Cover: Träume der Vergangenheit Akira 18 Verlag: Carlsen Comics |
Jetzt wird es wirklich seltsam. Im
Grunde genommen geht es um Tetsuo, der immer weiter mutiert und dabei
seine menschliche Form verliert. Zeitgleich werden alle anderne immer
mehr zu Hilflosen Spielbällen. Aber: Indem Tetsuo mehr und mehr
mutiert, desto stärker wird eine seltsame Verbindung mit Akira
offenbar, weil beide in ihrem Verhalten sich, obwohl noch Räumlich
voneinander getrennt, immer mehr Synchronisieren. Und dabei wird es
dann anschließend extrem schwierig: So wie es aussieht wollen die
Greisen Tetsuo zu einem Gegenpol zu Akira schaffen. (Es werden aktiv
begriffe wie „positive Kraft“, die so stark nach positivem Pol
bei einem Magneten klingen, verwendet, dass so etwas kein direkter
Zufall mehr sein kann.) Im Grunde genommen wird dabei aber die Masse
Tetsuo unglaublich gequält, weil man ihr wieder und wieder
unglaublich gewaltätige Schläge zufügt, um ein wie auch immer
geartets Potential aus ihm herauszukitzeln.
Das Schlimme dabei ist, dass zeitgleich
Akira auf eine etwas andere Weise ebenfalls Stimuliert wird, so das
am Ende nur noch ein aufeinandertreffen von Potentialen im
magnetischen Sinne entsteht und keiner mehr so wirklich weiß, was
jetzt eigentlich der Fall ist.
Fakt ist, dass es sich einfach nur
wieder einmal mit Chaos und Zerstörung und unzähligen Opfern
zusammen fassen lässt. Es ist eine Chronik übernatürlichen
Leidens.
Ich will jetzt nicht sagen: Plötzlich
macht es Sinn. Aber tatsächlich, wenn man sich jetzt im Rückblick
die ganzen unklaren losen Fäden und roten Heringe, welche diese
Serie ausgemacht haben sind unglaublich seltsam und abstrus geformte
Teile eines gehirnzerfressenden Puzzles. (Und als Rollenspieler
möchte man unfreiwilligerweise mehr als einmal einen Wurf auf die
eigene geistige Stabilität durchführen.) Allerdings ist gerade das
auch der Punkt bei der ganzen Geschichte: Es spielt mit dermaßen
vielen, seltsamen Elementen, die zum Teil auf eine Art
wissenschaftlich angehauchte Weise arbeiten und zum anderen dann
immer wieder Elemente aufweist, die eigentlich in den Bereich von
Magie passen würden, dass man eigentlich damit Rechnet, dass im
nächsten Panel jemand um die Ecke kommt, der einen klassischen
Talisman ins Spiel wirft. Und das ist so ein unglaublich seltsamer
Mix bei der ganzen Geschichte, dass es zum Teil fast schon
verständlich ist, dass die gesammte Geschichte so lange seltsam und
ziellos wirkte.
Fazit
Jetzt sind wir am spannenden Punkt
angekommen, der das ganze Chaos vielleicht aufklären kann. Man muss
aber wohl oder übel tatsächlich den letzten Band ebenfalls
mitnehmen, um dann ein Abschließendes Urteil zu bilden. (Anders
passt es in diesem Fall wirklich nicht.) Denn letzten Endes ist das
hier wirklich diese Form von Serialität, die man gelegentlich
einfach nur lauthals fluchend in die nächste Ecke werfen möchte, um
sie danach nie wieder anzusehen.
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