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Cover: Dance in the Vampire Bund Band 05 Verlag: tokyopop |
Mit dem fünften
Band von Dance in the Vampire Bund geht es wieder in Richtung
„Unruhen hoch Zehn“. Eigentlich wird nur das Chaos, dass sich
hinter dem Inhalt der letzten Bände versteckte erneut aufgegriffen
und in einem weiteren Punkt aufgebaut. Das Ganze zeigt sich letzten
Endes dadurch auf, dass ein russisches Schlachtschiff mit dem Fürsten
Ivanow an Bord in das Gewässer Japans eindrinkt und einen
Angriffskurs auf den Bund fährt. Dem folgen dann weitere Übergriffe,
die sich jeweils den anderen Vampir-Fürsten zuordnen lassen.
Zu allem Überfluss
wird dann auch noch Mina entführt und durch einen beinahe perfekten
Doppelgänger ausgetauscht. (Und niemand merkt etwas davon, dass
neuerdings der Ton im Bund deutlich kälter geworden ist, während
die Prinzessin verzweifelt zu entkommen versucht.)
Ziehen wir mal die
Sache von der Seite auf, die sich mir im Moment eröffnet: Wir haben
hier eine Grundsätzliche romantische Erzählung, bei der es darum
geht, das zwei sehr widersprüchliche Individuen irgendwie
zusammenkommen, ohne zusammen sein zu dürfen. Dann gibt es darum
eine unglaublich verachtende kultur von Personen, die allesamt nur
auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Um das in irgendeiner Weise
glaubwürdig hinzubekommen, werden sehr viele, sehr unterschiedliche
Personen zusätzlich eingeführt, um zu einen die besondere Rolle zu
unterstreichen, die die „Machthaberin“ in diesem Szenario
einnimmt, weil ihr im Grunde nur all zu bewusst ist, was eine
unterdrückte Minderheit durchmacht. Und um einen letzten, alles
entscheidenden Twist hineinzubekommen, wird so etwas wie eine
„normale“ Ansammlung von Beziehungen mit hineingebracht.
Beziehungen, die den Anschein der Normalität ermitteln. Das Problem
bei der ganzen Geschichte ist dann lediglich, dass hier mit einem mal
zu viele konstruierte Zufälle aufeinanderfallen. (Plus die Tatsache,
dass alles Ohnehin ein starkes Science Fiction Szenario ist.)
Am Ende ist dann das
alle verbindende Element mit einem mal ausgerechnet ein wesentlich
pubertäreres Moment. Etwas „Mädchenhaftes“. Und das alles nur,
weil ein bestimmtes Element gewisse Faktoren falsch interpretiert
hatte.
Und genau da wird
jetzt einiges sehr problematisch für mich: Wie ich bereits zum
ersten Band geschrieben habe mag ich eigentlich sehr viel von den
Grundvorraussetzungen. Das Zusammenspiel zwischen Akira und Mina ist
insgesmat sehr interessant. In der Kombination mit andere Faktoren
wie der gesammten Idee, dass die Vampire an die Öffentlichkeit einer
modernen Welt treten und dabei eigentlich nur versucht sind, ein
eigenes, unabhängiges Territorium zu schaffen in dem sie für einen
Augenblick verweilen können.
Und diese hohe
Koketterie zwischen den Widersprüchen, die Minas äußere Gestalt
und betreffen und ihre „wahre Gestallt“, die mehr ihrer Erfahrung
zu entsprechen, macht eigentlich einen hohen Reiz an sich aus. (Auch
wenn ich mich schon seid Jahren frage, ob es so etwas wie ein
„Stadartdesign“ im Manga-Bereich gibt. Zumindest fallen mir in
der Regel über die Jahre verteilt kaum wirkliche Unterscheide in der
Gestalltung der entsprechenden Figuren auf, welche die jeweiligen
Panels füllen. Es hat erweckt manchmal den Eindruck, als würden die
meisten Comcis aus dem Land der aufgehenden Sonne alle von derselben
Person gezeichnet.)
Aniway: Der Punkt
bei der gesammten Sache ist, dass hier in gewisser Weise jetzt nur
noch sehr wenig Möglichkeitne übrig bleiben, worauf die Geschichte
hinauslaufen könnte. (Und keine der mir gerade vorschwebenden
Optionen empfinde ich persönlich aus einer rein subjektiven Sicht
besonders Reizvoll.) Von dahe rmuss man zu diesem Zeitpunkt sagen,
dass die Serie zwar auf eine sehr starke Art und Weise überaus
Reizvoll begonnen hat, danach aber einen dummerweise sehr dummen
Abwärtstrend hingelegt hat, um mehr Drama in die Geschichte zu
bringen. Für den Augenblick weiß ich einfahc nicht, ob ich wirklich
weiter gehen möchte.
Fazit
Für den Augenblick
ist es schwer zu sagen, was man hiervon halten soll: Die Serie hat
eigentlich recht viel Versprechend angefangen, was den sehr
herzlichen Ton anbelangte. Eine unglaublich alte Vampirin entdeckt
bei sich so etwas wie höhere Verantwortung und einen Drang so etwas
wie die eigenen Menschlichkeit wieder zu erlangen. Und dann hat sich
irgendwie eine ständige Abwärtsspirale innerhalb des Tons
entwickelt. Ein haufen Arschlöcher wurden als Figuren eingeführt.
Und die wenigen bis dahin sympathischen Figuren bekamen zusätzlich
noch einen extrem Grauschleier verpasst. Am Ende blieben dann
eigentlich nur noch sowas ähnliches wie „Monster die sich zu
benehmen wussten“ übrig. (Und ein einige schlechte Szenen, die
sich im abgang wie ein gewalltiger, sexistischer Machttripp anfühlen,
was entsprechende erniedrigende Gesten anbelangt.) Der ganze Quatsch
könnte eventuell noch zu retten sein, allerdings glaube ich für den
Moment noch nicht so ganz daran. Also muss man wohl wirklich nur
bawarten, was hier tatsächlich noch passieren könnte.
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