Montag, 20. Februar 2017

Rezension: Katsuhiro Otomo: Die Kraftprobe (Akira 15)

Cover: Die Kraftprobe
Akira 15
Verlag: Carlsen Comics
Es beginnt interessant zu werden. Im Grunde ist der Fokus dieses Bandes ganz und gar auf Tetsuo angesetzt. Denn während der ehemalige Herrschaftssitz des Reiches von den Wellen des verrücktspielenden Meeres überspült wird haben sich seine Anhänger ins Stadion zurückgezogen und hausen in dessen Trümmern. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur: Jeder hat vor Tetsuo mitlterweile Angst, weil dieser durchzudrehen droht.
Und das ist genau der Punkt, der eigentlich die komplette Handlung dieses Bandes bestimmt: Tetsuo droht die Kontrolle zu verlieren, weil „die Kraft“ ihn zu korrumpieren und auszufüllen beginnt. (Und das hat zur Folge, das er immer weiter auf körperlicher Ebene mutiert.)
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt steuern mehrere Gruppen in Richtung des Stadions, welche mit unterschiedlichen Mitteln entweder Akira und/oder Tetsuo als Ziel haben. (Und bei denen nicht vollständig klar ist, was sie genau am Ende planen.) Der Colonel mit der Sol-Waffe hat offen gesagt, dass er Tetsuo für das größere Wohl vernichten will. Kaneda und seine Verbündeten haben in ihrer heißblütigen Art einfach nur Rache im Sinn. Und dann sind da noch die Soldaten aus Amerika, die jetzt endlich durch Neo-Tokyos Ruinen streifen und dabei die größten Probleme, welche das Reich ins Spiel gebracht hat, erlegen.
Ach ja: Und irgendwo in dem Ganzen Chaos tritt Kei mit einem mal auf und erlebt ihren ersten Testlauf als Medium für den Plan der Greisen.

Man kann eigentlich eines Sagen: In diesem Band kommt es zum bislang ultimativen Machtspiel, was Chaos und Zerstörung angeht. Es wird eine ungeheure Materialschalcht geschlagen, nur um aufzuzeigen, dass alles, was bis hierhin passiert ist, „nur“ ein Vorspiel war um die Kulisse für das zu schaffen, was eigentlich (vermutlich) das „Ziel“ der ganzen Story sein wird. Das Problem bei dieser gesammten Geschichte ist dabei natürlich der überraschende Faktor, dass man nicht so genau weiß, wie alles Enden könnte. Und auf der ästhetischen Ebene versagt das ganze natürlich vollkommen, weil Tetsuos „wandlung“ nicht unbedingt zu den schönsten Anblicken der Comic-Historie gehört.

Fazit

Langsam kommt so etwas wie Sinn in die Geschichte. Spät zwar, aber immerhin. Wer bis hierhin durchgehalten hat, kann endlich bestätigen, dass das Ganze tatsächlich einen Grund hat, so gefeiert zu werden, wie es gerade bei Akira der Fall war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen