So, das dürfte dann
wohl der letzte Kino-Besuch für dieses Jahr gewesen sein. (Und
zeitgleich war es der Film, auf den ich das ganze Jahr über am
meisten Gewartet habe.) Was soll ich sagen: Über das letzte Jahr
verteilt wurde es ja immer klarer, dass sich hinter Rogue One nicht
die direkte Vortsetzung rund um die neue Generation von Helden der
Rebellion rund um Rey, deren Auftakt es war, dass Han Solo die Rolle
von Obi-Wan übernahm und eine Brücke runterfiel. (Tot.)
Rogue One gehört
jetzt zu der angekündigten „Anthology“-Reihe von Filmen, die
Rund um die Geschichte der regulären Reihe eigene Geschichten
erzählen, aber nicht direkt Teil der üblichen Episoden von Star
Wars sind. Und was soll das jetzt heißen: Im Falle von Rogue One
haben wir eine Geschichte vor uns, die in gewisser Weise am Vorabend
von A new Hope spielt und dabei gänzlich aus dem normalen Schema der
Erzählung von Star Wars herausbricht.
Es beginnt im Grunde
mit einer Bestimmten Szene in der Kindheit von Jyn Erso, die zwar
Vermeindlich im Fokus der gesamten Geschichte steht, aber letzten
Endes nur das verbindende Element ist, welches eine gesammte Ensemble
an insgesamt nur getriebenen Figuren vereint
Kurzum: Es beginnt
damit, dass auf einem abgelegenem Planeten der ehemalige, imperiale
Ingenieure Galen Erso mit seiner Frau und seiner Tochter
untergetaucht ist, um dort fernab des Imperiums zu leben. Nur das er
von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, welche in Form des
Imperialen Offiziers Orson Krennic und einer Batallion von
schwarzgewandeten Sturmtruppen über dessen Felder schreiten, ihn zur
Kooperation zwingend mtinehmen und aufgrund der Situation seine Frau
erschießen. (Was Jyn aus einer halbwegs sicheren Entfernung
mitansehen muss, ehe sie sich in ein abgesichertes Versteck
zurückzieht, um den Härschern zu entgehen.)
Nach einem
Zeitsprung um mindestens ein Jahrzehnt beobachten wir Jyn dabei, wie
sie in den Verließen des Imperiums eingesperrt ist. (Wenn auch unter
falschem Namen.)
Zeitgleich erfährt
ein Agent der Rebellen von einem Informanten, dass auf dem Planeten
Jedah ein imperialer Pilot desertiert wäre und eine Nachricht von
Galem für die Rebellion hätte. Kurz darauf wird in diesem Rahmen
Jyn befreit werden, um an den ehemaligen Rebellen, jetzt Extremisten,
Gerrera heranzukommen. Die gesammte Geschichte entwickelt sich danach
immer weiter. Wieder und wieder stoßen noch mehr Personen zu dieser
kleinen Gruppe Rund um Jyn hinzu, welche alle einen eigenen Grund
haben, um diesen Kampf gegen das Imperium zu beginnen.
Das Problem bei der
ganzen Angelegenheit ist nur, dass jedes Mal, wenn man scheinbar
einen Schritt näher kommt, sich sowohl die Rebellen, als auch das
Imperium irgendwie gegenseitig ins Gehege geraten. (Und gerade die
Aktionen der Rebellen jeweils dafür sorgen, dass die einfliegenden
X-Wings für Katastrophen bei den Bodentruppen sorgen. Es gibt also
unglaublich viel Kollateral-Schaden mit fliegenden Funken und
Explosionen.)
Und alles läuft
insgesamt darauf hinaus, dass am Ende (mal wieder) zwei Gruppen von
besonders rebellischen Rebellen (von denen die Eine sich vortan den
Codenamen „Rogue One“ gibt) aufbrechen um den Kampf zum Imperium
zu tragen, weil der Rest des Rates der Rebellion zu Feige ist, um
etwas zu tun, was getan werden muss.
Rogue One ist im
Kern eine Geschichte von einem Haufen getriebener Personen, die
allesamt auf die eine oder andere Weise einen Groll gegen das
Imperium hegen und auf Rache aus sind. Der Film bedient sich dabei in
zahlreichen Elemente, sowohl auf bildlicher Ebene, als auch des
geschichtlichen Aufbaus klassischer Kriegsfilme. (Unter anderem wurde
irgendwo mal „Das dreckige Dutzend“ als Inspirationsquelle für
das Drehbuch genannt.) Und das merkt man in gewisser Weise der
Geschichte auch an. Das hier ist eine Selbstmordmission, die zwar für
den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend ist, für die in die
Erzählugn eingebundenen Figuren jedoch Opfer verlangt, weil sie sich
einer schieren Übermacht mit besserer Ausrüstung stellen müssen.
Gewürzt wird das mit einigen absurderen Special Effects der Marke
„Ausweichmanöver“, einem sarkastischem, umprogrammierten,
imperialem Droiden und einigen sehr interessanten Figuren, von denen
man leider aufgrund der schieren übermacht an Figuren eigentlich zu
wenig zu sehen bekommt. (Und vermutlich auch nichts mehr zu sehen
bekommen wird.)
Und bevor ihr euch
fragt: Darth Vader ist auch wieder dabei. Seine Rollen sind zwar eher
klein, was die Auftritte anbelangt, aber sie geben der Figur einiges
von dem ikonischen Flair zurück, den der Mann durch die niemals
existente PT so hoffnungslos verloren hatte.
Fazit
„Rogue One“ ist
nicht Star Wars mit herausgefeilten Skywalkern. Dafür wird zu viel
Wert auf das Thema Krieg im Namen „Star Wars“ gelegt. Und
dementsprechend gibt es hier auch keine triumphalen Helden, sondern
nur Personen, welche „das Notwendige“ tun. (Und zwar in letzter
Konsequenz mit allen Mitteln.) Und um das zu erreichen gibt es
innerhalb der Storyline als jeweilige Motive – für Star Wars
wohlgemerkt – unglaublich viele Grautöne. (Man kann im Grunde
genommen sagen, dass wirklich jeder in diesem Film etwas schlechtes
Tut, um letzten Endes der guten Sache zu diehnen, ganz vorne
Angefangen mit der Rollen von Mads Mikkelsen, der als Galen Erso dem
Imperium beim Bau des Todesstern hilft.) Dazu kommen erschreckend
schöne Bilder, welche eigentlich nur schrecken zeigen, aber etwas
anderes zuerst andeuten. Und der Film hat eine nach dem sehen gefühlt
dann doch recht hohe Dichte, was mögliche Zitate angeht.
Von daher bleibt mir
hier am Ende nur festzuhalten: Das, was man sieht, ist Star Wars mit
sehr vielen etwas dunkleren Elementen. Man muss sich in gewisser
Weise der Tatsache stellen, dass man hier eigentlich einen Kriegsfilm
mit Raumschiffen, anstelle der bislang fantastischen Familiensaga zu
sehen bekommt, aber diejenigen, die sich diesen Part im Hinterkopf
bewahren dürften durchaus zufrieden aus dem Film herauskommen.
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