Montag, 5. Juni 2017

Rezension: Akihisa Ikeda: Rosario + Vampire Season II Band 06

Cover: Rosario + Vampire
Season II Band 06
Verlag: tokyopop
Mit dem sechsten Band der zweiten Season wird ein neues Problem eingeführt, dass über die Hälfte des Bandes einnimmt. Mit der Figur „Fang-Fang Wong“ (und das ist noch nicht das schlimmste an chinesischen Klischee-Namen in diesem Band) wir der Sohn einer chinesischen Mafia-Familie eingeführt, der Tsukune unbedingt als Teil seiner Familie gewinnen will. (Warum das der Fall ist, wird nicht erklärt. Es geht aber darum, dass der Wong-Clan anscheinend starke streiter von der Yokai-High abwerben will. Und Tsukune hat in den letzten Bänden genügend Fähigkeiten utner beweiß gestellt… oder zumindest meint Fang-Fang das.)
Im Grunde geht es danach um einen ständigen Wettstreit und allerhand absurder Wetten, die Fang-Fang beginnt, um Tsukune auf diesem Weg dazu zu bringen, für die Wong-Familie zu arbeiten.
Auf diese Weise muss sich Tsukune eines Phöbnix erwehren (was nur mit Hilfe von der anderen Moka gelingt) und außerdem ein eigentlich „normales“ Sportfest überstehen (was nur durch Mithilfe der Mütter des Harems gelingt.)
Die abschließenden beiden Storys greifen dabei Elemente auf, die wir bereits teilweise aus vorangegangen Bänden kennen und deuten diese dann neu um. In „Das Gedanken-Übertragi“ erfindet Yukari ein Gerät, dass es ihr ihrer Vorstellung nach ermöglicht, ihre Gedanken und Gefühle auf einem direkten Weg mit Tsukune zu teilen. Bis es Fang-Fang in die Hände fällt und zwischen den beidne ein Körpertausch stattfindet. (Und dummerweise auch noch ein Körperausmesseung am selben Tag passiert.) Das hat anschließend zu Fogle, dass allerlei „Notgeilen“-Witze auf die eine oder andere Weise mit eingebracht werden und mal wieder auf der körperlichen Unausgereiftheit von Yukari rumgeritten wird. (Wir erinnern uns: Eigentlich ist sie nur deswegen in derselben Klasse wie Tsukune und die anderen, weil sie für Yokai-Verhältnisse als Hochbegabt gillt.)
In „Der Schwachpunkt“ geraten die beiden Mokas auf geistiger Ebene aneinander und schließen einen Handel ab: Moka lässt sich für einen Tag das Siegel abnehmen um ihrem versiegelten Teil in der Zeit die überhand zu lassen. Was leider zur Folge hat, dass die Küche abbrennt und ein neues Problem am Ende des Tages sich urplötzlich einstellt.

Ich habe ja schon zum letzten Band geschrieben, dass ich die Story vom Aufbau her nicht so schön fand. Das trifft hier nicht ganz zu. Der neue Faktor Fang-Fang (und damit verbunden die ganzen überklischeemäßigen, chinesischen Namen die noch auftauchen) wirkt erstmal irritierend. Die Tatsache, dass die Erzählweise ovn Rosario + Vampire übertrieben schnell abfolgen muss – was scheinbar der ursprünglichen Veröffentlichung als kapitelweise Erzählung in einem wöchentlichen Manga-Magazin geschuldet ist – lässt hier wenig Freiraum um einen solchen Faktor tatsächlich vernünftig einzubauen und zu erzählen. Daher wirkt die Story rund um den Mafia-Sohn, der neue Mitglieder für seinen Clan anwerben will, einfach unglaublich platt aufgemacht. (Unabhängig davon, dass abseits der bisherigen Harme-Storyline jetzt mit einem mal der Polygamie-Witz, den man eigentlich viel früher erwartet hätte, zum ersten mal bemüht wird.)
Insofern dreht sich die ganze Zeit über der Inhalt des Bandes um einige wirklich sehr platte und geradezu abgedroschene Witze, die man eigneltich schon zur Genüge wahrgenommen zu haben meint. Es ist zwar immer noch der übliche, etwas wirre und übertriebene Stil dabei, der die Geschichten bislang auch geprägt hat, allerdings kommt jetzt anscheinend entgültig eine gänzlich andere Komponente in die Erzählweise, die zumindest hier noch nicht ganz so genau weiß, worauf sie eigentlich hinauswill.

Fazit

Ich bin enttäuscht ist nicht das richtige Wort. Ich mag die Reihe eigentlich zu sehr, gerade weil sie die meiste Zeit irgendwo an der Grenze tanzt, was die übliche Abgdrehtheit zwischen Romantik, Erotik und ein Hilflosigkeit auf der einen Seite angeht, auf der anderen Seite dann aber noch nicht ins Ordinäre übergeschwankt ist. Dieser Band hier ist vom Stil der Erzählung eindeutig auf die andere Seite eben stark rübergekippt und ich weiß in diesem Augenblick einfach nicht, wie ich das Ganze weiter einordnen soll. Wie sich die Geschichte von Rosario + Vampire entwickelt müssen die anderen Bände zeigen. Auch ob das ganze einfach nur ein stellenweises Tief ist und dannach wieder zu alten Stärken wiedergefunden werden könnte. Der Komik-Aspekt scheint im Moment sich jedenfalls doch etwas zu sehr in eine andere Richtung zu entwickeln, die nicht mehr ganz mein Humor ist.

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