Montag, 20. Juni 2016

Rezension: The Walking Dead Band 22: Ein neuer Anfang

Cover: Ein neuer Anfang
The Walking Dead Band 22
Verlag: crosscult
Seid dem Krieg mit Negan sind mehrere Jahre ins Land gezogen. Das heißt, dass die überlebenden Rund um Rick, Jesus und Ezekiel Zeit hatten, ihre jeweiligen Siedlungen aufzubauen und eine art kleiner Gesellschaft zu bilden, die wächst und gedeiht. Das Ganze hat sich soweit verändert, dass selbst „Normalität“ unter den Bedingungen einer Vorindustriellen Gesellschaft irgendwo möglich wurde. Und dafür ist Karl jetzt zu einem Mann herangewachsen, der selbst Verantwortung in Form des Schmiedehandwerks übernehmen will. (Und dabei Rick Bauchschmerzen verursacht, weil das heißt, dass der Gute von Alexandria aus auf die Anhöhe wechseln will.)
Das alles ist deshalb auch möglich geworden, weil man sich mit dem Umstand der wandelnden Toten in gewisser Weise arangiert hat. Man treibt die Herden als Naturphänomene, die sie sind, vor sich her und von den Siedlungen weg.
Negan ist, wie es im letzten Band versprochen wurde, im Knast und darf dort „vergammeln“. All diese Zusammenhänge werden dadurch verändert, weil jetzt zwei Dinge neu eingeführt werden: Zum einen stößt man auf eine neue Gruppe von Überlebenden, die zwar zögerlich, aber dennoch freundlich willkommen geheißen wird, um sie in die bereits bestehende Bevölkerung zu integrieren. Ob und wie dieser Prozess sich entwickeln kann, muss man abwarten. Jedenfalls scheint diese neue Gruppe rund um die Anführerin Magna sehr lange überlebt zu haben. (Sie ist Quasi ein Pendant zu Ricks Gruppe, das noch nicht Sesshaft werden konnte und daher Fragen aufwirft.)
Auf der anderen Seite allerdings geschieht auch noch etwas Grauenvolles auf einer ganz anderen Ebene: Innerhalb einer neuen Horde von Untoten, die sich in der Nähe von Alexandria befindet, bewegen sich einige Exemplare, die sich selbstsam verhalten.

Auch wenn die Serie längst schon den Hai gehüpft hat versucht man die bestehenden Elemente noch einmal zu variieren und Weiterzuentwickeln. Der Fokus dabei ist natürlich auch weiterhin auf den Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren gerichtet, auch wenn diese sich in einer Fast schon vergnügten Normalität baden. Alles was hier passiert ist offenbar darauf ausgerichtet einen Heilungsprozess zu charakterisieren, auch wenn vorerst noch nicht alles beschrieben wurde, was es in dieser Geschichte noch an alten Elementen in neuen Situationen gibt. Und die veränderte Bedrohung durch die Untoten, welche hier eingeführt wird, wahr wohl auch notwendig, um aufzuzeigen, dass selbst Verständnis über Naturgewallten (welche letzten Endes die Zombies in diesem Setting ja sind) sehr vielfältig genutzt werden kann. Die finale Bedeutung des Ganzen muss man aber wohl im nächsten Band erst wirklich aufklären.

Fazit

Der neue Ansatz ist nett. Nicht überragend, aber auch bei weitem nicht so fürchterlich, wie befürchtet. Wenn ich jetzt „kann man lesen“ als fazit festhalte, spiegelt das natürlich auch meinen eigenen Verdruss wieder, den die bisherigen Ausgaben letzten Endes bis hierhin erzeugt haben. Und ich glaube auch nicht daran, dass das Ganze so schnell nochmal irgendwo etwas ändern könnte. Ich bin zwar gespannt, wie weit Kirkman hier eine neue Idee für das Grauen dieser apocalyptischen Welt aufbaut und Präsentiert, aber im großen und ganzen bin ich seid ein paar Bänden der wandelnden Toten einfach überdrüssig geworden.

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