Montag, 11. Dezember 2017

Rezension: Jim Butcher: Die Verschwörer von Kalare (Codex Alera Band 3) [Kindle-Edition]

Cover: Jim Butcher
Die Verschwörung von Kalare
Codex Alera Band 3
Verlag: blanvalet
So langsam zeichnet sich ein Muster ab, was den entsprechenden Blickwinkel auf die Ereignisse von Codex Alera betrifft. Wieder mal sind zwei Jahre vergangen, seitdem Tavi die große Verschwörung der Cane mit den Vord aufgedeckt hatte und zeitgleich den Fürsten mit seinen Freunden beschützt hatte. Das bedeutet in diesem Zusammenhang aber auch: Seitdem ist der Botschafter der Cane, Varg, gefangener der Krone von Alera ist. Zwischen dem jungen Kursor und dem alten wolfsähnlichen Wesen hat sich so etwas wie eine entspannte Zweisamkeit entwickelt, da beide eine ganze Zeit mit dem Äquivalent zum Schachspiel dieser fantiken Welt gemeinsam verbringen. Jedoch, und das macht Varg dem Aleraner klar, handelt es sich hierbei eher um einen kulturellen Austausch in einer Zeit, die kein Blutvergießen ermöglicht.
Jedoch, und das ist das Problem, dass diesen Band jetzt ausmacht: Kalere, einer der hohen Fürsten mit großen Ambitionen startet einen gewalltigen, blutrünstigen Angriff auf Alera, indem er zuerst versucht weite Teile der ihm verhassten Fürstenfamilien durch hinterhältige Angriffe zu meucheln.
Tavi, der Zeitweise in den Süden Aleras vom Fürsten versetzt wurde um dort mit einem von der Akademie verstoßenen gelehrten mit exentrischen Ansichten über eine Zeit ohne Elementarkräfte als Forschungsgehilfe auszuhelfen, wird unter dem Namen Scipio in die erste alerische Legion, einem Bund zusammengewürfelten Haufen von unausgebildeten Neulingen, als Unteroffizier im Bereich der Versorgung, eingeschleust. Zeitgleich stellt sich aber auch ein weiteres Problem ein: Mit einem mal werden die Sterne Rot und die Cane fallen mit einer riesigen Armada nach Alera ein.
Und plötzlich sieht sich Tavi als verbliebener Offizier der Legion in der Rolle eines Hauptmannes wieder, der sich abertausender Feinde auf dem Schlachfeld erwehren muss.
Ein zweiter, immer wieder eingeschobener Erzählstrang beschreibt die Geschichte von Isana in Rückblenden. Wir wissen ja seid dem Ende des zweiten Bandes, dass nicht Isanas Schwester Tavis Mutter ist, sondern die Wehrhöferin wiederwillen und neues Spielzeug der Fürstin Aquitania doch eine Mutterschafts Rolle eingenommen hatte. (Jedoch ist die große Überraschung dabei eher, wer Tavis Vater war.)

Insgesamt hat dieser Band jetzt das gleiche Szenario immer noch weiter erzählt, was die beiden vorausgegangenen Bände bereits definiert haben: Ein überalterten Reich fantiker Art (nicht wie ich es zuerst in einer der vorherigen Rezensionen noch versehentlich als Fantelalter tituliert habe), dass seine Macht aus den klassischen Elementen der Antike zieht und damit einiges an Wirkung verursacht. Und mit den Cane als übermächtigen Gegnern ist auch wieder ein Horror-Element im Sinne klassicher Monster hier unterwegs – wenn auch mit kurioser Figurenform.
Allerdings bleibt dieser spezielle Band dabei auf der klassischen Heldenform behaften: Was auch immer für eine Gefahr sich aufzeigt, Tavi stellt sich ihr und obsiegt. (Wenn auch in diesem Fall mit deutlicher mehr militärischen Mitteln und in Blutig.) Man erfährt aber auf diesem Weg einiges über die Art und Weise, wie das Militär innerhalb der Welt von Butcher tickt, da der gesammte Fokus hierbei auf die Lebensweise der Legionen gelegt wird. (Das dürfte dann vermutlich ein Nebenthema in Variation sein, wenn man die übergänge von Band Eins auf Band Zwei und weiter zu diesem Band als Struktur nimmt. Das kann sowohl spannend werden, als auch hoffnungslos nach Hinten los gehen.) Und wie immer schreit Okel Ben im Hinterkopf „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“

Fazit


Das Thema Militär, sei es jetzt Aktuell oder halt eben wie hier antik angehaucht, ist natürlich nicht jedermanns Sache. Genausowenig wie die heroische Umschreibung von großen Kriegsschlachten. Das ist der große Nachteil dieses speziellen Bandes. Abgesehen davon bekommt man das, was schon die vorherigen Bände alles beschrieben haben: Eine spannende Geschichte rund um heldenhafte, aufofperungsvolle Helden, verrückte Bösewichte und gerissene Intriganten. Wer damit etwas anfangen kann, hat Spaß beim lesen.

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