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Cover: Schlacht um Miyakos Tempel Akira 11 Velrag: Carlsen Comics |
Die Absurdität geht weiter. (Es tut
mir leid, aber weil die Erzählung gefühlt schon seid ein paar
Ausgaben keinen offensichtlichen, roten Faden verfolgt, sitze ich
schon seid ein paar Ausgaben dabei und frage mich, wo die gesamte
Geschichte hin will.)
Es beginnt eigentlich mit einem kurzen
Blick auf den ehemaligen Colonel bringt in seinen Unterschlupf seine
neue, verwundete Verbündete aus dem letzten Band und dadurch wird
auch noch aufgezeigt, zu was für einem Wrack einer der führenden
Wissenschaftler seines ehemaligen Projektes geworden ist. Allerdings:
Er hat nach wievor Kiyoko unter seiner Aufsicht. Zeitgleich brechen
aber auch noch mehrere andere Aktionen zeitgleich in Gang: Tetsuo
versucht irgendwie die Macht der Drogen zu überwinden, um das
Potential, dass ihm Miyako „versprochen“ hat zu entfalten.
Zeitgleich beginnen die Bürger von Tetsuos „Königreich“ sich zu
bewaffnen und rücken gegen den Tempel von Miyako vor, um die alte
Dame und ihre Anhänger umzubringen. (Und um dem greise Kind, dass
sich in Miyakos Obhut jetzt befindet, habhaft zu werden.) Zur selben
Zeit beginnen Kei und Miyako (sowie ein paar andere Personen aus
Kanedas ehemaligem, näheren Umfeld) sich über die derzeitige
Situation auszutauschen. Man kann fast sagen, dass es hierbei
unglaublich Notwendig wird, einen besseren Überblick zu bekommen.
(Den man sich als Leser – zumindest in meinem Fall – auch
wünscht.)
Also: Grundsätzlich hat sich hier
nichts verändert (zumindest im vergleich zum vorherigen Band)... nur
das sich bei mir das Gefühl jetzt breit gemacht, dass dieser Band
eine Art charmante Verbeugung vor „Lord of the Flies“ sein
soll... nur mit Mutantenkräften... und deutlich effektiveren
Waffen... und einem postapocalyptischen Neo-Tokyo... okay, lassen wir
das einfach. Prinzipiell, und das ist durchaus etwas, das man dem
Band zu Gute halten soll, wird hier in Gewisser Weise eine Art
„Herdestudie“ betrieben. Man gibt einem Haufen bekloppter Irrer
einen Haufen Waffen in die Hand und stellt sehr schnell fest, dass
diese dazu übergehen auf irgendwas zu schießen. (Was zumindest als
sarkastischer Kommentar sehr gut auf dieser Bildebene funktioniert.)
Grundsätzlich bleibt aber die ganze Zeit das Hauptproblem weiterhin
bestehen, dass ich bereits etwas länger im Hinterkopf habe:
Irgendwie gibt es hier einen ganzen Haufen loser Fäden und bis jetzt
zumindest keinen einzigen Hinweiß, wie diese ganzen Fäden
zusammenpassen sollen. Von daher weiß ich gerade nicht, ob hier ein
gewisser Interkulturelles Unverständnis meinerseits gerade
existiert, weil hier diverse Motive bemüht werden, die jeder Japaner
sofort einordnen kann, oder tatsächlich einfach nur ein sehr
epischer Plott entsteht, in dem jede einzelne Figur eine sehr
wichtige Rolle spielt. (Und der Autor – anders als G.R.R. Martin –
nicht sofort jede wichtige Figur aufbaut um sie follkommen sinnlos
umzubringen.)
Fazit
Die Frage bleibt bestehen, ob man hier
seid mehreren Ausgaben einfach nur mit einem füllerplot kämpfen,
der sich länger ausweitet, als die schlimmsten zwischenplots bei The
Walking Dead, oder ob sich am Ende das hiesige Geplänkel wirklich
als unglaublich litarisch-wertvoll erweit. Die Story bleibt aber das,
was sie letzten Endes ist: Man hat das Gefühl einem Haufen
verlorener Seelen dabei zuzusehen, wie sie ohne Sinn und Verstand
einfach nur zu überleben versuchen. (Im übrigen wird hier auch zum
ersten mal zumindest bei ein paar Personen angesprochen, warum sie
nicht einfach die Stadt nach der Katastrophe verlassen haben. Auch
wenn das bei den meisten übrig gebliebenen Personen dann trotzdem
noch ungeklärt bleibt.) Man bemerkt: Es gibt ein paar Lücken in der
ganzen Geschichte, über die ich dann und wann auch schon seid
längerem Gestolpert bin, aber auf die es auch keine so genauen
Antworten gibt. (Außer eventuell: Würden diese vermeintlichen
Logiklöcher nicht existieren, gäbe es überhaupt keine Geschichte
zu erzählen.) In sofern warten wir also einfach einmal ab, was der
nächste Band mit sich bringt... oder der übernächste... oder der
danach.
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