“ den Zeitraum bis 2010 wo ich wirklich bewusst alles Mitbekommen habe. Danach verlief sich einiges im Sande und neue, technische Möglichkeiten wurden ohne mich erforscht. (Wenn auch nur eine Zeitlang.) Irgendwann war ich dann gezwungen mein derzeitiges Notebook anzuschaffen, welches von Anfang an mit Ubuntu-Linux ausgestattet wurde. (Und wo die entsprechende Ausstattung von Anfang an so aussah, dass ich auch dieses neue Fomat „Hangout“ theoretisch antesten konnte. (Auch wenn 12.04 noch einige Macken aufwies, die von 14.04 gelöst wurden und mit 16.04 endgültig nicht mehr existieren… dafür Neue.)

Ich wechselte also einfach in eine „neue“ Community über, die selber zu dem Zeitpunkt allerdings bereits fest im Sattel saß (und über die ich damals auch nur durch Zufall gestolpert bin. Ich glaube der Verlauf waren die „Geekplausch“-Hangouts der Zeitzeugin, über die ich auf den Kanal von Frank Voigt aufmerksam geworden bin und anschließend nach einigem Unverständnis der Materie endgültig in der Youtube-Community gelandet bin, mit der man mich mitlerweile lose mitassoziieren dürfte. Es dauerte zwar zugegebenermaßen ein wenig, bis ich mich innerhalb dieser neuen Gemeinschaft von (für mich) vollkommen neuer Gestalten zurechgefunden hatte. Das erschreckende bei der Sache war nur: Ich stellte fest, dass ich in diesem Bereich ebenfalls bereits über verbrannte Erde wandelte. Denn, wenn ich mich Richtig erinnere, gab es etwa ein halbes Jahr vor meinem Eintritt in die Youtube-Szene einen etsprechenden Bruch zwischen den jungen Leuten, und ein Ansammlung verbitterter „Alter Säcke“ (und das Schlimme bei der Sache war: Wenn ich die entsprechenden Umschreibungen richtig deute ist zweitere Gruppe nicht nur aus den ewig gleichen Pseudonymen bestanden, die ich noch mit bitterem Beigeschmack in Erinnerung hatte, auch die entsprechenden Entgleisungen und Beleidigungen haben sich in den vergangenen Jahren nicht geändert.) Diese gesamte Situation war es auch am Ende, warum ich mir irgendwann mal sehr genaue Gedanken über das sprachliche Mißverstädnis machen musste, was sich hinter dieser gesamten Problematik eigentlich verbirgt. (Denn seien wir Ehrlich: Beide Positionen stehen sich diametral und absolut unvereinbar gegenüber. Und obwohl die „alten Säcke“ mit ihren ganzen verletzenden Beleidigungen innerhalb der von ihnen geführten Diskussionen insgesamt nur das Ergebnis mit sich bringen einen gewaltigen Keil in die Szene zu treiben haben sie nicht Recht. Sie haben aber auch nicht unrecht. Und wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.)

Und um den bis hierhin noch sehr trockenen, wenn auch neutralen Sichtweisen noch die überspitzten Aspekte meiner im letzten Monat neu entdeckten satirischen Ader gerecht zu werden bleibt mir als lakonischer Schlußstrich eigentlich nur festzuhalten: „Alte Säcke“ vergiften die Szene, sind gänzlich unflexibel im Umgang mit ihnen entgegengesetzten, wenn auch legitimen Bedürfnissen und versuchen dafür ihre aus ihrer hoffnungslose Überforderung mit der Gegenwart entspringende Nutzlosigkeit in einem verklärendem Licht als „Weisheit des Alters“ fehlgedeutete Herrlichkeit zu kaschieren. (Wenn ich jetzt nur einen Weg wüsste den ganzen „Neuen Besen“ ebenfalls einen entsprechenden Gegenartikel um die Ohren zu knallen.)


Letzten Endes bleibt mir auch hier nur die Feststellung übrig, die meinen sprachkritischen Artikel damals hat entstehen lassen: Wir brauchen einen anderen Diskurs, in dem sich alle Teilnehmer endlich einmal der Tatsache bewusst sind, dass ihre jeweilige Position zwar die Richtige für einen selbst, aber nicht für das jeweilige Gegenüber ist. Und wir brauchen eine allgemeingültige Schriftgestalltung von Beiträgen aller Art, an die sich absolut jeder Hält. (Schlicht und ergreifend weil das Usenet untergegangen ist und die Zeiten in denen man noch nicht fett und kursiv in Foren schreiben konnte endgültig der Vergangenheit angehören.)

Montag, 5. Dezember 2016

Underworld Blood Wars (Review)

Kino ist das größte, heißt es ja immer in den entsprechenden Werbeclibs… naja, schaun wir mal.
Als 2003 der erste Film der „Underworld“-Reihe herauskam, begannen diese Filme das Publikum sher polarisierend zu spalten. Der Punkt bei der ganzen Sache war, dass die Geschichte, welche erzählt wurde, auf keinem besonders starken Drehbuch beruhte. Dafür allerdings lebte der Film von einer grafisch unglaublich durchkomponierten Bildwelt, welche mit zahlreichen, damals noch sehr seltsam wirkenden Effekten durchaus begeistern konnte. Das Problem war nur: Die Geschichte rund um die Todeshändlerin Selene war Eigentlich schon mit dem zweiten Teil zu Ende erzählt worde. Als dann aber 2012 erneut in genau dieses Universum zurückgekehrt wurde, fand man wieterhin die altbekannte Formel vor: Starke Bilder mit einem leichten Blaufilter (um die Nacht dazustellen) und jede Menge Ungeheuer aus dem Computer. (Nur das die Geschichte erneut mit am Kliff hängen blieb und einen deswegen leicht verärgert zurücklies… zumal auch noch lange unklar war, ob der Mix aus Action und Ungeheuern auch zehn Jahre noch dem ersten Film immer noch aufgehen konnte.)

Mit Underworld Blood Wars kommt die Saga jetzt hoffentlich zu einem halbwegs befridigenderem Ende. Aber fangen wir von Anfang an an: Der Film beginnt damit, das Selene in ihren üblichen Monologen in den derzeitigen Stand des Szenarios rund um den Kampf um Vampire und Lycarner den Zuschauer einführt, während sie in Atemberaubender Geschwindigkeit auf einem Motorad eine nächtliche Straße irgendwo in einer Großstadt entlangjagdt. Offiziell gilt die Paraderolle von Kate Beckinsale jetzt mitlerweile als Paria. Gleichermaßen von den Vampiren, wie den Werwölfen gejagdt… und gerät natürlich in die Falle eines der beiden Lager. (Nur um anschließend von einer der neuen Figuren, die im letzten Film eingeführt werden, gerettet zu werden.)

Die Anschließenden Szenen führen daraufhin weitere, neue Figuren ein: Zum einen ist da Marius, der Anführer der Lycaner. Ihm geht es darum, die Tochter Selenes in seinen Besitz zu bringen und (scheinbar) das zu Ende zu bringen, was die Lycaner im vierten Film noch versucht hatten.
Auf der anderen Seite (bei den Vampiren) existiert dann Semira, eine Vampirin, die in der derzeitigen… nennen wir es mal „Interimsregierung“ ihre Fäden innerhalb der Vampirgesellschaft spinnt und dabei versucht Thomas, einen andere Vampir von hohem Ansehen dazu zu bewegen, Selene unter dem Vorwand eine Ausbilderin für die Rekruten unter den Todeshändlern zu gewinnen, in den scheinbar letzten verbliebenen Orden der Vampire zurückzubringen.

Was zu erwarten war passiert: Es kommt zu einer schnellen Eskalation der gesammten Situation, Selene wird hintergangen und ehe man sich versieht befinden sich Selene und David auf der Flucht Richtung Norden, wo noch ein weiterer, letzter, für die Lycarner und den Rest der Vampirwelt vollkommen uninteressanter Orden mit sehr seltsamen, geradezu spirituell wirkenden Vampiren existiert.

Und bevor ich jetzt endgültig in die reine Nacherzählung verfalle, fassen wir einfach mal die zentralen Eindrücke zusammen, die sich so ergeben haben: Der Film hält sich an die bisherigen Stärken, welche den ersten Teil so ausgezeichnet haben. Es gibt immer noch ein unglaublich Waffenlastiges herumgeballere (wobei die entsprechenden Wesenheiten aber zetigleich ständig utner beweiß stellen, dass sie allesamt auch ohne diese Waffen in der Lage sein müssten sich gegenseitig in der Luft zu zerfetzen) und mit alle 20 Minutne verändert sich mal wieder der Grundthenor ein wenig, weil man noch eine Intrige in der Intrige vorgesetzt bekommt. Dazu kommen die unglaublich schön gefilmten Bilder und Szenen noch hinzu, die allesamt einen irgendwie an etwas anderes Erinnern. (Nur weiß man nie so genau, was.) Die Vampire des Ordens sind erneut allesamt gekleidet, als kämen sie direkt aus dem nächstgelegenem Gothic-Club. Die Lycarner haben im Vergleich dazu einen deutlich heruntergekommeneren Look.
Aber: Die die Ganze Zeit geht es (wenn man denn überhaupt davon reden kann) in den Geschichten von Underworld um die Frage nach der jeweils überlegenen Macht. (Und jedes mal wird dabei eine neue Schüppe aufgelegt.) Quasi wie in einer „Rote-Königinnen-Effekt“-Strategie. Und genau das ist sowohl die Stärke, als auch das Problem von Blood Wars: Scheinbar hat man nach dem vierten Teil erkannt, dass die Geschichte rund um Eve nicht wirklich für weitere Abenteuer ausgereicht hatte. (Und das man die entsprechenden Stärken der Serie nicht wirklich weiterführen konnte, wenn man die entsprechende Figur noch weiter durchschleppt.) Von daher musste die Welt der Vampire und Werwölfe noch einmal aufgebrochen werden und ein weiteres Element wurde eingeführt, dass mit dem „nördlichen Orden“ zwar einigermaßen Glaubwürdig erklärt wurde, warum es nicht so bekannt war. (Trotzdem stellt sich die Frage: Warum ist diese Besonderheit der Vampire so Isolationistisch gehalten worden?) Der Punkt bei der Sache ist, dass hier ein noch übernatürlicheres Element in Form von… ich möchte es mal eine Mischung aus Elfen, Wikingerkriegern und Tagariens nennen, bei denen die richtige Seite der Münze oben blieb … als das, was man mit Vampiren und Werwölfen bereits hatte. (Okay. In gewisser Weise wurde Underworld seit Anfang an vorgeworfen, dass die Macher bei Vampire: The Masquerade geklaut haben. Von daher hätten wir hier jetzt entweder die Einführung von einer sehr seltsamen Art Gangrel, oder aber von deutlich Spirituelleren Tremeren.) Und das ist vermutlich sogar irgendwo wieder Notwendig gewesen, denn eigentlich ging es in der Geschichte von Underworld immer um den Fall der Art der Vampire, welche sich in ihrer Selbstgefälligkeit und Arroganz einen unglaublich problematischen Gegner erschaffen (und ignorierend übersehen) haben. Da mit der Rolle von Kate Beckinsale aber die Heldin der Geschichte zu den Vampiren gehört, steltl sich die Frage, wie man aus dem verzweifelten Kampf weiterhin eine halbwegs coole Geschichte mit siegenden Helden macht. (Und das gelingt dann doch irgendwie.)

Fazit

Blood Wars ist der altbewehrte Mix, der Underworld ausmacht: Keine brilliante Story, aber unglaublich sehenswerte Bilder, die von sehr viel Action geprägt sind. Schnell und dynamisch erzählt, wenn auch nicht immer bis zum letzten Punkt logisch aufbereitet. Hierbei geht es auch nicht darum, bis ins letzte durchanalysierte Fragen auf hohem Detailgrad zu klären, sondern viel mehr einen Abschluss für eine Geschichte zu finden, die man besser erstmal nicht unbedingt auf diesem Weg hätte erweitern sollen. (Auch wenn man sagen muss, dass sich der Film durchaus gelohnt hat.)

Von daher ist das hier altbewehrtes Popcorn-Kino für die Leute, welche die Underworld-Formel mochten.

Dienstag, 29. November 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Takashis Sieg (Akira 08)

Cover: Takashis Sieg
Akira 08
Verlag: Carlsen Comics
Ich bekomme langsam den leisen Verdacht, dass George R.R. Martin sich eventuell bei der japanischen Kultur hat inspirieren lassen, was den großen Anteil an sterbenden Charakteren anbelangt. Also: Auch im achten Band geht es letzten Endes auf die gleiche Weise weiter, wie die Bände davor. Die Szenerie hat sich nur minimal gewandelt. Im Grunde ist weiterhin Akira das große Ziel der utnerschiedlichen Gruppen, die sich um Akira reißen. (Und von denen jeder irgendwann mal den Jungen an der Hand zu führen scheint.)
Das Problem ist jetzt nur: Es gibt den Colonell, der vermutlich wieder irgendwo einen großen Gefrierschrank aufstellen möchte, in den man Akira einfach einsperrt und vergisst. Dann gibt es Ryus Gruppe, die sich irgendwas von Akira versprechen, die aber selbst nicht so genau zu wissen scheinen, was das sein soll. Kaneda stolpert mit seinen Freunden einfach nur so durch die Gegend und ärgert sich darüber, das er im Kreuzfeuer steckt und will wenigstens Antworten haben. (Die er sich anscheinend von Akira oder irgendjemanden in dessen Umgebung erhofft.)
Dann gibt es noch die „Greisen“ mit ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten, die scheinbar eine sehr direkte Verbindung zu Akiras vergangenheit haben und die jungen Kinder von Miyakos Gruppe, die irgendwie ein wenig mehr zu wissen scheinen, aber auch nicht so ganz sicher sind, welchen Part in dem ganzen Spiel sie spielen.
Und dann stolpert auch noch Nezu in dem ganzen Chaos rum und scheint am laufenden Meter seine Agenden zu wechseln, von denen man von Anfang an nicht so genau wusste, was diese jetzt ursprünglich einmal waren.
Technisch geht in diesem Band die Materialschlacht nur noch weiter, mit all ihren Explosionen und sonstigen Grausamkeiten. Die einzelnen Figuren rennen durch ein Labyrinth aus Nebenstraßen und stolpern gelegentlich immer wieder mal übereinander, wobei mal die einen und mal die anderen kurzfristig die Oberhand zu gewinnen scheinen. (Was allerdings wenn überhaupt nur verschwinden belanglose Siege sind.) Und in der Zwischenzeit bricht im Hagel von Projektilen und Explosionen scheinbar die komplette Stadt nach und nach in sich zusammen.
Wobei der zentrale Höhepunkt die absolute Katastrophe dabei ist, weil man für einen Moment feststellen muss, dass die Fähigkeit, die Akira auszeichnet, anscheinend die totale Zerstörung ist.

Und ja, das ist es letzten Endes: In den Panels wird viel gerannt, (anscheinend) Geschrien und es kommt zu einer Zerstörungsschlacht sondergleichen. Mehr nicht. (Aber auch nicht weniger.) Und letzten Endes bleibt die Person, auf die es dabei ankommt die ganze Zeit über eigentlich immer Stimmlos, bis kurz vor Schluß. Denn die große Katastrophe ist, das der Titelgebende Takashi zwar tatsächlich in einer der Zahlreichen, belanglosen Nebenhandlungen so etwas wie einen Sieg davonträgt, dieser aber bedeutungslos ist, weil er zum einen kurz darauf seinem Schicksal erleidet, man zum anderen Erkennt, das die greisen Kinder und Akira anscheinend noch enger miteinander verbunden sind, als man es bislang auch nur erahnen konnte.

Fazit

Wenn ich in meinen Walking Dead Rezensionen häufiger von einem „Zwischenband“ gesprochen habe, der dafür da gewesen zu sein scheint, ein wichtiges, nachfolgendes Kapitel einzuleiten, dann muss ich mich hier fragen, wie viele Bände noch dafür genutzt werden müssen, um den eigentlich zentralen Plot dieser Geschichte endlich einmal wieder vorwärts zu bewegen. Man bemerkt irgendwie die wirklich großen Macken, welche die Erzählkultur noch in den 80er Jahren anscheinend ausgemacht hatte. (Oder eben die Tatsache, das entsprechende Erzähltechniken gerade für Comics noch gar nicht vorhanden waren.) Jedenfalls ist dieser Band wieder nur eine fast schon stupide aneinanderreihung von bloßen Handlungsfragmenten, die allesamt zwar zum Hintergrund der Situation passen, aber die eigentlich Situation an sich nicht erklären. Ich für meinen Teil sitze hier gerade, nach der Lektüre des Bandes, und frage mich, ob ich mich verarscht fühlen soll. Fakt ist: Es passiert ständig irgend etwas. Fakt ist aber auch, dass diese ständige passieren gerade eben nicht dafür spricht, dass die Handlung auf irgendein geplantes Ziel hinauslaufen würde.So gesehen ist zwar eine Art Storybogen da, aber dieser besteht nur aus Handlungen. (Und diese sind allesamt hochgradig wiedersprüchlich im Sinne jeder gegen jeden.) Ich hoffe jetzt gerade wirklich inständig, dass in einem der nächsten Bände endlich mal eine Erklärung kommt. Ansonsten ist das ganze Worldbuilding, das scheinbar bis hierhin durch die simple darstellung von „Alltagssituationen“ passiert ist, einfach nur hochgradig fragwürdig. (Und im großen und ganzen mag ich eigentlich den Ansatz, der durch die ganzen Andeutungen passiert. Aber es ist mir immer noch nicht klar, ob diese Andeutungen auch tatsächlich das eigentliche, vermutete Ziel verfolgen.)

Montag, 21. November 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Sakakis Mission (Akira 07)

Cover: Sakakis Mission
Akira 07
Verlag: comicArt/CarlsenComics
Die Story bleibt weiterhin verwirrend: Akira mutiert in dieser Geschichte immer mehr zum Wanderpokal der „Capture the Flag“-Mäßig von einer Gruppierung zur Nächsten gelangt und einfach mitgezogen wird. (Und in der zwischenzeit versuchen andere Gruppierungen Akira entweder zum ersten mal zu erobern oder, weil sie ihn irgendwann im Verlauf der letzten sechs Bände schon einmal hatten) wiederzuerobern. Der Punkt bei der Sache ist, dass in der Zwischenzeit das Militär Putscht und dabei die Staatsgewalt an sich reißt, immer mehr „Sicherheitsmaßnamen“ mit tödlichen Folgen ergriffen werden... und so gut wie jedes Bündnis, dass bislang zu bestehen schien auseinanderbricht und am Ende einfach nur noch ein Haufen Einzelpersonen im gewaltigen Kampf jeder gegen Jeden duch die Gassen Neotokyos rennen. (Nicht zu vergessen, dass dabei mit viel List und Tücke im eifer des Gefechts auch mal das eine oder andere Militärfahrzeug übernommen wird und dabei anschließend im Stile Chaos und Zerstörung unglaublich viele Gebäude innerhalb der Stadt zu Bruch gehen.)
Die verwirrenden Element bleiben bestehen, einen überblick wer jetzt eigentlich was ist (und vor allen Dinge auf welcher Seite die jeweilige Person eigentlich steht) gibt es auch nicht: Nur das Akira irgendjemand unglaublich wichtiges ist, der dabei als Spielball zwischen den Gruppen in diesem „Katz und Maus“-Spiel hin und her geworfen wird, hat man jetzt entgültig verstanden denke ich.
Otomo läßt sich unglaublich viel Zeit damit, ein paar Details zu enthüllen und Fragen zu klären. Das kaschiert er – wie gewohnt – dafür mit einem haufen Actionsequenzen innerhalb der einzelnen Panels auf den Seiten dieses Bandes, die einfach nur für Handlung sorgen, auch wenn diese immer noch so aussieht, als hätte sie kein Ziel. Akira bleibt anscheinend eine einzige Materialschlacht aus verwirrenden Plotelementen, Explosionen und Fragezeichen, die über dem eigenen Kopf Tango tanzen.

Fazit

Ich frage mich im Moment wirklich, wie diese Manga-Reihe ihren Kultstatus erlangen konnte, den sie hat. Die Charaktere sind da, aber man hat die ganze Zeit über das Gefühl, dass sie einfach nur Reagieren. Ich fände mittlerweile wirklich ein bisschen mehr Charakterzeichnung eigentlich ganz gut. Irgendwas, dass etwas mehr ergeben würde. Ein paar Aufklärende Hinweise. (Oder wenigstens die Beantwortung der Frage, warum alle so unglaublich Panishc sind, was Akira angeht, der im Moment einfach nur passiv allen Hinterherläuft. So ist es einfach nur ein Maga, der beinahe alle schlechten Elemente in diesem Band vereint, die man gerne Hollywood-Action-Filmen in den späten 80ern und frühen 90ern Vorgeworfen hatte: Viel Blut und Explosionen. Story? Was ist eine Story? Naja, wir müssen abwarten. Eventuell bringt der nächste Band ja endlich ein paar Antworten.

Montag, 14. November 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Der Killer-Satellit (Akira 06)

Cover: Der Killer-Sattellit
Akira 06
Verlag: comicArt/CarlsenComics
Und weiter geht dieser komische Ritt, den die Geschichte rund um Akira ausmacht. Der sehcste Band der Reihe ist letzten Endes grob in zwei Abschnitte Einteilbar, was die Handlung angeht:
Teil Eins würde ich mit „Der Mutant der aus der Kälte kam“ grob umschreiben.
Nachdem Tetsuo im letzten Band die Kriokammer unter der alten Stadt geöffenet hat, beginnt das absolute Chaos erst so richtig auszubrechen. (in einem der vorherigen Bände stand, dass Akira unter Minusgraden gehalten würde, die im dreistelligen Bereich sich befänden.) Jedenfalls ist dabei ein Junge der großen Gefrierkammer entstiegen und das große Chaos bricht aus. Die Militärs versuchen sich selbst vor der Kälte zu retten und/oder das zu retten, was noch zu retten ist. Dadurch entsteht noch mehr Ärger und gewallt und gegen Ende weiß keiner mehr so genau, wer auf wessen Seite eigentlich steht. Wichtig ist dabei nur eine Sache festzuhalten: Bis hierhin hatte der Colonel, der ja scheinbar die meisten Stricke in der Hand hatte und Quasi das Mastermind hinter der ganzen Verschwörung war, eigentlich den Weg der halbwegs rationalen Erklärugn gesucht: Davon nimmt er jetzt absstand und scheint sich zu einer ungewöhnliche Verzweiflungstat hinreißen zu lassen: Es kommt zum Einsatz des Titelgebenden Killer-Satelliten „Sol“ der mehrere Schüße auf Tetsuo und Akira abgibt, dabei in einem bestimmten Umkreis um seinen Einschlag für „Chaos und Zerstörung“ sorgt... und eigentlich auch nichts bewirkt.

Der zweite Teil der Geschichte ist dann wieder etwas ruhiger, wenn auch auf einer hysterischen Ebene. Notstandsgesetze sind in Kraft getreten und die Öffenltichkeit ist weitestgehend lahmgelegt. Jetzt kommen einige bislang nur angedeutete Organisationen ins Spiel, die scheinbar nochmal eigene Ziele verfolgen. Und irgendwie beginnt das Ganze gebilde der Geschichte bis hierhin ein wenig unübersichltihc zu werden. (Einfach weil sich mit einem Mal Schichten offenbaren, die man bis dahin nicht gekannt hatte. Und die große Trophäe „Nr. 28“ ist immer noch „nur“ mit einem großen Fragezeichen verbunden, auch wenn man weiß, dass es Akira ist. (Aber immer noch nicht weiß, warum Akira so wichtig ist.)

Der Band ist insofern verwirrend, weil man einfach hier irgendwo den Faden als Leser endgültig verliert und dabei nicht mehr weiter weiß. Sicher: Die Tatsache, dass das Erwachen Akiras einer Katastrophe von GAU-Format gleichkommt, ist nichts neues. Das kennt man bereits. Allerdings stellt sich hier halt eben die große Frage, wie man diesen ganzen Bereich noch einmal „anders“ gelost bekommen könnte. Von daher kann man jetzt in diese Moment wohl davon ausgehen: Die Welt der Akira-Reihe ist Dreckig, ihre Moral ist verwerflich und jetzt ist auch noch das größte Schreckgespenst aller Zeiten aufgetaucht und tritt wohl demnächst alles in Richtung Apokalypse. (Denn drunter geht nicht.)

Fazit

Ich würde mir eigentlich im Moment ein paar straigtere Elemente wünschen, die die Geschichte etwas entmystifizieren würden. Man bemerkt zwar, dass Katsuhiro Otomo mit dem Manga irgendwohin möchte, immerhin werden an dieser Stelle neue, bis dahin unbekannte Gruppen als Machtfaktor zusätzlich eingeführt, aber es bleibt alles auf der Ebene der nebulösen Andeutung behaftet. Der Grundlegende Spannungsbogen war bis hierhin eindeutig eine permanente Steigerung von Aktion. Allerdings kann die ganze Geschichte nicht auf diesem Niveau bleiben oder einiges wird auf die eine oder andere Weise für den Leser endgütltig unzugänglich werden. (Und wir wollen ja nicht, dass die werte Leserschaft frustriert die komplette Reihe abbricht, oder?) Wie gesagt: Mit diesem Band ist dieser Punkt erreicht, an dem Man als Leser wirklich endlich mal ein paar Antworten braucht, die man bis jetzt nicht geliefert bekommen hatte.

Dienstag, 8. November 2016

Wie aus wachsender Dummheit stumpfe Gewalteinwirkung entsteht. [Karneval der RSP-Blogs]




„If you’re happy and you know it, then the chemtrails are finally working.”
Welcome to Nightvale-Twitteraccount


Ich sitze hier gerade vor meinem Notebook, starre den weißen Hintergrund der LibreOffice-Datei an und versuche meine Gedanken über den neuen Karneval der Rollenspielblogs zu ordnen. Der Punkt bei der Sache ist dabei nämlich die Zwiespältigkeit, die sich hinter dem Begriff der “Rebellion” letzten Endes verbirgt. Die westliche Welt ist in ihren demokratischen Grundsätzen und Werten letzten Endes durch die französische Revolution geprägt und gefestigt worden. (Mit den vorrübergehenden Abstrichen wie dem Chaos, dass die napoeleonischen Eroberungsfeldzüge und der Wiener Kongress letzten Endes verursacht haben.) Das heißt, dass wir mit den entsprechenden Abstrichen wie der in unserer Hemisphäre immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich und der entsprechenden, mehr oder weniger öffentlich stattfindenden Einflußnahme von Lobby-Interessensgruppen auf die eigentlichen Volksvertreter, uns eigentlich als “die Guten” per se zu definieren suchen. Auf der anderen Seite wird diese westliche Wertegemeinschaft akutell aber ein wenig aufgeschreckt, weil aus dem nahen Osten, jenseits des Bosporus, im Moment mit dem IS eine weitere Gruppe uns den aktiven Kampf angeseagt hat, die sich selbst als Aufstand gegen den moralisch verkommenen Westen sieht. Also aus dem eigenen Blickwinkel sich selbst ebenfalls als “die Guten” sieht. (Und ich versuche, das will ich hier ganz explizit festhalten, definitiv nicht die Terrorherrschaft den IS inklusive “abschlachten der Ungläubigen” und Sklavenahndel mit dem “Handelsgut Frau” in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.)
Der Punkt bei der Sache ist folgender: Beide Bewegungen entspringen aus einem Gefühl der Unterdrückung durch eine dominante gesellschaftliche Struktur und sind Aufstände gegen eben diese gesellschaftliche Struktur. (Ich glaube es macht mehr Sinn, von Strukturen zu sprechen, als von Regierungsformen, weil eine ähnliche argumentation auch auf die OpenSource-Bewegung im Computer-Bereich letzten Endes angewendet werden könnte.)
Wichtig sind bei solchen Faktoren am Ende zwei Punkte, wie man lakonisch festhalten könnte: Am Ende wird Geschichte von Siegern geschrieben. Und aus diesem Umstand heraus definiert sich dann auch die sprachliche Semantik, was “Terror” und was eine “Rebellion” war. (Wobei man traurigerweise festhalten muss, dass abgesehen von Mahatma Gandhis gewaltfreiem Wiederstand gegen das britische Empire größere gesamtgesellschaftliche Umwälzungen immer nur mit Waffengewalt erreicht wurden.)

Was man aus diesen Zusammenhängen letzten Endes ziehen kann ist: Rebellionen entspringen in der Regel einem Gefühl des Unterdrückt werdens und richten sich dabei zumeist gegen eine bestehende gesellschaftliche Ordnung, um diesem Umstand des Unterdrückt werdens zu beenden. (Und das ist bis hierhin vollkommen moralfrei gesprochen. Wenn wir nämlich das Beispiel des IS wieder mit heranziehen stellt sich nämlich die Frage, ob die unterdrückte Gruppierung nicht letzten Endes das schlimmere Übel darstellt, dass auf rechtsstaatlicher Ebene einfach nur im Zaun gehalten wurde, um die entsprechende gesellschafltiche Wertegemeinschaft – ich rede jetzt z.B. von der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern – aufrecht zu erhalten? Und das ist jetzt nur ein sehr liberaler Gedankengang.

Soweit die Einführung des Themas: Kommen wir jetzt zu dem Teil des Artikels, den man als “Mindfuck” bezeichnen kann. Ich bin ein großer Fan der 90er Jahre Fernsehserie “The X-Files” und finde Verschwörungstheorien als reine Fiktion betrachtet daher natürlich überaus reizvoll in allen ihren Bereichen. (Und war natürlich lange Zeit dem naivem Glauben verfangen, dass die Verschwörungsgläubigen ein reines Problem von ‘Merica sind.) Tja… ich habe mich geirrt.
Es ist gerade mal ein paar Wochen her, das ein sogenannter “Reichsbürger” einen Polizisten erschossen hat. (Und das ist nur eine von vielen Verschwörungstheorien, die hierzulande ihre Gläubigen hat… also nicht, dass der Polizist erschossen wurde, ist die Verschwörungstheorie, sondern dass die Reichsbürger glauben, die BRD währe kein Staat, sondern eine wirtschaftliche Institution auf Basis einer GmbH, die von den Siegermächten betrieben wird und deren Vorstand aus den Parlamentariern besteht.)
Folgt man jetzt dem Psychologen Sebastian Bartoschek, der über das Thema Promoviert hat, so liegt in jedem Menschen letzten Endes die Grundlage zum Glauben an Verschwörungen, weil wir einen spezifischen Hang zu Mustererkennung haben. (Und dieser natürlich nicht rational geprägt ist.) Das heiß, in Kombination damit das die Mehrheit der entsprechenden Individuen in unserer Gesellschaft auf der sozialen Leiter mit deutlichen Problemen zu Kämpfen haben, sucht man schon in verzweifelter Absicht nach Mustern, die darauf Hinweisen, dass es einen boshaften Grund dafür gibt, dass man sich auf dem sozialen Abstellgleis befindet. Ein anderer Punkt, der hier ebenfalls ins Spiel kommt, ist, dass wir Menschen in unserer sozialen Interaktion Wahrnehmungen, die andere aussprechen, unbewusst kopieren. (Um ein weniger drastisches Beispiel zu nehmen, dass aus einem anderen Kontext stammt: An meinem achten Geburtstag hatte meine Mutter einen mehrstöckigen Kuchen mit Marzipan-Bezug gebacken – ich mag Marzipan. Als dieser Kuchen dann endlich der versamelten Öffentlichkeit aus geladenen Gästen präsentiert wurde waren alle ganz begeistert, bis sich eine damalige Kindheitsfreundin in den Raum stellte und laut “Bäh… Marzipan!” ausrief. Die folgen waren Katastrophal und so richtig über meinen Kuchen konnte ich selbst mich auch nicht mehr freuen, weil die Stimmung in dem Moment im Eimer wahr.)
Auf einer ähnlichen Ebene funktioniert letzten Endes die Chemtrail-Szene. Dieverse Personen Kämpfen dagegen an. Raik Anders versuchte sogar anhand der aufgezählten Symptomatiken darauf hinzuweisen, dass eventuell eine Umstellung des Lebenswandels wesentlich effektiver sein könnte, als die komplette Marktdurchdrigung der Chemtrailgläubigkeit. (Das das natürlich einen etwas geringeren Erfolg hat, ist bekannt. Allerdings wird das Thema in der ZDF-Dokumentation “Verschwörungstheorien – Leben im Wahn” noch einmal aufgegriffen und ein paar mehr Stimmen werden aufgezeigt. Unter anderem auch Jörg Kachelmann, der seid Jahren – zumidnest eigenen Aussagen nach – ebenfalls versucht Vernunft in den ganzen Unsinn zu bringen.) Der Punkt bei der Sache ist, dass sich Chemtrails auf einer sehr objektiven Ebene unglaublich einfach wiederlegen lassen: Sie sind auf methodischer Ebene absolut ineffektiv! (Was sogar der Postillion als Ansatz für seine Satire zu dem Thema als Punkt aufgegriffen hat.) Und letzten Endes ist das atmosphärische Schichtenmodell mit seinen Luftströmen dabei sogar der Punkt, der am Einfachsten nachzufollziehen ist… auch wenn man die Mathematik dahinter nicht begreifen sollte.
Von daher verstehe ich noch am wenigsten, warum es ausgerechnet Chemtrail-Gläubige gibt. Aber gut, um ein anderes Mem aus der Popkultur zu zitieren, respektive zwei: “Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind dumme hysterische gefährliche Tiere, das wissen Sie.” und “Alle Menschen lügen.” (Und wenn man Jörg Kachelmann in der ZDF-Doku glauben schenkt ist dei Gewaltbereitschaft in der Chemtrail-Szene ähnlich hoch wie die unter den Reichsbürgern. Also von tödlichem Potential für ihre vermeindlichen Gegner.)
Jetzt kommt der Punkt hinzu, der mich dazu bewegt diesen Artikel ausgerechnet für den Karneval der Rollenspiele zu schreiben: Wir wissen, was es bedeutet, wenn es eine Welt gibt, in der alle Verschwörungstheorien stimmen. Letzten Endes leben sehr viele Pulp-Runden von diesem Ansatz.
(Und ehrlich gesagt: Ich finde es langsam zum Kotzen, dass man den Ideen von diesen Idioten auf dieser Ebene eine Plattform gibt.)
Drehen wir den Spieß also einfach mal um: Wenn der Inhalt der Verschwörungstheorien nachweißlich falsch ist, wem nützt dann die Instrumentalisierung dieser Panikmache? (Und da käme dann Methodisch der IS wieder ins Spiel.)
Gerade von meiner derzeitigen Arbeitsstelle her weiß ich, was es heißt, wenn man einem wirklichen Gläubigen gegenüber steht. (Also nicht einen Gläubigen des IS, sondern einem Gläubigen der Verschwörungstheorien.) Die Gefahr ist, dass solche Personen – blind gemacht durch ihren Glauben – dämagogen abbilden, die weitere Personen anstacheln, welche ebenfalls nicht mehr die hellsten Lichter unter der Sonne sind. Wir wissen aber auch, dass die meisten Reichsbürger dazu tendieren, sich selbst besondere Posten zuzuschreiben, die sie im wirklichen Leben nicht haben. Wenn jetzt unter den sozialversagenden Reichbürgern nur ein paar Individuen sich befinden, die ein wenig mehr Grips im Kopf haben, als der deutche Durchschnittsverschwörungstheoretiker, könnte er das Ganze mit Hilfe der Chemtrail-Gegner eventuell sogar tatsächlich instrumentalisieren. (Quasi als einen Aufstand der besorgten Büger. Ein paar flammende Hetzredner hier, ein paar Massenagitatoren da, die allesamt mehr oder weniger an “die gute Sache” glauben und dazu ein langsam steigendes Gewalltpotential in den Gruppen überhaupt. Fertig wäre ein langsam köchelnder Aufstand.) Das Problem bei der ganzen Sache ist nur: Die meisten Gläubigen der Chemtrail-Szene, die unter dieser Interpretation demnach der zukünftige, militärische Arm der ganzen “Bewegung des Vokes gegen … irgendwas halt” darstellen sollen, sind natürlich aufgrund mangelder körperlicher ertüchtigung entsprechend Schlaff und demnach müssen ersteinmal “Demonstrationen gegen Chemtrails” als Exerzierübungen durchgeführt werden, bei denen aufgrund des entsprechend forsichtigem Vorgehens die zukünftigen Revoluzzer ersteinmal weider ans körperliche Bewegung herangeführt werden. (Was natürlich im Laufe der Zeit dann deutlich stärker betrieben wird.) Andere Gläubige kümmern sich dann um die Bewaffnung der Truppen. (Was natürlich aufgrund der gerigen finanziellen Möglichkeiten ähnlich lange von statten gehen muss, wie die körperliche Aufbereitung der zukünfitgen Soldaten aus der Chemtrail-Szene, aber wenn Sozial-Versager mit großen Zielen eines Haben, dann ist es Zeit.) Man hockt derweilen in den zukünftigen Parlamenten und brütet über die Struktur des von der Deutschland GmbH befreiten Reiches nach.)
Der Punkt bei der Sache ist dann nur, dass es irgendeinen wie auch immer gearteten Auslösers braucht, der zu einem bestimmten Zeitpunkt, an dem die notwendigen logistischen Strukturen hoffentlich stehen, losgeschlagen wird und eine vereinte Befreiungsfront aus Wutbügern, Chemtrailern und diversen Reichsbügern sich über die vollkommen unvorbereitete, da unschuldige Gesellschaft erströhmt und Stadt für Stadt im Sturm nimmt. (Dabei dann entweder Leute rekrutiert, ungläubige Exekutiert und sonstige schlimme Dinge anstellt, die man halt in diesem Zustand des rechtschaffen Aufgebrachtseins so begeht.) Vermutlich würde bei einer entsprechend gewallttätigen Vorgehensweise der Zulauf an verängstigten Opf… ähm Pardon, „neuen Rekruten“ zwangsweise relativ groß sein, weil man in dem Falle mit der vermeintlichen Masse aus Wölfen mitschwimmt (und hinterher immer noch behaupten kann „nur Befehle“ befolgt zu haben und sich selbst in eine Opferrolle aus Zwang und Gewallt befunden zu haben.)
Und wenn jegliche Organisation platt gewalzt ist kommt das bisherige Reichsschattenkabinett auf den Plan und versucht die selbst zertrümmerte Lehre mit eigener Unfähigkeit wieder zu füllen. (Was desaströse Folgen haben würde.)

Ja, ich nutze hierbei sowohl die Methoden der Verschwörungstheorie, um meine eigene Verschwörung aufzustellen… mit hinweise darauf, was ich aus einem derartig sarkastisch gestaltetem Bild letzten Endes erwarte, aber gehen wir jetzt gerade mal das Ganze einen Schritt weiter: Technisch haben wir hierbei auch schon eine Art Hintergrund geschaffen, welche die Entwicklung einer entsprechenden Verschwörung haben kann, um im Rahmen eines kontemporären bis zu einem „Nahe-Zukunft“ Settings mit jeweils eigenen Ansatz zu finden, der ein wie auch immer geartetes Abenteuer als Auftakt mit sich führen würde. Gerade Vampire würde sich z.B. durchaus anbieten, wenn man einige Hinweise streut, die auf der einen oder anderen Seite jeweils auf diese „Chemtrail-Befreiungsfront“ hinweisen würde. Zwar sind die World of Darkness Settings allgemein Hintergründe großer, verschworener Gruppen, aber je nachdem wo man den Einsatz hinsetzt würde das eine oder andere durchaus bedenklich werden. Nehmen wir die urbanen Monster der Vampire mal als Beispiel: Ich glaube kaum, dass sie die Verschwörungsgruppen als solche wirklich ernst nehmen würden. Aber ein vergrößerter Waffenankauf? Hinweise zu größeren, organisierten Gruppierungen (und dabei auch noch potentielles Chaos in Form eines kriegerischen Konflikts?) Es könnte sein, dass man mit diesem Ansatz zumindest ein paar Abende mit einer menschlichen Gefahr füllen könnte, das wenigstens der Kriegszustand an sich für einen Vampir auf Nahrungssuche eher unerwünscht ist. (Und ähnliches gilt in gewisser Weise auch für andere Systeme, in die man diesen Bereich verlagern könnte.)

So seltsam das auch klingen mag: Manchmal bedarf es nur eines sehr gefährlichen Spinners, um größeres Unheil zu veranstallten. (Und da Krieg die umwertung aller Werte ist weiß man irgendwann nicht mehr so genau, was jetzt eigentlich die Wahrheit hinter einem bewaffneten Aufstand eigentlich wahr.)

Montag, 31. Oktober 2016

Review: Doctor Strange

Mal wieder einen ereignissreichen Kino-Tag hinter mich gebracht. Diesmal ging es in die Einführung des Meisters der Magie ins Marvel Cinematic Universe. Und das war ziemlich überraschend.

Der Film beginnt mit einem Einbruch in irgenteinde Bibliothek. Eine Truppe von Personen töten den Bibliothekar, entwenden einige Seiten eines eines sehr alten Buches und am Ende kommt es zu einem Kampf zwischen den Dieben und einer verhüllten Figur. Allesamt sind mit besonderen Kräften ausgestattet, allesamt scheinen sich durch eine Welt zu bewegen, die so aussieht, als währen in der Matrix diverse Grafikprozessoren durchgebrannt.

Und dann beginnt die eigentliche Geschichte: Benedikt Cumberbatch spielt Dr. Steven Strange, einen hochgefeierten Arzt im Bereich der Neuro-Chirurgie. Bei einem Auto-Unfall werden seine Hände dermaßen verletzt, dass er nicht mehr in der Lage ist, seinem Beruf nachzugehen. Für einen dermaßen egozentrischen Mann wie Strange eine Katastrophe. Nachdem sämtliche Versuche mit experimentellen, riskanten Wegen der Schulmedizin (die also aus der Wissenschaft geboren wurde) fehlgeschlagen sind, folgt er in äußerster Verzweifelung einer Spur, die ihn schließlich nach Nepal führt und auf die von Tilda Swinton verkörperte „Ancient One“ stoßen lässt. Diese weißt ihn zuerst ab, gibt jedoch der Hardnäckigkeit eines verzweifelt vor ihrer Tür kauernden Strange (und dem guten Zureden eines ihrer direkten Vertrauten) schließlich nach und unterweist ihn doch noch in ihren Lehren.
In einer unglaublich kurzen Zeit (zumindest erscheint das dem Zuschauer so) eignet sich Strange ungeheures Wissen über das Multiversum und die Magie an. Und erfährt letzten Endes auch, was es eigentlich mit dem Ort in Nepal, der Acient One und dem Orden der Magier auf sich hat: Es existiert ein Multiverum voller Gefahren. Und gerade ist eine dieser Gefahren dabei akut die Erde auslöschen zu wollen: Der von Mads Mikkelsen dargestellte „Kaecilius“, welcher am Anfang des Films die Seiten aus dem Buch gerissen hat, greift die Siegel der Erde an, welche dafür sorgen, dass unser Planet geschützt wird.

Doctor Strange ist wieder einmal eine Origin Story, wei man sie fast shcon gefühlt hundert mal in den Marvel-Filmen gesehen hat und gerade im Falle von Spiderman im letzten Jahrzehnt gar nicht mehr sehen will. Im Falle von Doctor Strange ist das allerdings nochmal sehr viel anders: Bis jetzt hatte Marvel einen unglaublichen Aufwand damit betrieben in den Filmen eben nicht den Eindruck von übernatürlichem Mambo-Jumbo zu erwecken, sondern das MCU nach möglichkeit so „Wissenschaftlich“ wie nur eben möglich erscheinen zu lassen. (Selbst die Bewohner Asgards waren in diesem Zusammenhang Aliens und keine Götter gewesen.) Mit Doctor Strange springt jetzt in diesen Kosmos ein bis dahin absolut unberechenbarer Powerlevel rein, der die bisherige „heile Welt“ der Avengers langsam zum Platzen bringen sollte. (Ich weiß jetzt zwar nicht, in welchem Kosmos von „Phase Drei“ das Ganze jetzt weiter aufgebaut wird, aber ich befürchte die nächste Bedrohung innerhalb des MCU dürfte nochmal deutlich größer werden, als bisher.)
Kommen wir jetzt zum eigentlichen „Spiel“ des ganzen: Doctor Strange lebt im großen und ganzen von unglaublich großen, computergenerierten Effekten. Das heißt, dass jeder Zauber in irgendeiner Weise auf visueller Ebene automatisch zu erkennen ist. (Und in sehr vielen Aspekten hat man das Gefühl, dass es gerade dieser Umstand des Magie-Wirkens sehr Handwerklich aufgebaut ist. Fast schon wie ein Webstuhl, aus dem energetische Fäden entspringen. In sehr vielen Fällen wirkt die Magie auf der kleinsten Ebene tatsächlich wie gewebtes Licht.)
Und auf der anderen Seite kommt dann natürlich das dabei raus, was gerade die Trailer ausgemacht hat: Dieser Bildgewalltige Effekt einer sich ständig neu auf- und umklappenden, urbanen Landschaft. (Zugegeben: Wenn man den Hintergrund dabei kennt, denkt man automatisch an die Manga-Reihe „X“ des Zeichernerinnen-Studios „Clamp“, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch.) Die Erklärungen überzeugen zumidnest auf der Ebene, dass man Doctor Strange erst einmal außerhalb der bisherigen MCU-Filme agieren sieht. Dazu kommt dann noch ergänzen der Humor, der bis mir bei meinem letzten Besuch in einem Marvel-Film (Guardians of the Galaxy) auch schon aufgefallen ist. (Hier wird zwar eine andere, eher bissige Art von Witz bemüht, aber es passt.) Jedenfalls finde ich den Film an sich und in der Art wie er sich jetzt einbringt sehr sehenswert, in seiner opulenten Bidlgewalltigkeit. Ob er allerdings wirklich am Ende in das große Gesammtbild passt, wird man abwarten müssen. Denn auch wenn die Figur des Doctor durch Benedict Cumberbatch sehr treffend dargestellt wird, bleibt immer noch das bisher eher Schießwütige „haudrauf“ der anderen Marvel-Filme bis jetzt, in die die neue Figur ebenfalls hereingebracht werden muss.

Von bleibt am Ende nur zu sagen: Wer die Formel der Marvel-Origin-Storys abkann kriegt hier einen wunderschönen, absolut bildgewalltigen Film vorgesetzt, bei dem es Spaß macht ihn zu sehen.

Montag, 24. Oktober 2016

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario + Vampire Season II Band 04

Cover: Akihisa Ikeda
Rosario + Vampire
Season II Band 04
Verlag: tokyopop
Und wieder einmal stürze ich mich in die Welt der Yokai High. Auf den üblichen 208 Seiten des Tankubon geht es gewohnheitgemäß in dem großen Trubel rund um den Kampf der Yokai gegeneinander und um die Menschheit (und ganz nebenbei um das Harem-Gewerbe, das in gewisser Weise das Liebesleben von Tsukune Aono ersetzt) weiter. Zusammengefasst sind dabei fünf Episoden hierbei aufgeführt, die aber in irgendeiner Weise 3-4 mehr oder weniger zusammenhängende und aufeinander aufbauende Geschichten erzählen.
Den Anfang stellt dabei die Fortführung der Geschichte um das Dorf der Schneefrauen, die sich in irgendeiner Weise an abstruse Prophezeiungen gebunden sehen und nach dehnen leben. In gewisser Weise ist das die Einführung eines neuen Gegners, die Organisation „Fairy Tail“, dar. In diesem Band wird dabei nur aufgezeigt, dass diese Organisation Existiert, es werden drei Mitglieder aufgeführt, von denen eines für Moka von familiärer Bedeutung ist und ein anderes eine direkte Verbindung in die erste Season darstellt.
„Episoden“ „Drei und Vier“ beschäftigen sich dann mit den aus diesem Problem entspringenden Notwendigkeiten. Tsukune wacht inmitten eines Dschungels auf, ohne die geringste Ahnung davon wo er ist. (Und durch zufalle stellt er fest, dass er via sehr lange Handschellen an die Hexe Ruby gefesselt ist, die ihm erleutert, dass diese komische Situation dafür Notwendig ist, dass er den Umgang mit seinen Yokai-Kräften beherrschen lernt. Für diesen Umstand wird ihm zusätzlich eine besondere, magische Peitsche überreicht.
Die vierte Episode baut darauf auf. Und zwar hat die unversiegelte Moka sich die Peitsche geklaut und geht mit Tsukune auf einen Shopping-Tripp in die Yokai-Welt. (Paralelen mit der Winkelgasse schreien dabei geradezu einem ins Gesicht... in gewisser Weise.)
Den Abschluss beginnt dann ein kurzer Einschnitt von Kurumu, die sich in letzter Zeit von Tsukune „vernachlässigt“ fühlt, da er sich immer weiter in die Trainingseinheiten hineinsteigert. Durch einen von Cocoa herbeigeführten Unfall setzt sie daraufhin Tsukune mit ihren besodneren Sukkubus-Kräften unter ihren Bann. Das was dann folgt ist dieser seltsame Aspekt, den das Gedankenspiel „Liebestrank“ darstellt. Jedenfalls spielt die Episode ein wenig damit, dass Kurumu sich dem Umstand stellen muss, dass eine magisch betörte Person eben nicht „echt“ von den Gefülsäußerungen her anfühlt.

Was soll ich sagen: Wenn man den üblichen Monster-of-the-Week-Anteil Rund um „Fairy Tail“ mal abstreicht geht es hier sehr stark um die einzelnen Beziehungen von Tsukune mit den einzelnen Mitgliedern des Harems. Zumindest werden hier sehr stark fokussiert die jeweils etwas gestörten Punkte der Beziehungen von Tsukune zu den jeweils sekundärer Hauptharem-Mitglieder. (Okay, Ruby gehört eigendlich nicht zum Haupt, sondern zum erweiterten Harem, aber was solls?) Und dabei wird jeweils Thematisiert, wie unglaublich gestört diese jeweiligen weiblichen Yokai jeweils irgendwie sind. (Und das die „Vampir“-Moka wirklich ein extremes Miststück ist.) Der absurdeste Part bei der ganzen Sache ist diese große Frage nach den Gefühlen die man hegen kann für eine Person und was man zuweilen sich selbst dabei antut, wenn man eben auf Stellvertreterhandlungen dabei zurückgreifne muss. Allerdings auf sehr Plakativer Art und Weise. (Und ich bin mir Sicher, dass gerade die feministischen Vertreter des weiblichen Geschlechts diese Serie jetzt auf keinen Fall lesen sollten.)

Fazit

Die Serie ist bekloppt, aber das wussten wir ja schon. Nur wird hier ein unglaublich düsterer Humor mit einem mal mit eingeführt, der nur so sehr vor Sarkasmus trieft, das einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Ansonsten ist die Serie genau das, für das man sie kennt: Ein Junge ohne jegliche besonderen Eigenschaften wird mit einem mal von unzähligen Mädchen umworben und kommt damit nicht klar. (Und die Mädchen kommen damit nicht klar, das er damit nicht klar kommt.) Das macht auf allen Ebenen Spaß, ist allerdings eindeutig seichte Unterhaltung. (Und dadurch, dass hier „die große Liebe“TM thematisiert wird, inklusive aller zusätzlichen Probleme, die daraus folgen, macht das ganze zu einer spannenden Abenteuer-Geschichte.) Nur wie gesagt: Spätestens hier wird das ganze – aus westlicher Sicht – zu purem Sexismus. Passt aber sehr gut zu dem Bild, was man sich gelegentlich über die japanische Kultur macht. Auch wenn gerade diese Kultur aus unserer Sicht nie ganzheitlich, sondern nur in Ausschnitten erfasst werden kann.

Montag, 17. Oktober 2016

Spiel 2016: Die Routine rotiert.

Dieser kleine Kerl hier viel auf, weil er so gar nicht
ins Bild passen wollte.
Wie sagt man so schön? Wieder einmal war ich dort, wo eh alle hingehen. Da ich in NRW wohne und es eh gerade langweilig ist, und Herbst und Oktober (und ich um keine Ausrede verlegen bin) hatte ich es mir auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, am Samstag, dem 15.10.2016, die Spiel in Essen aufzusuchen.
Zugegeben: Samstag ist nicht unbedingt der Tag, den man normalerweise empfehlen sollte. Es ist voll, laut und einfach zu viele Leute unterwegs. (Ich kann wohl von Glück sagen, dass ich eh erst zum frühen Mittag vor Ort war, dadurch ersparte sich das schlage stehen am Eingang wenigstens ein wenig.) Kaum drin stellte sich aber die erste Ernüchterung ein: Die Heidelbären hatten anscheinend alles, was an Standfläche wirklich für den Verkauf gedacht war in dieses kleine Kämmerchen zum anstehen gepappt und die Schlange dahinter sollte die gesammte Messe über unglaublich lang sein, so das sich ein entsprechendes Anstehen nicht wirklich lohnte. (Da ich seid ein paar Jahren im Besitz des Miniaturen-Dogfight-Spiels „X-Wing“ bin, hatte ich eigentlich gehofft ein paar Miniaturen mal vollständig mir ansehen zu können. Dummerweise wahr auch das restliche Angebot bei den übrigen Händlern in den Hallen insgesamt nicht sonderlich ansprechend.)

Kleinere WtF-Moment sind immer dabei.
So wie bei diesem Gaming-Dinign-Table.
Die Spiel ist zwar das, was sie schon immer war, nämlich eine „Konsummesse“, auf der man immer nur Geld lassen kann, aber im Laufe der letzten Jahre hat sich ja dann doch das eine oder andere Gesicht mittlerweile eingeprägt. (Zumindest soweit, das ich ein paar Leute mittlerweile kenne, die man tatsächlich nur auf den Messen antreffen kann.) Den Anfang machte Sebastian Deutsch (der Forenwelt auch als Grospolian bekannt), der mich als erstes sah und bereits davor warnte, dass die meisten Händler mittlerweile auch EC- und Kreditkarten akzeptieren würden. (Unabhängig davon stellte sich im Verlauf des Tage zwar heraus, dass die Spiel zu wenig Bargeldreserven in den Geldautomaten hatte – gab‘s hier nicht mal einen Sparkassen-Automaten? - dafür allerdings bei den Kassen im Ausgang West der Service geboten wurde, Geld abzuheben… ich will nicht wissen, was da an zusätzlich Gebüren noch hereinschneit.) Ein kurzer Treff und plausch mit ein paar Freunden aus Münster zeigte mal wieder, dass meine sozialen Inkompetenzen auf Messen voll zu tragen kommen. (Ich empfehle niemandem, als Gruppe auf eine solche Messe zu gehen.)
Dafür gibt es aber auch andere Gesichter, die man irgendwie immer an denselben Ständen trifft. Camillo war wieder für Q-Workshop am Start. (Und irgendwie hat mich selbst bei Q-Workshop nicht direkt irgendwas an Würfeln gepackt, ich glaube ich werde alt.)
Überraschend war aber die internationale Ausbeute, wenn man sich ein wenig die Zeit nahm, sämtliche Verlage abzuklappern, die mit Ständen vertreten waren: Ich in mir zwar nicht sicher, ob ich da wirklich mit Raggi gesprochen habe, aber ein Stand, der ausschließlich „Lamentation of the Flameprincess“-Publikationen anbot, war da. Viel wichtiger darüber hinaus aber: Mit Chaosium war der Cthulhu-Verlag selbst in Halle zwei am Start, und falls man sich darüber in Halle 7 versehentlich verirrte, stolperte man versehendlich sogar über das Versteck von Cubikle 7. (Wo ich dann entdecken konnte, dass der Doktor jetzt sogar seine eigenen Q-Workshop-Würfel spendiert bekommen hatte.)

Shadows of Estern hatte seinen eigenen Stand.

Erdenstern hatten diesesmal nichts für mich im Angebot (ich bin wohl erstmal wieder Komplettist bei den Platten) dafür wartete Eva-Maria Irek mit einem anderen, kleinen Projekt des umtriebigen Trios auf: Mit dem Slogan „Be Part of the Dream“, der einen entsprechend hübschen Flyer zierte macht Erdenstern aktuell auf ein Konzert aufmerksam, dass in Zusammenarbeit mit einem Symphonie-Orchester aufgeführt werden soll, und 2017 via Crowdfunding finanziert wird. (Das da durchaus Möglichkeiten bestehen hatte man ja bereits in einem anderen Video einmal gezeigt.) Von daher heißt es jetzt wohl abwarten und mal nachsehen, was sich da eventuell ergbiebt. (In den Figern jucken würds mich ja durchaus. Immerhin bin ich mittlerweile schon zu lange mit der Musik dieses spezifischen Trios vertraut. Schade übrigens, dass jetzt so nach und nach diverse Alben endgültig von der Bildfläche wieder verschwinden werden.)

Wie immer beste Stimmung bei Erdenstern!
Der Rest war dann dieses Jahr allerdings mehr unangenehmer Natur: Man rennt ein wenig durch die Gegend und findet nichts ungewöhnliches, oder aber das, was man tatsächlich sucht, nicht. (Insgesamt bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich der Messen überdrüssig werde. Es ist fast schon ein unerträglicher Zynismus, wenn man beinahe alles schon mal gefühlt gesehen hat.) Jedenfalls war die „Schnäppchenfrage“ dieses Jahr eher zu verneinen. (Oder aber es gab welche, die aber mich absolut nicht locken konnten.) Ach ja: Dafür habe ich mal wieder die Malmsturm-Leute getroffen. (Passiert auch nur irgendwie ausschließlich auf den Messen. ;) ) Jedoch muss man sagen: Es gab tatsächlich eine Situation, wo mir das Herz richtig aufging: Irgendwo in diesem ganzen Gewühle der Messehallen renne ich auch noch in die kleine. zierliche Person einer sehr alten Bekannten. Und zwar einer Mitspielerin aus meiner alten D&D-Runde aus münsteraner Tagen. (Anscheinend existieren Teile der Kerncrew noch und spielen fleißig nach dem Update auf Pathfinder weiter.)

Malmsturm ist wieder da!

Ich habe allerdings eine Frage: Kommt es mir nur so vor, oder muss man sich die Messe neuerdings Schöntrinken? Zum ersten mal habe ich auf der Spiel dieses Jahr wirklich das aktive vorhandensein von ungewöhnlichen Alkoholika-Angeboten wargenommen. (Mit ungewöhnlich meine ich entwerder ausgesuchten Met oder aber in diesem Fall: Einen Stand der sich auf britische Biere spezialisiert hatte. Wobei der positivste Part an der ganzen Sache war, dass sie die Brau-Erzugnisse der Witchwood Brewery am Start hatten. Das sind normalerweise Flaschen, die ich mir von Familie und Bekannten aus Großbritannien mitbringen lasse, neben Marmite, wenn die entsprechenden Personen ihren Urlaub auf der Insel verbringen.)

Zahnwe für Prometheusgames

Ach ja: Und Youtuber/Nerdpoler/Nerdvanaisten gabs natürlich auch noch zu sehen. (Wobei ich zu meiner Schande noch hinzufügen muss: Ich sehe mir zwar gelegentlich die Videos der Leute an – und umgekehrt… trotzdem ist es in dem meisten Fällen immer nur so ein zähes Moment eines „Kennst du den?… Und wenn ja: Woher?“, weswegen man eher mit einem zwar freundlichen aber undefinierten Nicken weiter seiner Wege zieht. (Konkret in diesem Fall: Zahnwe von Dirty Little Dices am Stand von unserem Allseits Gehassliebten Verlag Prometheus Games und dann auch noch Aulucard am Stand von „Zu den Vier Winden“, einer Taverne in Bochum, von der ich zwar schon einiges gehört habe – übers Netz – aber aufgrund der Entfernung nie wirklich eingekehrt bin.

Aulucard macht als Sicherheitsexperte Eloridas Konkurrenz

Insgesamt war diese Messe also eher Mau aus meiner Perspektive. Ich werde natürlich wieder nächste Jahr dabei sein, aber im Moment frage ich mich dann doch, was gerade dieses Jahr los war, das ich so vollkommen entgeistert mich auf den Heimweg gemacht habe.

Bis zum Schluß vollkommen überrannt:
Die Heidelbären!

Apropos Heimweg: Wie sich herausstellte ist es Samstags eine verdammt schlechte Idee kurz nach Messe-Ende zur Ubahn-Station zu watscheln und zu hoffen, in eine der nächsten Bahnen noch reinzukommen. (Es sind in dem Moment noch einige Leute mehr unterwegs, die allesamt das gleiche Ziel haben: Essen Hauptbahnhof.) Ich stand also da und sah zu, wie Leut verzweifelt versuchten sich in dei Ubahn zu quetschen, weil der nächste Zug erst eine halbe Stunde späte kommen würde... und der dann vermutlich ebenfalls gänzlich überfüllt sein würde.) Glücklicherweise überhörte ich ein Gespräch, dass eine mögliche Alternative offerierte, die man sich fürs nächste Jahr eventuell merken sollte: Mit der Buslinie 142 fährt man bis Martinstraße und steigt dort in die 108 Richtung Hauptbahnhof... unterhaltsam war nur, dass ausgerechnet in der U11, die ebenfalls an dieser Haltestation anhielt, Thomas Michalski von der Dorp in seiner neuen Ulisse-Tarnuniform eingequetscht stand und einen flachen Eindruck hinter der Tür machte.

Ich habe mal wieder Geld ausgegeben.