Montag, 15. Februar 2016

Rezension: The Walking Dead Band 19: Auf dem Kriegspfad

Cover: Auf dem Kriegspfad
The Walking Dead 19
Verlag: crosscult
Ein weitere Ausgabe „The Walking Dead“, diesmal in einer irgendwie noch seltsameren Konstellation als zuvor. Im Grunde beginnt die Geschichte damit, das Jesus noch einmal zu Anhöhe kommt, um 20 Mann von dort mitzunehmen, die zu der Gruppe stoßen sollen, die aus Ricks Gruppe und Ezekiels Leuten, die im letzten Band eingeführt wurden, eine Armee formen sollen. Dabei erhält man einiges an Zusätzlichen Informationen über den Selbsternannten König mit den Tiger.
Und auch das Ziel wird in diesem Band klar: Für ein paar wenige noch verbleibende Tage versucht man so zu tun, als hielte man sich an das Friedensangebot von Negan und seinen Erlösern, während man Zeitgleich im Hintergrund eine Armee aushebt, die in den Krieg ziehen soll.
Allerdings bleibt erst einmal ein wirklich zentraler Punkt bestehen: Ein letztes Mal, an dem Man in Alexandria auf den selbsternannten Tyrannen, sein loses Mundwert mit dem Hang zu Flüchen und der seltsamen Gestik, mit der dieser Gewalttaten ohne die geringste emotionale Regung von Hass durchzuführen scheint, tollerieren muss und ihm gewähren lässt. Und dann werden alle Karten auf den Tisch gelegt.

Die Geschichte ist wieder mal das, was ich als „Lückenfüller“ bezeichnen würde. Auch wenn hier erneut einiges an dem Kruden, moralischen Verfall aufgezeigt wird, der die Menschheit in der Zombiekalypse von The Walking Dead schon die ganze Zeit über ausmacht. Immer auf diese Weise, das man ein ungutes Gefühl dabei bekommt, als würde man es eigentlich mit einem Zerrbild der Gegenwart zu tun bekommen. (Es wird sprichwörtlich für ein wenig schnöden Luxus getötet.)
Schön ist dabei aber, dass immer klarer offenbahrt wird, dass die stabilsten und scheinbar unbezwingbarsten Figuren der Serie bis hierhin eigentlich die ganze Zeit über scheinbar nur überlebt haben und dabei durch ihr Handeln mehr als durch ihr wirkliches Können, ihre Aura der Unbesiegbarkeit aufgebaut haben. (Anders ausgedrückt: Die Mary Sue in dieser Konstellation bekommt von einer anderen Mary Sue aus einer anderen Konstellation direkt gesagt, dass sie zwar mit ihrem Werkzeug in irgendeiner Weise umgehen kann, man aber bemerkt, dass sie eigentlich nicht weiß, wie ihr Werkzeug tatsächlich funktioniert.)
Mit anderen Worten: Innnerhalb der gesammten Reihe wurde bislang tatsächlich nur improvisiert und das Beste aus den bestehenden, schlechten Bedingungen gemacht.

Fazit

Ich bin nicht wirklich zufrieden mit diesem Band. Er zeigt zwar sehr schön auf, wie Menschen sich gegenseitig Täuschen, um einander vor schlimmen zu bewahren, was getan werden muss und spinnt die Geschichte auf eine mehr oder weniger zumindest überzeugenden Weise weiter. Aber jenseits der Fast schon bekannten Gewallt, die einfach nicht enden Will, hat auch dieser Band eher wenig zu bieten. Man hangelt sich eher von Moment zu Moment weiter, aber: Es bleibt dabei. Im Moment ist die ständige Anhäufung von noch mehr Gewallt in dieser Konstellation extrem langweilend. Eigentlich möchte ich nur noch dabei zusehen, wie die Geschichte in einer einzigen, gewalltigen Katastrophe im nächsten Band für alle endet und das dann anschließend endgültig Schluss ist. Allerdings weiß ich jetzt schon, dass mitlerweile deutlich mehr Bände existieren, als für eben diese entsprechende Katastrophe notwendig währen. Von daher hoffe ich wirklich, dass der entscheidende Plot, der jetzt noch kommt, nicht darauf hinaus läuft, dass wir schon wieder eine wandernde Gruppe rund um Rick erleben müssen, während im Hintergrund diesmal Alexandria in Flammen steht.

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