Cover: Jim Butcher Die Verschwörung von Kalare Codex Alera Band 3 Verlag: blanvalet |
So langsam zeichnet
sich ein Muster ab, was den entsprechenden Blickwinkel auf die
Ereignisse von Codex Alera betrifft. Wieder mal sind zwei Jahre
vergangen, seitdem Tavi die große Verschwörung der Cane mit den
Vord aufgedeckt hatte und zeitgleich den Fürsten mit seinen Freunden
beschützt hatte. Das bedeutet in diesem Zusammenhang aber auch:
Seitdem ist der Botschafter der Cane, Varg, gefangener der Krone von
Alera ist. Zwischen dem jungen Kursor und dem alten wolfsähnlichen
Wesen hat sich so etwas wie eine entspannte Zweisamkeit entwickelt,
da beide eine ganze Zeit mit dem Äquivalent zum Schachspiel dieser
fantiken Welt gemeinsam verbringen. Jedoch, und das macht Varg dem
Aleraner klar, handelt es sich hierbei eher um einen kulturellen
Austausch in einer Zeit, die kein Blutvergießen ermöglicht.
Jedoch, und das ist
das Problem, dass diesen Band jetzt ausmacht: Kalere, einer der hohen
Fürsten mit großen Ambitionen startet einen gewalltigen,
blutrünstigen Angriff auf Alera, indem er zuerst versucht weite
Teile der ihm verhassten Fürstenfamilien durch hinterhältige
Angriffe zu meucheln.
Tavi, der Zeitweise
in den Süden Aleras vom Fürsten versetzt wurde um dort mit einem
von der Akademie verstoßenen gelehrten mit exentrischen Ansichten
über eine Zeit ohne Elementarkräfte als Forschungsgehilfe
auszuhelfen, wird unter dem Namen Scipio in die erste alerische
Legion, einem Bund zusammengewürfelten Haufen von unausgebildeten
Neulingen, als Unteroffizier im Bereich der Versorgung,
eingeschleust. Zeitgleich stellt sich aber auch ein weiteres Problem
ein: Mit einem mal werden die Sterne Rot und die Cane fallen mit
einer riesigen Armada nach Alera ein.
Und plötzlich sieht
sich Tavi als verbliebener Offizier der Legion in der Rolle eines
Hauptmannes wieder, der sich abertausender Feinde auf dem Schlachfeld
erwehren muss.
Ein zweiter, immer
wieder eingeschobener Erzählstrang beschreibt die Geschichte von
Isana in Rückblenden. Wir wissen ja seid dem Ende des zweiten
Bandes, dass nicht Isanas Schwester Tavis Mutter ist, sondern die
Wehrhöferin wiederwillen und neues Spielzeug der Fürstin Aquitania
doch eine Mutterschafts Rolle eingenommen hatte. (Jedoch ist die
große Überraschung dabei eher, wer Tavis Vater war.)
Insgesamt hat dieser
Band jetzt das gleiche Szenario immer noch weiter erzählt, was die
beiden vorausgegangenen Bände bereits definiert haben: Ein
überalterten Reich fantiker Art (nicht wie ich es zuerst in einer
der vorherigen Rezensionen noch versehentlich als Fantelalter
tituliert habe), dass seine Macht aus den klassischen Elementen der
Antike zieht und damit einiges an Wirkung verursacht. Und mit den
Cane als übermächtigen Gegnern ist auch wieder ein Horror-Element
im Sinne klassicher Monster hier unterwegs – wenn auch mit kurioser
Figurenform.
Allerdings bleibt
dieser spezielle Band dabei auf der klassischen Heldenform behaften:
Was auch immer für eine Gefahr sich aufzeigt, Tavi stellt sich ihr
und obsiegt. (Wenn auch in diesem Fall mit deutlicher mehr
militärischen Mitteln und in Blutig.) Man erfährt aber auf diesem
Weg einiges über die Art und Weise, wie das Militär innerhalb der
Welt von Butcher tickt, da der gesammte Fokus hierbei auf die
Lebensweise der Legionen gelegt wird. (Das dürfte dann vermutlich
ein Nebenthema in Variation sein, wenn man die übergänge von Band
Eins auf Band Zwei und weiter zu diesem Band als Struktur nimmt. Das
kann sowohl spannend werden, als auch hoffnungslos nach Hinten los
gehen.) Und wie immer schreit Okel Ben im Hinterkopf „Mit großer
Macht kommt große Verantwortung“
Fazit
Das Thema Militär,
sei es jetzt Aktuell oder halt eben wie hier antik angehaucht, ist
natürlich nicht jedermanns Sache. Genausowenig wie die heroische
Umschreibung von großen Kriegsschlachten. Das ist der große
Nachteil dieses speziellen Bandes. Abgesehen davon bekommt man das,
was schon die vorherigen Bände alles beschrieben haben: Eine
spannende Geschichte rund um heldenhafte, aufofperungsvolle Helden,
verrückte Bösewichte und gerissene Intriganten. Wer damit etwas
anfangen kann, hat Spaß beim lesen.
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