Montag, 16. September 2019

Rezension: Mohiro Kitoh: Die hasserfüllte Rechte (Naru Taru Band 07)


Cover: Mohiro Kito
Naru Taru Band 07
Verlag: EMA:adult

Nach dem ganzen Drama des letzten Bandes kommt es in diesem siebten Band fast schon zu so etwas wie „entspannender Ruhe“. Wir erleben in der Erzählung, dass Shiina widererwarten eine besondere Aufnahmeprüfung für eine der typischen japanischen „Eliteschulen“ besteht und mit einem Stipendium die entsprechende Mitgliedschaft bestreiten kann. (Nur das sie Zeitgleich ihre typische Ungeschicklichkeit aufrecht erhält.) Der Punkt bei dieser ganzen Sache ist nur, dass die Banda-Gakuen Mittelschule auch noch eine Verbindung zu der Gruppe Rund um Sudo ist.
Diese „Despoten einer besseren Welt“ begehen in der Zwischenzeit auch weiterhin ihre entsprechenden Pläne. Sudo selbst unterstreicht seine äußerst menschenverachtenden Ansichten indem er ein paar Jugendliche vollkommen willkürlich umbringt, die eine Tüte Müll in den Fluß geworfen haben. Und während Shiina Schritt für Schritt die ihr noch fehlenden Informationen zusammenträgt, befeuert durch kleinere Hinweise aus einer anderen Richtung, erfahren wir außerdem, dass ihre Beziehung zu Hoshi-Maru derzeit endgültig den Bach runter gegangen ist. Das Drachenkind verfolgt zwar seine einstige Partnerin, ist dabei aber nie wirklich an ihrer Seite.
(Und das Ganze wird immer wieder von der Regierung beobachtet und kommentiert.)

Der letzte Band war unglaublich drastisch von seinen Themen und Erzählungen her. Dagegen wirkt diese unglaublich ruhige Art, die hier beinahe gefahren wird, fast schon grotesk. Der Punkt bei dieser ganzen Sache ist, dass bis jetzt niemand so wirklich das abstrakte Moment der Drachenkinder begreifen kann. Sicher: Sie stellen eine Gefahr da. Jedoch muss man sagen: Dadurch das diese Wesen immer auf eine eher ästhetische Weise sehr stark nach dem Kindchenschema gestaltet zu sein scheinen, stellt sich mir so langsam die Frage, ob hier nicht eine Projektionsfläche geschaffen wird, die so etwas wie das Unterbewusstsein der jeweiligen Figuren erfasst und auf geradezu autistische Weise in die Tat umsetzt. Einfach nur, weil hier der wirklich innere Wunsch weiter lebt. Unabhängig von der sonstigen Grenze, die Moral darstellt. In dieser Hinsicht scheint es so, als würde hier tatsächlich diese unreife, wütende Phase reinen Unverständnisses hier auf eine ungewöhnliche Weise karikiert. Und das dabei dann noch eine Gruppierung existiert, die vollen Zugang auf diese Möglichkeiten hat und dabei auch noch hochgradig soziopathisch mit einem scheinbaren Unverständnis auf die „normale Gesellschaft“ reagieren.

Da hier allerdings auch ein Moment der Erkenntnis geschaffen wird, bei dem die entsprechenden Gruppierungen sich selbst gegenseitig zugeordnet bekommen (und das auch noch durch eine List, die man Shiina in ihrer bisherigen Darstellung gar nicht zugetraut hätte) muss man wohl davon ausgehen, dass dieser Band wieder mal nur so eine Stufe von „Zwischenschritt“ ist, auf den dann etwas anderes noch folgen wird. Was dieses andere „Mehr“ jetzt noch ist, steht dabie natürlich erstmal offen im Raum. Ich würde allerdings zuerst einmal vermuten, dass die Vorlage jetzt eher dafür spricht, dass einiges dabei langfristig im besten Fall einen noch chaotischeren Bogen einschlägt. Wir hatten hier innerhalb von sechs Bänden totales, geradezu bösartiges Drama inzeniert bekommen. Sollte diese Tendenz mit dem zunehmendem Alter der jeweils einzelnen Figuren innerhalb der Story noch mehr in diese Richtung gehen (und die Ereignisspirale sich dabei noch mehr und vor allen Dingen schneller entfalten) dürfte das hier eine unglaublich spannende Serie noch werden. (Aber wie gesagt: Das sind jetzt gerade nur Versuche aus dem bis hierhin vorliegendem Material eine entsprechende Projektion für den weiteren Verlauf der Serie zu finden… und wie man auch weiß, bin ich bei solchen Sachen meistens sehr schlecht darin.)

Fazit

Betrachten wir den Band doch einfach mal für sich: Dann ist das hier eine durchaus „normale“ Geschichte vom Spannungsbogen her, was die doch sehr langsame Erzählweise bis auf Ausnahmen angeht, die diese Serie bis hierhin anbelangt. Von daher ist das ganze durchaus weiterhin diese leicht vor sich hindümpelnde Geschichte, die wir bis hierhin kannten. Das Ganze hatte darüber hinaus aber auch die entsprechenden Punkte vorgewiesen, die bis hierhin auch jenseits dieser „Slice of Life“ artigen Erzählweise in eine sehr kuriose Richtung ging. Das mus sman mögen, um es schätzen zu können. Aber trotz allem hat das ein spezielles Problem jenseits dieser Geschichte:

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