Cover: Matra Milan Talisman Himari 01 Verlag: Planet Manga |
Ich denke ich habe
gerade eine weitere Serie aus dem ganzen
Roamntik-Teenage-Manga-Bereich herausgepickt bekommen, die mich bis
zu einem gewissen Grad reizt. Talisman Himari ist eine weitere dieser
Zahlreichen romantik School-Kids-Geschichten, die wohl im weitestem
Sinne dem Harem-Genre zugerechent werden müssen.
Yuuto Amakawa ist
gerade 16 Jahre alt geworden. Seit dem Tod seiner Eltern lebt er
allein, wird dabei allerdings die meiste Zeit von seiner Nachbarin
und Kindheitsfreundin Rinko
Kuzaki auf
trab gehalten, welche ihn jeden Morgen weckt und anscheinend als so
etwas wie ihr Eigentum betrachtet. Das besondere
ist, dass er ausgerechent ind er Nacht zu seinem Geburtstag mit einem
mal einen seltsamen Traum erfährt, der mit einem Blick auf den
Talisman Endet, den er seid mehreren Jahren bei sich trägt und der
ein Geschenkt von seinen Großeltern war.
Dieser
Traum war allerdings nicht das einzige Problem an der gesammten
Geschichte: Mit einem mal tritt ein neues Mädchen in sein Leben ein,
dass ihm zuerst auf dem Schulweg begegnet und anspricht, allerdings
schnell wieder dabei verschwindet. (Das ungewöhnliche dabei ist: Sie
trägt ein Schwert bei sich.) Bei der zweiten Begegnung rettet sie
Yuuto das Leben, als dieser von einem besessenem Mitschüler
angegriffen wird. Die dritte Begegnung ist dann allerdings fast schon
wieder als geradezu absurd zu bezeichnen: Das fremde Mädchen liegt
direkt auf Yuuto, als dieser mitten in der Nacht aufwacht. Gekleidet
in einem traditionellem Kimono und zeigt dabei ein sehr aufreizendes
Verhalten, dass eher in eine andere Richtung geht als das, was sie
ihm daraufhin eröffnen muss: Yuuto ist anscheinend der letzte
Nachfahre eine bestimmten Familie von Monsterjägern, welche es auf
sogenannte Ayakashis in der Vergangenheit abgesehen hatten. Bislang
war Yuuto dabei von der magischen Kraft des Talismans seiner
Großeltern geschützt
gewesen, doch jetzt hat dieser seine Wirkung verloren. Und da dies
zur Folge hat, dass das Leben von Yuuto nicht „Mindestens haltbar
bis“, sondern wirklich „Tödlich ab“ diesem Zeitpunkt ist,
tritt Himari – so der Name des Mädchens – auf dem Plan. Sie ist
die Nachfarin einer langen Reihe von Katzen-Ayakshis, von denen ein
Ahne in grauer Vorzeit Yuutos Familie absolute Treue schwor. Und auch
Himari sieht sich an diesen Schwur gebunden. (Was allerdings für
einigen Wirbel auf Lange sicht sorgt. Nicht nur weil Yuuto eine
unglaublich stark ausgeprägte Allergie gegen Katzenhaar hat.)
Was
folgt ist dann die übliche Geschichte in der sämtliche Beteiligten
lernen müssen miteinander zu leben. Himari und Rinko beginnen dabei
zuerst einen unglaublichen Streit durchzustehen, während Yuuto sich
die ganze Zeit fragt, was er eigentlich falsch gemacht haben könnte.
Wobei
einer der ganz zentralen Aspekte an der ganzen Geschichte eher der
Umstand ist, dass Yuuto eigentlich gar kein Bedürfnis danach hat,
irgendjemandem ein Haar zu krümmen. Jedoch wird er dabei von anderer
Seite skeptisch beobachtet, denn die Ayakashis selbst sehen in ihm
eine Bedrohung, die es auszumerzen gilt.
Grundsätzlich
haben wir hier erstmal einen Grundsoliden Plot mit der üblichen
Settings-Findung, die so gesehen gar nicht so viel Aufwand bedarf,
wie es in anderen Serien manchmal der Fall ist, dass sich Talisman
Himari viel mehr an der normalen Situation zu orientieren scheint,
welche die derzeitige Gesellschaft aufmacht, als es bei anderen
Serien der Fall wäre. Wir haben hier erstmal nur einen normalen
Schulalltag, in dem eine kleine, verschworene Gemeinschaft von
„Verschwörern“ reinplatzt, die aber in ihrer Alienhaftigkeit
weder die direkte Nähe zu der Gesellschaft such, noch unbedingt viel
direkten Kontakt in diese Richtung überhaupt aufweist. (Technisch
muss man wohl davon ausgehen, dass nach einem mehr oder weniger
Jahrhunderte andauerndem Genozid unter den Ayakashis einfach zu
wenige noch übrig geblieben sind, als das sich diese viele
Auffälligkeiten leisten könnten.) Stattdessen
haben wir hier eifnach nur einen scheinbar normalen Jungen und das
übernatürliche Element, dass als Running Gag mit Himari und ihrer
Katzenform eingeführt wurde. Dadurch, dass mit Rinko bereits sowas
ähnliches wie eine romantik Interest in der Geschichte mitspielt
wird darüber Hinaus der übliche Comedy-Faktor mit eingebracht, den
das Harem-Genre aus meiner Perspektive ausmacht. Es
gibt eine Art konkurrierenden Wettstreit zwischen den beiden Mädchen
um Yuuto, der aus unterschiedlichen Gründen gefochten wird – wie
man meinen möchte. Allerdings nimmt Himari ihre
Funktion als Beschützerin nur halb so ernst, wie sie vermutlich
eigentlich sollte. (Sie gräbt ihren „jungen Herrn“ schlicht und
ergreifend zu jeder nur unpassenden Gelegenheit an.) Insofern
haben wir hier auch noch dieses gewisse Spiel mit einer langsam
erwachenden Sexualität. (Aufgrund
der Szene in der Nacht zwar immer noch sehr plakativ aufbereitet,
aber deutlich weniger Aggressiv und mit dem Holzhammer, als es
Beispielsweise bei Rosario+Vampire der Fall ist.)
Für
den Anfang einer Serie ist das alles also noch sehr harmlos gehalten,
auch wenn ein paar etwas abstrusere
Momente mit hineinkommen, die eventuell für
ein wenig mehr typischen, japanischen Wahnsinn sprechen.
Fazit
Eine
nette, kleine Geschichte, die
erstmal
den Anfang von jeder Menge Trubel andeutet. Wir haben hier einen eher
pazifistischen Protagonisten
und einen ganzen Haufen zänkischer Weiber, die sich liebend gerne
gegenseitig an die Gurgel gehen würden, aber eigentlich bis heirhin
noch zu zivilisiert sind, als das sie es wirklich durchziehen
könnten. In
sofern erfüllt das Ganze auf jeden Fall die entsprechenden
Erwartungen, die man vielleicht an eine solche Geschichte stellen
mag. Es ist leider noch nicht so überdreht, wie
ich es eigentlich erwartet hätte, aber entweder heißt das jetzt,
dass ich noch überrascht werde, weil das, was ich als „typisch
japanisch“ gehalten hätte, doch sehr speziell für eine bestimmte
Subgenre-Konvention innerhalb eines bestimmten Subgenres darstellt.
Aber
ansonsten ist das schlicht und ergreifend wieder einmal eine weitere
Geschichte, die von Anfang an die Bedingungen schafft, unter denen
später die Harem-Idee mit allen ihren stilistischen Tropes ins Feld
gebracht werden.
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