Montag, 18. Februar 2019

Rezension: Zeit zu Lieben, Zeit zu Slashen (Hack/Slash Band 06)

Cover: Zeit zu Lieben, Zeit zu Slashen
Hack/Slash 06
Verlag: crosscult
Der fünfte Band endete mit einem absolut traumatischem Erlebnis für Cassie Hack, weil sie nicht nur über Herbert West stolperte, der ihre Mutter wiederbelebt hatte: Sie musste auch noch das komplette Trauma der Lunch Lady wieder erleben und ihren Vater – den sie zum ersten mal in ihrem Leben sah – direkt in einem Feuer bererdigen. Die Folge daraus ist, dass sie in einem katatonischem Zustand auf der Matratze des Vans liegt und selbst Vlad sich nicht mehr weiter zu Helfen weiß, als sich ausgerechnet an Georgia zu wenden und sie um Hilfe zu bitten.
Was danach folgt ist… mehr oder weniger ein Aufbereiten des Falles Rund um Six Sixx. Aus der Dimension Neff taucht ein erneutes Wesen auf und versucht Pouch ans Leder zu gehen. Außerdem landet Cassie aufgrund der Verdächtigung eine Mörderin zu sein (die von einem Medium stammt) ins Gefängnis und zu allem Überfluß bricht dann erneut die Interdimensionale Hölle mit allerlei kosmischem Spukgestallten von Jenseits der Schwelle wieder auf.
Und eine neue Figur wird mit Samnhain eingeführt, die scheinbar irgendwie Lose etwas mit einer Art Slasher-Kult zu tun hat. (Jedoch bleibt dieser Band ersteinmal eine Antwort darauf Schuldig, was Samhain ist und in welche Richtung er sich letzten Endes entwickeln soll.

Ich hatte bereits in der Rezension zum vierten Band vermutet, dass Hack/Slash einen Ansatz zu deutlich mehr Drama zu nehmen scheint. Hier macht sich das Ganze mehr oder weniger eindeutig klar. Jede Figur aus der Serie muss urplötzlich Entscheidungen fällen, an derem Ende tote Menschen sich befinden. Und es bleibt unklar, ob und wie das Ganze sichentuell langfristig noch verändern wird. Für den Augenblick werden an deiser Stelle wohl nur Grundsteine geschaffen, die Langfristig einen gezielteren Storybogen entwickeln werden. (Zumindest wäre das für den Augenblick meine Vermutung.) Denn Zeitgleich werden in diesem Band (respektive in seiner entsprechenden Beschreibung) einiges abgeschlossen/abgebrochen, das bis hierhin etwas ziellos wirkte. Zwar durchaus passend, indem man auf das zurückgreift, was bis hierhin schon passiert ist (vor allen Dingen in direktem Zusammenhang zu dem erwähnten Abschluss.) Aber: Dieser beinahe Tabula-Rasa-Ansatz, der jetzt höchstwahrscheinlich nur den ursprünglichen Status Quo erstmal wieder aufbaut um dann Langfristig auf den vermutlich zu erwartenden „neuen“ Zustand hinzuleiten, ist schon irgendwo komisch. Wir müssen also abwarten, inwieweit man durch den Durchbruch aus den zu vielen Klischees, die dann auch noch hier und da als „Kinki“-Ansatz schlecht bemüht wurden, jetzt wirklich einen besseren Plot auf lange Sicht erwirkt.

Blieben also noch ein paar Erwähnungen zum Stil: Es sieht so aus, als hätte sich die Serie so langsam aber sicher an dieser Stelle auf einen Cell-Shading artigen Grafik-Stil eingeschossen. Das ist für sich betrachtet nicht unbedingt schlecht. Die stark flächige Colorierung, die nicht wirklich viel Farbtiefe erzeugt ist einfach zu erlangen und kann durchaus zu überzeugenden Ergebnissen führen. Das Problem dabei ist nur, dass es dieser Frafik-Stil wensentlich überzeugender Aussieht, wenn man mit starken, knalligen Farben arbeiten kann. Mit der hier eher dunklen Atmosphäre der gesamten Serie muss man dabei natürlich eher auf gesetzten Farbtönen zurückgreifen. Das funktioniert zwar hier. (Man bemerkt also, dass die Macher ihr Handwerk verstehen.) Kann aber durchaus auch nach hinten losgehen. Wir müssen also abwarten, wie sich die Serie mit diesem speziellen Grafik-Stil also weiterentwickelt.

Fazit


Es tut einem Stellenweise in der Seele weh, was hier alles passiert, um aus den Menschen wieder Monster zu machen, aber insgesamt ist dieser sechste Band unglaublich schön aufgemacht und macht Spaß zu lesen. Nicht zuletzt, weil jetzt endgültig auch mal aufgezeigt wird, dass die Figuren eben nicht kaltblütige, hardherzige Mashcinen sind, die nichts mehr berührt, sondern Menschen. Und diese zerbrechen nunmal gelegentlich.

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