Montag, 4. Juli 2016

Rezension: Katsuhiro Otomo: Tetsunos Macht (Akira 02)

Cover: Tetsuos Macht
Akira 02
Verlag: comicArt/CarlsenComics
Und so rabiat, wie der erste Band aufgehört hatte, geht es im zweiten Band weiter. Die Welt von Tetsuo und Kaneda wird um eine weitere, gegnerische Straßengang erweitert. Aber der eigentliche Fokus der Geschichte liegt eigentlich auf den beiden Gruppen, die im ersten Band als Fadenziehende Kräfte hinter den Kulissen angedeutet wurden. Zum einen ist da das Militär, zum anderen eine Gruppe von „Wiederstandskämpfern“, welche ein Ziel verfolgen, das sich eigetnlich nur mit dem Namen „Akira“ umschreiben lässt. (Ohne das jemals wirklich klar wird, wer oder was Akira wirklich ist.)
Das Militär wird als gewalltbereite Gruppierung in Form des Colonels und einem Haufen untergebener dargestellt, die schnell zur Waffengewallt tendieren, um entsprechende Probleme möglichst effizient auszulöschen. Zusätzlich dazu bekommt der Colonel aber auch noch so etwas wie eine gutmütige Vaterrolle zugewiesen, wenn er in einer Szene mit den „greisen Kindern“ (Mir fällt für diese Gruppe von Menschen einfach kein besserer Name ein, weil sie durch die Bank weg in einer Art Welt für Kleinkinder dargestellt werden, aber zeitgleich das Aussehen von alten Leuten haben, währen ihre Körper ansonsten nicht die von Kindern.
Der Punkt bei der ganzen Sache ist aber, dass die beiden zentralen Figuren, Tetsuo und Kaneda in diesem Fall aber auch urplötzlich diesen Gruppierungen aufgrund der Umstände zugeordnet werden: Tetsuo hat scheinbar Fähigkeiten, für die sich das Militär interessiert. (Wobei nicht so ganz klar wird, was diese Fähigkeiten eigentlich sind.) Kaneda hingegen wird durch einen dummen Zufall der anderen Seite zugeordnet. Und daraus ergiebt sich zumindest innerhalb dieses Bandes erst einmal eine ganze Menge Ärger, der aber vermutlich erst im nächsten Band frühestens ein wenig aufgeklärt wird.

Von daher bekommt man auch im zweiten Band das, was der erste Band versprochen hat: Eine harte, dreckige Welt, in der ein Menschenleben an sich nicht viel zu zählen scheint und man die größte Gefahr irgendwie so nah wie nur eben möglich an sich dran hängt, um eine andere Gefahr unter Kontrolle halten zu können.

Fazit

Fans des Cyberpunkgenres bleiben auch hier weiterhin unterhalten. Trotzdem ist das hier keine all zu leichte Kost, da die thematisierte Gewallt und der gesellschaftliche Verfall doch sehr grafisch dargestellt werden, in ihrer Thematisierung. Aber immerhin: Auch weiterhin ein sehr überzeugendes Stück Comic-Geschichte.

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