Montag, 25. Dezember 2017

Rezension: Jim Butcher: Der Protektor von Calderon (Codex Alera Band 4) [Kindle-Edition]

Cover: Jim Butcher
Der Protektor von Calderon
Codex Alera Band 4
Verlag: blanvalet
Wieder einmal sind zwei Jahre vergangen. Die Cane sind immer noch in Alera und Tavi in seiner Tarnung als Rufus Scipio hält die Elinarcus in ständiger Verteigung gegen die Agressoren. Und wieder einmal baut Butcher mehrere Erzählstränge auf, die irgendwie mehr oder weniger ineinader verwoben sind. Es fängt damit an, dass die Revolution des Hohen Fürsten Kalare immer noch offen ausgetragen wird, auch wenn sich sämtliche Truppen dieses Sklavenhalters auf dem Rückzug befinden. In der Zwischenzeit wird aber auch noch Seitens Aquitanias die auf Intrigen gespoenne übernahme der Krone vorangetrieben. Das Bedeutet, dass die hohe Fürstin Aquitania alles daran setzt den jungen Hauptmann der ersten Aleranischen außer Gefecht zu setzen, weil sich Gerüchte herumsprechen, dass jemand der verblüffende Ähnlichkeit mit dem Verstorbenem Priceps Gaius Septimus aufweist, die Truppen zum Sieg führt.
In diese Pläne verwoben ist aber auch noch der Aufstieg eines machtgeilen Senators, der zwar keinerlei Erfahrung mit irgendwelchen strategischen Fragen aufweist, sich aber durch absolute Grausamkeit auszuzeichenen scheint. (Was sich dadurch besonders als Problem aufzeigt, weil die Cane in dem von ihnem besetzten Gebiet von Alera eine eigene Legion von befreiten Sklaven ausgehoben haben, während sie ihre eigenen Pflichttruppen weiter formen konnten.)
Am Ende vom Lied besteht die Geschichte aber nur aus zwei sehr zentralen Geschichtssträngen, die alles andere Tragen: Gaius Sextus macht zusammen mit Amara und Bernard eine sehr lange Wanderschaft, die mit einer unfreiwilligen Elementarwirken-Zwangspause Seitens des obersten Fürsten verbunden ist. In der Zwischenzeit setzt Tavi alles daran, um Botschafter Vargh aus dem grauen Turm zu befreien, damit er in weitere Verhandlungen mit dem Anführer der Camin treten kann. Und das alles diehnt eigentlich nur zu einer einzigen Vorbereitung: Gaius OkTAVIan, Princeps von Alera tritt aus dem Schatten der Geschichte hervor.

Angesichts der Tatsache, dass die Reihe von Codex Alera nach sechs Bänden ihren Abschluss finden wird, bemerkt man hier sehr deutlich, dass die Geschichte die verschiedenen Elemente, die Butcher bis hierhin Eingeführt und Aufgebaut hatte, immer weiter zu Variieren scheint. Basisthema in diesem Band sind nämlich nicht die klassischen Monster, welche die Ganze Zeit über das zentrale Element von Codex Alera waren. (Und in der Art und weise, wie diese Monster funktionierten, sämtliche Aspekte der Geschichte als eine in der Dark Fantasy einzuordnende Erzählung präsentierten.) Der Fokus bleibt dabei auf Tavi gerichtet und wie dieser immer mehr über sich erfährt, darauf reagiert und dann anschließend erneut handeln muss, um schon wieder die richtigen Handlungen im passenden Moment einzuleiten. Aber es wird auch nochmal ganz eindeutig darauf aufmerksam gemacht, dass gerade in Alera, wo sämtliche Figuren im Grunde Superhelden sind, die Alte Weisheit, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei, der zentrale Part bei der ganzen Geschichte ist. Die Monster folgen ihren eigenen Prinzipien, handeln dabei mal mehr und mal weniger im Sinne der Koexistenz. Die Aleraner hingegen, die eigentlich Einheit bräuchten, um sich selbst am Leben halten zu können, zerfleischen und hintergehen sich am laufenden Meter. Von Mißgunst und eigenprovilierung getrieben wird dabei erpresst, intrigiert und letzten Endes auch gemordet, obwohl man einer permanenten Bedrohung ins Auge sehen muss.

Das es sich bei Codex Alera mehr oder weniger um eine Familiensaga handelt war ja spätestens nach dem zweiten band klar. In welche Richtung diese seltsame Geschichte allerdings gehen würde, konnte man erst ab dem letzten Band wirklich halbwegs einschätzen. Und jetzt sind wir halt mit dem vierten Band an einer Stelle angelangt, wo es so langsam spannend wird zu erfahren, welche Elemente hier genau was ausmachen könnten. Es werden letzte Aspekte offen gelegt, die bis hierhin eher mysteriös waren. (Was speziell die Cane betrifft.) Und es werden einige Vorbereitungen und andeutungen gemacht, was eventuell noch auf lange Sicht für Themen aufkommen könnten. Fakt ist aber: Wir werden höchstwahrshcienlich auch in Zulunft noch mehr über den Streit zwischen den beiden Häusern Aquitania und Gaius um die Krone erleben und vermutlich wird wenigstens eines der Monster-Völker, die wir bis hierhin erlebt haben, noch eine gewichtigere Rolle spielen. (Und damit den Horror-Aspekt, der seid dem zweiten Band starker Aspekt von Codex Alera war weiter ausbauen.) Das ist soweit nett, allerdings alles nicht unbedingt all zu überraschend.

Fazit


Ich mag zwar die Reihe bis hierhin, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Butcher in diesem spzeillen Band ein wenig die Ideen mangelten. Eventuell liegt es auch daran, dass er nach einer gewissen Dauer an Erzählungen das Interesse an seiner eigenen Saga verliert und letzten Endes die Geschichte überambitioniert geplant hatte, was mir ja schon bei den Dresden Files seid Changes eher bitter aufstößt, und jetzt eben damit zu kämpfen hat das Ende der ganzen Geschichte endlich herbeizuführen. Das muss man abwarten. Wir haben immerhin die Halbzeit erreicht und können uns deswegen jetzt halbwegs entspannt zurücklehnen. Selbst wenn die letzten beiden Bände noch in der großen Katastrophe Enden, dass ist es einfach nur ein Ende mit Schrecken.

Montag, 18. Dezember 2017

Review: Star Wars VIII. Die letzten Jedi.

Hat hier irgendjemand wirklich geglaubt, dass dieser Blog vom alljährlichen Traditions-Gang ins Kino verschont bliebe? Nein? Gut!

Ich komme tatsächlich im Moment direkt aus dem Kino und bin mal wieder dabei in mich reinzuhorchen, was ich jetzt zu diesem Film zu sagen habe. (Außer rumgehüpfe und PewPew versteht sich.) Inhaltlich beginnen die letzten Jedi ungefähr dort, wo das Erwarchen der Macht aufgehört hat. Der Widerstand steht kurz davor von der ersten Ordnung überrannt zu werden, weswegen sie ihre aktuelle Basis aufgeben und eine verzweifelte Evakuierung durchführen. Und speziell diese Evakuierung und ihre Folgen sind letzten Endes das alles verbindende Plotelement, um das sich der ganze Rest der Geschichte dann dreht. (Im Grunde kann man sagen, dass hier ein „Space Race“ beginnt.) Der zweite wichtige Plotfaden ist Rey, die in der letzten Szene von das Erwachen der Macht auf den Jedi-Meister Luke Skywalker trifft und dabei einem Mann begegnet, der so tziemlich gar nicht das ist, was sie erwartet hat. Sie begenet einem alten, zynischem, verbitterten Sack, der mit sich selbst und dem Universum nicht mehr im Reinen ist und deswegen aufgegeben zu haben scheint. Dann wäre da natürlich der wandelnde Daddy-Issues Psychater-Patient Kylo Ren, der immer noch Dinge kaputt schlägt um sich abzureagieren. (Nur das auch seine Ersatz-Vater-Figur Snoke nicht wirklich zum Vorbild taugt. Technisch gesehen fasst dieser Snoke auch alles zusammen, was es über Ben Solo zu sagen gibt: Er ist nichts weiter als ein verängstigtes kleines Kind mit einer Maske.) Der Punkt bei der Sache ist dabei nur, dass sich zwischen Rey und Kylo immer wieder Visionäre Momente der Verbundenheit aufbauen, Während derer die beiden sich immer wieder gegenseitig austauschen, beinahe so etwas wie einen Dialog führen, bei dem es darum geht den jeweils anderen zu „retten“. (Wie erinnern uns an Ben Kenobis geständnis auf Dagobah, dass er Luke immer nur die Wahrheiten von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet offenbart habe, was seinen Vater anging. Hier erfahren wir, was es bedeutet wenn dieser gewisse Standpunkt nicht ganz so wohlmeinend interpretiert wird.)
Ach ja… und Fin ist natürlich auch wieder mit von der Partie: Da die erste Ordnung eine neue Technologie entwickelt zu haben scheint, über die er als ehemaliger Deserteur der Sturmtruppen noch so gerade eben bescheid weiß, tut er sich in einer Verschwörung der jungen Rebellen mit einer Mechanikerin Namens Rose zusammen, um auf einem luxuriösen Casino-Planeten nach dem Meister aller Code-Knacker zu suchen, der ihm und Rose dabei helfen soll ein gewagtes Manöver zu beginnen, das dem Widerstand noch einmal die Flucht ermöglichen soll.

Wenn ich jetzt ganz Kritisch mit dem Finger auf diesen Film drücken soll, dann würde ich sagen, das wir hier eine Melange an Elementen haben, die Gleichermaßen aus „The Empire Strikes Back“ und „Return of the Jedi“ stammen. Anders angesetzt und mit gänzlich neuen Überlegungen versehen. Diese neuvermischung der Elemente war vermutlich auch deswegen notwendig, um weiterhin erst einmal einen gewissen Kurs fahren zu können, der Platz für etwas anderes schaffen könnte, dass dann Episode IX bedinieren kann. (Wobei dies nur reine Spekulation ist. Ich erinnere mich aber daran, dass der Episode VII dieser Prozess des Coverns sehr stark vorgeworfen wurde. Dabei ist die Formel eigentlich aufgegangen, zumindest hatte ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.) Anyways: Der Punkt bei der Ganzen Sache ist halt eben, dass einiges aus der alten Trilogie aus heutiger Produktionslogik wohl nicht mehr funktioniert hätte. (Zumindest habe ich bei einigen Filmen, gerade aus den Disney-Studios, in letzter Zeit das Gefühl, dass ein ständiges „höher, weiter, noch mehr“ bis zum ad-absurdum durchexerziert werden muss, das ständig neue Übertreibungen generieren könnte. Zumindest ist es das, was ich aus einer Szene die zwischen Luke und dem Geist von Yoda spielt herauslesen würde.)

Was kann man ansonsten noch aus dem Film herausziehen:
* Die Erste Ordnung besteht nur aus den verzogenen Abkömmlingen reicher Eltern, die Krieg spielen. (Und Kylo Ren.)
*Luke ist hier nicht wirklich „Der Gute“. Er wurde in eine Figur umgedeutet, die unglaublich verbittert ist
* CGI wird immer wichtiger in dieser Geschichte werden. Vor allen Dingen, wenn sie noch mehr Weltraumgeschichten in dieser Art erzählen wollen
* Rey bleibt ein Mary-Sue-Charakter
* und eigentlich müsste man, um Frieden in diese Galaxie zu bringen, gegen einen ganz anderen Gegner vorgehen. (Was insgesamt betrachtet einen erstaunlichen Grauton in das bis hierhin sehr schwarz-weiß erzählte Universum von Star Wars gebracht hat. Naja, Rogue One hatte bereits ein paar Ansätze in diese Richtung, aber diese waren deutlich heroenhafter Erzählt. Hier wird es plötzllich Kunterbund um einem übel werden zu lassen.)
*Offenbar hat die neue Ordnung dazugelernt und versucht es jetzt mit ähnlichen Droiden-Modellen, wie sie der Wiederstand besitzt. (Es gibt ein imperiales BB-8-Droidenmodell.)
*Man versucht es wieder mit Wesenheiten, die den Ewoks ähnlich sein könnten. (Und die dabei einfach nur Knuffig und herzallerliebst dreinschauen, während sie Chewie ein schlechtes Gewissen mit seinen Essgewohnheiten bereiten.)

Trotz alledem überzeugt die Story, was das Ziel des Filmes, die Unterhaltung des Publikums, anbelangt. Es ist natürlich nicht mehr die OT der alten Tage (aber ob man so etwas wirklich noch einmal hinbekommt ist eh fragtlich) aber glücklicherweise auch kein Totalversagen wie die PT.

Es ist im Moment nur ein Sache unglaublich schade: Man sieht während einer Szene Prinzessin Leia mit einem unglaublichen Geshcick auf die Macht zurückgreifen. Durch den Frühzeitigen Tod Carrie Fischers im letzten Jahr wird es jetzt vermutlich nie möglich sein herauszufinden, ob und was mit dieser speziellen Figur eventuell noch für Episode IX geplant war. Das der Staffelstab jetzt vermutlich entgültig weitergereicht wird ist klar, denn Luke stirbt gegen Ende des Films, womit eigentlich nur noch eine Heldin des alten Trios übrig bleibt, deren Abgang man noch hätte zelebrieren müssen. Das wird jetzt nicht mehr Möglich sein. (Dementsprechend war der Film im Abspann auch mit einer Widmung für Carrie Fischer versehen gewesen, die ja leider eines der letzten Opfer des Jahres 2016 wurde.)

Am Ende bleibt fü rmich allerdings ein ziemlich wichtiger Kritikpunkt über: Die Macht war bislang (wenn man vo niemals existenten Erklärungsmodellen ala Midiklorianer mal absieht) ein durch Zahlreiche, kryptische Formulierungen umschriebenes Mysterium, dass zwar durch die Jedi manipuliert werden konnte, das aber in der Introspektive zwar funktioniert, jedoch für den Zuschauer dann dementsprechend nicht erfassbar war. Wir erfuhren dass bestimmte Personen Visionen hatten. Wir erfuhren aber – von sehr dramatisch wichtigen Momenten auf Dagobah mal abegesehen – nicht, wie diese Visionen letzten Endes ausgesehen haben. Das wurde in diesem Film schlagartig verändert. Ich kann verstehen, dass man die Idee einer Art Video-Telefonie zwischen Kylo und Rey einfach nur entsprechende Gegenbilder der jeweiligen Situation nutzte. Aber wieso zur Hölle muss man jetzt wirklich jede verdammte Vision gleich als Bild darstellen? Traut man der heutigen Jugend nicht mehr genügend Fantasie zu, um solche Lücken selbst zu schließen? Wachsen wir mittlerweile wirklich in einer derartig zynisch gewordenen, hochtechnisierten Welt auf, dass entsprechender Zauber aus solchen Momenten bis ins letzte Detail visuell gepaced werden muss, um die entsprechende vereinheitlichung zu erreichen? Der Punkt bei der Sache ist, das hier unglaublich viel mit Komik während der drei Lektionen von Luke gearbeitet wird, um im Vorfeld die Situation aufzulockern, ehe sie dann auf der visuellen Ebene urplötzlich ernst wird. Das hatte man durch die entsprechende Wal des Standortes für den Dreh der Dagobah-Szenen mit Yoda besser hinbekommen. Ich will jetzt nicht sagen, dass diese neue Lösung unbedingt schlecht ist, ich frage mich nur, warum sie so unbedingt notwendig ist.

Fazit


Es ist Star Wars. Es ist ein weiterer Film, der Dinge abschließe um Spielraum für neue Ideen zu schaffen. Es ist zwar kein überragender Star Wars Film, aber immer noch ein sehr guter. (Da haben wir schon sehr viel schlimmeres im laufe der Jahre gesehen.) Ich bin jetzt nicht unbedingt mit riesen Erwartungen in den Film gegangen (außer das es Star Wars sein wird.) Wurde aber auch nicht enttäuscht. Insofern gibt es zumindest aus meiner Perspektive hier eine volle empfehlung.

Dienstag, 12. Dezember 2017

RPG-Blog-O-Quest #27: Ausblick auf 2018

Also. Wir haben das Jahr 2017 fast überstanden. Und während ich mal wieder hier so dumm rumstehe kann ich auch einfach in die Tasten hauen und mal wieder die Fragen zu Blog-O-Quest beantworten, die dieses Mal von Greifenklaue kommen, der gleich seine Antworten mit hinzugefügt hat. (Ob jetzt einfach, um sich den entsprechenden, zweiten Artikel zu dem Thema zu sparen, oder aber um aufzuzeigen,w as er damit gemeint hat, sei mal dahingestellt. ^^ )

1. Am meisten freu ich mich 2018 RPG-technisch auf ________________________.

Die erste Tisch-Runde, die ich jetzt nach sehr langer Zeit überhaupt wieder bespielen kann. Wie einige vielleicht mitbekommen haben, sind Infernal Teddy und Caninus von den neuen Abenteuern hier ins Ruhrgebiet „zurückgezogen“ und mehr oder weniger nur noch einen sprichwörtlichen Steinwurf von mir entfernt. (Okay, zugegeben: Rein Bahnhofstechnisch betrachtet trennt uns aktuell etwa eine halbe Stunde mit Umstieg voneinander, aber das ist deutlich näher als das, was in den letzten zwei Jahren in etwa angesagt war.)
Das hat jetzt nach dem gemeinsamen Besuch auf der Spiel die Frage nach einer gemeinsamen Runde aufgeworfen, die noch mit Barak Thor ergänzt wird. (Und aufgrund einiger Auslotung zum System Fading Suns als Kompromiss führte mit dem alle wohl mehr oder weniger Glücklich werden können und derzeit von Teddy unter der Artikelreihe Das Licht fahler Sonnen beschrieben wird.)
Das wird jetzt eine mehrfache Premiere: Wir alle vier kennen uns bislang aktiv nur über das Vampire Life (okay… letzten Endes hat Caninus auch meine extremen Stolpertritte mit Engel miterlebt… und ein paar Cthulhu-Runden als Supporter geleitet, an denen ich auch mitgewirkt habe. Und Unknown Armies haben wir auch zusammen gespielt. Aber das war‘s dann auch schon. Ehrlich.)
Insofern müssen wir mal alle schauen wie gut wir in dieser neuen Konstellation mit etwas gänzlich unbekannten uns zurecht finden. (Ich bin zwar ein großer Fan des Genres Science Fiction, habe aber bis Heute noch nie in einem Space-Opera-Setting mich aufgehalten. Dennoch bin ich im Laufe der Jahre immer auf der Suche nach etwas geeignetem in diesem Bereich gewesen, weswegen ich auch einmal über Fading Suns damals gestolpert bin, als Red Brick und Lulu noch miteinander harmonierten. Und die Krativen Leute bei Red Brick noch nicht zu Vagrant Workshop abgewandert sind, während die Buchhaltung sich dachte, dass sie doch sehr gut einen eigenen Verlag ohne die Kreativen machen könnten und jetzt das neue Fasa sind.) Jedenfalls bin ich jetzt in all diesen Einzelheiten gespannt: Auf die Mitspieler und das Setting. (Die Regeln sind dabei noch nicht ganz so wichtig, aber dazu kann ich wohl irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt wohl etwas in einem anderen Artikel schreiben, was ich über konventionelle Systeme denke.)


2. Mein nächstes Projekt für 2018 ist _______________________________.

Das Projekt dürfte „Konsumterror in der Hardwarelandschaft“ lauten. Ich musste vor kurzem mit erschrecken feststellen, dass der 2009er iMac, auf dem ich bislang meine Youtube-Videos geschnitten habe, anscheinend ein Festplattenproblem entwickelt hat. (Und ich weiß nicht, ob ich da noch etwas retten kann.) Jedenfalls wird wohl der zwar geplante, aber bislang etwas nach hinten verschobene Kauf eines Mac-Mini im Moment aus verschiedenen Gründen notwendig. (Bislang nutze ich für die meisten Sachen hier ein Acer Notebook, auf dem ich Ubuntu installiert habe, um den regulären „Büro-Kram“ zu erledingen, dass hier auf einem Notebook-Ständer steht und in den meisten Fällen – neben tippen – gute Dienste leistert. (Aber Ubuntu ist beim Video-Schnitt nicht unbedingt meine erste Wahl, als Betriebssystem.) Von daher dürfte ich wohl irgendwann etwas entnerft im essener Gravis aufschlagen, um dort dumme Fragen zu stellen, welche solche Geschichten wie Webcams und dergleichen mehr beinhalten.

3. Mein Pile of Shame, __________, ist 2017 ___________________________. Davon wird 2018 ___________________.

Ich weiß gerade nicht, wie ich hier ein schriftliches Äquivalent für ein Hyänen-Lachen hinzufügen soll. Das mit dem Schande zu Stapeln aufhäufen habe ich vor einiger Zeit schon längst aufgegeben. Es hat sich über die Jahre einiges hier angesammelt und ich will die Sammlung so nach und nach wenigstens hier auf dem Blog durchrezensieren, wenn ich schon nicht zum Spielen kommen. (Und bei solchen Rezensionen dürften dann und wann wohl auch noch andere Artikel abfallen, für die ich ja gelegentlich auch schon bekannt bin.
Erwartet aber keine Wunder, ich bin auch nur ein Mann, der in einem schlecht bezaltem Job im Schichtdienst arbeitet, weil ein paar schlechte Entscheidungen im Leben Ereignisse ausgelöst haben, die ihn überhaupt erst in den Schichtdienst getrieben haben.
Ansonstne kann ich dazu nur sagen: Ja, es gibt diese Sachen in allen Bereichen. Ich bin gelegentlicher Kunde von Humble-Bundles, wenn die mal wieder ein für mich interessantes Thema anbieten. (Zum letzten Mal habe ich zugeschlagen, als „Full Throttle“ von Lukas Arts im entsprechenden Bundle enthalten war.) Ansonsten habe ich aber viele Dinge, die aus der Ecke Medien-Konsum kommen, weitestgehend runtergeschraubt, was Neuanschaffungen betrifft. (Abgesehen von ebooks. Da verfolge ich diverse kleinere Verlage mit einschlägiger Genreliteratur und passe gelegentliche Angebote ab. Allerdings will ich die auch wirklich angehen, da mein ebook-Reader mittlerweile wieder verstärkt zum Einsatz kommt.)

4.) Auf welches RPG-Ereignis freust Du Dich 2018 am meisten?

Ich habe keinen Überblick darüber, was es aktuell für besondere Ereignisse im nächsten Jahr so geben wird. Mein Plan sind die beiden großen Messen in Köln und Essen wieder aufzusuchen, wo sich die Szene trifft und einfach mal selber feiert. (So mehr oder weniger.) Falls ich es darüber hinaus schaffen sollte mal wieder neue Kontakte zu knüpfen wäre das Spitze, ansonsten liebe ich auch einfach die Momente, wenn man mal wieder den jeweiligen, alten Bekannten begegnet, denen man nur einmal im Jahr auf diesen Ereignissen über den Weg läuft.

5.) Blogtechnisch hab ich mir für 2018 vorgenommen ________________________________.

Naja… von meinem Hardware-Problem habe ich ja bereits gespochen. Die Folge davon wäre eine Reaktivierung des Youtube-Kanals (hoffentlich).
Und wenn wir schon mal bei Bildern waren, da hätte ich noch eins:
Was ihr hier seht sind eine ganze Menge Manga-Einkäufe, die ich über das letzte Jahr immer mal wieder und gerade in den letzten Monaten etwas forcierter durchgeführt habe. (Neben einigen Titeln natürlich, die zu einem Großteil schon seit Jahren in meinem Besitz sind.) Mir ist bewusst, dass ich vermutlich aus der Perspektive der Meisten vermutlich sehr stark in Richtung „Comic-Rezensionsblog mit ein paar Rollenspiel-Themen“ abdrifte. Und daran wird sich vermutlich auch in nächster Zukunft nicht so viel ändern.
Aktuell versuche ich meine Sammlung ein wenig aufzustocken (und damit zwangsweise auch die Sammlung an Rezensionen im „Entwurfs“-Fach meines Blogs entsprechend zu vergrößern.) Für sich allein betrachtet hat das ein paar Gründe: Zum einen natürlich geht es mir darum, bestimmte Serien entweder „endlich doch noch“ durchzulesen, die mir im Zeitramen seit 2002, wo ich mit „Rostiger Engel“ zum ersten mal bewusst mit Magas in Berührung gekommen bin, aufgefallen sind, die ich mir damals aber aus finanziellen Gründen nicht leisten konnte, oder nicht leisten wollte. Bei diesen Serien (selbst bei den sehr trashigen Sachen ala „Rosario + Vampire“) denke ich aber auch immer, dass es Schade wäre, diese nicht in gewisser Weise zumindest ins Bewusstsein der Szene zu prügeln. (Gerade Würfelhelds Kommentar zu meinem Beitrag zum Science Fiction Blog-O-Quest zeigt mir, dass das eigentlich eine beinahe Notwendige Vorgehensweise ist. Wir haben eine vollkommen unübersichtliche Medien-Landschaft, was das Überangebot angeht. Warum sollte ich also nicht der Leuchtturm für die japanische Comic-Kultur werden, indem ich die Beispiele vorstelle, die ich unterhaltend finde?) Dafür wird sich aber auch in Zukunft am Tournus dieser Rzeensionen etwas ändern: Die Serien werden in Fünfer-Blöcken durchgenommen und wechseln sich dann entspechend ab. (Hat auch mehrere Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, aber das würde dieses Format glaube ich sprengen, um sie vollständig aufzuzeigen. Ich werde wohl irgendwann mal in naher Zukunft nochmal an den Omphalos treten und ein paar Gedanken äußern.)

Der Hauptgrund, warum ich aber aktuell gerade so viel „Vorarbeit“ leisten will, ist eine Artikel-Serie, die ich im Moment einfach nur unter dem Arbeitstitel „Your ol‘german Basterd in Space!“ für mich intern laufen lasse. Es geht dabei um eine Groschenheftromanreihe, die mir mein Großvater mal vermacht hat, die es damals „nur“ auf 98 Hefte gebracht hat. Als mir diese Sammlung irgendwann im vergangenem Jahr wieder in die Hände fiel habe ich mich Zeitgleich auch an eine ganze Reihe von Gesprächen wieder erinnert, die ich und eine sehr gute Freundin während meines Studiums in Münster geführt hatten. Deren Gesprächsinhalt ging über die Unzugänglichkeit vieler Genres, die sich jenseits des EDO-Tellerrandes befinden. Ich will mal schauen, ob sich unter dieser Fragestellung im Hinterkopf aus dieser Form der Literatur, die ja eigentlich wöchentlich „schnelle Unterhaltung“ bieten sollte, nicht ein paar Regeln oder Tipps fürs Rollenspiel ableiten lassen, solange es um Space Opera geht. (Ich brauche deswegen jetzt auch den Vorlauf, weil die Serie dann auf 196 Artikel hinauslaufen soll und ich mit dem Veröffentlichen erst dann anfangen will, wenn ich die zweidrittel bis dreiviertel Marke geknackt bekommen habe. Hinterher kann man dann immer nochmal schauen, ob sich das Setting selbst nicht noch irgendwie für ein Regelsystem ala Fate aufbereiten ließe. (So many Projects, so little time.)

Und da ich vorhin auch noch von „Das Licht fahler Sonnen“ gesprochen habe: Schauen wir einfach mal, ob ich die Zeit finde mich da auch ein wenig einzuklinken und Quasi eine zusätzlich, begleitende Artikel-Reihe aus der Sicht des Spielers hinzusteuere. (Wie die dann aussieht müsste ich auch noch sehen. Sowas wie „Charakter-Diaries“ habe ich schon lange nicht mehr geschrieben. Eventuell sollte ich wieder damit anfangen.)

Bonus: 2018 dürft ihr Euch auf folgende Aktion/Artikel/Produkt/____________ von mir freuen: __________________________.


Da ich derzeit nicht wirklich in irgendwelchen „offiziellen“ Projekten der „professionellen“ Sparte unserer Szene drinstecke wird das schwierig sein, irgendwas anzukündigen. Falls ich allerdings wiedererwarten doch noch irgendwo plötzlich in einer Redaktion auftuache könnt ihr da ja mal entsprechend im Impressum nach meinem Namen ausschau halten. :P

Montag, 11. Dezember 2017

Rezension: Jim Butcher: Die Verschwörer von Kalare (Codex Alera Band 3) [Kindle-Edition]

Cover: Jim Butcher
Die Verschwörung von Kalare
Codex Alera Band 3
Verlag: blanvalet
So langsam zeichnet sich ein Muster ab, was den entsprechenden Blickwinkel auf die Ereignisse von Codex Alera betrifft. Wieder mal sind zwei Jahre vergangen, seitdem Tavi die große Verschwörung der Cane mit den Vord aufgedeckt hatte und zeitgleich den Fürsten mit seinen Freunden beschützt hatte. Das bedeutet in diesem Zusammenhang aber auch: Seitdem ist der Botschafter der Cane, Varg, gefangener der Krone von Alera ist. Zwischen dem jungen Kursor und dem alten wolfsähnlichen Wesen hat sich so etwas wie eine entspannte Zweisamkeit entwickelt, da beide eine ganze Zeit mit dem Äquivalent zum Schachspiel dieser fantiken Welt gemeinsam verbringen. Jedoch, und das macht Varg dem Aleraner klar, handelt es sich hierbei eher um einen kulturellen Austausch in einer Zeit, die kein Blutvergießen ermöglicht.
Jedoch, und das ist das Problem, dass diesen Band jetzt ausmacht: Kalere, einer der hohen Fürsten mit großen Ambitionen startet einen gewalltigen, blutrünstigen Angriff auf Alera, indem er zuerst versucht weite Teile der ihm verhassten Fürstenfamilien durch hinterhältige Angriffe zu meucheln.
Tavi, der Zeitweise in den Süden Aleras vom Fürsten versetzt wurde um dort mit einem von der Akademie verstoßenen gelehrten mit exentrischen Ansichten über eine Zeit ohne Elementarkräfte als Forschungsgehilfe auszuhelfen, wird unter dem Namen Scipio in die erste alerische Legion, einem Bund zusammengewürfelten Haufen von unausgebildeten Neulingen, als Unteroffizier im Bereich der Versorgung, eingeschleust. Zeitgleich stellt sich aber auch ein weiteres Problem ein: Mit einem mal werden die Sterne Rot und die Cane fallen mit einer riesigen Armada nach Alera ein.
Und plötzlich sieht sich Tavi als verbliebener Offizier der Legion in der Rolle eines Hauptmannes wieder, der sich abertausender Feinde auf dem Schlachfeld erwehren muss.
Ein zweiter, immer wieder eingeschobener Erzählstrang beschreibt die Geschichte von Isana in Rückblenden. Wir wissen ja seid dem Ende des zweiten Bandes, dass nicht Isanas Schwester Tavis Mutter ist, sondern die Wehrhöferin wiederwillen und neues Spielzeug der Fürstin Aquitania doch eine Mutterschafts Rolle eingenommen hatte. (Jedoch ist die große Überraschung dabei eher, wer Tavis Vater war.)

Insgesamt hat dieser Band jetzt das gleiche Szenario immer noch weiter erzählt, was die beiden vorausgegangenen Bände bereits definiert haben: Ein überalterten Reich fantiker Art (nicht wie ich es zuerst in einer der vorherigen Rezensionen noch versehentlich als Fantelalter tituliert habe), dass seine Macht aus den klassischen Elementen der Antike zieht und damit einiges an Wirkung verursacht. Und mit den Cane als übermächtigen Gegnern ist auch wieder ein Horror-Element im Sinne klassicher Monster hier unterwegs – wenn auch mit kurioser Figurenform.
Allerdings bleibt dieser spezielle Band dabei auf der klassischen Heldenform behaften: Was auch immer für eine Gefahr sich aufzeigt, Tavi stellt sich ihr und obsiegt. (Wenn auch in diesem Fall mit deutlicher mehr militärischen Mitteln und in Blutig.) Man erfährt aber auf diesem Weg einiges über die Art und Weise, wie das Militär innerhalb der Welt von Butcher tickt, da der gesammte Fokus hierbei auf die Lebensweise der Legionen gelegt wird. (Das dürfte dann vermutlich ein Nebenthema in Variation sein, wenn man die übergänge von Band Eins auf Band Zwei und weiter zu diesem Band als Struktur nimmt. Das kann sowohl spannend werden, als auch hoffnungslos nach Hinten los gehen.) Und wie immer schreit Okel Ben im Hinterkopf „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“

Fazit


Das Thema Militär, sei es jetzt Aktuell oder halt eben wie hier antik angehaucht, ist natürlich nicht jedermanns Sache. Genausowenig wie die heroische Umschreibung von großen Kriegsschlachten. Das ist der große Nachteil dieses speziellen Bandes. Abgesehen davon bekommt man das, was schon die vorherigen Bände alles beschrieben haben: Eine spannende Geschichte rund um heldenhafte, aufofperungsvolle Helden, verrückte Bösewichte und gerissene Intriganten. Wer damit etwas anfangen kann, hat Spaß beim lesen.

Montag, 4. Dezember 2017

Rezension: Jim Butcher: Im Schatten des Fürsten (Codex Alera Band 2) [Kindle-Edition]

Cover: Jim Butcher
Im Schatten des Fürsten
Codex Alera 02
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem es zur zweiten Schlacht um das Calderon-Tal kam.
Aus dieser Schlacht sind einige Dinge herausgekommen, die jetzt von Bedeutung sind: Tavi ist als Akadem unter Pratronatenschaft des ersten Fürsten von Alera an der Akademie weit gekommen. (Und wird von den übrigen Studenten aufs Äußerste Drangsaliert.) Tavis Tante, Insana, ist als erste Wehrhöferin in der Geschichte Aleras zur Zielscheibe einzelner Mächte geworden, die den Sturz planen. Und letzten Endes beginnt Bernard damit das Tal Calderon wieder aufzubauen.
Innerhalb dieses Chaos Platzt der Marathäuptling Doroga hinein und überbringt die Schlimme Kunde, dass ein Feind aus alten Sagen seines Volkes, die Vord, wieder aufgetaucht sind und er unter hohen Verlusten das erste von drei Nestern hatte vernichten können.
In der Hauptstadt des Reiches schließlich steht der erste Fürst unter permanenten Angriffen auf der elementaren Ebene. Einer der schlimmsten Nachbarstaaten scheint es darauf abgesehen zu haben durch den Einsatz von Stürmen alle Aufmerksamkeit des Herrschers zu fesseln. Das Problem dabei ist nur: Gaius übernimmt sich dermaßen, dass er vor Tavis Augen zusammenbricht und auf diese Weise für eine ganze Weile aus dem Spiel genommen ist.
Das bedeutet aber auch eine ganze Menge Chaos: Denn während des Winterend-Festes, dass gerade im vollen Gange ist, müsste der oberste Fürst von Alera eigentlich eien ganze Menge Repräsentanz einnehmen. Und das führt dazu, dass Tavi mit Hilfe einiger, weniger Verbündeter versucht den Schein eines lebenden Fürstens aufrecht zu erhalten.
Zeitgleich wundern sich bestimmte Kräfte innerhalb der Feindesreihen, dass Tavis Tante Insana trotz ausdrücklicher, persönlicher Einladung der obersten Fürsten nicht zu diesem vorgelassen wird. (Sie selbst soll darüber hinaus noch zusätzliche Verstärkung ins Calderon-Tal holen, damit man der Bedrohung durch die Vord Herr werden kann.) Und der Botschafter der Canim, einem übergroßem, Wolfartig aussehendem Volk, dass erklärte Feinde Aleras ist, benimmt sich seltsam.

Was wir aus dem letzten Band noch mitgenommen haben ist der Umstand, dass Alera davon lebt, dass die einzelnen Figuren, die sich über diese fiktive Landschaft bewegen durch die Bank weg auf eine besondere Weise fähig sind. Die „Magie“, welche aus der „Symbiose“ mit den Elementaren besteht sorgt für eine ungewöhnliche, kompetenz, was die Befähigung der Figurenkonstellation angeht. (Um nicht zu sagen: Eigentlich reden wir hier von einem riesigen Berg an Superhelden, die aber lieber Bauern sind.) Das macht es ersteinmal schwierig, eine überzeugende „Herausforderung“ darzustellen, die an sich nicht der nächste große Weltkrieg ist.

Mit den Vord verschiebt sich aber das Subgenre ein wenig, da zumindest in dieser Geschichte ein Gegner eingeführt wird, der die Qualitäten der Body-Snatcher-Filme präsentiert (stellenweise auch in Richtung Mimik und anderen, vergleichbaren Beispielen): Ein in loser Form auf Insekten und Arachniden aufbauende Wesen. Die zentralste Angst dabei ist, dass bestimmte Personen denen man direktes Vertrauen entgegen bringt, sich mit einem mal gegen dich wenden und dabei kein menschliches Motiv aufweisen. In sofern macht dieser zweite Band der Romanreihe einen kurzen Abstecher in den Horror und platziert sich damit lose im Bereich der s.g. „Dark Fantasy“. (Wenn man dann noch die Cane in ihrer Form als übergroße Wolfswesen mit einberechnet, dann handelt es sich hierbei um Aspekte klassischer Monsterfilme. Das tragende Element ist hierbei zwar die Angst, aufgrund der Genre-Zuordnung in der High Fantasy ist diese natürlich eine andere Qualität aufbringen muss, um überhaupt zu funktionieren. Das liefert der entsprechende, eigentlich fast schon als chirurgisch zu bezeichnende Eingriff, den der Plan dieses Gegners darstellt.

Und ja: Das Maß an Intrigen-Spiel wird auch hier weiterhin aufgebaut. (Auch wenn es eigentlich mehr darauf hinaus läuft, dass zwei gegnerische Parteien präsentiert werden und ein zusätzliches Manöver angedeutet wird, dass letzten Endes dazu führt, dass bestimmte Gruppen Partei in diesen ganzen Scharmützel ergreifen müssen.

Fazit


Man bemerkt den Dresden Files-Autor in diesem Band. Der Stil ist in der überaus flüssigen Schreibweise gehalten, die auch schon den guten Harry so lesenswert wachten. Das Zentrale Element, dass aber so bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass hier erneut hoffnungslos übertrieben wird. Man könnte fast meinen, dass Butcher am laufenden Ende Wege zu finden versucht, um nochmal eine Schüppe oben drauf zu hauen. (Ob sich das auch innerhalb dieses Mikrokosmos halten wird, werden wir aber wohl im Verlauf der restlichen Bände erfahren.)

Montag, 27. November 2017

The Veil – Versuch einer Ortschaft [Karneval der Rollenspielblogs]


Ich habe gerade das Gefühl, dass ich jetzt fast schon über ein Jahr dem Karneval fern geblieben bin. Faktisch warens aber owhl nur zwei Monate. Höchste Zeit wieder einzusteigen… Was ist denn so das Thema diesmal? Stadt, Land, Dungeon? Ach du Scheiße! …
Klar, man könnte jetzt irgendwelchen Blödsinn Aufsetzen, der behauptet, dass irgendwas davon eine ausgereiftere Form des Spielens darstellen würde. Aber so wirklich glaube ich jetzt nicht, dass das hier in irgendeiner Weise eine wie auch immer geartete, lesenswerte Thematik wäre. Von daher stürzen wir uns mal auf „altes Zeug“ und versuchen darauf aufzubauen.
Wie einige vielleicht wissen, treibe ich mich in verhältnismäßig vielen Foren im Internet rum, so auch im Nerdvana, der Fork des Nerdpols. Vor einiger Zeit hatte dort der Moritz die „spannende“ Idee, einen Settingwettbewerb auszurufen. (Das ging zwar im großen und ganzen in die Hose am Ende, aber das fällt unter die Kathegorie „verschüttete Milch“.) Jedenfalls hatte ich selbst zu diesem Wettbewerb ebenfalls einen Beitrag eingereicht, der für mich eher als Fingerübung funktioniert hatte, ob ich überhaupt in der Lage bin, sowas in mehr oder weniger guter Qualität zu erledigen. (Der Ansatz war dann ein Setting in einer Art Post-Apokalypse, das mit einigen Ansätzen für Indie-Erzählspiele in der Grundlage gedacht war, aber noch nichts ausgereiftes darstellt.)

Greifen wir mal diesen Basis-Ansatz des Wettbewerbs-Beitrags „When you wish upon a Star“ (dessen Titel nicht sonderlich ernst gemeint war) auf, streichen die Grundlagen weg, die eher in die Artsi-Indie-Ecke gehören und sehen uns das Grundgerüst noch einmal an:
Wir haben hier immer noch eine Stadt, die das letzte Überbleibsel eines Kaisereichs darstellt.
Umgeben ist sie von einem eher unwirklichen Land, dass von einem alles verzehrendem Nebel ergriffen ist. (Und in diesem Nebel lauern Ungeheuer… ich glaube ich habe mich gerade in die Dark Fantasy verirrt.) Damit hätten wir eigentlich schon sehr viel zusammengefasst, das Notwendigkeiten heraufbeschwört, die dieses Setting irgendwo mitdefinieren werden.

In diesem Sinne: Herzlich willkommen in Veil, der letzten Bastion der Zivilisation.

Zu Beginn formuliere ich einfach mal ein paar Dinge, die wir dann später aufgreifen und auf die eine oder andere Art ausformulieren werden:

Veil war einst die Hauptstadt eines Kaiserreichs in einem Fantasy-Setting. Heute ist sie die letzte befestigte Siedlung überhaupt. (Ob da draußen weiterhin andere Kulturvölker existieren sei hier erstmal Nebensache.)
Veil wird von einer Kaiserin regiert, die aber seid einer unglaublich langen Zeit schon nicht mehr in Erscheinung getreten ist. Sämtliche Verwaltungsakte übernimmt der Stadtrat.
Veil ist ein Moloch, der Autark sich selbst versorgen muss. Dafür werden immer wieder Ausbrüche nach Forne unternommen, bei denen große Abteilungen von Kriegern Bautrupps dabei beschützen, wie diese Pallisaden um genau abgestimmte Areale errichten, die Später dann zu Teilen der Stadtmauer werden, ehe diese selbst aufgebrochen wird, um das neu erschlossene Land in Veil zu integrieren. (Ob jetzt als Wohnraum oder Ackerland sei mal dahingestellt.)
Daraus ergibt sich aber auch, dass Baumaterialien entweder unter hohem Gefahrenpotential aus der weiteren Umgebung herangeschafft werden müssen (Holz, Lehm) oder aber direkt aus dem Stein Unterhalb der Stadt gegraben werden. (Womit wir in gewisser Weise auch den Totenkult gleich Praktischerweise mit definiert haben. Ähnlich wie in Paris sollte nämlich bei diesen Ausmaßen kein Platz für einen regulieren Friedhof sein. Man braucht also Katakompen, in denen die Totenschädel in unendlichen Gängen an den Wänden aufgestapelt werden.) Ebensogut können dann die ganzen altersschwachen Dungeoncrawler direkt auf dem städtischen „Friedhof“ ihr letztes Abenteuer suchen.
Es ist anzunehmen, dass in einer solchen Extremsituation das Militär eine der wichtigsten Stützpfeiler darstellt, was Sicherheit nach Außen und Stabilität nach innen darstellt. Das mag nicht jeder Person schmecken, so dass natürlich im inneren ein potentieller Aufstand brodelt und mehrere Fraktionen ein eigenes Süppchen kochen, um ihren Einfluß zu vergrößern.
Außerdem bleibt die Frage im Raum stehen, was von der alten Welt noch übrig geblieben ist und was diese alte Welt eventuell mit dem derzeitigen Zustand zu tun hat. (Weltuntergangssekten, die einen gewissen Grad an Kultur-Technologie ablehnen sind also vermutlich auch auf dem Vormarsch.)
Insofern ist also neben der beschaffung von notwendigem Material und der Geleit von „Handelskaravanen“ vermutlich auch das entdecken alter Hinterlassenschaften eines der möglichen, nach Außen hin gerichteten Interessen von Veil.

Gruppierungen

Bis jetzt haben wir einfach nur ein paar Gedanken zur Struktur von Veil als Bauwerk geäußert. Allerdings (selbst wenn wir vom Moloch-Charakter mit mehr oder weniger Hoffnung ausgehen) „lebt“ eine solche Stadt eher darüber, dass man einen Blick auf die Menschen in Form bestimmter Gruppierungen wirft. (Vermutlich werden nicht alle davon in der hier präsentieren Form so viel Sinn für jeden ergeben, aber ich versuche mal ein paar Gedanken in die Tasten skizzierend zu hauen.)

Die Kaiserin: Bis jetzt wissen wir eigentlich nur, dass Veil eine Kaiserin dem Namen nach hat (und das ein Stadtrat die Verwaltung der Regierung übernimmt). Die Frage is tjetz tallerdings nur: Was stellt diese Kaiserin eigentlich dar? Denkbar wäre, dass eine Unsterbliche auf dem Thron sitzt, die vor Langeweile sich bereits vor undenkbaren Zeiten aus allem zurückgezogen hat und dem Stadtrat sämtliche Funktionnen überlässt. Eine andere, denkbare Möglichkeit ist, dass auf dem Thron nur noch ein Skellet sitzt, die Kaiserin also bereits vor langer Zeit verstorben ist und niemand das je bemerkte, weil der bürokratische Apparat auch ohne eine regulierende Hand durch das Kaiserhaus funktionierte. Eine denkbare Variante währe auch, dass die Kaiserin nie existiert hat. Ich nenne das hier das „Puppenspiel“-Szenario: Eine Denkbare Variante ist, dass die Kaiserin die geniale Konstruktion eines längst verstorbenen Genies ist, welche den eiegntlichen Herrscher über den Verlust eines geliebten Verwandten hinwegtrösten sollte und seit dessem Ableben auf dem Thron sitzt, weil entweder niemand über diesen Ausstausch bescheid wusste, oder weil die Puppe als solche tatsächlich den Interessen einer weiteren Gruppe entspricht. (Sei das jetzt der Stadtrad oder eine weitere, hier nicht genau erläuterte Partei.)
Diesen Aspekt will ich für diese Ausführungen bewusst undefiniert halten. Nur man sollte sich darüber im Klaren sein, dass je nachdem welches Szenario der Kaiserin jetzt „die Wahrheit“ darstellt, eine gänzlich andere Note im Gesamtbild der Stadt den spielgebenden Ton definiert.

Der Stadtrad: Der Stadtrad ist eigentlich genau das, was er in allen Szenarios sein soll: Eine Gruppe von Menschen, die im Auftrag der Kaiserin die Verwaltung der Stadt übernimmt. Die Macht dieser Gruppe von Menschen reicht soweit, wie keine Intervention von Seiten der Kaiserin überhaupt angebracht wird. Es spielt technisch noch nicht einmal direkt eine Rolle, wer den Nachfolger eines Vorgängers darstellt. Der Stadtrad ist in dieser Funktion autark genug, um die eigenen Reihen wieder aufzufüllen. (Bis die Kaiserin ein Veto einbringt.) Auf diese Weise stellt er die bei weitem größte Macht innerhalb von Veil letzten Endes dar. Und das aus diesem Grund unglaublich große Intrigen hinter der Fassade der Wohlmeinenden Gruppe gesponnen werden, welche ständig darum bemüht ist diverse politische Gegner auszuschalten, sollte jedem bewusst sein. (Im Grunde stellt er je nach Szenario der Kaiserin eine Gruppe von fähigen Führern ohne ohne Skrupel bis hin zu zitternden Marionetten einer anderne Person, die im Hintergrund die Fäden zieht, da.)

Das Militär: Rechnisch müsst eman hierzu vermutlich am Wenigsten sagen müssen: Das Militär ist das Rückgrad der Ordnung in Veil. Sie stellen die erste und einzige Verteidigunglinie zwischen der Bevölkerung und der Außenweld da.
Händlergilden: Eigentlich sollte man annehmen, dass Veil in einem permanentem Notstand gesetzt ist und dadurch die eigenen Autarkie durch staatliche Kontrolle gewährt. Das Problem ist nur: Irgendwie muss die Bevölkerung versorgt werden. Und da macht es mehr Sinn, wenn Privatleute entsprechende Lizenzen erwerben, um freihen Handel innerhalb der Stadt zu betreiben. Insgesamt schafft es die Händlergilde in diesem speziellen Bereich sogar deutlich effizienter zu sein, was das Schaffen einer Verteilungsinfrastruktur innerhalb Veils betrifft, weil sie auf diesem Weg auch noch weitere Beschäftigungen für die Bevölkerung schafft. Sie ist nicht unbedingt direkt eine politische Fraktion, versucht aber natürlich entsprechenden Einfluß in die Politik zu erlangen.

Diebes- & Attentäter-Gilden: Ich gebe zu, dass ich ein großer Fan von Skyrim bin und gerade in diesem Spiel die beiden Queststränge rund um die Diebesgilde und die dunkle Bruderschaft sehr zu schätzen gelernt habe. Letzten Endes sind solche Gruppierungen zwar nicht unbedingt notwendig, können aber (gerade wenn man unsere bisherigen Konstrukte für Veil mit in betracht zieht) durchaus ein paar brauchbare Ergänzungen liefern. (Schon allein, wenn man sich fragt, was die Spieler jenseits des Militärs eigentlich für Abenteuer erleben könnten…. Oder halt eben im Auftrag der Händlergilde.)

Rebellentruppen: Seien wir Ehrlich. Auch wenn vieles hier nach einem verzweifeltem „An einem Strang ziehen“ und ähnlichem klingt. Es dürfte eine Menge Individuen innerhalb dieser Stadt geben, die schlicht und ergreifend unzufrieden sind. Daraus können sich dann (inklusive irgendwelcher Agitatoren, die die Massen schüren) „Wiederstandszellen“ bilden, an deren Ende der Aufstand entsteht. Diese Gurppen sind dann letzten Endes einfach nur „dagegen“. (Egal gegen was.) Der Punkt bei der Sache ist dabei, dass diese Gruppen aus einem Gefühl der Unterdrückung heraus agieren.

Das Land

Womit wir eigentlich zum definerenden Part für diesen Setting-Entwurf kommen. (Für den ich jetzt insgesamt diesen Monat deutlich weniger Zeit zum tippen gefunden habe, als mir selbst lieb wäre.)
Wie ich bereits angedetuet haben sollte: Das Umland ist ein Problem. Wenn man Solche Geschichten wie Stephen Kings The Mist im Hinterkopf hat, beginnt man eventuell in Etwa zu erahnen worauf ich mit dieser Umgebung letzten Endes hinaus will. (Im Ursprünglichen Entwurf war ein Meteor enthalten gewesen, der eine Art Virus ins Spiel brachte, der alles umfärbte, hier können wir aber nochmal etwas ander einbringen.) Die Erklärung für das Phänomen, dass jetzt die Landschaft zur Gefahr hat werden lassen,w ill ich hier erstmal offen lassen. Fakt ist nur für die allgemeien Vorstellung folgendes: Es hängt eine Art Bodennebel um Veil herum fest, der anscheinend eingies verändert hat. Die Bedrohung ist im Grunde das Land selbst, wenn man so will.
Zum einen sind sämtliche Wesenheiten, die sich hier befinden tatsächlich übergroße Monster. (Man mag zwar auch noch „normale“ Tiere aller Art finden, jedoch dürfte die Wahrnehmung in einem solchen Setting nicht mehr darauf ausgerichtet sein die Schönheiten der Natur – wie einen Hrisch – wahrzunehmen, wenn das weiße Killer-Kaninchen aus Ritter der Kokosnuss an jeder Ecke lauert. Dazu sind die Pflanzen scheinbar zu einem eigenen Leben erwacht und haben begonnen selbstständig ihr Umfeld zu „verspeisen“. Ergänzt man das noch um einen Nebel, in dem das Unheil zu stecken scheint und verfügt ein paar weitere Faktorne hinzu, die allesamt nur das Attribut „Tötlich“ tragen, dann sollte halbwegs klar sein, dass diese Umwelt wenig bis keine wirklichen, einladenden Faktoren mehr zu verfügung stellt.


 Nichtsdestotroz: Bedenkt man, dass es sich immer noch um die Überreste eines ehemals riesigen Reiches handelt, befinden sich innerhalb dieser gefährlichen Landschaft immer noch unglaublich viele vergessene Ortschaften, die man aus den verschiedensten Gründen wiederfinden will. Das heißt, dass neben der Notwendigkeit von Baumaterialien hier auch noch Reliquien und sonstige Artefakte der einstigen Kultur von Veil zu finden sind. Auch vermeintliche Schätze oder vergessenes Wissen könnte hier wieder gefunden werden wollen. (Sprich: Am Ende ist es immer noch die gute alte Habgier, welche Leute in den sicheren Untergang schickt… und eventuell haben sie sogar am Ende noch eine Geschichte, die sie erzählen können, weil sie überlebt haben.)

Montag, 20. November 2017

Rezension: Jim Butcher: Die Elementare von Calderon (Codex Alera Band 1) [Kindle-Edition]

Cover: Die Elementare von Claderon
Jim Butcher - Codex Alera 01
Verlag: blanvalet
Das Narativ behauptet, dass ein gewisser Jim Butcher während seiner Uni-Zeit einen Kurs im „creativ Writing“ besuchte, weil er dort das notwendige Handwerkzeug erlernen wollte, um seine eigene High-Fantasy-Geschichten zu erzählen. Dummerweise kam ihm eine Wette mit seinem Dozenten dazwischen, aus der ein gewisser „Harry Dresden“ hervorging, der dann lange Zeit Jim Butchers schreiberische Tätigkeit im Fokus hatte.
Codex Alera war dann dieser letzte verzweifelte Versuch doch noch aus der Urban Fantasy auszubrechen und einen eigenen High-Fantasy-Zyklus zu schaffen.
Doch worum geht es? Im Grund egibt es mehrere Erzählungsstränge: Anfangen tut alles mit Amara und Fidelias, beides „Kusoren“ des erste Fürsten von Alera, die gerade auf einer Mission sich befinden, um eine vermeidlich Söldner-Horde auszuspionieren, welche gegen den ersten Fürsten aufgestellt wird, um eine militärisch geführte Rebellion zu starten. (Dummerweise erweist sich Fidelias – Amaras Mentor – als Verräter, der sich den Verrätern anschließt.)
Der zweite Erzählstrang betrifft Tavi, einen Hirtenjungen in Ausbildung, der für sein Umfeld in gewisser Weise eine Missgeburt ist, weil er keinerlei besondere Kräfte besitzt, und seines Onkels Bernhard, der als s.g. „Wehrhöfer“ für das Calderontal eine spezielle Funktion an verteidigungslinie darstellt, die auf der Suche nach einer verloren gegangenen Herde von Schafen über einen Kundschafter der Marath, einer Art besonderem Barbaren-Volk, stolpern.
Der dritte Erzählstrang betrifft dann die Verräter, welche mit den Marath gemeinsame Sache machen und versuchen den ersten Fürsten von Alera zu stürzen, indem sie das Calderon-Tal in die Hände der Marath fallen lassen… und warum vereinzelte Individuen das gerade eben nicht wollen.
Zwar vermischen sich diese Erzählstränge von der ursprünglichen Ausgangsbasis immer mehr untereinander und die jeweiligen Figuren welchen die einzelnen Positionen zu und untereinadner, aber im Kern bleibt es dann dabei. Jedoch ist ein besodnerer Fokus dabei ausgerechnet auf den jugen, gerademal 15-Jährigen Tavi gerichtet.
Die Welt, die Butcher hier zusammenspintn und beschriebt funktioniert nicht ganz so klassisch, wie es normalerweise dem EDO-Standart in der Fantasy entspricht. So etwas ähnliches wie Magie existiert. Um genau zu sein handelt es sich dabei aber nicht um eine Art Spruch-Form, sondern um eine Symbiose zu besonderen Wesenheiten, sogenannten Elementaren, mit denen die meisten Personen eine Beziehung eingehen. Um es verständlicher zu machen: Diese Wesenheiten, welche allesamt einem der vier Elemente der Antike zugeordnet sind, definieren die Welt. Sie sind stellenweise gefährliche, „übernatürliche“ Naturgewalten, welche den Menschen gefährlich werden können, aber halt eben auch nützliche Werkzeuge, welche ihren jeweiligen Partnern spezielle Kräfte zur Verfügung stellen. Tavi fällt in diesem Konzept deswegen aus dem Rahmen, weil er innerhalb der Geschichte keinerlei Begabung zur Elementarbeschwörung besitzt und sich deswegen auf andere Fähigkeiten, wie seinen Verstand und sein Geshcick verlassen muss. Das wird für ihn Stellenweise zur Gefahr, macht ihn aber auf anderer Ebene auch immer wieder zu einem besonderen Joker, der aufgrund seiner Unfähigkeit zur „rohen Gewallt“ eben unkonventionelle Lösungswege suchen muss.
Und das alles dient einfach nur dafür, dass am Ende des Buches eine gewaltige Schlacht um das Calderon-Tal stattfinden kann.
Was die Erzählung Butchers insofern interessant macht ist der Umstand, dass man die Welt als Leser auf der Basis ihrer „Bodenständigkeit“ entdecken kann. Man erfährt zwar angedeutet, dass Alera als Welt ein monarchisches System im Sinne von feudalen Lehnsherren aufweist, jedoch befinden sich sämtliche wichtigen Charaktere der Handlung an den äußersten Außenposten der Zivilisation versammelt und geben auf diese Weise erst einmal nur einen Einblick ins ländliche Leben innerhalb einer mittelalterlich angehauchten Gesellschaft, die man sich noch in etwa aus unserer heutigen Perspektive vorstellen kann, kombiniert mit Sklavenhaltung und der aus der alltäglichen Nutzung der Elementare resultierenden, fast schon modern wirkenden Veränderungen des Alltags. Das alles kombiniert Butcher mit seiner Fähigkeit ungeheuer pointiert formulierte Bilder reinster Übertreibung im Kopf seiner Leser zu erzeugen. (Unter anderem bricht mitten während eines Angriffs der Marath – die Barbaren dieses Settings – einer der Häuptlinge deren Clans durch eine Wehrmauer, nur um den amtierenden Warlord dieses Angriffs herauszufordern.)
Und auch die Tatsache, dass eine der wichtigsten Figuren der Geschichte gerade eben nicht dazu in der Lage ist, auf die allgegenwärtigen Elementare zurückzugreifen hilft letzten Endes dem Leser ebenfalls noch weiter, sich in dieser Welt zu „verlieren“. Abgerundet wird das noch durch ein paar etwas absurde Tiere wie dem Garganten und dem Herdentöter und schwups hat man eine nur all zu vertraut wirkende, vollkommen fremde Welt, bei der es Spaß macht sich in sie hereinzulesen.

Fazit


Eine etwas andere Fantasystory mit dem typischen, zugänglichen Butcherstyle. Viele, stellenweise sehr verrückte Ideen, die einem Spaß machen das ganze zu lesen. Rundherum eine nette Lektüre um die Wartezeit bis zum nächsten Dresdenfiles-Roman zu überbrücken, über den man sich dann wieder hoffnungslos aufregt, weil Butcher der eigenen Meinung nach nach Changes alles Falsch gemacht hat.

Montag, 13. November 2017

Rezension: Dem Flüstern folgt der Schrei (The Walking Dead 23)

Cover: Dem Flüstern folgt der Schrei
The Walking Dead 23
Verlag: cross cult
More of the same, but different. Das ist jetz tgerade so mehr oder weniger mein Gedankengang, während ich mich durch den 23 Band von Kirkmans „The Walking Dead“-Comicreihe schäle.
Und mir ist im Moment noch nicht mal so ganz klar, auf wem letzten Endes der Fokus bei dieser ganzen Geschichte liegt: Zum einen haben wir da dieses Moment, dass die Schlurfer mit einem mal zu sprechen angefangen haben. Das war es zumindest, womit der letzte Band so überraschend Endete. Es beginnt mehr oder weniger mit Jesus, der eines dieser seltsamen Wesen gefangen nimmt, weil es ihn darum bittet, seine Existenz zu verschonen. (Wir erfahren in diesem Verlauf, dass es sich hierbei nicht um eine Mutation unter den Zombies handelt, sondern das eine neue Gruppe, die sich selbst als „Flüsterer“ bezeichnet, einen Weg gefunden hat, unter den Zombies zu leben. Sie verwenden dafür jede Form von Tarnung, die es ihnen ermöglicht, nicht von den Untoten als „Futter“ erkannt zu werden und bediehnen sich dank Masken aus verfaulendem Fleisches der schieren Masse dieser Wesen, um in der Welt zu überleben.)
Zeitgleich beginnt Carl seine Ausbildugn als Schmiedelehrling. Er verliert allerdings in einem Augenblick, in dem er und Sophia bedrängt werden die Kontrolle und schlägt die Angreifer der beiden aufs brutalste zusammen. (Die Folge für ihn ist, dass er ins Gefängnis muss. Sophia ist schwer verletzt im Krankenhaus, die beiden Angreifer haben aber „nur“ noch stabile Vitalfunktionen.) Die Folge daraus ist mal wieder, dass sich ein paar in der Gesellschaft weniger gut darstehende Personen dermaßen angepisst fühlen, dass sie sich wie die Tiere daneben benehmen. (Und zumindest vor versuchtem Mord nicht zurückschrecken.)
Carl lernt in der Zwischenzeit im Gefängnis Lydia kennen, welche das Mädchen der Flüsterer ist, das Jesus gefangen genommen hat. Zwischen diesen Beiden beginnt langsam eine Vorsichtige Romanze. Auf der anderen Seite kommt mit „Alpha“ schließlich die Anführerin der Flüsterer auf den Plan. Sie stellt sich vor und verlangt von Maggie, dass ihre Tochter ausgehändigt wird. (Die in der zwischenzeit eine Romanze mit Carl begonnen hat und eigentlich nicht mehr zurück will.)
Das Ende vom Lied ist eigentlich nur, dass jetzt wieder die Grundlage für neuen Zoff geschaffen ist.

Was soll man dazu jetzt großartig sagen? Im Grunde geht es jetzt schon wieder um den ewigen Konflikt von Menschen in Gemeinschaften, die in totalem Chaos versinken. Nur das hier die Fassade eine stabilen Zivilisation mit inneren Konflikten gewürzt wird mit einem erneuten Konflikt, der direkt aus dem inneren der Zombie-Herden stammt. (Und in dem es im Grunde auch wieder nur um Menschen geht, die auf eine andere Weise verwarlost sind. Ob mehr zum Wesen und der Art der Flüsterer noch gesagt wird, muss sich zeigen.) Leide rbietet die Geschichte auch hier nichts Neues in irgendeiner Weise. Wir müssen wohl oder übel abwarten, ob Kirkman nochmal einen Kniff in sein Mammut-Projekt bringt, oder das langsame dahinsichen von „The Walking Dead“ wirklich das zentralste Merkmal der Serie am Ende sein wird, was im Gedächtnis bleibt, weil der Schöpfer dieser Comics einfach nicht gemerkt hat, wann sein Überraschungserfolg sich endgültig selbst überlebt hatte. (Für mich handelt es sich bei der Serie spätestens seid dem letzten Band ja bereits um einen wandelnden Toten.)
Wobei man aber auch das sagen muss: Rein Optishc betrachtet hat sich nichts verschlechtert, das Niveau (zu dem man stehen mag, wie man will) der Zeichnungen ist geblieben.

Fazit


Wiedermal so ein Band der Marke „Genrefans können unbedacht zugreifen, alle anderen lesen Probe“. Es wird ein neues Element eingeführt, dass vielleicht nochmal etwas Schwung in die Geschichte bringen könnte, allerdings mus sman sagen: So viel Potential hat auch dieses Element eigentlich nicht. Die komplette Thematik des Dramas in einer Zombie-Apokalypse ist einfahc nur noch ausgelutscht und wirkt so unglaublich verbraucht. Wir wissen mitlerweile, dass die Menschen aufgrund der Situation hoffnungslos verroht sind. (Und falls sie es doch noch schaffen sollte, zu einem Zustand der kultivierten Zivilisiertheit zurückzukehren wird das trotzdem Narben bei allen hinterlassen haben.) Von daher bleibt eigentlich nur die übliche Feststellung - „More of the Same, but different.“ - als finale Einschätzung zu sagen.

Montag, 6. November 2017

Rezension: Felix A. Münter: Schicksal (Westrin III)

Cover: Felix A. Münter
Schicksal
Westrin-Trilogie
Verlag: Prometheus Games
Klar: Es heißt, dass man nicht die letzte Seite eines Buches lesen sollte, weil man sich dadurch die Spannung nehmen würde. (Was allein rein Wissenschaftlich betrachtet schon schwachsinn hoch zehn ist. Aber wenn es eines gibt, was garantiert unendlich ist, dann ist es die Dummheit der Menschen.) Von daher komtm man manchmal in Situationen, an denen das Ende zuerst für einen aufkommt. Schcksal, der dritte Band der Westrin-Trilogie, ist so ein Moment für mich gewesen.

Das ist der Grund, warum ich jetzt von Anfang an eines sagen muss: Ich war nicht sonderlich begeistert von der Geschichte, wie sie sich mir im dritten Band eröffnete. (Allerdings muss man dan noch hinzufügen, dass sehr vieles sich eigentlich interessant anhörte, wenn man die Werbung der beiden Vorgängerbände verfolgt hat.)

Doch woran liegt das? Sehen wir uns einfach mal die Geschichte und das Setting dieses abschließenden Bandes an.

Setting-Mäßig haben wir es hier mit einer fantik angehauchten Welt zu tun, in der diverse Fraktionen auf eine Änderung des bestehenden Systems erneut hinarbeiten. (Der Punkt bei der Sache ist, dass zehn Jahre bevor die Handlung dieser Geschichte beginnt das westrinische Kaisereich von dem Königreich der Ferchino aus dem Süden geplättet wurde und von der einstigen Herrschaftsfamilie nur noch ein Zwillingsgeschwisterpaar übrig geblieben ist.)
Die Geschichte hangelt isch dbaei über verschiedene Gruppen, die entweder auf der einen oder anderen Seite dieses bevorstehenden Krieges stehen und betrachtet die Handlungen besonderer, scheinbar ikonischer Charaktere, die jeweils ihren Teil zu den bevorstehenden Schlachten beitragen.
Wir hätten dort die Clans unter ihrem Hochkönig Fearghas, der einen unheiligen Packt mit dem Geist seines verstorbenem Vorgängers eingegangen ist und seitdem im Stummen zwiegespräch mit diesem sich austauscht.
Wir hätten das Geschwisterpaar Dalmatius und Nysa, die ein Bündnis mit dem Sultanat der Al-Asmari ausgehandelt haben, welche im Krieg, der zum Untergang des Westrinischen Kaisereichs geführt hatte, bereits eine entscheidene Rolle spielten.
Dann wäre da noch Origen vom Orden der Athanatoi, Leprakranke, die ihr verbliebenes Leben dem Krieg egwidmet hatten und derzeit ein Leben in Hölen zurückgezogen führen, in welche sie ihr amtierender Großmeister verschleppt hatte.
Außerdem gibt es noch einen Magier, den derzeit 13 jährigen Kaiser Westrins, der im Exil lebt und an seiner Rolle verzweifelt und es gibt noch zwei Weitere Figuren auf der Gegenseite, zwischen denen die Handlung andauernd hin und her springt. Im Grunde genommen gibt es einen D-Day, an dem die neu ausgehobenen Legions-Truppen des Exil-Kaisers wieder Fuß auf dem Kontinent von Westrin zu setzen versuchen und es gibt eine überraschend gut Infromierte Streitmacht an Gegnern, die diese eindrigenden Truppen in Empfang nimmt. Zeitgleich wird eine weitere Ebene aufgemacht, in der eine dritte Partei eingeführt wird, die zwar von Anfang an an dem gesamten Geschehen in Westrin beteiligt war, aber das alles nur ausgenutzt hatte, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Und es gibt eine vierte Gruppe von besonders interessierten Individuen, die allesamt darum bemüht sind, die Ziele dieser dritten Gruppe zu verhindern. Und in diesem ganzen Chaos von Erzählpfäden springt die Geschichte immer wieder hin und her und es kommt, was typisch für den Krieg ist zu einer Menge Toten und verletzten an eigentlich interessant klingenden Orten und irgendjemand gewinnt am Ende auch.

Und vermutlich ist genau das auch das Problem bei der ganzen Sache: Wir haben in dieser Erzählung ein gewalltiges Ensemble an einzelnen Figuren, die eine ganze Menge an Positionen innerhalb der Handlugn abbilden müssen, um auf diese Weise Einblicke in das jeweilige Geschehen zu liefern. Das schwierige bei einer solchen Vorgehensweise, das hier nur all zu stark mal wieder hervobricht, ist der Umstand, dass die Figuren an sich für den Augenblick extrem flach und unzugänglich im Hinblick ihrer Motivationen wirken. (Ich mache nochmal darauf Aufmerksam, dass ich hier nur den dritten Band gelesen habe, ohne jegliche Vorkenntnisse der vorangegangenen beiden Bücher.) Der Punkt bie dieser Vorgehensweise ist, dass sich in diesem speziellen Fall sehr stark an Archetypen bediehnt wird, die man irgendwo schon mal in einer anderen Konstellation gesehen hat. Der Magier mit der gesonderten Mission, der an seiner eigenen Aufgabe verzweifelnde Herrscher, der sein eigenes Schicksal nicht mehr selbst gestallten kann, der ewige Soldat, etc. Das alles funktioniert zwar in den meisten Fällen, verunglückt allerdings in deisem spzifischen Fall für sich allein betrachtet an einer gewissen Stelle, weil die Fäden an sich zwar gut zusammengehalten werden, das eigenen Tempo der Geschichte aber aufgrund des Ziels und der Limitierung an Zeichen unglaublich gehetzt wirkend erzählt wird, dass einem ein wenig die Zeit fehlt, um nochmal einen Blick auf die Landschaft zu werfen. (Ich meine das im übertragenen Sinn. Ich will nicht überbordene Landschaftsbeschreibungen in naher Zukunft lesen, die dann eine verkappte Imitation des Realismus sein sollen.) Der Punkt bie der ganzen Sache ist nämlich: Wenn man von dieser reinen Aufzählung und aufführung von Archetypen mal absieht, stecken in der Erzählung eine gewalltige Menge an eigentlich geilen Ideen.
Der Orden der Athanatoi, der sich dem Umstand bediehnt, dass die Krankheit der Lepra dazu führt, dass man Schmerzunempfindlich ist. Die seelische Vereinigung zweier Großkönige der Clans, der eine Lebend, der andere Tod, aber mit eigenen Zielen, die sich durchaus mit denen des Lebenden in Einklang bringen lassen. Das Trope eines treuen „Dieners“, der für diese Treue mit dem Leben bezahlen muss. Die Überlegung, dass Glauben und Magie nicht miteinander Harmonieren.
Sogar die Endszene, die ein unglaubliches Ritual an einem archaischen Ort beschreibt und am Ende grauenhafte Effekte hervorbringt sollte mir eigentlich gefallen.
Aber genau das schafft das Buch nicht. Zumindest für sich allein stehend nicht. Stattdessen haben wir hier dieses Problem, dass auch Enselble an sich ausmachen: Zu viele lose Stricke, die nicht dicht genug geführt werden, um für sich allein betrachtet überzeugen zu können. Dadurch entsteht ein eher gehetzter Eindruck und in letzter Konsequenz ein irgendwie übereilt wirkendes Ende. (Und auf manche Fraktionen hätte ich liebend gerne nochmal einen Detaillierteren Blick geworfen, nachdem bestimmte Ereignisse überhaupt erst in Kraft getreten waren.)
Statt dessen wird sehr viel Potential ersteinmal in reinen Andeutungen verschenkt, so das man am Ende nicht genau weiß, ob hier eine Person ein eigenes Ziel verfolgte, wie Kalif anstelle des Kalifen zu werden, oder ob hier ein weiterer Hinweiß auf die dritte Partei besteht, die sich eher gemächlich ausbreitet und nur immer dann auftaucht, wenn es gerade darum geht ein paar Tzymisce auftreten zu lassen.
Das alles macht es schwierig, diesen Band für sich alleine auf einen Einwirken zu lassen, um begeistern zu können.

Fazit


Ich bin Entgeistert. Ich weiß für den Augenblick zwa rnicht so genau, woran das liegt, habe aber noch die ersten beiden Bände hier auf der Festplatte, um mir ein langfristiges, nachhaltiges Bild des gesammten Werkes zu machen. Es kann sein, dass mir das Thema nicht liegt, aber für den Augenblick habe ich halt dieses Gefühl, dass irgendwas an der Konstellation hier nicht so ganz funktioniert, wie es eigentlich sollte. Das ist aber gerade deshalb schade, weil ich einiges auf der Basis, die ich als Laie als „handwerklich“ bezeichnen würde, finde, dass ich durchaus als Gut betrachtet. Trotzdem lässt die Geschichte dieses Gefühl eines *mäh* zurück. Wir werden sehen.