Montag, 17. Dezember 2018

Rezension: Yukito Kishiro: Battle Angel Alita Last Order (Band 04)

Cover: Yukito Kishiro
Battle Angel Alita
Last Order Band 04
Verlag: Carlsen Comics
Der vierte Band von Last Order geht noch ein wenig weiter in die Tiefe des neuen Settings. Den Auftakt dafür stellt ein Fehler Seitens Alita da. Ein kleiner Junge bittet Alita auf einer der zahlreichen Orbitalstationen um Hilfe und im nächsten Schritt übergibt sie ihn Nichtsahnend der Polizei. Erst durch ein erneutes Treffen auf Zazi und der Königin des Mars erfährt sie die vollständige Tragweite dieser Entscheidungen: Da Kinder in dieser Welt kein Recht auf Leben haben existieren spezielle Militärschulen, in denen entsprechende Gesetzesverstöße als Soldaten in Metzelspielen zu Kanonenfutter degradiert werden. (Technisch gesehen ist das Szenario in dem diese Kinder ihr Leben lassen ein „Capture the Flag“-Spiel, und anscheinend geben unglaublich viele Menschen mit Freuden das notwendige Geld aus, um eine solche Flagee zu erobern.
Als Sühne für ihren Fehlentschluss begibt sich Alita selbst in das „Kriegsgebiet“, um sämtliche Flagge für sich zu beanspruchen (und sämtliche Erwachsenen „Hobbyjäger“ zur Strafe für ihr Vergnügen umzubringen.)

Der Punkt bei dieser Sache ist dann allerdings etwas anderes: Alita begegnet einem „Oberst Pain“, der anscheinend der Kopf hinter all diesen „Spielen“ ist. Dummerweise hat dieser Oberst Pain aber auch eine gewisse Vergangenheit mit Alita (auch wenn diese sich nicht mehr daran erinnern kann) und die Folge aus der Geschichte ist, dass sie anschließend von einem geistigen Bild dieses Pain heimgesucht wird. (Und dieser ihr sein krankes Weltbild von Freiheit und ähnlichem Quatsch ins Ohr einflüstert.) Wenn man diesen Punkt mal ganz abstrakt ansetzt muss man wohl davon ausgehen, dass Alita hier auch eine psychologische Ebene in ihre Geshcichte hineingeprügelt bekommt. Ob diese Ebene allerdings einen speziellen Entwicklungsaspekt in die weitere Geschichte mit hineinbringt bleibt abzuwarten. Für den Augenblick geht es halt nur darum, dass man noch einmal erfährt, dass diese Welt dem Tod und dem töten eher Desinteressiert gegenüber steht. (Und das erweckt dann auch auf lange Sicht eine bestimmte Erwartungshaltung, was die mögliche Entwicklung.

Ich muss ein wenig spekulieren, wie ich diesen Ansatz ingesamt deuten soll. Wenn man Battle Angel Alita und Last Order zusammengefasst betrachtet geht es scheinbar um die ständige Weiterentwicklung der Figur Alitas, die Anfangs noch so etwas wie ein aufgezwungenes Mädchen zu sein schien und dann durch den stätigen Körpertausch sich immer weiter entwickelte. (Nur das diese Entwicklung auch ständig mit dem Kampf zu tun hatte. In gewisser Weise birgt Alita also bereits den Kriegsaspekt und den moralischen Verfall irgendwie mit sich. Ohne das dieser im eigentlichen Sinne an dieser spezifischen Figur jetzt unbedingt zelebriert wird.)
Wie sich dieser neue Aspekt jetzt zum Thema „Zott-Tunier“ im weiteren auswirkt, bleibt abzuwarten. Fest steht nur, dass dieses sehr spezielle Ereignisse wohl auf längere Sicht so etwas wie ein sehr zentraler Part der gesammten Story sein wird.

Fazit


Das ungewöhnliche an der ganzen Geschichte wird sich wohl erst so ganz langsam ausfalten. (Oder einem dabei vollständig in den Wahnsinn treiben, wenn es das nicht macht.) Fest steht nur, dass jetzt endgültig aufgezeigt wird, dass auf „Last Order“ so etwas wie eine sehr seltsame Geschichte über das erwachsen werden gesponnen zu werden scheint. Das macht die gesammte Geshcichte gerade so unglaublich unterhaltsam, auch wenn der jeweilige Faktor dabei eher Gewöhnungsbedürftig ist, der den vermutlichen Auslöser dazu darzustellen scheint. Das spannenste dabei dürfte die Verbindung zwischen Alita/Yoko und Oberst Pain sein, der jetzt aus dem Grab heraus unsere Heldin heimsucht.

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