Cover: Tetsuos Macht Akira 02 Verlag: comicArt/CarlsenComics |
Und so rabiat, wie der erste Band
aufgehört hatte, geht es im zweiten Band weiter. Die Welt von Tetsuo
und Kaneda wird um eine weitere, gegnerische Straßengang erweitert.
Aber der eigentliche Fokus der Geschichte liegt eigentlich auf den
beiden Gruppen, die im ersten Band als Fadenziehende Kräfte hinter
den Kulissen angedeutet wurden. Zum einen ist da das Militär, zum
anderen eine Gruppe von „Wiederstandskämpfern“, welche ein Ziel
verfolgen, das sich eigetnlich nur mit dem Namen „Akira“
umschreiben lässt. (Ohne das jemals wirklich klar wird, wer oder was
Akira wirklich ist.)
Das Militär wird als gewalltbereite
Gruppierung in Form des Colonels und einem Haufen untergebener
dargestellt, die schnell zur Waffengewallt tendieren, um
entsprechende Probleme möglichst effizient auszulöschen. Zusätzlich
dazu bekommt der Colonel aber auch noch so etwas wie eine gutmütige
Vaterrolle zugewiesen, wenn er in einer Szene mit den „greisen
Kindern“ (Mir fällt für diese Gruppe von Menschen einfach kein
besserer Name ein, weil sie durch die Bank weg in einer Art Welt für
Kleinkinder dargestellt werden, aber zeitgleich das Aussehen von
alten Leuten haben, währen ihre Körper ansonsten nicht die von
Kindern.
Der Punkt bei der ganzen Sache ist
aber, dass die beiden zentralen Figuren, Tetsuo und Kaneda in diesem
Fall aber auch urplötzlich diesen Gruppierungen aufgrund der
Umstände zugeordnet werden: Tetsuo hat scheinbar Fähigkeiten, für
die sich das Militär interessiert. (Wobei nicht so ganz klar wird,
was diese Fähigkeiten eigentlich sind.) Kaneda hingegen wird durch
einen dummen Zufall der anderen Seite zugeordnet. Und daraus ergiebt
sich zumindest innerhalb dieses Bandes erst einmal eine ganze Menge
Ärger, der aber vermutlich erst im nächsten Band frühestens ein
wenig aufgeklärt wird.
Von daher bekommt man auch im zweiten
Band das, was der erste Band versprochen hat: Eine harte, dreckige
Welt, in der ein Menschenleben an sich nicht viel zu zählen scheint
und man die größte Gefahr irgendwie so nah wie nur eben möglich an
sich dran hängt, um eine andere Gefahr unter Kontrolle halten zu
können.
Fazit
Fans des Cyberpunkgenres bleiben auch
hier weiterhin unterhalten. Trotzdem ist das hier keine all zu
leichte Kost, da die thematisierte Gewallt und der gesellschaftliche
Verfall doch sehr grafisch dargestellt werden, in ihrer
Thematisierung. Aber immerhin: Auch weiterhin ein sehr überzeugendes
Stück Comic-Geschichte.
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