Montag, 15. Juni 2015

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario + Vampire 06

Cover: Rosario+Vampire 06
Verlag: Tokyopop
Das Thema der Hagure-Yokai, ihrer Bandenmentalität und der versprochenen Rache an Tsukune wird in diesem Band weiter ausgeführt. Technisch betrachtet geht es darum, dass Kusabi Mido sich der versiegelten Moka bemächtigt, um Tsukune in eine Falle zu locken, bei der er den verhassten Wiedersacher ein für alle Mal ausschalten will. (Und im Idealfall Moka gleihc mit, so wie es aussieht.) In einem Abgelegenem Gebäude kommt es daher zu einer Art Showdown mit weiteren Komplikationen. Denn wie es scheint beginnt das Vampirblut in Tsukunes Organismus langsam aber sicher einen negativen Effekt auszubilden, der übernatürlicher Natur ist. (Bis jetzt war es ja scheinbar immer so, als erhielte der einzige Mensch der Yokai-High auf diesem Weg nur übernatürliche Kräfte, die ihm einen Vampir ähnlich machten.) Jetzt ist das Blut der Vampire zu einem Gift geworden, welches auf übernatürlichem Weg das Wesen des Opfers derartig verändert, dass nur noch ein grausamer Todestrieb übrig bleibt. Tsukune wird zum Ghoul und die unversiegelte Moka muss einen bitteren Entschluss fassen, der nur im endgültigen Ende ihres Freundes und bevorzugten Blutspenders bestehen kann.

Der sechste Band ist ungemein Ernst, ihm fehlt irgendwie die bisher übertriebene Abstrusität, welche gerade tragend war, was die bisherigen Bände anbelangt. Man könnte fast meinen, dass Ikeda weg vom den romantischen Comedy-Elementen wollte um hier eine deutlich höhere tragik einzubauen. Zwar ist das überdrehte Verehrertum der weiblichen Protagonistinnen immer noch da, aber wie gesagt: Der allem zugrundeliegende Tenor, der witzige Part, wenn man so will, ist irgendwo verloren gegangen. Es bleibt zwar immer noch im Ramen der abgesteckten Thematik eine lesenswerte Geschichte, jedoch wünscht man sich fast schon wieder die leicht nervigen Slapstickelemente zurück, die irgendwo zwischen unterhaltsam und „Oh Gott, diese Japaner! *kopfschüttel*“ lagen. Natürlich bleibt alles durchunddurch übertrieben, nur eben anders als bislang. (Inklusive seltsamer Deus-ex-Machina-Lösungen und sich wandelnder Damsel-in-Distress-Klischees.) Aber hier dürfte die Serie so etwas wie einen Wechselkurs erfahren haben, bei dem sich letztlich der spezifische Geschmack zu einer angestrebten Fangruppierung einfinden dürfte.

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