Montag, 30. Januar 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Visionen im Untergrund (Akira 13)

Cover: Vision im Untergrund
Akira 13
Verlag: Carlsen Comics
Es gibt zwei gewaltige Erdbeben. (Die aber verhältnismäßig wenig Zerstörung mit sich bringen.) Und das hat zur Folge, dass ein Haufen Wissenschaftler (die im letzten Band zusammen mit ihrem Flugzeugträger eingeführt wurden) unglaublich fasziniert sind. Kaneda und Kai werden von Miyako beauftragt, Kei zu finden und möglichst gesund und munter wieder nach Hause zu bringen. Dafür klauen sie sich ein paar Motorräder vom ehemaligen Anführer der Jokers und bemühen die U-Bahn-Station, wo sie einiges ehemaliges Militär-Zeug finden, aber auch die entsprechende Visionen, die für diesen Band Titelgebend sind.
Ach ja: Kei und der Colonel treffen auf bewaffneten Wiederstand von Anhängern des „Reiches“ und Akira und Tetsuo spielen einfach mal so ein wenig verstecken... oder Verschwinden.

Ja, die Geschichte bleibt seltsam. Allerdings muss man sich wohl wirklich langsam aber sicher der Tatsache stellen, dass die einzelnen Bände eigentlich die jeweilige Gruppendynamiken repräsentieren, wenn ein paar Personen, die einfahc nur jeweils auf sehr unterschiedliche Ziele aus sind und keinerlei Gnade oder gar zivilisiertes Verhalten mehr kennen zum äußersten gehen. (Und dazwischen auch noch zwei Personen mit Götterkomplex und gottähnlicher Fähigkeiten herumtanzen.)

Von daher gehe ich im Moment einfach nur aus, dass das, was mir in den letzten Bänden so seltsam vorkam, eventuell tatsächlich doch Sinn macht, weil jede einzelne Person zwar eine selbstauferlegte Queste in gewisser Weise hat, diese Queste aber aus dem Moment geboren wird, wo vermeidlich niederstehende Individuen von den Ereignissen einfach nur erfasst und daraus dann geritten werden. (Und das bedeutet dann auch, dass die jeweils selbstauferlegten Ziele natürlich jeweils unterbrochen werden können.) Und das Problem für mich als Rezipienten dieses gesammten Stoffes ist dann einfach, dass ich von der Geschichte letzten Endes genauso vor mich hergetrieben werde, ohne das wirklich alles für mich in irgendeiner Weise einsehbar ist. (Das ist zwar eine sehr deutliche Meta-Interpretation des ganzen, macht aber nach ein paar Minuten deutlich mehr Sinn als sich die ganze Zeit vorzukommen, als hätte man hier den Versuch vor sich eine schlechte David-Lynch-Umsetzung in Comic-Form zu verfolgen.) Insofern muss man das Ganze einfach nur abwarten.

Fazit

Die Serie wird mit jedem Band anstrengender zu lesen, weil man gerade eben keine Möglichkeit hat, irgendwas zu finden, an dem man sich orientieren könnte. (Bis auf die Tatsache, dass man sich nirgendwo orientieren kann.) Es wirkt daher so, als würde sehr viel, sehr Chaotisches hier aufgebaut werden, dass eventuell auf lange Sicht ein Gesammtbild ergeben könnte. Sollte das tatsächlich der Fall sein, dann hoffe ich, dass hier wirklich alles wie in eine Art Puzzle langsam und Teilhaft zum Gesamtbild wirklich passend zusammengesetzt wird. Fakt ist jetzt nur, dass so langsam aber sicher diverse Varianten von Elementen neuinterpretiert erneut auftreten um man sich wirklich fragt, was das jetzt schon wieder soll. (Außer das Scheinbar sehr viel über irgendein Bild von Jugend aufgebaut wird.)

Samstag, 28. Januar 2017

R.I.P.: John Hurt

John Hurt, 2015
Manchmal gibt es diese Schauspieler, bei denen man sehr spät und eher zufällig feststellt, wie stark sie einem in der eigenen, cineastischen Historie berührt haben. Bei mir fing es im Grunde genommen in der zehnten oder elften Klasse an. Im Kunstunterricht nahmen wir gerade H.R. Giger durch. (Und wer den Namen Giger sagt muss auch den Filmtitel „Alien“ erwähnen.) Jedenfalls wurde John Hurt damals von einem Facehugger erfasst und durchlitt alle Entwicklungsstadien bis zum Chestbuster, die danach noch übrig blieben. (Was bejanntermaßen nicht all zu viele sind.)
Und von da an war Hurt zwar als ikonische Figur in meinem Kopf zwar verankert, jedoch hatte ich ihn nicht so direkt als Namen abgespeichert. (Und wie das so ist: Irgendwann geht man die Filmografie durch und stellt dann ständig fest „Oh, Gott… den Film kenne ich ja… und den auch… und den...“ Jedenfalls war Hurt unglaublich umtriebig und hatte das große Glück in seiner Karriere immer wieder mal Rollen für sich gewinnen zu können, wo er eindeutig präsent war, mir aber nicht bewusst als dieser Schauspieler auffiel. (Zu viele Gesichter und Namen, die einem andauernd über den Weg laufen.)
Man könnte sagen, dass mein wirkliches Aha-Erlebnis in dem Moment für mich erst 2013 wirklich passierte: Am ersten Weihnachtstag stand ich in der kälte des Abends allein am Bahnhof und wartete auf einen Zug der mich nach Essen bringen sollte. Mein Ziel war es, einen Film zu sehen, der nur in einem einzigen Programmkino in einem erreichbaren Radius laufen sollte. Und das auch nur für eine sehr überschaubare Anzahl von Vorstellungen. Gemeint ist hier natürlich Jim Jarmuschs „Only Lovers Left Alive“. Tom Hiddleston und Tilda Swinton machten einen guten Job, das steht außer Frage. Aber es war dieser alte Mann, der den John Marlowe verkörperte, der dem Film in all seiner Skurilität etwas besonderes gab.
Und nur unwesentlich später haute mir eine DVD dieses Gesicht erneut um die Ohren. (Ich rede hier natürlich von Der Tag des Doktors, also dem 40 Jahre Special der Fernsehserie Doctor Who.)
Es gibt natürlich einige amüsante Anekdoten, wie letzten Endes Hurt die Rolle des War Doctors schmackhaft gemacht wurde. (Unter anderem die, dass er recht schnell festgestellt haben soll, dass er mit nur einem einzigen, sehr kurzem Auftritt zu einem vollwertigen Doctor mutieren würde. Mit eigener Action-Figur und allem.) Aber man muss auch sagen: Gerade diese unglaubliche Präsenz eines scheinbar gebrochenen und verzweifelten Mannes (er ist der Grund, warum die ersten drei Doktoren der neuen Serie von einem Trauma davonlaufen… okay, Tennent war in der Regel auch einfach nur so schlecht wie seine Drehbücher, das kommt da noch hinzu) gab diesem speziellen Stück Fernsehunterhaltung nochmal einen unglaublich eigenen Charme.
Von daher war es eine unglaubliche Überraschung, als das britische Hörspiellabel „Big Finish“ ankündigte, dass sie den War Doctor noch einmal mit Geschichten versorgen würden. Es war mitlerweile Bekannt gewesen, dass John Hurt mit einem Krebsleiden kämpfte. (Und einige Unkenrufer fragten auch, ob es möglich ist, dass der Mann diese Strapaze überhaupt schaffen würde.) Ja, er hatte es geschafft.

Allerdings hat John Hurt wohl jetzt auch endgültig diesen Kampf gegen des Krebs verloren. Es bleibt die Erinnerung an einen großen Schauspieler übrig, den viele mitbekommen haben dürften, ohne ihn unbedingt direkt im Fokus zu haben.

Montag, 23. Januar 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Das dritte Phänomen (Akira 12)

Cover: Das dritte Phänomen
Akira 12
Verlag: Carlsen Comics
Um ein „Monty Phyton“-Zitat zu bringen: And noch to something completely different.

Am Anfang des Bandes wird die Schlacht rund um Miyakos Tempel zu einem Ende gebracht. Der Sol-Sattelit wird abgeschossen. Und in dem ganzen Chaos dieser Zerstörung taucht Tetsuo mit einem mal auf, der vom Entzug geritten versucht noch einmal mit Miyako irgendein Gespräch zu beginnen... nur das er mit einem mal ebenfalls in den Sog des Schusses gerät, dadurch eine Art Reise zurück in die Zeit macht und Plötzlich am Anfang des Urknalls Akira begegnet.
Irgendwo in diesem Ganzen Chaos stürzt dann noch Kaneda vom Himmel (der jetzt einige Ausgaben lang nicht gesehen worden ist) und eine seltsame Gruppe von Wissenschaftlern trifft sich auf einem Flugzeugträger, um die Auswirkungen der jetzt mitlerweile drei Phänomene zu untersuchen. (Wobei es Andeutungen gibt, das jedes dieser Phänomene die Geburtsstunde eines eigenen Universums war... nur mit unterschiedlich starker Zerstörungswut.)

Falls hier irgendwo größere Plotstränge sich ansonsten verstecken, dass kann man nur sagen: Technisch gesehen geht die Reise weiter, nachdem alle bekannten, noch lebenden greisen Kinder bei Mutter Miyako zusammengeführt wurden. Dafür werden verschiedene Zweck-Bündnisse wieder einmal geformt und manche Figuren trennen sich einfach wieder einmal vorrübergehend, um einer eigenen Agenda zu folgen. (Auch wenn man sagen kann, dass die Hauptagenda der meisten, wichtigen Protagonisten dieser gesamten Geschichte sich mit dem Wort „Tetsuo“ zusammenfassen lässt. Entweder will man ihn einfach nur fertig machen, weil er sich so dermaßen daneben benommen hat, oder man will das erwachen eines zweiten Akira verhindern.) Wie diese jeweils doch sehr eigenwilligen Bündnisse dann aber sich weiterhin machen werden muss man wohl abwarten. Dieser Band hier passt jedenfalls ins Gesamtbild, das bis hierhin entstanden ist: Man sitzt nach der Lektüre einfach nur da und hat das undumpfe Gefühl noch nicht einmal die Hälfte des Ganzen verstanden zu haben.

Fazit

Die Serie macht es einem wirklich schwer, ihrem Plot zu folgen. Repsektive: Dem Plott kann man schon folgen. Nur macht er in etwa soviel Sinn (zeitweise) wie manche der heute als Trash-Klassiker geltenden Action-Filme aus den 80er Jahren. (Und dann gibt es plötzlich wieder vereinzelte Stellen, die einem das Gefühl vermitteln, als wäre da irgendwas sehr geniales, das am Ende alles Sinn machen wird, hinten dran. So muss man aber einfach nur sagen: Dinge passieren.

Ich möchte die Sache zwar auch weiterhin gut finden, aber gerade eben macht das ganze Gekuddel es einem einfach sehr schwierig das Ganze nicht zu hassen. (Was besonders dann schwierig wird, wenn man sich die Serie als Projekt zum durchgehen und Rezipieren auferlegt hat.)
Ich kann im Moment eigentlich nur sagen: Es ist toll. Aber es ist wirr.

Montag, 16. Januar 2017

Der Artefakt-Orden von Karteus: Ein SLC-Konzept (Karneval der Rollenspielblogs)


Ich begenete einer jener finsteren Gestalten in einer dunklen Nacht, während eines Sturmes. Ein Blitz hatte einen Baum umgerissen der mein Pferd beim Umfallen erschlug und ich kämpfte mich alleine durch die kalte Nässe des Erbarmungslos herabfallenden Regens. Der Grund für diese Narretei war der Umstand, dass ich so gerade eben noch in einiger Entfernung ein Hellerleutetes Fenster irgendwo mitten im Wald erblicken konnte. Der Lichtschein führte mcih zu einem alten Turm, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Ich verschaffte mir Einlass und suchte den Hausherren, so wie es die Gastfreudschaft verlangte. Doch mit schrecken musste ich feststellen, dass der Hausherr eine jener grauenhaften Gestallten war, welche in alten Legenden ganze Königreiche herniederbrannten. Eine in einer dunklen Kutte gekleidete Person, welche ihre Kaputze tief in das scheinbare Gesicht gezogen hatte schwebte über dem Boden und ehe ich aus Angst das Weite suchen konnte bemerkte sie mich. »Ein Eindringling? Hier in meinem Allerheiligsten?«, donnerte eine Stimme entlang der Wände. Ich wusste nicht, ob ich noch fliehen konnte. Die Mächte der Ordensbrüder waren in den Legenden als Grauenhaft beschrieben worden. Ebenso wie die scheinbare Ziellosigkeit ihrer Handlungen. Ich ergriff also mein Schwert, welches ich in verteildigender Haltung zwischen mir und der Gestallt in Roben hielt. Alles, was ich darauf erntete war ein überaus spöttischer Ton. »Erwatest du etwas wirklich, mir damit etwas antun zu können?«, fragte die Gestallt und hob ihre Kaputze an, wodurch ich erschrak. Kein Kopf war in dem Tuch zu erblicken. Es erschien fast so, als hätte die Figur nur eine Hülle aus Stoff aufgblasen, um einen Raum anzuzeigen, den man ansprechen könnte. »Wir sind nicht umsonst so lange in diesem Landstrich unterwegs, dass ihr genug über uns gehört habt, um euren Kindern das Grauen mit einem Namen zu beschreiben.«, was folgte war boßhaftes Gelächter und ich versuchte durch einen Frontalangriff mein Heil in der Flucht zu suchen, denn um die Hände der Robe begannen mit einem mal funken aufzublitzen. Durch ein Missgeschick riss ich dabei eine Feuerschale mit glühenden Kohlen um, die den Raum mit Licht beschienen und traf dabei die Figur deren Stoff umgehend Feuer fing. Ein grauenhaftes geräusch war zu vernehmen und ich sah noch, wie die Gestallt lichterloh in Flammen stand, ehe mich jeglicher Mut verließ und ich diesen Ort Fluchtartig verließ, mein Glück lieber in der umstürmten Nacht, als mit den Rachegefühlen des Wesens suchend.
Erst als der Regen nachließ und der Morgen graute und meine Kleider follkommen durchnäßt waren (und ich feststellte, dass ich mein Reisegepäck höchstwarscheinlich in dem Turm verloren hatte) faste ich noch einmal Mut und suchte den Ort des Grauens der vergangenen Nacht erneut auf. Ich fand mein Gepäck in dem Raum des Aufeinadertreffens mit jenem rätselhaftem Ordenbruder. Und einen goldenen Ring, in den ein finsterer Stein eingelassen war, inmitten der Asche, wo die brennende Robe den Boden berührt haben muss.
Aus den Reisetagebüchern des Bardens Falkwang.

Herzlich willkommen zum Januar Karneval 2017. Da die Nerd-Gedanken diesen Monat das Thema Verwunschen, verzaubert, verfluchtausgerufen haben, hatte ich ursprünglich darüber nachgedacht, dass ich mich an meinem großen Schwachpunkt, den Settingentwürfen, mal wieder austobe… jedoch viel mir dann eine Gestallt in einer Robe ein, die zusammen mit ihren Kumpels ganz am Anfang meiner Rollenspielzeit, als ich mich noch sehr viel schreibenderweise in freien Forenspielen austobte, einer Gruppe von Wesen die Hölle heiß gemacht haben. (Ich könnte jetzt wirklich intensiv versuchen herauszufinden, ob die Threads von damals noch existieren, da das Forum von damals noch online ist, aber das scheint mir aus verschiedenen Gründen nicht sonderlich sinnig.) Es muss irgendwo um 2002/2003 herum gewesen sein. Ich war damals nicht sonderlich begeistert von Peter Jacksons „Herrn der Ringe“ gewesen (ebensowenig von der Buchvorlage), wohl aber von den Radierungen der Serie „Desastres de la guerra“ des spanischen Malers Francisco de Goya, von denen eine Grafik vermutlich zum Teil für das Desighn der Nazgûl mit verantwortlich ist. Außerdem war ich damals ein großer Fan von Sience Fiction – wobei mich das Thema bosartige, künstliche Intelligenzen irgendiwe angesprochen hatte – und von bescheuerten Plottwists, wie Gegnern, deren exakte Schwäche man kennen musste, um sie zu besiegen.

Von daher war wohl meine Basisüberlegung damals gewesen „Was wäre, wenn der eine Ring damals einfach keinen Bock mehr auf die ganze, langweilige Scheiße gehabt hätte, und anstelle irgendeinen Träger zu verführen einfach sein eigenes Ding durchgezogen hätte?“ (Damals hatte ich weder von Michael Moorcock noch von „Sturmbringer“ jemals etwas gehört… das singende Schwert aus Knighty Knight Bugs und der verzauberte Hofstaat aus Disneys „Die Schöne und das Biestwaren wohl eher Inspirationsquellen für mich gewesen.)
In sofern entsprangen damals (wenn ich mich Richtig erinnere) 12 Gegenstände, die ich zum Zweck dieses Artikels heute einfach als „Die Artefakte von Karteus“ bezeichnen möchte. Jedes dieser Artefakte war ein Schmuckstück. Jedes hatte eine eigene Persönlichkeit. Und jedes dieser Artefakte hatte einen einzigen Spruch drauf, auf den es aber immer bei belieben zurückgreifen konnte. (Im Grunde waren meine Überlegungen damals so: Wer auch immer die Person war, welche die Artefakte angefertigt hatte, wollte Prestige-Objekte schaffen. Entweder um selbst damit zu prahlen, wie ungemein Tödlich allein ihr Schmuck wäre, oder um einen Auftraggeber damit zu beglücken, welcher Angeben wollte. Zeitgleich hatten diese Artefakte aber unglaublich zynische Persönlichkeiten aufgrund ihrer Macht mit eingepflanzt bekommen. Im Grunde genommen haben wir hier intelligente Waffen, die zum Angeben da sind.) Ich selbst kann mich jetzt noch an ein Diadem, einen Ring, ein Kollier und ein Amulett erinnern, die auf jeden Fall zu dieser „Gruppe“ gehört haben. Ein Gegenstand schmiß mit Feuerbällen um sich, ein anderer Beherrschte einen vereisungszauber und noch einer konnte mit Blitzen werfen. (Und so weiter… für weitere Inspirationsquellen sehen sie sich der Spruchliste ihres Vertrauens an.)
Und jetzt kommt der Punkt mit den dämlichen Plottwists: Diese Artefakte hatten irgendwann für sich den Entschluss getroffen, dass sie selbst nicht länger Objekte der Begierde sein wollten, die jeder benutzt. (Ausnutzt!)
Und dort kommen jetzt die Roben ins Spiel (wie gesagt: In gewisser Weise hat mich damals Goya inspiriert… aber das war damals auch die Zeit der Alien-Hybrid-“Teen Titans“, deren Comic Hefte noch bei Dino Comics erschienen sind. Damals war auch noch das Mitglied „Omen“ dabei, deren äußeres Erscheinungsbild auch Teil meiner Vorstellung dieser „Möchskutten“ mit beeinflußt hatte.)
Diese erfüllten jetzt mehrer Zwecke: Sie verbargen den Protz der Artefakte mit ihrem Stoff im Inneren. Sie konnten schweben und gaben den Artefakten damit eine Form, die sie Kontrollieren konnte, so das es den Anschein hatte, dass man es bei dem „Artefakt-Orden“ mit gruseligen Personen zu tun hatte. Und sie hatten irgendwie die Möglichkeit, den intelligenten Artefakten eine Stimme zu verleihen. (So genau hatte ich das damals nicht durchdacht. Die Roben waren der Grund, warum die Artefakte aktif werden konnten.) Und die stimmen waren damals ein zynisches, gehässiges Flüstern bis zu einem angsteinflößenden Poltern. (Insgeheim ging es dabei darum, dass diese Figuren zwar seltsam, fast schon Geisterhaft in ihrer Erscheinung waren, aber auf jeden Fall Symbole der Angst repräsentieren mussten.) Und zeitgleich waren die Roben der Schwachpunkt: wenn man das Artefakt irgendwie von der Robe trennte, viel es einfach auf den Boden und war wieder ein Hilfloser, magischer Gegenstand, der seinen Träger dafür am laufenden Meter beschimpfen konnte.
Tja, die Artefakte wurden in der entsprechenden Entschlacht besiegt, aber das heißt nicht, dass man nicht nochmal auf diese Idee zurückgreifen kann. (Auch wenn ich das Ganze nochmal sehr stark überarbeiten müsste, vorher.)


Nur zeigt das auch im Zusammenhang mit Verzauberungen: Man kann mit ein paar wenigen Überlegungen bereits auf der SLC-Ebene ein paar sehr setlsame, aber durchaus ikonische Konzepte verbrechen.

Montag, 9. Januar 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Schlacht um Miyakos Tempel (Akira 11)

Cover: Schlacht um Miyakos Tempel
Akira 11
Velrag: Carlsen Comics
Die Absurdität geht weiter. (Es tut mir leid, aber weil die Erzählung gefühlt schon seid ein paar Ausgaben keinen offensichtlichen, roten Faden verfolgt, sitze ich schon seid ein paar Ausgaben dabei und frage mich, wo die gesamte Geschichte hin will.)

Es beginnt eigentlich mit einem kurzen Blick auf den ehemaligen Colonel bringt in seinen Unterschlupf seine neue, verwundete Verbündete aus dem letzten Band und dadurch wird auch noch aufgezeigt, zu was für einem Wrack einer der führenden Wissenschaftler seines ehemaligen Projektes geworden ist. Allerdings: Er hat nach wievor Kiyoko unter seiner Aufsicht. Zeitgleich brechen aber auch noch mehrere andere Aktionen zeitgleich in Gang: Tetsuo versucht irgendwie die Macht der Drogen zu überwinden, um das Potential, dass ihm Miyako „versprochen“ hat zu entfalten. Zeitgleich beginnen die Bürger von Tetsuos „Königreich“ sich zu bewaffnen und rücken gegen den Tempel von Miyako vor, um die alte Dame und ihre Anhänger umzubringen. (Und um dem greise Kind, dass sich in Miyakos Obhut jetzt befindet, habhaft zu werden.) Zur selben Zeit beginnen Kei und Miyako (sowie ein paar andere Personen aus Kanedas ehemaligem, näheren Umfeld) sich über die derzeitige Situation auszutauschen. Man kann fast sagen, dass es hierbei unglaublich Notwendig wird, einen besseren Überblick zu bekommen. (Den man sich als Leser – zumindest in meinem Fall – auch wünscht.)

Also: Grundsätzlich hat sich hier nichts verändert (zumindest im vergleich zum vorherigen Band)... nur das sich bei mir das Gefühl jetzt breit gemacht, dass dieser Band eine Art charmante Verbeugung vor „Lord of the Flies“ sein soll... nur mit Mutantenkräften... und deutlich effektiveren Waffen... und einem postapocalyptischen Neo-Tokyo... okay, lassen wir das einfach. Prinzipiell, und das ist durchaus etwas, das man dem Band zu Gute halten soll, wird hier in Gewisser Weise eine Art „Herdestudie“ betrieben. Man gibt einem Haufen bekloppter Irrer einen Haufen Waffen in die Hand und stellt sehr schnell fest, dass diese dazu übergehen auf irgendwas zu schießen. (Was zumindest als sarkastischer Kommentar sehr gut auf dieser Bildebene funktioniert.) Grundsätzlich bleibt aber die ganze Zeit das Hauptproblem weiterhin bestehen, dass ich bereits etwas länger im Hinterkopf habe: Irgendwie gibt es hier einen ganzen Haufen loser Fäden und bis jetzt zumindest keinen einzigen Hinweiß, wie diese ganzen Fäden zusammenpassen sollen. Von daher weiß ich gerade nicht, ob hier ein gewisser Interkulturelles Unverständnis meinerseits gerade existiert, weil hier diverse Motive bemüht werden, die jeder Japaner sofort einordnen kann, oder tatsächlich einfach nur ein sehr epischer Plott entsteht, in dem jede einzelne Figur eine sehr wichtige Rolle spielt. (Und der Autor – anders als G.R.R. Martin – nicht sofort jede wichtige Figur aufbaut um sie follkommen sinnlos umzubringen.)

Fazit

Die Frage bleibt bestehen, ob man hier seid mehreren Ausgaben einfach nur mit einem füllerplot kämpfen, der sich länger ausweitet, als die schlimmsten zwischenplots bei The Walking Dead, oder ob sich am Ende das hiesige Geplänkel wirklich als unglaublich litarisch-wertvoll erweit. Die Story bleibt aber das, was sie letzten Endes ist: Man hat das Gefühl einem Haufen verlorener Seelen dabei zuzusehen, wie sie ohne Sinn und Verstand einfach nur zu überleben versuchen. (Im übrigen wird hier auch zum ersten mal zumindest bei ein paar Personen angesprochen, warum sie nicht einfach die Stadt nach der Katastrophe verlassen haben. Auch wenn das bei den meisten übrig gebliebenen Personen dann trotzdem noch ungeklärt bleibt.) Man bemerkt: Es gibt ein paar Lücken in der ganzen Geschichte, über die ich dann und wann auch schon seid längerem Gestolpert bin, aber auf die es auch keine so genauen Antworten gibt. (Außer eventuell: Würden diese vermeintlichen Logiklöcher nicht existieren, gäbe es überhaupt keine Geschichte zu erzählen.) In sofern warten wir also einfach einmal ab, was der nächste Band mit sich bringt... oder der übernächste... oder der danach.

Dienstag, 3. Januar 2017

RPG-Blog-O-Quest #016 – Jahresrückblick 2016

Okay... eigentlich hatten wir ja schon den Jahresrückblick am Vreitag gehabt. Aber da ich die Bloggoquest auch mal wieder ausfüllen wollte, nehme ich hier mal den entsprechenden Ansatz von Greifenklaue auf.

1. Für 2017 hab ich mir in punkto Rollenspiel vorgenommen "mehr Rollenspiel". Zumindest war das Mittel 2016 das Kredo innerhalb meiner "münsteraner Runde", die derzeit auch meine einzige Runde ist. Wir hatten deshalb den versuch mit dem Hangout gestartet und damit ein paar kleine Startschwierigkeiten gehabt. Ich hoffe jetzt wirklich, dass wir den ganzen Klumpatsch 2017 endlich mit ein wenig mehr Leben gefüllt bekommen.

2. Das beste/einprägsamste Erlebnis 2016 in Deiner Rollenspielrunde war überhaupt Rollenspielen zu können. (Da waren durchaus ein paar schöne Szenen, die ich mit den drei Chroniken verbinde, an denen ich 2016 beteiligt war. Aber ich weiß gerade nicht, ob die wirklich in der Hinsicht Fallbeispiele für 2016 waren, oder noch aus 2015 stammten. Es war jedenfalls schön sich endlich mal mit "Clan Salubri" direkter auseinandersetzen zu können, die für mich bislang "nur" Brainchilds aufgrund ihres hohen Pazifismus innerhalb der Heilerkaste waren, was die Faszination anbelangte.)

3. Welches Rollenspielprodukt hat Dich im vergangenen Jahr am meisten erfreut?
Rein vom Spielen her? Die alte World of Darkness. Wenn man davon abstrahiert das Ganze betrachtet: Der Charakterbogen von Numenera.

4. Welchen SC hast Du am meisten gespielt in 2016 , welches System war das und an was werden sich die Mitspieler erinnern?
Uh... das ist entweder Michaela "Mik" Daboven, meine Tomboy Ragabash der Shadowlords oder Agent Aika Sito von den Void-Engineers... ich glaube aber Agent Sito müsste da ein wenig mehr Screentime im letzten Jahr gehabt haben.
Also war es Mage the Ascension... und die bleibenden Erinnerungen: Ich tippe mal auf endlos Lange Flirtsessions mit einem Hoffnungslos überforderten Nerd aus der Ausrüstungsübergabe. (Der Mann wird wohl als Jungfrau sterben... allerdings vorher unendlich viele Waffen herausgegeben haben, die man normalerweise nicht hätte requirieren könne. Und bevor ihr euch fragt: Unser SL in dem Bereich ist männlichem Geschlechts, mit dem ich die entsprechenden Szenen am Tisch ausspiele.)

Das ganze ist u.a. deswegen möglich, weil Sito eine überdurchschnittlich attraktive Frau ist, rein von den Werten her.


5. 2016 gilt als Jahr vieler toter Promis. Gab es auch tote SC {ofder prominente NSC} in Euren Runden?
Nein, nicht wirklich. (Zumindest würde ich die NSC, die wir zwangsweise Platt gemacht haben, nicht unbedingt als all zu hervorhebenswert betrachten. Außerdem war der einzig wirklich "tote" Zwischenboss letzten Endes nur eine KI Namens Zygan, die sich von der technokratischen Union gelöst hatte, der wir aber auch nur große Teile ihrer Rechenpower in Form einer Serverfarm entzogen hatten.)

Montag, 2. Januar 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Begegnung in der Tiefe (Akira 10)

Cover: Begegnung in der Tiefe
Akira 10
Verlag: Carlsen Comics
Ich bin mir immer noch nicht wirklich sicher, auf was diese Serie letzten Endes hinauslaufen soll. Begegnung in der Tiefe spielt immer noch im Heruntergekommenem Neo-Tokyo nach der Explosion. Tetsuo hat sich nach dem letzten Band in eine Art vor Angst und Espenlaub zitternde, sabbernde Kreatur verwandelt, die lange Zeit nicht weiß, was sie da eigentlich erlebt haben mag.
Zeitgleich versuchen Kei und Chiyoko die beiden greisen Kinder zu Mutter Myasaki zu schaffen.
Irgendwo Zeitnah dazu treffen Tetsuos Männer auf die Beiden und es entspringt der übliche Krach mit viel Gewallt, Explosionen und Toten, der aus dieser Gruppe gewaltgeiler Vollidioten auf dem Egotripp nur entspringen kann.
Miyasaki will die beiden greisen Kinder in ihrer Nähe wissen. Erklärt aber Zeitgleich Tetsuo, der zu einem Besuch kommt ein wenig den Hintergrund der ersten Explosion und was die greisne Kinder (und Akira) mit diesem Ereignis verbindet. (Und gibt ihm einen Rat und das Ziel, dass nur er Akira eventuell verstehen kann, weil er seinen Geist berührt habe. Aber nur, wenn er wirklich aus seiner eigenen Stärke heraus wächst.)
Kurz gesagt: Die Story bleibt wirr. Einzelne Charaktere agieren und reagieren. Bedrohen sich gegenseitig, helfen sich Gegenseitig... und man blickt eigentlich nicht durch, wer eventuell welches Ziel verfolgen könnte. Fakt ist nur: Das große Rätsel um Akira hat (was man schon erkennen konnte) mit den ganzen greisen Kindern zu tun, die von Anfang an irgendwie eine Art von Plotweiterführung darstellten. (Und das Tätowierungen mit einer Zahl im zwanzigerbereich anscheinend für besonders gefährliche Individuen benutzt worden sind.) Man erkennt an dieser Stelle eigentlich nur, dass Akira die große Unbekannte in der ganzen Situation bleibt, und das man das bisherige Verhalten „des Erleuchteten“ auch weiterhin nicht verstehen können wird. (Und das Tetsuo in diesem ganzen Chaos vermutlich die zentralste Aufgabe gestellt bekommen wird, wenn es weiter geht.) Tortzdem bleibt weiterhin die Frage bestehen, was Miyasaki mit den beiden Greisen tun will, da sie für sie anscheinend eine besonders wichtige Rille zu spielen scheinen.
Und es wird auch hier wieder einmal alles darauf hingetrieben um erneut eine Explosion von Gewallt und blinder Wut in einem der nächsten Bände vermutlich aufzuführen.
Im Grunde ist alles hier einfach nur unter dem Aspekt zu sehen, das die Geschichte von Akira so undurchsichtig ist, wie das Leben selbst, weil in dieser Situation wirklich jede zentralere Figur einer eigenen Agenda zu folgen scheint.

Fazit

Der Plott bleibt wirr und unverständlich. Die einzelnen Figuren sind eigentlich nur noch in Graustufen zu beschreiben. (Was durchaus positiv ist. Ein Reines Gut oder Böse würde eventuell zwar der Übersichtlichkeit her dienen, aber da diese Geschichte so geschrieben wird, dass im Grunde niemand hier ein Held oder Schurke ist, sondern alle nur Anti-Helden darstellen, ist das eventuell noch nicht mal positiv zu sehen.) Insgesamt kann man eigentlich nur sagen, dass man für die Serie anscheinend wirklich Geduld haben muss, um den derben Stoff, der einem hier immer wieder geboten wird, zu akzeptieren. (Und man muss jede Menge geduld und Leidensfähigkeit mtibringen, gerade weil man eben keine fokussierte Erzählung vorgesetzt bekommt.)