Montag, 29. Februar 2016

Rezension: The Walking Dead Band 20: Krieg Teil 1

Cover: Krieg Teil 1
The Walking Dead 20
Verlag: CrossCult
Während im letzten Band Vorbereitungen getroffen wurden, absprachen gehalten wurden und am Ende auch Verräter in den eigenen Reihen entdeckt wurden beginnt jetzt mit „Krieg 1“ die entscheidende Verzweiflungstat: Ricks Gruppe stellt sich Negans Armee direkt an dessen Basis und versucht ihm mit einem letzten Angebot der Vernunft das bevorstehende Blutvergießen zu verhindern.

Was folgt sind dann die üblichen Gräueltaten des Krieges, wie sie jeder unter dem Schlagwort „der Krieg ist das Ende aller Werte“ kennt. Es entstehen Verluste auf beiden Seiten. Menschen werden betauert und gefährliche Tricks im Rahmen der psychologischen Kriegsführung werden in Massen gemacht. Und am Ende stellt sich heraus, wer wirklich auf wessen Seite steht.

Der Band ist das, was man im Klischee unter Drama sich vorstellt, weil hier wirklich jeder am Ende seine Traumata und Narben vorzuweisen hat, genauso wie die entsprechenden Leute am laufenden Band direkt dabei zusehen müssen, wie ihre Liebsten en Masse das zeitliche vor ihren Augen segnen. (Und das in den typischen Momenten, die einfach nur absolute, sinnlose Gewallt darstellen. Hochkonzentriert wohlgemerkt.)

Und die Figur des Negan bleibt in der darstellung weiterhin so unglaublich verwirrend, wie zuvor. Ständig hat man das Gefühl, dass er eigentlich Ruhig und Rational bleibt – zumindest, solange man einfach nur die Darstellung der Bilder sich ansieht – und dann trotzdem dermaßen unglaubliche Handlungen reiner Grausamkeit durchführt. Das Ganze bleibt also in diesem Zusammenhang einfach nur seltsam.

Fazit

Das ich mit der Serie „The Walking Dead“ schon seid ein paar Bänden auf dem Kriegsfuß stehe, sollte mittlerweile allegmein bekannt sein. (Daran hat sich auch nichts geändert.) Allerdings muss man sagen: Durch den jetzt aufgebauten Moment des Kriegszustandes könnte die Serie sich tatsächlich in einem reinigenden Gewitter von den bisherigen Problemen eventuell entgültig selbst befreien. Das muss man aber abwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Für den Augenblick allerdings bleibt erst einmal der Punkt bestehen, dass wir ab Abschluss des Krieges erstmal wieder eine Tabula Rasa bekommen, um die Geschichte noch einmal neu zu erzählen. Offenbar ist reines Barbarentum für die meisten Autoren dann doch wieder zu uninteressant, wenn ich mir das hier so ansehe.

Montag, 22. Februar 2016

Mein ver*piep* Problem mit den ver*piep* Ethikpfaden!


Der diesmonatige Karneval dreht sich um das Thema der „Gesinnungen“ in Rollenspielen.
Jetzt ist es allgemein bekannt, dass dieses sehr grobe Schemata, das sich hinter dem Begriff der Gesinnung verbirgt, von vielen der hochgelobte Aspekt an dem D&D-Derivaten letzten Endes ist. Das kommt daher, dass die Gesinnung eines Charakters sehr schnell bestimmt, wie der Charakter auf bestimmte moralische Fragen reagiert. Und hier kommt es jetzt zu einem „kleinen“ Problem: Diese Doppelachse aus gut bis böse und rechtschaffen - neutral – chaotisch setzt eine bestimmte Vorstellung von moralischem Handeln bereits vorraus, die letzten Endes aus einem sehr konkreten Kontext entsprungen ist: Um genau zu sein handelt es sich hierbei um die westlich geprägte, religiös fundierte und durch die Aufklärung zementierte Moral des Christentums, wie sie am stärksten in den zehn Geboten ausformuliert wurde und durch zahlreiche Analogien innerhalb der Bibel ihre Erweiterung fand. (Und weil man als letztes Problem auf die Frage „Warum moralisch sein?“ auch zu Zeiten der Aufklärung keinen wirklich letzten Schluß gefunden hat, verblieb auch letzten Endes Imanuel Kant nur der Hinweiß der Furcht vor dem Jenseits als letzte Ausflucht über. Von der pascalschen Wette wollen wir hier gar nicht mal reden.) Die Gesinnungen sind also deshalb nicht zugänglich weil sie eine sehr einfaches, abstraktes Orientierungsmuster abgeben, sondern weil sie auf dem Aufbauen, was wir kennen und nach dem wir handeln. (Auch wenn manche Personen durch Sprachspiele ihr amoralisches Handeln als positiv verdreht darzustellen versuchen.)
Und genau dort beginnt letzten Endes mein persönliches Problem: Wir arbeiten in einer Werteskala, die nicht aus der Box von Gut und Böse herauskommt. (Will heißen: Wir denken darin und versuchen meistens auf eben dieser Werteskala unsere Handlungen in den Augen der vermuteten Allgemeinheit zu messen.)

Und in genau diesem Bezug kommt jetzt Vampire The Masquerade mit seinen Ethikpfaden ins Spiel. (Oder auch „Pfade der Aufklärung“, wenn wir den englischen Begriff einmal wörtlich übersetzen.) Prinzipiell haben diese für mich nämlich alle das gleiche Problem: Ich verstehe ihren jeweiligen Ansatz nicht. (Jap... auch ich habe bei einem meiner Lieblingssysteme gewisse Probleme.) Der Punt bei dieser ganzen Angelegenheit ist nämlich, dass alle in ihrer jeweiligen Art dem Prinzip des kathegorischen Imperativs folgen, indem sie die berühmte, 10stufige Hirachie aus Sünden aufbauen. (Klar ist dabei immer: Das Ziel von Vampire war irgendwo immer schon der jeweilige moralische Verfall, sprich die Verschlechterung der Gesinnung in der jeweiligen Skala, die dazu führt, dass man sich der 0 auf dem entsprechenden Wertesystem und damit dem entgültigen Verlust an die Bestie ganz allmählich annähert.)

Zeitgleich stellt sich aber auch das Problem ein: Aus diesem Sündenregister lässt sich nur sehr schwer eine Tugendenhyrachie ableiten, welche es einem wieder ermöglicht nach oben zu schreiten.
Das liegt aber auch daran, dass sich das System letzten Endes in zwei zusätzliche Motive aufspaltet: Moral und Überzeugung.
Während die Moral tatsächlich die weiterhin aufrecht erhaltene Konzeption eben religiös-intendierter, westlicher Moralvorstellungen darstellt (sorry for the pun.) Versucht der Überzeugungswert das zu emulieren, was im Wiederspruch zu diesen Werten steht... und vor allen Dingen entspringen aus diesen Bereichen erneut gewisse Wiedersprüche an sich.

Ich will es an einem sehr speziellen Beispiel festmachen: In der regulären „Via Humanitas“ ist es eine der absolut niederträchtigsten Totsünden einen Mord an einem Menschen zu begehen. (Ich rede jetzt rein von der mechanischen Seite her, an der gewürfelt werden muss, um den Fall an Menschlichkeit zu bestimmen.) Das Problem, dass ich mit dieser Situation dann allerdings habe ist, dass dieses Konzept von Mitleid (egal auf welcher Ebene es sich letzten Endes bewegt) gerade für andere Vampire nicht gillt. Der Tot eines Mitglieds der eigenen Art wird sogar Mitleidlos in Kauf genommen.
Und genau da beginnt in gewisser Weise das große Problem mit den Ethikpfaden: Sie tanzen irgendwo zwischen den Extremen aus gläubiger Unwissenheit (was in gewisser Weise mit Schwäche von der Darstellung her assoziiert wird) und physischen oder psychischem Machtgewinn, welcher aus dem Prinzip der eigenen Überlegenheit durch „Stärke“ gewonnen wird. Jedoch habe ich bis jetzt keinen Ethikpfad gefunden, der aus dem Kainsmythos als bloße Existenz Gewissheit zieht und auf diesem Weg eine … sagen wir … ungewöhnliche Tugend sucht. (Viel mehr bleibt es bei allen diesen Wegen des Glaubens oder der Überzeugung auf der Ebene permanenter Unwissenheit.) Und dadurch bleiben die meisten Ethikpfade letzten Endes in ihrem Versuch Alienhaft zu wirken, auf einer sehr verqueren Ebene grundsätzlich Menschlich.

Mein Problem, also der Punkt, wo ich bei der Beschäftigung mit den jeweiligen Pfaden immer einen unlösbaren Knoten ins Gehirn bekomme, ist die Tatsache, dass die jeweiligen Sündenhirachien neben ihrer eigenen Gut-Böse-Skala sich noch einmal auf einer eigenen Skala von Gut und Böse bewegen, was die jeweilige Zuordnung aus einer all zu menschlich-christlichen Perspektive angeht. (Und zwar aufgrund der Tatsache, dass jeder dieser Ethikpfade ausschließlich über den Machtanspruch definiert wird.)

Formulieren wir es einfach mal Anhand eines sehr zugänglichen Beispiels: Kannibalismus gilt im westlichen Kulturkreis als „Todsünde“. (Die Herkunft dieser Idee leitet sich aus der christlichen Vorstellung ab, dass am jüngsten Tag die Toten aus ihren Gräbern fahren werden und sich dem jüngsten Gericht stellen müssen. Daraus erschließt sich aber auch der Umstand des Totenkultes, der dazu führt, dass die sterblichen Überreste einer Person zumindest in der römisch-katholischen Doktrin nicht verbrannt werden dürfen, um die Unversehrtheit des Körpers zu diesem Ereignis zu gewährleisten.) Innerhalb der Camarilla gibt es aus eben diesem Umstand die Todsünde der Diablerie, welche nicht nur geächtet sondern auch mit dem Tod bestraft wird. (Sprich: Wir haben hier ein Gesellschaftliches Stigma, dass sich aus der entsprechenden ursprünglich religiösen Lehre ableiten lässt. Das hat aber an sich nichts mit der Via Humanitas zu tun, welche zumindest in der kontemporären Form sehr stark mit bestimmten Prinzipien von Mittleid spielt.)
Auf der anderen Seite aber gibt es Ethikpfade, die ganz klar in ihrer Sündenstatistik die Diablerie einfordern. Das Argument, dass hierbei zu Tage kommt, ist der Umstand, dass es in barbarischeren Kulturkreisen als wesentlich galt, Macht aus dem Verzehr erschlagener Gegener zu gewinnen. (Ein Umstand der bei den entsprechenden Stämmen aber auch zu einer Ausbreitung von Kreuzfeld-Jacob führte.) Diableristen mehren ihre Macht durch den Konsum ihrer Feinde.

Jetzt gäbe es aber auch noch die Möglichkeit, als denkbares Zwischending, dass man gerade Weil man weiß, dass einem nach dem endgültigen Ableben als Vampir nur noch die ewige Verdammung erwartet (also die Gewissheit einer göttlichen Strafe aus dem Kains-Mythos zieht), diesen Umstand aus Mitleid dem gefallenen Individuum gegenüber zu verhindern sucht. Man macht sich selbst zu einem Seelengefäß für viele. Macht würde aus dieser Art der Überzeugung erst einmal nicht das springende Element sein. Und genau da bliebe die Frage über: Wie könnte ein solcher „Seelensammler“ seine Sünden aufbauen?

Eventuell wäre es gerade dieses fehlende Zwischending, dass zumindest mir das komplette Gesinnungssystem der Vampire-Philosophie so unzugänglich macht. Ich kriege einfach nicht eingeschätzt was eine Tugend ist, an die man sich festhällt, um wieder auf die Beine zu kommen. (Ich weiß noch nicht einmal im wirklich leben in jeder Situation, was die moralisch richtige Entscheidung ist... von daher muss ich wohl von Glück reden, dass die Null in meiner Menschlichkeit nicht aus einer reißenden Bestie besteht.)

Montag, 15. Februar 2016

Rezension: The Walking Dead Band 19: Auf dem Kriegspfad

Cover: Auf dem Kriegspfad
The Walking Dead 19
Verlag: crosscult
Ein weitere Ausgabe „The Walking Dead“, diesmal in einer irgendwie noch seltsameren Konstellation als zuvor. Im Grunde beginnt die Geschichte damit, das Jesus noch einmal zu Anhöhe kommt, um 20 Mann von dort mitzunehmen, die zu der Gruppe stoßen sollen, die aus Ricks Gruppe und Ezekiels Leuten, die im letzten Band eingeführt wurden, eine Armee formen sollen. Dabei erhält man einiges an Zusätzlichen Informationen über den Selbsternannten König mit den Tiger.
Und auch das Ziel wird in diesem Band klar: Für ein paar wenige noch verbleibende Tage versucht man so zu tun, als hielte man sich an das Friedensangebot von Negan und seinen Erlösern, während man Zeitgleich im Hintergrund eine Armee aushebt, die in den Krieg ziehen soll.
Allerdings bleibt erst einmal ein wirklich zentraler Punkt bestehen: Ein letztes Mal, an dem Man in Alexandria auf den selbsternannten Tyrannen, sein loses Mundwert mit dem Hang zu Flüchen und der seltsamen Gestik, mit der dieser Gewalttaten ohne die geringste emotionale Regung von Hass durchzuführen scheint, tollerieren muss und ihm gewähren lässt. Und dann werden alle Karten auf den Tisch gelegt.

Die Geschichte ist wieder mal das, was ich als „Lückenfüller“ bezeichnen würde. Auch wenn hier erneut einiges an dem Kruden, moralischen Verfall aufgezeigt wird, der die Menschheit in der Zombiekalypse von The Walking Dead schon die ganze Zeit über ausmacht. Immer auf diese Weise, das man ein ungutes Gefühl dabei bekommt, als würde man es eigentlich mit einem Zerrbild der Gegenwart zu tun bekommen. (Es wird sprichwörtlich für ein wenig schnöden Luxus getötet.)
Schön ist dabei aber, dass immer klarer offenbahrt wird, dass die stabilsten und scheinbar unbezwingbarsten Figuren der Serie bis hierhin eigentlich die ganze Zeit über scheinbar nur überlebt haben und dabei durch ihr Handeln mehr als durch ihr wirkliches Können, ihre Aura der Unbesiegbarkeit aufgebaut haben. (Anders ausgedrückt: Die Mary Sue in dieser Konstellation bekommt von einer anderen Mary Sue aus einer anderen Konstellation direkt gesagt, dass sie zwar mit ihrem Werkzeug in irgendeiner Weise umgehen kann, man aber bemerkt, dass sie eigentlich nicht weiß, wie ihr Werkzeug tatsächlich funktioniert.)
Mit anderen Worten: Innnerhalb der gesammten Reihe wurde bislang tatsächlich nur improvisiert und das Beste aus den bestehenden, schlechten Bedingungen gemacht.

Fazit

Ich bin nicht wirklich zufrieden mit diesem Band. Er zeigt zwar sehr schön auf, wie Menschen sich gegenseitig Täuschen, um einander vor schlimmen zu bewahren, was getan werden muss und spinnt die Geschichte auf eine mehr oder weniger zumindest überzeugenden Weise weiter. Aber jenseits der Fast schon bekannten Gewallt, die einfach nicht enden Will, hat auch dieser Band eher wenig zu bieten. Man hangelt sich eher von Moment zu Moment weiter, aber: Es bleibt dabei. Im Moment ist die ständige Anhäufung von noch mehr Gewallt in dieser Konstellation extrem langweilend. Eigentlich möchte ich nur noch dabei zusehen, wie die Geschichte in einer einzigen, gewalltigen Katastrophe im nächsten Band für alle endet und das dann anschließend endgültig Schluss ist. Allerdings weiß ich jetzt schon, dass mitlerweile deutlich mehr Bände existieren, als für eben diese entsprechende Katastrophe notwendig währen. Von daher hoffe ich wirklich, dass der entscheidende Plot, der jetzt noch kommt, nicht darauf hinaus läuft, dass wir schon wieder eine wandernde Gruppe rund um Rick erleben müssen, während im Hintergrund diesmal Alexandria in Flammen steht.

Montag, 8. Februar 2016

Rezension: Star Wars. Union.

Cover: Star Wars. Union.
Masters Series 07
Verlag: Panini Comics
Ich habe mir mal wieder einen Comic aus der guten alten Zeit, in der Star Wars noch einen Kanon hatte und George Luas noch keine Filme produzieren wollte, die die Realität dermaßen veränderten, dass ihre Existenz zu ihrer sofortigen Nichtexistenz führte. (Innerhalb dieses guten Kanons gab es eine Figur, welche den Namen „Mara Jade“ führte und in Zusammenarbeit von George Lukas vom Autor Timothy Zahn innerhalb der Mittlerweile Kultstatus erworbenen Thrawn-Trilogie eingeführt wurde. Der hier voliegende Comic führt jetzt eine über sehr viele Romane hin herbeigeführte Entwicklung zu einem guten Ende, die letzten Endes durch den Heiratsantrag Lukes Mara gegenüber in den Bücher der „Hand des Thrawn“-Trilogie (welche auch nur Hierzulande so heißen kann) zu passenderweise angestupst wurde.

Oder um Han aus dem Comic heraus zu zitieren: „Auf einer Skala von Eins bis Todesstern? Na so ungefähr.... verdammt, Junge, brenn lieber durch.“

Es geht hierbei nur um die letzten paar Tage vor der Hochzeit von Luke Skywalker und Mara Jade, bis zu dem glohrreichen Finale auf den letzten Seiten. Und was dazwischen Stattfindet ist letzten Endes Chaos pur, denn was hier Symbolisch passiert ist eigentlich nichts anderes als ein symbolisches, friedliches Ende des langes Konfliktes zwischen Rebellion und Imperium, da letzten Endes der „Held der Rebellenallianz“ der „Rechten Hand des Imperators“ das Ja-Wort gibt. Und das wird dermaßen überdramatisiert, dass am Ende neben den üblichen Fragwürdigkeiten, wie der Auswahl eines passenden Brautkleides auch noch diverse Schlägereien, die von beiden Seiten angezettelt werden und ein Attentat, das von Überresten des Imperiums angezettelt wird, auf dem Programm stehen. (Aber Star Wars wäre nicht Star Wars gewesen, wenn dabei nicht irgendwo die übliche Faszination an der ganzen Geschichte mit einigen Überraschungen und unerwarteten Seitenwechseln auf die Helle Seite der Macht verfahren wären.)

Die Geschichte ist, was das Angeht also insgesamt eher vorhersehbar. Man spielt in gewisser Weise mit so ziemlich jedem Klischee, dass es über Jungesellenabschiede und entsprechend eher stürmische Charaktere gibt und würzt das Ganze noch mit den notwendigen Versatzstücken, welche das Expandet Universe, welches ja mittlerweile nur noch eine Legende darstellt, über die Jahre mühselig gehegt und gepflegt hat. (Auch wenn dabei Glüclicherweise nicht im ochestralem Maßstab jedes einzelne Versatzstück mindestens einmal aufgezählt wird, sondern nur die Dinge bemüht werden, die auch wirklich hier reinpassen. Das Ganze mit dem für die Dark Horse-Ära sehr typischen Zeichenstil, der hier allerdings auch schon nicht mehr in der experimentellen Fassung aus der Anfangszeit vorliegt, sondern schon in der fast schon etwas biedereren, geübtereren Version der späteren Jahre daherkommt. Auf insgesamt 104 Seiten wird hier also mehr oder weniger ein symbolische Abschluss für etwas geschaffen, dass zu dem Zeitpunkt zwar noch lange nicht zu Ende gewesen sein sollte (wenn man spätere angesetzte Geschichten mit in den Fokus nimmt), aber immerhin einen Wandel zu einer anderen Serie von Geschichte ins Star Wars einleiten musste. (Letzten Endes wird Union der Übergang zur großen Vong-Invasion sein, was die symbolische Vorbereitung betrifft.)

Fazit

Eine hübsche Heiratsgeschichte mit bekannten Elementen aus einer Galaxis weit, weit Entfernt ist das, was einem hier erwartet. Immer wieder gewürzt mit den typischen Anspielungen darüber, dass die Helden des SW-Universums eigentlich schon schlimmeres erlebt haben sollten, hier aber immer kurz vorm nächsten Nervenzusammenbruch stehen.
Das ist keine überragende Erzählung von Galaxisumspannenden ausmaßen, wie man sie normalerweise von der sonstigen Saga erwartet hätte, sondern konzentriert sich erschreckend fokussiert auf ein sehr spezielles Ereignis, dass eine sehr spezielle Familie betrifft, die aber in ihrer Geschichte den kompletten Krieg der Sterne nachhaltig definiert hatte. (In seinem Kern ist der Ganze Star Wars Mythos ja letzten Endes eine Familien-Tragödie.)

Von daher bleibt Union jetzt (schon allein aufgrund des „Legends“-Status) keine Pflichtlektüre für Interessierte Leser, die ein wenig über die Vergangenheit wissen wollen. Viel mehr handelt es sich hierbei um einen Comic für Komplettsammler und ausgesprochene Fans dieser besonderen Ära, als der Kanon noch gut und Stringent wahr und nicht zu einem Flickenteppich verkam, der es Notwendig machte jede geistige Umnachtung von George Lukas rückwirkend noch irgendwie unpassend zu erklären zu versuchen... (dabei währe es deutlich einfacher gewesen George Lukas für den Mist, den er ab Mitte der 90er produzierte standesrechtlich zu erschießen und alle Kopien seines nicht existierenden, schlechten Schandwerks zu verbrennen.)

Anyway... wo war ich? Wer also so Hartgesotten ist und nicht vor ein wenig romantik mit Star Wars-Touch zurückschreckt findet hier sicherlich seine Unterhaltung.

Montag, 1. Februar 2016

Rezension: The Walking Dead Band 18: Grenzen

Cover: Grenzen
The Walking Dead Band 18
Verlag: CrossCult
Im letzten Band wurde mit Negan und der Anhöhe, zu der auch Jesus gehört, ein Puzzlestück eingeführt, dass man entweder in den Bereich Hürde einordnen muss, oder aber als einen weiteren Aspekt des Begriffs „Warlord“-Gesellschaft. Insgesamt verändert sich die Thematik, welche die Serie bis hierhin getragen hat immer mehr in eine Richtung, die nach Neuanfang richt.

Doch worum geht es diesmal? Im Grunde wird Alexandria erstmals von Negans Truppe heimgesucht, um den geforderten Tribut einzukassieren. Doch anstelle der „Hälfte von Jedem“ nehmen sie die „Hälfte von Allem“. Das heißt, dass Lebensmittel zu einem Großteil unangetastet bleiben, dafür aber sehr viele Medikamente aus dem Bereich der Schmerzkiller (also „harte Drogen“) entwendet werden.
Zeitgleich schleicht sich Carl auf die Ladefläche des Transporters der „Erlöser“, schwerbewaffnet mit einer MG und der klaren Absicht, Negan zur Hölle zu schicken. Das Gelingt ihm zwar am Ende nicht, doch erhalten wir auf diesem Weg einsicht in die sehr finstere Logik, welche Negans Regime ausmacht: Er führt seine Kolonie nach strickten Regeln, die strenge Bestrafung auf grausamster Ebene nach sich ziehen. Aber: Alle diese Regeln sind nicht willkürlich gewählt, aus dem Augenblick heraus. Sie sind jedem Bekannt und setzen Negan nur als absoluten Herrscher fest.
Grausam, aber logisch aufgebaut. (Soweit man in diesem Bereich von Logik überhaupt sprechen kann.)
Und Zeitgleich werden in diesem Band Weichen gesetzt, die eine Richtung andeuten, in die diese Geschichte weiter gehen kann.

Der Punkt der bei dieser ganzen Geschichte dabei auffällt ist dieser Grundsätzliche Wiederspruch, der Negan schon im letzten Band ausmachte. (Wir kannten die aus Gewallt und reiner Wut aufgebaute Siedlung des Gouvernörs während der Zeit, in der Ricks Gruppe im Gefängnis gelebt hatte.) Das ist so gesehen hier nicht der Fall. Viel mehr scheint es so, als würde Negan einfach nur eine Art Ehrenkodex als Gesetz aufgebaut haben, der ihn zur Exekutive, Legislative und Judikative macht. Mit all den daraus entspringende Verpflichtungen. Aber: Zeitgleich scheint es auch so, als würde ihn diese absolute Gewallt, über die er verfügt Quasi anekeln. Als würde er sich zwar der Notwendigkeit bewusst sein, die seine Rolle verlangt, aber nur die Vorteile davon genießen wollen.

Was den großen Twist in diesem Bad ausmacht werde ich hier natürlich nicht schreiben, aber soviel sei zum Schluß gesagt: Dieser Band ist auch wieder das, was man als Zwischenepisode immer wieder in der Serie feststellen kann. Aber anders als in den bisherigen Füllerepisoden dieser Art haben wir hier endlich mal eine Art Spannungsbogen, der die Frage aufwirft, wie es weitergehen wird. (Also: Welche Lösung aus der Misere wird es geben.) Da die Serie allerdings sehr stark durch einen gewissen Fokus der Gewallt geprägt ist (sowohl der Menschen untereinander und Gegeneiander, als auch der Gewalt gegen die Untoten) vermute ich einfach mal, dass hier eine für die vereinigten Staaten geradezu prägendes Element eingeführt wird: Krieg! Halten wir das bitte im Hinterkopf, wenn ich auf die nachfolgenden Bände weitergehen kann. (Ich schließe keine Wetten ab, aber ich finde es interessant herauszufinden, ob ich damit recht habe.)

Zumindest unter genau diesen ganzen Bedingungen würde ich sagen, dass die Serie trotz meiner Bedenken über einen der letzten Bände doch noch sowas wie das Ruder rumgerissen bekommt. Wir müssen zwar abwarten, ob sich das weiterlesen wirklich lohnt, aber das kann lässt sich verhältnismäßig einfach noch lösen.