Cover: Der Beweis der Macht Akira 14 Verlag: Carlsen Comics |
Und wenn ich beim letzten mal sagte,
ich erwarte Puzzlesteine, kommen mit einem mal Puzzlesteine. Nur das
sie irgendwie seltsame Formen annehmen.
Tetsuo verursacht auf dem
Flugzeugträger ein Heidenchaos mit vielen Verletzten. Das Reich ruft
eine gewalltige Versammlung all seiner Bürger zusammen, um den
derzeitigen Status des Wankelmuts noch einmal in Mut umzuwandeln. Und
Tetsuo eröffnet einen weiteren Beweis seiner Fähigkeiten, indem er
den Mond beinahe zerstört. Zeitgleich versuchen Kaneda, die Joker
und Kai die Einzelteile aus dem Ubahn-Schacht zu bergen... und werden
von den verrückten Flutwellen heimgesucht.
In der Zwischenzeit eröffnen Miyako
und die beiden greisen Kinder Kei einen Plan, der ihre medialen
Fähigkeiten genauso einschließt wie Tetsuos Fähigkeiten. Und zum
ersten mal wird offenbahrt, was Akira letzten Endes auf einer
spirituellen Ebene darstellt.
Und trotzdem bleibt sehr vieles auf
eben genau der Ebene von ständiger Verrohung und Gewaltdarstellung,
wie es bis dahin war.
Und jetzt kommt der zentrale Punkt:
Irgendwo in den letzten Rezensionen zu den Vergangenen Bänden habe
ich eine Vermutung geschrieben, dass es hier um Personen gibt, die
zum passiven Spielball von „höheren Mächten“ werden, und
irgendwie nur noch reagieren können. Es spricht einiges dafür, das
ich mit dieser Vermutung vermutlich auf lange Sicht recht behalten
werde. (Naja „auf lange Sicht“, was halt bei den nur noch wenigen
Augaben dieser Reihe eben möglich ist.)
Hier kommt jetzt zum ersten mal ein
neues Element mit herein, das bei der ganzen bisherigen
Vergötterungsgeschichte rund um Akira zwar ebenfalls mit enthalten
war, aber eben nicht in dieser Hinsicht, dass es von Bedeutung war:
Spiritualität wird mit einem Mal unglaublich bedeutsam. Der Grund
warum die greisen Kinder ihre Medikamente nehmen wird genauso
begründet wie der Grund, warum Miyako Tetsuo dazu geraten hat, keine
mehr zu nehmen. Alle Greisen haben anscheinend ein auf ihrer Ebene
gewagtes Spiel angestoßen, bei dem jetzt Kei den letzten,
verbliebenen Schlüssel ausmachte. Und das hat zur Folge, das Kei
einen speziellen Ritus durchzieht, der sie für das was folgt
präparieren soll. (Was das sein wird ist natürlich unklar. Aber so
wie die Story bis hierhin aufgebaut wurde kann man davon ausgehen,
das noch sehr viel mehr Elend, Leid, Chaos und Zerstörung in
Hochkomprimierter Form erzählt werden, um anschließend in typisch
japanischer Manier mit einem Heldenopfer eine Art weiterleben zu
ermöglichen.)
Fazit
Der Band rettet noch nichts. Er zeigt
nur eine Möglichkeit auf, um aus der großen Verwirrung
herauszukommen, welche die Geschichte bis hierhin erzeugt hat. Die
Qualität ist bis dahin geblieben. Es werden nur andeutungen für
Erklärungen geliefert und selbst diese Andeutungen bedeuten am Ende
wohl auch nur ein (für das westliche Auge) verwirrendes Bild an. Man
muss eindeutig abwarten, ob sich die Storyline noch fängt, aber es
scheint so, als würden hier einige Figuren bald einen gemeinsamen
Höhepunkt erreichen, an dessem Ende allerdings etwas sehr
überraschendes vermutlich stehen wird.
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