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Cover: Zeit zu Lieben, Zeit zu Slashen Hack/Slash 06 Verlag: crosscult |
Der fünfte Band endete mit einem absolut traumatischem Erlebnis für Cassie Hack,
weil sie nicht nur über Herbert West stolperte, der ihre Mutter
wiederbelebt hatte: Sie musste auch noch das komplette Trauma der
Lunch Lady wieder erleben und ihren Vater – den sie zum ersten mal
in ihrem Leben sah – direkt in einem Feuer bererdigen. Die Folge
daraus ist, dass sie in einem katatonischem Zustand auf der Matratze
des Vans liegt und selbst Vlad sich nicht mehr weiter zu Helfen weiß,
als sich ausgerechnet an Georgia zu wenden und sie um Hilfe zu
bitten.
Was danach folgt
ist… mehr oder weniger ein Aufbereiten des Falles Rund um Six Sixx.
Aus der Dimension Neff taucht ein erneutes Wesen auf und versucht
Pouch ans Leder zu gehen. Außerdem landet Cassie aufgrund der
Verdächtigung eine Mörderin zu sein (die von einem Medium stammt)
ins Gefängnis und zu allem Überfluß bricht dann erneut die
Interdimensionale Hölle mit allerlei kosmischem Spukgestallten von
Jenseits der Schwelle wieder auf.
Und eine neue Figur
wird mit Samnhain eingeführt, die scheinbar irgendwie Lose etwas mit
einer Art Slasher-Kult zu tun hat. (Jedoch bleibt dieser Band
ersteinmal eine Antwort darauf Schuldig, was Samhain ist und in
welche Richtung er sich letzten Endes entwickeln soll.
Ich hatte bereits in
der Rezension zum vierten Band vermutet, dass Hack/Slash einen Ansatz
zu deutlich mehr Drama zu nehmen scheint. Hier macht sich das Ganze
mehr oder weniger eindeutig klar. Jede Figur aus der Serie muss
urplötzlich Entscheidungen fällen, an derem Ende tote Menschen sich
befinden. Und es bleibt unklar, ob und wie das Ganze sichentuell
langfristig noch verändern wird. Für den Augenblick werden an
deiser Stelle wohl nur Grundsteine geschaffen, die Langfristig einen
gezielteren Storybogen entwickeln werden. (Zumindest wäre das für
den Augenblick meine Vermutung.) Denn Zeitgleich werden in diesem
Band (respektive in seiner entsprechenden Beschreibung) einiges
abgeschlossen/abgebrochen, das bis hierhin etwas ziellos wirkte. Zwar
durchaus passend, indem man auf das zurückgreift, was bis hierhin
schon passiert ist (vor allen Dingen in direktem Zusammenhang zu dem
erwähnten Abschluss.) Aber: Dieser beinahe Tabula-Rasa-Ansatz, der
jetzt höchstwahrscheinlich nur den ursprünglichen Status Quo
erstmal wieder aufbaut um dann Langfristig auf den vermutlich zu
erwartenden „neuen“ Zustand hinzuleiten, ist schon irgendwo
komisch. Wir müssen also abwarten, inwieweit man durch den
Durchbruch aus den zu vielen Klischees, die dann auch noch hier und
da als „Kinki“-Ansatz schlecht bemüht wurden, jetzt wirklich
einen besseren Plot auf lange Sicht erwirkt.
Blieben also noch
ein paar Erwähnungen zum Stil: Es sieht so aus, als hätte sich die
Serie so langsam aber sicher an dieser Stelle auf einen Cell-Shading
artigen Grafik-Stil eingeschossen. Das ist für sich betrachtet nicht
unbedingt schlecht. Die stark flächige Colorierung, die nicht
wirklich viel Farbtiefe erzeugt ist einfach zu erlangen und kann
durchaus zu überzeugenden Ergebnissen führen. Das Problem dabei ist
nur, dass es dieser Frafik-Stil wensentlich überzeugender Aussieht,
wenn man mit starken, knalligen Farben arbeiten kann. Mit der hier
eher dunklen Atmosphäre der gesamten Serie muss man dabei natürlich
eher auf gesetzten Farbtönen zurückgreifen. Das funktioniert zwar
hier. (Man bemerkt also, dass die Macher ihr Handwerk verstehen.)
Kann aber durchaus auch nach hinten losgehen. Wir müssen also
abwarten, wie sich die Serie mit diesem speziellen Grafik-Stil also
weiterentwickelt.
Fazit
Es tut einem
Stellenweise in der Seele weh, was hier alles passiert, um aus den
Menschen wieder Monster zu machen, aber insgesamt ist dieser sechste
Band unglaublich schön aufgemacht und macht Spaß zu lesen. Nicht
zuletzt, weil jetzt endgültig auch mal aufgezeigt wird, dass die
Figuren eben nicht kaltblütige, hardherzige Mashcinen sind, die
nichts mehr berührt, sondern Menschen. Und diese zerbrechen nunmal
gelegentlich.
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