Cover: Blutige Ballden Hack/Slash 04 Verlag: crosscult |
Ich glaube ich hatte
bereits erwähnt, dass die Serie Hack/Slash von ihrem ursprünglichem
Vorgehen, eine lose Ansammlung an Mini-Serien zu sein, sich langsam
zu einer zusammenhängenden Serie mit Meta-Plott umorientiert hatte,
oder? Dann haben wir mit diesem vierten Band ein ziermlich
undurchsichtiges Experiment vor uns, da die erzählten Geshcichten im
Zusammenhang etwas wirr wirken: Zum einen haben wir hier nämlich
nicht nur keine Zusammenhängende Erzählung an sich vorliegen,
sondern darüber hinaus auch noch eine ganze Menge Chaos durch einen
experimentellen Stilwechsel in einer Geschichte.
Jedoch fassen wir
mal zusammen: Es fängt damit an, dass ein junger Wissenschaftler
sein Frühkindliches Trauma, dass durch ein paar Tittenmagazine
verursacht wurde, plötzlich Untot gegenüber steht und immer noch
eine gewisse Obsessivität für die ehemalige Schönheit aufbringt.
Dieser Erzählstrang,
der dann die dritte Geschichte in diesem Band ausmacht wird
anschließend von der Geschichte „Doppel Date“ unterbrochen. Das
ist eine Geschichte, die im verschlafenem Städtchen Haver Hill
passiert. Aufhänger ist, dass Cassie und Vlad Hinweise auf erneute
Aktivitäten von Father Wrath finden, der sich in Richtung der
Ortschaft in einer klaren Linie durch die Staaten gemordet zu haben
scheint. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur: Haver Hill ist
eine Kleinstadt, die Stilistisch zu sauber ist, um den üblichen
Realismus der Hack/Slash-Comcis zu haben und dementsprechend
verändert sich die Zeichenweise der Geschichte über lange Strecken
auf eine Weise, die am Ehesten an die Cover erinnert, die ich von den
Archei-Comics gesehen habe. (Und dementsprechend wirkt das Ganze so,
als sei dieser Part der Geschichte eigentlich aus einer Comic-Reihe
entsprungen, die „Unser Freund Taber“ heißt.) Es geht über
weite strecken darum, dass ein Haufen Musterschüler sich auf den
großen Abschlußball vorbereiten. Und in dieses Szenario Platzen
dann Cassie, Hack und Father Wrath rein, die irgendwie extremst
verniedlicht wirken. (Während man die ganze Zeit über andeutet,
dass die Musterschüler gar nicht so Musterhaft sind, sondern nru
darauf warten, dass irgendjemand „endlich“ übergreift.)
Die dritte
Geschichte, der „Bade-Club“, handelt von einer Gruppe lesbischer
College-Schülerinnen, die etwas zu tief in die vertiefte Esoterik in
Kombination mit der Geschichte der Blutgräfin gesehen haben und
jetzt von einem ehemaligen Mitglied, dass zum Slasher wurde
heimgesucht werden. Außerdem wird hier eine Militär-Einheit
erstmalig eingeführt, welche ebenfalls Jagd auf Slasher macht. Das
ist auch der erste Moment, an dem Cassier hinweise auf das Werk ihres
Vaters erhält. (Eine Geschichte, die in dieser Form schließlich in
„Re-Animatoren“ zu Ende erzält wird.)
Die abschließende
Geschichte „Kleine Kinder“ schließlich, beschreibt die erste
Färte, auf die Cassie und Vlad auf der Suche nach Cassies Vater
stoßen. Sie stolpern über das verlassene Haus eines ehemaligen
Kollegen von Cassies Vater – Jack Hack – das von verwilderten
Kindern angegriffen wird. Das zentrale Element bei dieser ganzen
Geschichte ist aber die Tatsache, dass die eigentliche Geschichte
über Tagebuchaufzeichnungen erzählt wird, und weniger über die
Gewallt des wilden Rudels, dass hier angreift.
Technisch betrachtet
ist dieser Band wohl in erster Linie als eines zu bezeichnen: Drama
pur!
Bis hierhin waren
Slasher die meiste Zeit über eigentlich einfach nur das klassische
Wesen, dass aus den Film-Vorbildern entsprungen war. Durch den
Wechsel vom für die Comci-Serie wichtigen, klassischen Untoten hin
zu Opfern menschlicher Handlungen kommt eine andere Komponente ins
Spiel, die das Genre normalerweise eigentlich nicht hergibt. Das ist
gerade deswegen spannend, weil auf diesem Weg jetz tmit einem mal
doch das Horror-Motiv mehr ausformuliert wird und Cassie und Vlad
Thematisch mit einem mal selbst zu den Monstern werden, die sie
eigentlich die ganze Zeit über bekämpft hatten. (Ich meine in
meiner Rezension zum ersten Band bereits Kritisch angemerkt zu haben,
dass Slasher eigentlich psychopathische Menschen von der
Genre-Definition her sind und keine Untoten, wie es die Comic-Serie
formulierte. Das war für die moralische Dimension nachvollziehbar,
aber jetzt, mit der größeren Popularität, schien man Seitens der
Produzenten etwas mutiger zu werden und thematisiert (hoffentlich, da
ich selbst die Serie in ihrer ursprünglichen Erscheinungsweise
damals nicht mehr weiter aboniert hatte) jetzt mit einem mal doch die
Bedeutungsebene, dass Cassie und Vlad in ihrer Monsterjagd technisch
am laufenden Meter Morde begehen, für die sie eigentlich nach
positivem Recht (ich habe es anscheinend gerade mit diesem Begriff)
verurteilt gehören.
Fazit
Aus einer etwas
finstereren „Monster-of-the-Week“-Geschichte, die grobe
ähnlichkeiten mit Buffy oder Supernatural vom Setting her aufweist,
wird mit einem mal großes Drama, das jetzt neu zu betrachten und von
den daraus folgenden Ergebnissen zu bewerten ist. Der blutige Ansatz,
der den Satirischen Umgang mit dem Slasher-Genre hergiebt, bleibt
dabei natürlich weiterhin erhalten. Aber gerade dadurch, dass dieser
Band hier einiges gerade andeutungsweise umdefiniert wird es erstmal
spannend um zu sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
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