Cover: Die Transmutation Akira 16 Verlag: Carlsen Comics |
Man könnte sagen, dass das Thema
dieses Bandes Chaos und Zerstörung ist. (Wenn das nicht schon so
häufig in den vorherigen Bänden scheinbar ebenfalls das tragende
Thema war.) Grundsätzlich kann man aber sagen: Der Hauptaugenmerk
liegt hier eindeutig auf Tetsuos Wandel. Im Grunde beginnt es damit,
dass Tetsuo immer mehr die Kontrolle über seinen Körper verliert,
der ständig damit beginnt sich aufzublähen, Körpermasse abstößt
und plötzlich wieder in seine Ursrüngliche Form zusammenfällt.
(Und wo das Ganze immer wieder wie eine schwabbelige, fette
Karrikatur eine Säuglings aussieht.) Auf diesem Schlachtfeld treffen
sich Kanedas Verbündete mit den durchgedrehten Überresten des im
Prozess des Auseinanderfallens sich befindenden „Reiches“, dass
sich um Akira schart, um den „Erleuteten“ als letzte Galionsfigur
und Bastion zu halten.
Ebenfalls in diesem Chaos einbegriffen
taucht der Colonel und das amerikansiche Militär auf, die beide –
wie bereits bekannt – wiedersprüchliche Ziele rund um Akira und
Tetsuo verfolgen.
Und Kei taucht auf, die als Medium für
die Greisen einen eigenen Ansatz verfolgt, um gegen Tetsuo
vorzugehen, der ja letzten Endes gegen Akira vorgehen soll.
Und weil die Besatzung des
Flugzeugträger durch Tetsuos letzten Besuch nur noch verängstigt
ist, wird ein Großangriff durch Bomber gestartet, der Neo-Tokyo dem
Erdboden gleich machen soll, um das Monster zu erlegen.
Zum ersten mal seid langem ist das hier
wirklich mal ein Band, dessen Handlung Sinn macht. Allerdings liegt
das auch daran, dass dieser Band eben einen sehr eng fokussierten
Handlungsort hat, in dem die jeweiligen Ziele der einzelnen,
widersprüchlich zu einander agierenden Gruppen einigermaßen
verständlich sind. Der Punkt bei der Sache ist halt eben nur, dass
man hierbei eindeutig bemerkt, dass sehr viele Dinge hinter dieser
Geschichte so gestrickt sind, dass jede einzelne Gruppe nur reagiert.
Ein paar wirklich agierende Figuren gibt es scheinbar nicht.
Und das ist letzten Endes auch das, was
diese Ganze Geschichte vom Setting so dermaßen anstrengend macht, es
zu verfolgen: Zwischendurch wünschte man sich einen Erzähler, der
den Leser an die Hand nimmt und beim Rezipieren hilft. Allerdings:
Dadurch das hier im Moment die gesamte Geschichte langsam auf ihr
Finale sich scheinbar vorbereitet werden einige, bislang lose
erscheinende Erzählstränge immer fokussierter zusammengeführt und
dadurch zu einem stimmigen Ganzen gepuzzelt.
Fazit
Für den Augenblick endlich mal ein
wirklich zufriedenstellender Band in dem ganzen Chaos der Geschichte
bislang. Es ist spannend. Es ist dummerweise extrem Gewaltätig. Und
Tetsuo sieht zum gruseln aus. Dadurch, dass die fiktive Wissenschaft
aber mit einem Mal zu einer seltsamen spirituellen Eigenschaft wird,
stellt sich nur so langsam aber sicher die Frage auf, wohin das Ganze
gegen Ende wirklich steuert. (Und ich Frage mich, ob der ganze
Quatsch nicht mit der üblichen Traum-Lösung Enden könnte. Nur um
mal blödsinn zu spekulieren.)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen