Cover: Jim Butcher Im Schatten des Fürsten Codex Alera 02 |
Zwei Jahre sind
vergangen, seitdem es zur zweiten Schlacht um das Calderon-Tal kam.
Aus dieser Schlacht
sind einige Dinge herausgekommen, die jetzt von Bedeutung sind: Tavi
ist als Akadem unter Pratronatenschaft des ersten Fürsten von Alera
an der Akademie weit gekommen. (Und wird von den übrigen Studenten
aufs Äußerste Drangsaliert.) Tavis Tante, Insana, ist als erste
Wehrhöferin in der Geschichte Aleras zur Zielscheibe einzelner
Mächte geworden, die den Sturz planen. Und letzten Endes beginnt
Bernard damit das Tal Calderon wieder aufzubauen.
Innerhalb dieses
Chaos Platzt der Marathäuptling Doroga hinein und überbringt die
Schlimme Kunde, dass ein Feind aus alten Sagen seines Volkes, die
Vord, wieder aufgetaucht sind und er unter hohen Verlusten das erste
von drei Nestern hatte vernichten können.
In der Hauptstadt
des Reiches schließlich steht der erste Fürst unter permanenten
Angriffen auf der elementaren Ebene. Einer der schlimmsten
Nachbarstaaten scheint es darauf abgesehen zu haben durch den Einsatz
von Stürmen alle Aufmerksamkeit des Herrschers zu fesseln. Das
Problem dabei ist nur: Gaius übernimmt sich dermaßen, dass er vor
Tavis Augen zusammenbricht und auf diese Weise für eine ganze Weile
aus dem Spiel genommen ist.
Das bedeutet aber
auch eine ganze Menge Chaos: Denn während des Winterend-Festes, dass
gerade im vollen Gange ist, müsste der oberste Fürst von Alera
eigentlich eien ganze Menge Repräsentanz einnehmen. Und das führt
dazu, dass Tavi mit Hilfe einiger, weniger Verbündeter versucht den
Schein eines lebenden Fürstens aufrecht zu erhalten.
Zeitgleich wundern
sich bestimmte Kräfte innerhalb der Feindesreihen, dass Tavis Tante
Insana trotz ausdrücklicher, persönlicher Einladung der obersten
Fürsten nicht zu diesem vorgelassen wird. (Sie selbst soll darüber
hinaus noch zusätzliche Verstärkung ins Calderon-Tal holen, damit
man der Bedrohung durch die Vord Herr werden kann.) Und der
Botschafter der Canim, einem übergroßem, Wolfartig aussehendem
Volk, dass erklärte Feinde Aleras ist, benimmt sich seltsam.
Was wir aus dem
letzten Band noch mitgenommen haben ist der Umstand, dass Alera davon
lebt, dass die einzelnen Figuren, die sich über diese fiktive
Landschaft bewegen durch die Bank weg auf eine besondere Weise fähig
sind. Die „Magie“, welche aus der „Symbiose“ mit den
Elementaren besteht sorgt für eine ungewöhnliche, kompetenz, was
die Befähigung der Figurenkonstellation angeht. (Um nicht zu sagen:
Eigentlich reden wir hier von einem riesigen Berg an Superhelden, die
aber lieber Bauern sind.) Das macht es ersteinmal schwierig, eine
überzeugende „Herausforderung“ darzustellen, die an sich nicht
der nächste große Weltkrieg ist.
Mit den Vord
verschiebt sich aber das Subgenre ein wenig, da zumindest in dieser
Geschichte ein Gegner eingeführt wird, der die Qualitäten der
Body-Snatcher-Filme präsentiert (stellenweise auch in Richtung Mimik
und anderen, vergleichbaren Beispielen): Ein in loser Form auf
Insekten und Arachniden aufbauende Wesen. Die zentralste Angst dabei
ist, dass bestimmte Personen denen man direktes Vertrauen entgegen
bringt, sich mit einem mal gegen dich wenden und dabei kein
menschliches Motiv aufweisen. In sofern macht dieser zweite Band der
Romanreihe einen kurzen Abstecher in den Horror und platziert sich
damit lose im Bereich der s.g. „Dark Fantasy“. (Wenn man dann
noch die Cane in ihrer Form als übergroße Wolfswesen mit
einberechnet, dann handelt es sich hierbei um Aspekte klassischer
Monsterfilme. Das tragende Element ist hierbei zwar die Angst,
aufgrund der Genre-Zuordnung in der High Fantasy ist diese natürlich
eine andere Qualität aufbringen muss, um überhaupt zu
funktionieren. Das liefert der entsprechende, eigentlich fast schon
als chirurgisch zu bezeichnende Eingriff, den der Plan dieses Gegners
darstellt.
Und ja: Das Maß an
Intrigen-Spiel wird auch hier weiterhin aufgebaut. (Auch wenn es
eigentlich mehr darauf hinaus läuft, dass zwei gegnerische Parteien
präsentiert werden und ein zusätzliches Manöver angedeutet wird,
dass letzten Endes dazu führt, dass bestimmte Gruppen Partei in
diesen ganzen Scharmützel ergreifen müssen.
Fazit
Man bemerkt den
Dresden Files-Autor in diesem Band. Der Stil ist in der überaus
flüssigen Schreibweise gehalten, die auch schon den guten Harry so
lesenswert wachten. Das Zentrale Element, dass aber so bemerkenswert
ist, ist die Tatsache, dass hier erneut hoffnungslos übertrieben
wird. Man könnte fast meinen, dass Butcher am laufenden Ende Wege zu
finden versucht, um nochmal eine Schüppe oben drauf zu hauen. (Ob
sich das auch innerhalb dieses Mikrokosmos halten wird, werden wir
aber wohl im Verlauf der restlichen Bände erfahren.)
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