Montag, 24. Oktober 2016

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario + Vampire Season II Band 04

Cover: Akihisa Ikeda
Rosario + Vampire
Season II Band 04
Verlag: tokyopop
Und wieder einmal stürze ich mich in die Welt der Yokai High. Auf den üblichen 208 Seiten des Tankubon geht es gewohnheitgemäß in dem großen Trubel rund um den Kampf der Yokai gegeneinander und um die Menschheit (und ganz nebenbei um das Harem-Gewerbe, das in gewisser Weise das Liebesleben von Tsukune Aono ersetzt) weiter. Zusammengefasst sind dabei fünf Episoden hierbei aufgeführt, die aber in irgendeiner Weise 3-4 mehr oder weniger zusammenhängende und aufeinander aufbauende Geschichten erzählen.
Den Anfang stellt dabei die Fortführung der Geschichte um das Dorf der Schneefrauen, die sich in irgendeiner Weise an abstruse Prophezeiungen gebunden sehen und nach dehnen leben. In gewisser Weise ist das die Einführung eines neuen Gegners, die Organisation „Fairy Tail“, dar. In diesem Band wird dabei nur aufgezeigt, dass diese Organisation Existiert, es werden drei Mitglieder aufgeführt, von denen eines für Moka von familiärer Bedeutung ist und ein anderes eine direkte Verbindung in die erste Season darstellt.
„Episoden“ „Drei und Vier“ beschäftigen sich dann mit den aus diesem Problem entspringenden Notwendigkeiten. Tsukune wacht inmitten eines Dschungels auf, ohne die geringste Ahnung davon wo er ist. (Und durch zufalle stellt er fest, dass er via sehr lange Handschellen an die Hexe Ruby gefesselt ist, die ihm erleutert, dass diese komische Situation dafür Notwendig ist, dass er den Umgang mit seinen Yokai-Kräften beherrschen lernt. Für diesen Umstand wird ihm zusätzlich eine besondere, magische Peitsche überreicht.
Die vierte Episode baut darauf auf. Und zwar hat die unversiegelte Moka sich die Peitsche geklaut und geht mit Tsukune auf einen Shopping-Tripp in die Yokai-Welt. (Paralelen mit der Winkelgasse schreien dabei geradezu einem ins Gesicht... in gewisser Weise.)
Den Abschluss beginnt dann ein kurzer Einschnitt von Kurumu, die sich in letzter Zeit von Tsukune „vernachlässigt“ fühlt, da er sich immer weiter in die Trainingseinheiten hineinsteigert. Durch einen von Cocoa herbeigeführten Unfall setzt sie daraufhin Tsukune mit ihren besodneren Sukkubus-Kräften unter ihren Bann. Das was dann folgt ist dieser seltsame Aspekt, den das Gedankenspiel „Liebestrank“ darstellt. Jedenfalls spielt die Episode ein wenig damit, dass Kurumu sich dem Umstand stellen muss, dass eine magisch betörte Person eben nicht „echt“ von den Gefülsäußerungen her anfühlt.

Was soll ich sagen: Wenn man den üblichen Monster-of-the-Week-Anteil Rund um „Fairy Tail“ mal abstreicht geht es hier sehr stark um die einzelnen Beziehungen von Tsukune mit den einzelnen Mitgliedern des Harems. Zumindest werden hier sehr stark fokussiert die jeweils etwas gestörten Punkte der Beziehungen von Tsukune zu den jeweils sekundärer Hauptharem-Mitglieder. (Okay, Ruby gehört eigendlich nicht zum Haupt, sondern zum erweiterten Harem, aber was solls?) Und dabei wird jeweils Thematisiert, wie unglaublich gestört diese jeweiligen weiblichen Yokai jeweils irgendwie sind. (Und das die „Vampir“-Moka wirklich ein extremes Miststück ist.) Der absurdeste Part bei der ganzen Sache ist diese große Frage nach den Gefühlen die man hegen kann für eine Person und was man zuweilen sich selbst dabei antut, wenn man eben auf Stellvertreterhandlungen dabei zurückgreifne muss. Allerdings auf sehr Plakativer Art und Weise. (Und ich bin mir Sicher, dass gerade die feministischen Vertreter des weiblichen Geschlechts diese Serie jetzt auf keinen Fall lesen sollten.)

Fazit

Die Serie ist bekloppt, aber das wussten wir ja schon. Nur wird hier ein unglaublich düsterer Humor mit einem mal mit eingeführt, der nur so sehr vor Sarkasmus trieft, das einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Ansonsten ist die Serie genau das, für das man sie kennt: Ein Junge ohne jegliche besonderen Eigenschaften wird mit einem mal von unzähligen Mädchen umworben und kommt damit nicht klar. (Und die Mädchen kommen damit nicht klar, das er damit nicht klar kommt.) Das macht auf allen Ebenen Spaß, ist allerdings eindeutig seichte Unterhaltung. (Und dadurch, dass hier „die große Liebe“TM thematisiert wird, inklusive aller zusätzlichen Probleme, die daraus folgen, macht das ganze zu einer spannenden Abenteuer-Geschichte.) Nur wie gesagt: Spätestens hier wird das ganze – aus westlicher Sicht – zu purem Sexismus. Passt aber sehr gut zu dem Bild, was man sich gelegentlich über die japanische Kultur macht. Auch wenn gerade diese Kultur aus unserer Sicht nie ganzheitlich, sondern nur in Ausschnitten erfasst werden kann.

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