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Cover: Folterverliebt Hack/Slash Band 10 Verlag: cross cult |
„Hey, welches
Klischee haben wir bis jetzt noch nicht aufgegriffen, dass unser
großes Vorbild Buffy aufweist?“ - „Hmm... also in der
Comicserie, die der achten Staffel entsprechen soll gibt es einen
kurzen Storyark, der eine Zukunftsperspektive darstellt.“ - „Hey,
geil. Das machen wir. Nur wir erzählen eine Apokalypse-Fassung.“
So oder so ähnlich
muss wohl der entsprechende Gedankengang verlaufen sein, der den
Storyark beschreibt, der vom zehnten Band Hack/Slash zusammengefasst
wird. Die gesammte Geschichte beginnt im Grunde 14 Jahre in der
Zukunft. Liberty Lochs, die man bis hierhin für Tod hielt hat sich
anscheinend durch einen Zeitsprung in die Zukunft gehext und kämpft
nun um eine Möglichkeit, um wieder in die Vergangenheit zu kommen.
Ihr Ziel: Cassie Hack vor deren unnatürlichen Tod durch die Hand von
Akakios, dem „Mordmessias“ zu warnen, dass sie eine Zukunft in
der die meisten Menschen zu Slashern geworden sind, verhindern muss.
„Am Scheideweg“
ist das Nachbeben dieser seltsamen Zukunft. Cassie und Vlad, genauso
wie Samhain und Ava, die in der Zwischenzeit auf Chris und Lisa
aufpassen, machen eine fürchterliche Entdeckung: Alte bekannte sind
aus ihren Gräbern auferstanden und zurückgekehrt. Nur das sowohl
der Acid Angel als auch Bobby Brunswick sich verändert haben: Sie
sind nicht mehr nur die von Mordlust getriebenen, boshaften
Tötungsmaschinen. Mit einem Mal sind sie auch noch wieder zu
rationalem Denken fähig. (Und hinter all dem verbirgt sich
anscheinend nichts anderes als das Licht der schwarzen Laterne.) Nur
das Cassie und Vlad auch noch einen schweren Entschluß an dieser
Stelle treffen müssen.
„Nächtliche
Totenwache in Eminence“ erzählt die Erfahrungen, die ein
ausgebrannter Chris am Grab von Maggie Reilly Nachts macht. Hier
erfährt er auch noch, wie sie eigentlich mit ihrer wahren, dunklen
Seite in das ganze Konzept des Slasher-Angriffs hineingepasst hat.
(Falls dies das große Abschiedszenario sein sollte, verlassen wir
Chris als gebrochenen Mann.
Wenn ich jetzt ganz
ehrlich sein soll: Ich glaube, dass man trotz des gesamten Erfolges
hinter Hack/Slash als fortlaufende Serie irgendwann einen zu großen
Fokus auf zu viele Figuren gelegt hatte, die als „Scooby Gang“
einfach nicht Sinnvoll funktionieren konnten, solange das wichtigste
erzählende Vehikel der Roadtrip ist.. Prinzipiell muss man nämlich
eines sagen: Jeweils einzeln betrachtet funktionieren die Bände sehr
gut für sich, was den jeweiligen einzelnen Storybogen angeht: In der
Gesamtheit aber fragt man sich, warum diese zurückgelassene Truppe
überhaupt unterstützend zur Seite steht. (Und wenn man dann noch
oben drauf davon ausgeht, dass sämtliche Erzählungen über Cassie
online erklärt werden, während sie eventuell noch an einer
Geschichte arbeitet bleibt die ganze Zeit über diese Frage nach der
Polizei übrig.)
Insofern stellt sich
jetzt die Frage: Wie funktioniert das Duo Cassie-Vlad in ihrer
ursprünglichen, geteilten Einsamkeit hiernach? Zumal man im Grunde
ab jetzt tatsächlich alle Geschichten Variieren kann, die bis
hierhin noch mit „normalen“ Slashern funktioniert haben. (Ich
vermute einfach mal, dass den Machern von hack/Slash irgendwann im
verlauf ihrer Geschichte selbst aufgegangen ist, dass Figuren wie
Freddy Krüger zwar Ikonisch für ihr Genre sind, in ihrem Status als
Untote aber die Ausnahme darstellen. Und vor allen Dingen können
intelligente Bösewichter umso gefährlicher agieren.) Jedenfalls
hoffe ich, dass mit den ganzen in diesem Band präsentierten neuen
Erkenntnissen über neue Figuren wie Samhain und den veräderten,
alten Slasher, die zurück gekehrt sind, auch endgültig eine
gründlichere Veränderung der Art der Erzählung entsteht.
Potentiell sind in
all diesen Dingen jetzt sehr viele lose Fäden aufgebaut worden,
zusammengefügt und mit einigen entsprechenden Interpretationen
akzentuiert worden. Von daher wird das Ganze wohl wieder auf
irgendwas anderes am Ende hinauslaufen, dass man dann erneut nicht
vorhersehen konnte. Nur steht eines bei dieser ganzen Sache fest: Die
Slasher sind erneut aufgetaucht, um eine neue Geschichte zu erzählen.
Die Frage ist jetzt nur, welche Akzente dabei gesetzt werden, weil
man jetzt eine neue Unterart in die Geschichte einführt, die mit
einem mal intelligent ist und nicht nur einfach blindlinks ein Ziel
verfolgt.
Fazit
Ich glaube ich habe
hier schon viele Male darüber geschrieben, dass ich die einzelnen
Bände für sich betrachtet sehr hoch schätze. (Und die gesammte
Serie von Anfang an eigentlich mit ziemlicher Begeisterung gelesen
habe.) Jedoch hat sich hier Band für Band eine ziemliches,
thematisches Chaos entwickelt. Derzeit ist es tatsächich so: Für
sich betrachtet ist jeder Band einzeln eine sehr spannende und
überaus interessante Erzählung. Das Problem ist nru: Das hier ist
shcon lange keine Geschichte mehr, die „nur“ in einzelnen
One-Shot-Geschichten funktioniert. Und ich befürchte fast, dass
Hack/Slash an eine Stelle angekommen ist, die schon lange nicht mehr
wirklich funktioniert hatte.
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