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Cover: Dance in the Vampire Bund 01 Verlag: tokyopop |
Okay. Ein paar
sollten es eventuell über den Verlauf der letzten paar Jahre, in
denen ich für diesen Blog auf wechselnd schlecht funktionierende
Tastaturen eindresche (Katzen können gelegentlich wirkliche
Plagegeister sein, was das angeht) schon mitbekommen haben: Vampire
sind irgendwie ein Thema für mich. (Also sollte es hier nicht weiter
verwundern, dass jetzt schon wieder mal eine entsprechende
Manga-Reihe aufgegriffen wird.)
Dance in the Vampire
Bund ist eine Serie in der es darum geht, wie die Vampire zum ersten
Mal das Licht der Öffentlichkeit „erblicken“. Die Herrscherin
über sämtliche Vampire in dieser Geschichte ist Mina Tepes, die es
geschafft hatte der japanischen Regierung das Recht auf eine
künstliche, souveräne Insel in der Tokyoter Bucht abzustrotzen,
indem sie sämtliche Staatsschulden übernahm und darüber hinaus
auch noch eine wirtschaftliche Spritze dem Land verpasste, da sie
sämtliche vampirkontrollierte Industrie hierhin umsiedelte.
Dieser erste Band
beschreibt jetzt im Grunde genommen genau diesen Augenblick, an dem
Mina sich und ihresgleichen Offenbart. Was daraus folgt ist dann im
Grunde ein umgangssprachlicher „Tanz auf dem heißen Blechdach“,
da sich die Prinzessin jetzt im Fadenkreuz verschiedener
Gruppierungen sieht, die sowohl aus der menschlichen Politik stammen,
allerdings auch Teile ihrer eigenen Art betreffen.
Das würde für sich
betrachtet erstmal „nur“ eine Geschichte auf Basis einer „Wir
sind die Größten“-Konzeption sein, wenn nicht die zweite
Hauptfigur Akira Kaburagi Regendorf, seines Zeichens Werwolf und
Leibwächter der Prinzessin ebenfalls noch mit im Spiel wäre.
Auftakt der Geschichte ist nämlich sein siebzehnter Geburtstag, an
dem er den Dienst bei der Prinzessin antritt. Dadurch das die
Prinzessin eine anscheinend von Akira besessene Person ist, kommt
einige an Eigendynamik ins Spiel, weil Akira seine Herrin aus der
Perspektive eines eigentlich Sterblichen erfährt. (Oder besser
gesagt: Überhaupt erst kennen lernt.) Die Verbindung der Beiden
schwankt irgendwo zwischen sehr stark gegehender Romanze und innigst
empfundener Hass-Liebe. Dadurch das Akira nur sehr selten mit Mina
übereinstimmt, kommt es aufgrund einiger der sehr unterschiedlichen
Sichtweisen häufiger zum Streit zwischen den Beiden, bei denen die
Fetzen fliegen.
Was macht diese
Geschichte an sich jetzt eigentlich eventuell spannend? Für isch
betrachtet ist das eher der Punkt, dass Quasi eine Art
Entdiskriminierungs-Masnahme innerhalb der Vampir-Bevölkerung das
eigentliche Thema des ganzen „Dance in the Vampire Bund“ zu sein
scheint. Minas Ziel innerhalb der Geschichte ist es erst einmal ein
Zusammenleben innerhalb der Welt zwischen Menschen und Vampiren zu
ermöglichen. Wobei dabei nicht direkt die „normale“ Stärke
zugrunde liegt. Vielmehr wird hier so etwas wie ein angestrebter
kultureller Austausch in mehreren Belangen angedeutet, durch den sich
zumindest Mina immer wieder mit Menschen in allen möglichen
Lebenslagen streitet, weil ihr entsprechende Feindschaft
entgegengebracht wird. (Zusätzlich dazu wird noch eine fangzahnlose
Gruppierung von geradezu pazifistischen Vampiren eingeführt, die auf
ihre niederen Triebe absichtlich verzichten wollen.) Zwar trappst
hier auch noch ein wenig „True Blood“ mit rein, weil auch noch
ein Rgeen aus künsltichem Blutersatz auf die versammelte
Blutsaugerschaft hinabregnet, aber das hält sich erstmal noch in
Grenzen.
Spannend ist halt
eben der Fokus der Beziehung zwischen Mina und Akira. Was daraus am
Ende entspringt muss man abwarten. Jedenfalls ist der Romantik-Anteil
in diesem ersten Band noch nicht von der Sorte, dass man annehmen
sollte, das einem von der Erzählung schlecht werden kann.
Auffällig ist dabei
aus der Perspektive der normalerweise hierzulande veröffentlichten
Bände das Format: Dance in the Vampire Bund ist mit ca A5 etwas
größer als die normalen Taschenbücher, die wir kennen und mit fast
420 Seiten auch doppelt so dick. Passend dazu hat der Buchblock aber
auch noch eine entsprechende zusätzliche Gestaltung einer
bluttropfförmigen Schnitts bekommen. Das ist zwar für sich
betrachtet erstmal unsinnig, aber es ist definitiv eine sehr schöne
Ergänzung, die ein bisschen mehr Style over Substance in die
Aufmachung bringt.
Fazit
Was ich bis hierhin
vergessen habe zu erwähnen ist, dass sehr viel mit der
körperlichkeit von Mina gespielt wird. Die Princessin der Vampire
ist von der Erscheinung her ein kleines Kind (alter Unklar und das
werde ich hier auch gar nicht erst großaritg spekulieren) außer sie
sieht sich dazu gezwungen ihr „wahres Äußeres“ zu Zeigen, dass
viel mehr einer erwachsenen Frau gleicht. Dementsprechend wird immer
wieder dieser doch sehr spezielle Aspekt sehr spielerisch
aufgegriffen. (Und das durchaus in einer Weise, die man als „Lolicon“
betrachten kann.)
Dieser Umstand macht
eingies in der endgültigen Wertung dieses Stoffes verhältnismäßig
schwierig. Für diesen Band weiß die Geschichte eindeutig zu
überzeugen. Vor allen Dingen, weil ein solches, verdammtes
Wechselspiel zwischen den Beiden Hauptfiguren auf diesem Weg immer
wieder zum tragen kommt.
Insofern muss man
hier tatsächlich die weiteren Bände abwarten. Aber es ist schön,
dass auch in der heutigen Zeit das Thema „Romanze“ zumindest in
diesem Fall nicht als vollkommen übertriebener Unterwürfigkeits-Mist
abstürzt.
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