Montag, 11. Februar 2019

Rezension: Tamaki Nozomu: Dance in the Vampire Bund (Band 05)

Cover: Dance in the Vampire Bund
Band 05
Verlag: tokyopop
Mit dem fünften Band von Dance in the Vampire Bund geht es wieder in Richtung „Unruhen hoch Zehn“. Eigentlich wird nur das Chaos, dass sich hinter dem Inhalt der letzten Bände versteckte erneut aufgegriffen und in einem weiteren Punkt aufgebaut. Das Ganze zeigt sich letzten Endes dadurch auf, dass ein russisches Schlachtschiff mit dem Fürsten Ivanow an Bord in das Gewässer Japans eindrinkt und einen Angriffskurs auf den Bund fährt. Dem folgen dann weitere Übergriffe, die sich jeweils den anderen Vampir-Fürsten zuordnen lassen.
Zu allem Überfluss wird dann auch noch Mina entführt und durch einen beinahe perfekten Doppelgänger ausgetauscht. (Und niemand merkt etwas davon, dass neuerdings der Ton im Bund deutlich kälter geworden ist, während die Prinzessin verzweifelt zu entkommen versucht.)

Ziehen wir mal die Sache von der Seite auf, die sich mir im Moment eröffnet: Wir haben hier eine Grundsätzliche romantische Erzählung, bei der es darum geht, das zwei sehr widersprüchliche Individuen irgendwie zusammenkommen, ohne zusammen sein zu dürfen. Dann gibt es darum eine unglaublich verachtende kultur von Personen, die allesamt nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Um das in irgendeiner Weise glaubwürdig hinzubekommen, werden sehr viele, sehr unterschiedliche Personen zusätzlich eingeführt, um zu einen die besondere Rolle zu unterstreichen, die die „Machthaberin“ in diesem Szenario einnimmt, weil ihr im Grunde nur all zu bewusst ist, was eine unterdrückte Minderheit durchmacht. Und um einen letzten, alles entscheidenden Twist hineinzubekommen, wird so etwas wie eine „normale“ Ansammlung von Beziehungen mit hineingebracht. Beziehungen, die den Anschein der Normalität ermitteln. Das Problem bei der ganzen Geschichte ist dann lediglich, dass hier mit einem mal zu viele konstruierte Zufälle aufeinanderfallen. (Plus die Tatsache, dass alles Ohnehin ein starkes Science Fiction Szenario ist.)
Am Ende ist dann das alle verbindende Element mit einem mal ausgerechnet ein wesentlich pubertäreres Moment. Etwas „Mädchenhaftes“. Und das alles nur, weil ein bestimmtes Element gewisse Faktoren falsch interpretiert hatte.
Und genau da wird jetzt einiges sehr problematisch für mich: Wie ich bereits zum ersten Band geschrieben habe mag ich eigentlich sehr viel von den Grundvorraussetzungen. Das Zusammenspiel zwischen Akira und Mina ist insgesmat sehr interessant. In der Kombination mit andere Faktoren wie der gesammten Idee, dass die Vampire an die Öffentlichkeit einer modernen Welt treten und dabei eigentlich nur versucht sind, ein eigenes, unabhängiges Territorium zu schaffen in dem sie für einen Augenblick verweilen können.
Und diese hohe Koketterie zwischen den Widersprüchen, die Minas äußere Gestalt und betreffen und ihre „wahre Gestallt“, die mehr ihrer Erfahrung zu entsprechen, macht eigentlich einen hohen Reiz an sich aus. (Auch wenn ich mich schon seid Jahren frage, ob es so etwas wie ein „Stadartdesign“ im Manga-Bereich gibt. Zumindest fallen mir in der Regel über die Jahre verteilt kaum wirkliche Unterscheide in der Gestalltung der entsprechenden Figuren auf, welche die jeweiligen Panels füllen. Es hat erweckt manchmal den Eindruck, als würden die meisten Comcis aus dem Land der aufgehenden Sonne alle von derselben Person gezeichnet.)
Aniway: Der Punkt bei der gesammten Sache ist, dass hier in gewisser Weise jetzt nur noch sehr wenig Möglichkeitne übrig bleiben, worauf die Geschichte hinauslaufen könnte. (Und keine der mir gerade vorschwebenden Optionen empfinde ich persönlich aus einer rein subjektiven Sicht besonders Reizvoll.) Von dahe rmuss man zu diesem Zeitpunkt sagen, dass die Serie zwar auf eine sehr starke Art und Weise überaus Reizvoll begonnen hat, danach aber einen dummerweise sehr dummen Abwärtstrend hingelegt hat, um mehr Drama in die Geschichte zu bringen. Für den Augenblick weiß ich einfahc nicht, ob ich wirklich weiter gehen möchte.

Fazit


Für den Augenblick ist es schwer zu sagen, was man hiervon halten soll: Die Serie hat eigentlich recht viel Versprechend angefangen, was den sehr herzlichen Ton anbelangte. Eine unglaublich alte Vampirin entdeckt bei sich so etwas wie höhere Verantwortung und einen Drang so etwas wie die eigenen Menschlichkeit wieder zu erlangen. Und dann hat sich irgendwie eine ständige Abwärtsspirale innerhalb des Tons entwickelt. Ein haufen Arschlöcher wurden als Figuren eingeführt. Und die wenigen bis dahin sympathischen Figuren bekamen zusätzlich noch einen extrem Grauschleier verpasst. Am Ende blieben dann eigentlich nur noch sowas ähnliches wie „Monster die sich zu benehmen wussten“ übrig. (Und ein einige schlechte Szenen, die sich im abgang wie ein gewalltiger, sexistischer Machttripp anfühlen, was entsprechende erniedrigende Gesten anbelangt.) Der ganze Quatsch könnte eventuell noch zu retten sein, allerdings glaube ich für den Moment noch nicht so ganz daran. Also muss man wohl wirklich nur bawarten, was hier tatsächlich noch passieren könnte.

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