Cover: Die Kraftprobe Akira 15 Verlag: Carlsen Comics |
Es beginnt interessant zu werden. Im
Grunde ist der Fokus dieses Bandes ganz und gar auf Tetsuo angesetzt.
Denn während der ehemalige Herrschaftssitz des Reiches von den
Wellen des verrücktspielenden Meeres überspült wird haben sich
seine Anhänger ins Stadion zurückgezogen und hausen in dessen
Trümmern. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur: Jeder hat vor
Tetsuo mitlterweile Angst, weil dieser durchzudrehen droht.
Und das ist genau der Punkt, der
eigentlich die komplette Handlung dieses Bandes bestimmt: Tetsuo
droht die Kontrolle zu verlieren, weil „die Kraft“ ihn zu
korrumpieren und auszufüllen beginnt. (Und das hat zur Folge, das er
immer weiter auf körperlicher Ebene mutiert.)
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt
steuern mehrere Gruppen in Richtung des Stadions, welche mit
unterschiedlichen Mitteln entweder Akira und/oder Tetsuo als Ziel
haben. (Und bei denen nicht vollständig klar ist, was sie genau am
Ende planen.) Der Colonel mit der Sol-Waffe hat offen gesagt, dass er
Tetsuo für das größere Wohl vernichten will. Kaneda und seine
Verbündeten haben in ihrer heißblütigen Art einfach nur Rache im
Sinn. Und dann sind da noch die Soldaten aus Amerika, die jetzt
endlich durch Neo-Tokyos Ruinen streifen und dabei die größten
Probleme, welche das Reich ins Spiel gebracht hat, erlegen.
Ach ja: Und irgendwo in dem Ganzen
Chaos tritt Kei mit einem mal auf und erlebt ihren ersten Testlauf
als Medium für den Plan der Greisen.
Man kann eigentlich eines Sagen: In
diesem Band kommt es zum bislang ultimativen Machtspiel, was Chaos
und Zerstörung angeht. Es wird eine ungeheure Materialschalcht
geschlagen, nur um aufzuzeigen, dass alles, was bis hierhin passiert
ist, „nur“ ein Vorspiel war um die Kulisse für das zu schaffen,
was eigentlich (vermutlich) das „Ziel“ der ganzen Story sein
wird. Das Problem bei dieser gesammten Geschichte ist dabei natürlich
der überraschende Faktor, dass man nicht so genau weiß, wie alles
Enden könnte. Und auf der ästhetischen Ebene versagt das ganze
natürlich vollkommen, weil Tetsuos „wandlung“ nicht unbedingt zu
den schönsten Anblicken der Comic-Historie gehört.
Fazit
Langsam kommt so etwas wie Sinn in die
Geschichte. Spät zwar, aber immerhin. Wer bis hierhin durchgehalten
hat, kann endlich bestätigen, dass das Ganze tatsächlich einen
Grund hat, so gefeiert zu werden, wie es gerade bei Akira der Fall
war.
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