Montag, 19. Dezember 2016

Rogue One. A Star Wars Story (Review)

So, das dürfte dann wohl der letzte Kino-Besuch für dieses Jahr gewesen sein. (Und zeitgleich war es der Film, auf den ich das ganze Jahr über am meisten Gewartet habe.) Was soll ich sagen: Über das letzte Jahr verteilt wurde es ja immer klarer, dass sich hinter Rogue One nicht die direkte Vortsetzung rund um die neue Generation von Helden der Rebellion rund um Rey, deren Auftakt es war, dass Han Solo die Rolle von Obi-Wan übernahm und eine Brücke runterfiel. (Tot.)
Rogue One gehört jetzt zu der angekündigten „Anthology“-Reihe von Filmen, die Rund um die Geschichte der regulären Reihe eigene Geschichten erzählen, aber nicht direkt Teil der üblichen Episoden von Star Wars sind. Und was soll das jetzt heißen: Im Falle von Rogue One haben wir eine Geschichte vor uns, die in gewisser Weise am Vorabend von A new Hope spielt und dabei gänzlich aus dem normalen Schema der Erzählung von Star Wars herausbricht.
Es beginnt im Grunde mit einer Bestimmten Szene in der Kindheit von Jyn Erso, die zwar Vermeindlich im Fokus der gesamten Geschichte steht, aber letzten Endes nur das verbindende Element ist, welches eine gesammte Ensemble an insgesamt nur getriebenen Figuren vereint
Kurzum: Es beginnt damit, dass auf einem abgelegenem Planeten der ehemalige, imperiale Ingenieure Galen Erso mit seiner Frau und seiner Tochter untergetaucht ist, um dort fernab des Imperiums zu leben. Nur das er von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, welche in Form des Imperialen Offiziers Orson Krennic und einer Batallion von schwarzgewandeten Sturmtruppen über dessen Felder schreiten, ihn zur Kooperation zwingend mtinehmen und aufgrund der Situation seine Frau erschießen. (Was Jyn aus einer halbwegs sicheren Entfernung mitansehen muss, ehe sie sich in ein abgesichertes Versteck zurückzieht, um den Härschern zu entgehen.)
Nach einem Zeitsprung um mindestens ein Jahrzehnt beobachten wir Jyn dabei, wie sie in den Verließen des Imperiums eingesperrt ist. (Wenn auch unter falschem Namen.)
Zeitgleich erfährt ein Agent der Rebellen von einem Informanten, dass auf dem Planeten Jedah ein imperialer Pilot desertiert wäre und eine Nachricht von Galem für die Rebellion hätte. Kurz darauf wird in diesem Rahmen Jyn befreit werden, um an den ehemaligen Rebellen, jetzt Extremisten, Gerrera heranzukommen. Die gesammte Geschichte entwickelt sich danach immer weiter. Wieder und wieder stoßen noch mehr Personen zu dieser kleinen Gruppe Rund um Jyn hinzu, welche alle einen eigenen Grund haben, um diesen Kampf gegen das Imperium zu beginnen.
Das Problem bei der ganzen Angelegenheit ist nur, dass jedes Mal, wenn man scheinbar einen Schritt näher kommt, sich sowohl die Rebellen, als auch das Imperium irgendwie gegenseitig ins Gehege geraten. (Und gerade die Aktionen der Rebellen jeweils dafür sorgen, dass die einfliegenden X-Wings für Katastrophen bei den Bodentruppen sorgen. Es gibt also unglaublich viel Kollateral-Schaden mit fliegenden Funken und Explosionen.)
Und alles läuft insgesamt darauf hinaus, dass am Ende (mal wieder) zwei Gruppen von besonders rebellischen Rebellen (von denen die Eine sich vortan den Codenamen „Rogue One“ gibt) aufbrechen um den Kampf zum Imperium zu tragen, weil der Rest des Rates der Rebellion zu Feige ist, um etwas zu tun, was getan werden muss.

Rogue One ist im Kern eine Geschichte von einem Haufen getriebener Personen, die allesamt auf die eine oder andere Weise einen Groll gegen das Imperium hegen und auf Rache aus sind. Der Film bedient sich dabei in zahlreichen Elemente, sowohl auf bildlicher Ebene, als auch des geschichtlichen Aufbaus klassischer Kriegsfilme. (Unter anderem wurde irgendwo mal „Das dreckige Dutzend“ als Inspirationsquelle für das Drehbuch genannt.) Und das merkt man in gewisser Weise der Geschichte auch an. Das hier ist eine Selbstmordmission, die zwar für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend ist, für die in die Erzählugn eingebundenen Figuren jedoch Opfer verlangt, weil sie sich einer schieren Übermacht mit besserer Ausrüstung stellen müssen. Gewürzt wird das mit einigen absurderen Special Effects der Marke „Ausweichmanöver“, einem sarkastischem, umprogrammierten, imperialem Droiden und einigen sehr interessanten Figuren, von denen man leider aufgrund der schieren übermacht an Figuren eigentlich zu wenig zu sehen bekommt. (Und vermutlich auch nichts mehr zu sehen bekommen wird.)
Und bevor ihr euch fragt: Darth Vader ist auch wieder dabei. Seine Rollen sind zwar eher klein, was die Auftritte anbelangt, aber sie geben der Figur einiges von dem ikonischen Flair zurück, den der Mann durch die niemals existente PT so hoffnungslos verloren hatte.

Fazit

„Rogue One“ ist nicht Star Wars mit herausgefeilten Skywalkern. Dafür wird zu viel Wert auf das Thema Krieg im Namen „Star Wars“ gelegt. Und dementsprechend gibt es hier auch keine triumphalen Helden, sondern nur Personen, welche „das Notwendige“ tun. (Und zwar in letzter Konsequenz mit allen Mitteln.) Und um das zu erreichen gibt es innerhalb der Storyline als jeweilige Motive – für Star Wars wohlgemerkt – unglaublich viele Grautöne. (Man kann im Grunde genommen sagen, dass wirklich jeder in diesem Film etwas schlechtes Tut, um letzten Endes der guten Sache zu diehnen, ganz vorne Angefangen mit der Rollen von Mads Mikkelsen, der als Galen Erso dem Imperium beim Bau des Todesstern hilft.) Dazu kommen erschreckend schöne Bilder, welche eigentlich nur schrecken zeigen, aber etwas anderes zuerst andeuten. Und der Film hat eine nach dem sehen gefühlt dann doch recht hohe Dichte, was mögliche Zitate angeht.

Von daher bleibt mir hier am Ende nur festzuhalten: Das, was man sieht, ist Star Wars mit sehr vielen etwas dunkleren Elementen. Man muss sich in gewisser Weise der Tatsache stellen, dass man hier eigentlich einen Kriegsfilm mit Raumschiffen, anstelle der bislang fantastischen Familiensaga zu sehen bekommt, aber diejenigen, die sich diesen Part im Hinterkopf bewahren dürften durchaus zufrieden aus dem Film herauskommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen